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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.09.1921
- Strukturtyp
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- 1921-09-19
- Erscheinungsdatum
- 19.09.1921
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- Deutsch
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Redaktioneller Teil. X-219, 19. September 1921. zent gegenüber den früheren ansrnachen. Dabei hat die italienische Re gierung infolge der Fassung des Gesetzes die Möglichkeit, die Einfuhr irgendeiner mißliebigen Ware ohne weiteres zu verhindern. Frankreich und England genießen gegen Einfuhrverbote Schutz, Deutschland aber nicht. England hat am 12. August ein vor allem gegen Deutschland gerichtetes Anti-Dumpinggcsetz angenommen. In Fugoslavien ist ein neuer höherer Zolltarif in Kraft getreten, der für Deutschland bei weitem höhere Sätze vorsieht als für die anderen Länder. Japan hat ab 1. Juli zahlreiche Zollerhöhungen vorgcnommcn, die sich in erster Linie gegen die deutsche Eisen- und Stahlindustrie richten. In Amerika ist ein sogenanntes Anti-Dumpinggesetz in Wirksamkeit, das die Erhebung von Dumpingzollen vorsieht, wenn das Schatzamt fcststcllt, daß ein amerikanischer Industriezweig durch die Einfuhr aus ländischer Waren geschädigt worden ist oder noch geschädigt werden kann. In diesem Fall soll außer dem gesetzlich vorgcschricbenen Zoll auch noch ein Dumpingzoll in Höhe des Unterschiedes zwischen Exportvcr- kaufspreis und Auslandmarktwcrt erhoben werden. Kanada hat ab 10. Juli Maßnahmen eintretcn lassen, die Deutschland um das Sieben fache schlechter stellen als alle anderen Länder. Da Deutschland nur durch Steigerung seiner Ausfuhr, durch die Gewinne aus Vcrfeineruugsprodukten wenigstens die Möglichkeit er halten könnte, die Wiedergutmachungslasten auszubringen, so bedeuten diese Zollcrhöhungcn und Zollschikanen, die in den meisten Fällen aus eine Unterbindung der deutschen Ausfuhr hinauslaufcn, eine Verschär fung der Reparationslasten. Postpaketvcrkehr. — Nach Argentinien werden von jetzt an Postpakete mit Wertangabe bis 5000 Franken auf dem Wege über Hamburg sowohl mit Schiffen der Stinnes-Linie als auch mit Schiffen der Hamburg-Amerika-Linie und der Hamburg-Südamerikanischen Dampfschiffahrts-Gesellschaft befördert. Postvcrkehr mit Oberschlcsien. — Die bisher als alleinige Aus nahme noch bestehende Beschränkung der Wertgrenze bei Briefen und Paketen nach einem Teile von Oberschlesien wird aufgehoben. Sen dungen mit unbeschränkter Wertangabe find mithin nach allen Orten Oberschlesiens wieder zugclassen. Bund Deutscher Fraucnvercinc. — Die 12. Generalversammlung findet am 6., 7. und 8. Oktober in Köln statt. Die Tagesordnung bringt u. a. Vorträge iiber »Die Zukunft der Mädchcnschulbildung« von Ministerialrat vr. Gertrud Bäumcr-Berlin, über »Familie und Jngendwohlfahrt« von Fräulein Anna v. Gierke-Berlin. In einem Abendvortrag spricht Frau Heuß-Knapp, Berlin, über: »Die Familie als sittliche Erziehungsmacht«. Programme bei Frau Alice Bens- heimer, Mannheim, L. 12, 18, und beim Kölner Ortsausschuß, Ehristophstraßc 89, in Köln. Ausgleich von Forderungen und Schulden gegenüber China. — Das Neichsausglcichsamt in Berlin W., Wilhelmstraße 94/90, schreibt uns: Die Reichsregierung vertritt — entgegen der teilweise in der Literatur geäußerten Ansicht — die Auffassung, daß China, welches den Vertrag von Versailles nicht unterzeichnet und nicht ratifiziert hat, nicht zu den vertragschließenden Mächten im Sinne des Artikels 296 des Friedensvertrags gehört, und daß infolgedessen die W 1—3 des Aussührungsgesetzcs zum Fricdensvertrag vom 31. August 1919 (Neichs-Gesetzbl. Seite 1530) auf deutsche Forderungen und Schulden gegenüber China keine Anwendung gefunden haben. Dementsprechend wird eine Bekanntmachung gemäß 8 3 des Ansführnngsgesetzes zum Friedensvertrag nicht erfolgen. SvreWlll. Umsatz-Steuer und Verleger, die den Teuerungszuschlag abschasfeu wollen. sBgl. Bbl. Nr. 144, IM u. 17N.) Was diese beiden Sachen zusammen zu tun haben, sollen folgende Zeilen darlegcn. Jeder, der es mit dem Buchhandel gut meint, muß einer Lösung zustimmen, die den festen Ladenpreis hcrzustellen im stande ist. Das Ideal, wie cs vor dem Kriege war, soll wieder erreicht werden: der Bücherfreund liest den Preis einer Neuerscheinung: 25.