Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 06.07.1921
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Redaktioneller Teil. X? 155, 6. Juli 1921. 3. flir Firma I. I. Weber, Leipzig, und V. Tryde, Kopenhagen, betreffs Eigentum und Verfügungsrecht der von den Kunstanstalten hcrgestellten und dort verwahrten Photo- gravlirplatteu der Besteller: 4. für Firma Franz Hanfstaengl, München, betreffs der von der Steuerbehörde verlangten Doppelbesteuerung der mit Neliesprägung versehenen Farbendruckbilder gemäß 8 19 des Nnisatzsteuergesetzes; 5. für den B ö r s e n v e r c i n z u L e i p z i g, betreffs Verlängerung der Urheberrechts-Schutzfrist von 30 auf 5V Jahre: 6. für den Arbeitgeberverband der Deutschen Buch händler, Berlin, betreffs Feststellung des Begriffs »Kunsthändler«. Der Vorstand wird den Mitgliedern auch fernerhin seine Dienste nach dieser Richtung gern zur Verfügung stellen, und es durfte eine Veröffentlichung derartiger Gutachten künftig der Förderung eines geschlossenen Vorgehens der Mitglieder dienlich sein. Die zurzeit in Fluß befindlichen und wichtigen Fragen der Valuta zuschläge und Außenhandelskontrolle, sowie der neuen Neichskultur- abgabe werden im ausführlichen Bericht gemäß Punkt IV und V der heutigen Tagesordnung behandelt werden. Die Entwicklung der Preise im Jahre 1920 vollzog sich vom 1. Ja nuar bis 31. Dezember ziemlich sprunghaft. Dies läßt sich darauf zurückfiihren, daß der Kunsthandel bis zum Jahre 1918 der allge meinen Teuerung nur sehr zögernd gefolgt ist. Sobald aber die alten Lagerbestände aufgebraucht waren und die neuen Gestehungskosten für Neuauflagen und Neuwerke in Erscheinung traten, setzte für das 2. Halbjahr 1919 eine Erhöhung auf das Doppelte der Friedenspreise ein. Diese entsprach aber keineswegs der wirklichen Verteuerung für- neue Publikationen, sondern konnte nur als ein auskömmlicher Durch schnittssatz gelten bei Bestellungen, die sich zu gleichen Teilen zusam mensetzen aus Blättern alten und neuen Bestandes. Durch die Anfang 1920 eingefllhrtc Luxussteuer, die weitere Erhöhung der Materral- preise, Löhne, Gehälter, Steuern und Lebensmittelpreise stiegen dann die Preise für einfarbige Handkupferdrucke vom Doppelten auf das Vierfache, farbige Handkupfer auf das 6—8fache, die Farbenlichtdrucke auf das 3—Ifache, Vierfarbendrucke auf das 4—5fache. Angesichts der allgemeinen Geldentwertung, die für alle anderen Gegenstände des täglichen Bedarfes mindestens das lOfachs, für Lebens mittel sogar das 20fache ausmacht, sind die bisher vom Kunstverlag verlangten Aufschläge sehr bescheiden zu nennen. Die Preisentwicklung im Jahre 1921 läßt sich mit Sicherheit nicht Voraussagen. Man darf sich aber der Erkenntnis nicht verschließen, daß es dem Verlage nicht möglich sein wird, Neuheiten im Handkupferdruck und Vierfarbendruck zu den jetzt geltenden Mindestpreisen herauszubringen, und hierfür zweifellos eine Erhöhung der Ladenpreise wird gefordert werden müs sen. Die Aussichten für einen allgemeinen Preisabbau sind nicht ge geben, da die Gestehungs- und Betriebskosten noch ständig wachsen und im Verlag eine Rentabilität heute nur noch erzielt werden kann durch Verwertung früherer Bestände. Der Absatz im verflossenen Geschäfts jahr bot im allgemeinen keinen Anlaß zur Klage. Eine Ermattung trat Mitte des Jahres ein, doch zog das Geschäft im Herbst