Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 03.12.1891

^ 28-), 3. Dezember' 1891. Fertige Bücher. 7289 Verlag von M. Hendschel in Frankfurt a. M. s4774i) d> lieber den vor kurzem erschienenen, in Leipzig bei K. F. Kochler, „ Stuttgart „ Paul Neff, „ Berlin „ Paul Bette, „ Wien „ Friese L Lang. sowie bei allen Vereins- u. Barsort im entcn vorrätigen Zweiten Band von Allerlei aus A. Hlndschei's ZkiWWW», Preis 15 ord, 10 bar, Freiexemplare 7/6, Zuhörern, die mit großer Feinheit eben als Zuhörer, nicht etwa als Zuschauer charakterisiert sind. Von den humoristischen Blättern werden besonders die eingescblascne Obstsrau, das Cass im Freien, die alte Jungfer in ihrer Kammer, die Pariser Straßenscencn, die herrlichen Strolche und Vagabunden, die Bauern und Bäuerinnen aus dem bayerischen Gebirge, die Regen- und Wind-Abenteuer, der Sonnenaufgang auf dem Rigi großes Vergnügen bereiten. Auch an Matrosenbildcrn aus Helgoland und an Sol- datcntypcu, darunter namentlich der gemütliche dicke Bayer, ist kein Mangel. Am entzückendsten ist und bleibt aber Hendschel in der Darstellung des rein Lieblichen u. Anmutigen. Man betrachte die verschiedenen Gruppen von Müttern mit ihren Kindern; oder die Licbcsscene am Bach; oder jenes Blatt (12), welches nicht weniger als 17 Mäd- chcnköpfe enthält, unendlich mannigfaltig in der feinsten Charakteristik und dabei sämtlich von hinreißender Anmut und Schönheit. Gottlob, hier ist doch eine Kunst, bei der Einem wohl wird. V elc von diesen Blättern sind übrigens nur leicht hingeworfcne Skizzen; andere wieder haben die wundervollste Durchbildung mit dem Bleistift erfahren. So die beiden Blätter (13, 14) mit den herrlichen Charaklerköpsen alter Bäuerinnen. ^Es genüge, schließlich zu bemerken, daß auf den,40 Blättern weit über hundert Bilder in Einzelfiguren und Gruppen mitgc- teilt lind." lt6452) schreibt Herr Geh. Hofrat W. v. L üb k c in der Beilage zur Allgemeinen Zeitung in München, Nr. 277, vom 26. November: „WL. Unerschöpflich scheint der künstlerische Nachlaß des liebenswürdigen Albert Hendschel, der immer noch, nachdem er so früh von uns geschieden, sortfährt, uns alljährlich durch köst liche Spenden zu erfreuen. Ein zweiter Band „Allerlei aus A. Hcndschcls Skizzen mappen" liegt uns in trefflichen Lichtdrucken von M. Rommel u. Eie. (Verlag von M. Hend schel, Frankfurt) und in überaus eleganter Aus stattung vor, ein wahrer Leckerbissen für die Festzcit. Ueber Hcndschcls Kunst ist kaum noch Neues zu sagen; es ist immer wieder die un vergleichliche Feinheit in der Beobachtung des Lebens u. die seltene Gabe, sowohl die komischen Figuren und Acußcrungen derselben bis tief ins Burleske hinein, als auch die anmutigsten und holdesten Erscheinungen mit einer erwärmenden Frische und Treffsicherheit wiedcrzugeben. In erster Linie ist Hendschel immer wieder der be zaubernde Schildcrer des Kinderlcbcns. Auch hier begegnen uns zahlreiche Gestalten und Gruppen aus der Sphäre, in welcher er eine ganz besondere Meisterschaft bekundet und mit der er uns schon so oft bezaubert hat. Kinder in den mannigfachsten Spielen, oder auch lesend und schreibend, mit neckischem Ernst die Thätig- keiten der Erwachsenen kopierend, all das Putzige, Drollige, das sich in dieser herzigen kleinen Welt geltend macht, ist mit jener Grazie wicdergegeben, welche das besondere Verreckt dieses Künstlers ist. Noch drolliger sind natürlich die unartigen Kinder, unter denen die Gassenbuben mit all ihren Tollheiten den Tonsangebcn. Daran reihen sich die Straßenscencn, in denen Hendschel seinen ganzen Humor entfaltet. Daß er dabei auch den so höchst ergötzlichen Typen der jüdischen Welt mit Eifer nachgeht, ist dem gebornen Frank furter nicht zu verdenken Wie hätte er die reiche Fülle an derartigen Gestalten, die ihm seine Vaterstadt bot, verschmähen sollen I Nicht minder sein ist seine Charakteristik bei Schil derung von Scenen unsres gesellschaftlichen Lebens. Man betrachte den Musikdirigenten, wie er den Taltstock schwingt, und die seine» Winken mit Spannung folgenden Sängerinnen. Vielleicht noch interessanter sind die Reihen von D st^eilMlhistzeseliei'i Hl« KnALLin«. No. 5. (47866) Das Vezemberbekt wurde am 26. Novem ber ausgsgsbsn. lubalt: dobusoa's „Old Womaa." 6z? IIrst, Harts. ^ Lordid fl.üalr. Ly L.. Ooaan Do yl s. Pbs Linguist. Ly L. Kssbit. Lrom „Longwaus' ü-lagarins". Pas Waiks ok Wind Orssir. Lrom tbo „Oorvbill ICagariuo". West Kortb Wsst. Ly Hay Ksndall. Lrom „Longmaus' Lkagariue". flkoot. Lrom tbe „Oorukill Llagarins". „Pakts Palb." „floross tbe waluuts anä tbo wine." Pennys» n. Plis „Lapsreuttsr". Leipzig, 31. Kovsmbsr 1891. Lsrndard Panobultr. M'llllllMlöiM lkliNsiM-lsIlOö. vor offizielle Lerielit cksr Lic!g6nö88i8vken ^xpei-ten Lroksssorev Littor und in Abrieb ist satkattsll ia den Kummsrn 18/21 . mit ^KdilälM^öN (Lck. 18) der ÜLiiMimZ, fl Kr. 80 H ord.; 60 H 20. Kar. ^ ' Die Kobe wlsssnsebaktlivbv Stellung äsr beiden Lsriobterstattor verleiben dem ein- gebondsn Ontaokten einen bedeuten de o , dauernden Wort und wird das selbe io tookniseben Lreisen viel Le- aobtuog Loden. Idrvv Aet. L»Stellungen sebon wir ent gegen. Astriob, Kovswbsr 1891. L Leller. (48153) Losbeo srsebisn: Lent liüliveüö! exverievesr par I'ow I'lt. (La sotsass amüsante. 2. ssris.) 1 vot. 8". mit vislsa fl.bb. Osd. 3 kr.; gsb. 4 kr. 50 e. Live Lammlung von 100 pbysiiralisobon und gsomstrisebsn Lpielon kür die reikers lugend, wslobs ebenso belsbrond, als anregend ist und dabor jedenfalls gern gebankt worden wird. lob bitte, umgebend ru bestellen, kloobaobtuogsvoll kV ^ krftelrllltlls' 8vrtim6ut Leipzig — Lsrlla — Wien — karis. (47966) In meinem Xommissiousverlags ersebiou soeben: 3V MMSliltö Zelisciisiglllsil von 6. LupLfer. gr. 8". 19 8eitsn. 1 ^ ord., 75 netto bar. Libau i/kussl., 13/25. Kovdr. 1891. kudolpk kuk-s. «chtmchfü»ktgfltt 3»hrg«lg. V83