—, geht in den Buchladen und bekommt für ./i 25. - das Buch. Können wir das erreichen? Soll also auch die Umsatzsteuer der Sorti menter tragen? Verantwort: Redakteur: R i ck, a r d ?l l l> c r t i. Verla,,: D c r^B ö r s e n 1396 Schon einmal wurde diese Frage angeschnitten (Bbl. Nr. 144): nur 4 Sortimenter (Bbl. Nr. 156 u. 176) haben die Frage be antwortet und verneint mit der Begründung, daß das Sortiment die Umsatzsteuer auf alle Fälle besonders erheben muß. Kein Ver leger hatte es für notwendig gehalten, diese sehr wichtige Frage zu berühren. Ich frage nochmals: Soll unter »ohne Zuschlag« auch ohne Umsatzsteuer-Zuschlag verstanden werden? Soll also die Umsatzsteuer, statt, wie vom Gesetzgeber beabsichtigt, auf den Verbraucher, also den Kunden, abgewälzt, vom Sortimenter getragen werden, oder soll der Sortimenter sie besonders erheben? Wenn die Verleger letztere Frage verneinen, möchte ich doch auf die Antworten der Sortimenter im Bbl. 156 und 176 verweisen und fragen, ob man bei einem Rabatt von 35°/o auch noch die Umsatzsteuer tragen kann. Was nun aber, wenn die Umsatzsteuer erhöht wird? Wird mit diesem Augenblick auch der Verleger den Rabatt entsprechend erhöhen? Steht der Verleger aber auf dem Standpunkt, daß der Sortimenter die Umsatzsteuer besonders erheben soll, so ist das Ideal des festen Ladenpreises wieder durchbrochen. Ter Kunde bekommt das Buch nicht zu 25.—, sondern zu 25.50, und der tatsächliche Verkaufspreis stimmt mit der Ankündigung wieder nicht überein. Wenn wir sagen: »diese 50 Pf. sind Umsatzsteuer«, so verstoßen wir gegen das Gesetz, das ausdrücklich vorschreibt, daß die Umsatzsteuer nicht besonders her vorgehoben werden darf. Vielleicht hören wir auch einmal einen Ju risten über diesen Punkt. Ich kenne die Ansichten vieler: »Erhebe doch stillschweigend die Umsatzsteuer. Kein Mensch wird etwas dagegen cinzuwenden haben!« Damit ist uns nicht gedient, denn so bekommen wir immer wieder verschiedene Preise. Sage niemand: wegen dieser paar Pfennige wollen wir uns nicht streiten. Prinzip ist Prinzip. Entweder verlangt der Verleger: ohne jeden Zuschlag zu verkaufen, und verlangt ausdrücklich auch ohne jede Umsatzsteuer, oder er läßt Sortimentszuschläge zu. Hoffen wir, daß recht viele Verleger sich zu dieser Frage äußern und auch in ihren Abmachungen den Punkt Umsatzsteuer ausdrücklich anführen — dafür oder dagegen. Z. Eine eigenartige Überraschung. Zu dem im Sprechsaal der Nr. 215 des Bbl. abgcdruckten Mittei lung der Karlsruher Sortimentsbuchhändler teilen die Unterzeichneten Heidelberger Sortimentsbuchhändler mit, daß bei ihnen die gleiche Be stellung von einem Or. M. Herbs (?) aus Friedrichsfeld gemacht wurde, und zwar auf: Nintelen: Lieder vom Tod, Gedichte an Jorinde, Liebe bewegt den Himmel (Drei Ahren-Verlag) und Eulenberg: Münch hausen, Leidenschaft (Reclam). Die Bücher vom Drei Ahrcn-Verlag sind in den meisten Fällen unter Nachnahme gekommen. Eine Postkarte an den vr. Herbs kam als unbestellbar zurück. Der Schlußfolgerung der Karlsruher Herren stimmen auch wir zu. Heidelberg, 15. September 1921. Bangel L Schmitt (M. Freihen). K. Groos Nachs. (Kiefer). C. Klappert. L. Med er's Buchh. (P. Hönicke). E. Mohr's Sortiment (Eckardt). Johannes Nühlma n n. Weiß'sche Buchh. (Eduard Faust). Alfred Wolfs. Die ungeheure Arbeitsbelastung, von der der »Badische Sortimenter« in Nr. MS des Bbl. schreibt, be stellt allerdings. Der gemachte Vorschlag erscheint als der Besprechung wert und auch durchführbar. Solange er aber nicht in dieser oder jener Form angenommen ist snnd bas wird nicht so schnell gehen), heißt es, sich selbst helfen! Als Erstes sei geraten: Persönliche Vereinbarung mit den be treffenden Herren Verlegern <meine Erfahrungen darin sind gut). Als Zweites und Hauptsächliches: Vereinfachung des Schreibwcscns im Postscheckverkehr! — Die »Anleitung für die Benutzung des Post scheckkontos« gibt die Handhabe. Darin sind unter »Sonstige mit Vor teil zu benutzende Einrichtungen« sogenannte Sammcl-llberweifungen angeboten. Einzel-Uberweisungen sind also vermeidbar,' diese sonst üblichen Einzel-Uberweisungen werden von vornherein auf einem ein zigen Bogen Papier sVordrucke durch die Privatindustric) gesammelt, listenmäjjig! — In Verbindung mit dem Durchschreibesystem sTinten- stift, Schreibmaschine) läßt sich dieses Verfahren weiter vereinfachen. Wollen Sic, geehrter Herr Kollege, wie alle andern, die unter derselben Arbeitsbelastung leiden, einen Versuch machen! Sie werden — wie ich — sich zu freuen haben über eine derartige Arbeits-»Ent- lastung«. ' K. S., sächsischer Sortimenter. verein der Deuten Vuchhündlcr zu Leipzig, Deutsches Bucht,ü»dU:rhaus.
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