und Ende des Jahres im allgemeinen wieder an, sodaß der Gesamterfolg ein guter sein dürfte. Vor dem Kriege betrachteten viele die Messen als Überbleibsel einer veralteten Handelsform, welche ihre Existenzberechtigung ver loren hatte, da durch den Ausbau des Eisenbahnnetzes und die billigen Tarife ein direktes Ausstichen der Käufer für alle erschwinglich war. Die Nachkriegszeit mit ihren jetzt zur Anwendung kommenden Wirt- schaftsnormcn hat hier gründlichen Wandel geschaffen. Die allgemeine Lebensverteuerung, die enorme Erhöhung der Fracht- und Fahrpreis- fätze der Eisenbahn haben das Reisen für Gcschäftszwecke flir viele Ge werbetreibende jetzt zu einem unerschwinglichen Luxus gestaltet, so daß als natürliche Folge der Handel billigere Angebotsmöglichkeiten suchen mußte und solche in den Meßausstellungen fand. Damit blühte die alte Leipziger Messe wieder auf, und die Städte Frankfurt a. M. und Königsberg stellten sich jhr durch Gründung eigener Messen an die Seite. Der Kunsthandcl hat sich bisher an den Leipziger Meßausstel lungen in ausgedehnter Weise beteiligt, wogegen er, von wenigen Aus nahmen abgesehen, die neuen Mcßplätze noch wenig benutzte. Die Herbstmesse 1920 in Leipzig bot den meisten Ausstellern eine herbe Enttäuschung, da das Ausland nicht vertreten war. Die letzte Frühjahrsmesse hatte auch nur für einzelne Firmen einen mittel mäßigen Erfolg, trotz regerer Beteiligung des Auslandes, welche aber nicht zur Auswirkung gelangte, da der Abbruch der politischen Ver handlungen in London eine plötzliche Geschäftsstockung zur Folge hatte. Angesichts der Bedrohung unserer Wirtschaftslage durch unsere Feinde erscheinen die Geschäftsaussichten für das kommende Jahr sehr un günstig und mahnen zur Vorsicht. Gegenwärtig ist das Jnlandsg-'schäft V66 ganz ermattet und das Auslandsgeschäft ausgestorben. Die künftige Entwicklung läßt sich infolge der uns auferlegten Sanktionen, der be schlossenen Einfuhrabgabe für deutsche Waren in England, Frankreich und Belgien, der beabsichtigten Aufteilung Oberschlesiens nicht über blicken. Wir dürfen uns nicht darüber täuschen, daß wir schweren Zei ten entgegengehen werden. Frankreichs Ziel enthüllt jich immer offen barer, es geht auf die Zertrümmerung der deutschen Neichseinheit unter englischer Duldung aus. Demgegenüber erscheint als ein Gebot politischer Klugheit geschlossene Abwehr des deutschen Handels, und wir empfehlen unseren Mitgliedern, sich der von der Handelskammer und vom Hansabund ausgegebenen Parole anzuschlicßen, wonach mög lichst alle Einkäufe von Angehörigen derjenigen Länder, die sich an den Sanktionen beteiligen, bis auf weiteres zu unterlassen sind. So sehen wir den Krieg von unseren Feinden des Westens mit wirtschaftlichen Waffen fortgesetzt zu unserer Ausräubung und Ver sklavung; vom Osten will uns der Bolschewismus Überfluren, tm In nern leisten linksradikale Elemente den Feinden durch ihr Verhalten Vorschub — somit Feinde ringsum! Nur mit unerschütterlicher Nnhc und Besonnenheit werden wir uns aus dem drohenden wirtschaftlichen Dauerelend retten können. Erfolg werden wir haben, wenn wir Ver trauen behalten zu unserem wirtschaftlichen Können, es unter Aus bietung aller Kräfte verbinden mit Selbständigkeit und Gediegenheit auf kulturellem Gebiet und mit Einigkeit unter den Mitgliedern des Verlages und Sortiments zum Besten des gesamten Kunsthandels. Kleine Mitteilungen. Wöchentliches Verzeichnis der Neuigkeiten, — Durch die Maßnah me» der Deutschen Bücherei, die Ende April isst die Bearbeitung des Wöchentlichen Verzeichnisses übernahm, ist es gelungen, die Hcrstellungssrist um 4 Tage zu verkürzen. Die Ausgabe des Wö chentlichen Verzeichnisses erfolgt künftighin am Sonnabend, Direkte Sendungen, die spätestens am Freitag mittag der vorhergehenden Woche bet der Deutschen Bücherei cingehen, finden noch Aufnahme, Nummer 27 erscheint als Übergangsnummer am 8. Juli und verzeich net die Neuerscheinungen vom 18. Juni bis 1. Juli, Jubiläum, — Am 1, Juli beging die Firma W. Deiters' Buchhandlung (Alfred Pontzen) in D!i s s e l d o r f das 7 5 - jährige Jubiläum. Sie ist im Juni 184S von Franz Mich, Kampmann gegründet worden, der sie 38 Jahre mit gutem Erfolg betrieben hat und mit dem Sor timent auch ein Antiquariat verband. Am 1. Juli 187Ü verkaufte Kampmann seine Handlung an W, Deiters, der ihr 1871 feinen Namen gab, sodaß die Firma heute SV Jahre besteht. Er hat es verstanden, sic weiter ansznbaucn, und sah sich gezwungen, da die damaligen Räume nicht mehr ansrcichtcn, neue zu beziehen, in denen die Jubelsirma heute noch weilt sicht Hindenburgwall 15), Nachdem er 33 Jahre mit Fleiß und Sorgfalt, aber auch mit großem Ersolg gearbeitet hatte, übergab er das Geschäft am 1. Juli 1883 an den jetzigen Inhaber, Herrn Alfred Pontzen, der es bedeutend erweitert hat und auch dem Lchrmittelhandel, Antiquariat, Buch- und Musikverlag seine be sondere Aufmerksamkeit widmet. Die Jubelfirma erfreut sich nicht nur in Düsseldorf großer Wertschätzung, sondern genießt auch im ganzen deutschen Buchhandel einen anßerordentlich guten Ruf, Der Hauptvorstand des Deutschen Buchdrucker-Vereins beschloß in seiner am 22, Juni im Buchgcwerbehausc zu Leipzig abgehaltencn Sitzung, das Vereinsorgan, die »Zeitschrift für Deutschlands Buch drucker«, vom 1, Juli d, I, an wieder wöchentlich zweimal erscheinen zu lassen. Seit Juli 1817 wurde sie nur einmal wöchentlich heraus- gegcbcn. Von anderen Beschlüssen wäre zu erwähnen die Nacherhebung von 75"/» von den für das Jahr 1821 festgesetzten Beiträgen, Bei der Aussprache über die tarifliche Lage wurde von Herrn Graf- Gllnzburg erklärt, daß die gegenwärtige Lohnfpanne zwischen der Groß stadt und-der Provinz nicht zu groß sein könne, denn sonst würde in den Großstädten nicht Arbeit im Überfluß und auf dem Lande Arbeits losigkeit anzutrcffen sein, Herr Graf kritisierte auch die Kürzung der Lehrlingsskala und das Anwachsen der Orte mit Lokalzuschlägen, Herr Bär, Vorsitzender des Berechnungsamtes, sprach über das Thema Preistarif und Preisfchuh. Dem Vortrage folgte eine längere Aussprache. Sämtliche Redner erkannten uneingeschränkt den hohen Wert des Preistarifs a», dessen Befolgung und Ausbau sich jeder Prin zipal in seinem eigenen Interesse wie in dem der Allgemeinheit ange legen sein lassen müsse. Um eine zuverlässige Grundlage bei der Er fassung der gegenwärtig außerordentlich hoch gestiegenen Betriebsselbst kosten zu gewinnen, wurde u, a, auch die Ausarbeitung von diesbezüg lichen Formularen für eine Betriebsstatistik und Bctricbsbnchfilhrung empfohlen, — Die diesjährige Hauptversammlung des Deut schen Buchdrucker-Vereins findet im September inBad Wildungeu.
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