Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 30.12.1891

PanIimiS-Drmkcrci in Trier. Dinspel, A., Hirten u Könige Wcihnachtsspiel m. Gesang f. gesell. Vereine. (Neudr.) 8° ,28 S.) * —. 50 Ecker, I-, Lilien. 8°. (VIII, 160 S. m. 1 Stahlst.) » 1. 60; geb. m. Goldschn. " 2. 50 Hülle», A., kurze Geschichte der Wallfahrt zum hl. Nock in Trier im I. 1801. 9. u. 10. Tausend. 8°. (160 S. m. Bildern.) ' —. 35 Keil S Rechts - Bibliothek Sammlung neuerer Gesetze in volksthüml. Sprache. 3. Hst 8". * —. 50 Inhalt: Das Einlommensteuergeletz vom I. ISSl v. I. Keil. <7? S.) M. Ricgcr'iche »niv.-Buchh. («. Himmcr) in Miiuchc». o^Vvrntzlellilis, smtliebss, d. kersonals Ose Dsbrer, Leumtsu u. 8tu- dieieodsu au »lor köni^I. bazerisolion I.uäevi^-Iilariinüians-llnivvesität rn Hüuebeo. zViotsr-8smestsr 1891/92. xr. 8". (103 8.) * —. 60 Roscubaiim L Hart, verlagSbnchh., ln Berlin. H»I«nder t. kost u. TelsAiapIiio auk 0. d. 1892 v. 8. destswitr. (Wt deoi kvckomanll-Zokivarr'soböll Ratender vereinigt.) 9. Oabrg. 2 kbls. gr. 160. )gg7 Leamten-Vorroieliniss 354 8.) 6et>. u. gell. * 2. — Vvi/eiebulss der «leutsebeii Iteiclispast- u. Islegrapben-Leamtsn dir 2UM kost-Verwalter sinsebl. abwärts. Lvarb. V. 8. dsstswitr. 10. llabrg. (^nd. rmm Laleoäor k. kost u. kelegrapbio.) gr. 16". (354 8.) »1. 50 Rotzbcrg'sche Blich», in Leipzig. Gcbüarüt, F. W, musikalischer Kindcrfreund Eine Auswahl v. I- u. 2stimm. Gesängen f. das zarte u. mittlere Jugcndalter. 37. Ausl. Ar. 8°. (IV, 108 S.) " —. 65 Zürn, E., die angebliche sociale Slot der landwirtschaftlichen Arbeiter. Antwort auf die Abhandlg.: Die sociale Not der ländl. Arbeiter u. ihre Abhilfe v. Past. W. Quistorp. gr. 8°. (39 S.) * —. 60 velbaic» » «lag», in vicleseld. Stacke, L., deutsche Geschichte. In Verbindg. m. Anderen. 5. Ausl- Wohls. Bolksausg 16. u. 17. Lsg. gr. 8". (2. Bd. S. 17—112 m. Textabbildgn. u. 7 Taf) ä » —.50 Weidmiuinsche Blich», in Berlin. Herder s sämmtlichc Werke. Hrsg. v. B. Suphan. 8. Bd. gr. 8° (XIV, 680 S.) * 8. —; Ausg auf Schreibpap. * 12. — D. B. Wikmann in Barmen. "Kind, P., Geschichte der cvangel.-reform. Gemeinde Radevormwald. 8". (107 S) » 1. - A. Aiickschwcrvt in Weimar. "fRogge, Rede zur Lutherseicr am 6. Novbr. 1891 in der St. Georgs- kirchc zu Eisenach, gr. 8°. (8 S ) » —. 20 Verzeichnis künftig erscheinender Bücher, welche in dieser Nummer zum erstenmale angekündigt sind. von «anstein'Ichc Bibelanstalt in Halle a. T. 7777 Lutherbibel. Franz »ocrlich in Breslau. 7778 Praxis der kathol. Volksschule Baribals Scnss in Leipzig. 777S ltubinsteln, Die Uusiü and ibrs Uoistsr. Usus ,4uti. Bclhascn L iktasiiig in Bielefeld und Leipzig. 777s ^»dree u. 8vobel, Harts von Xtrilra bleuer revidierter und ver- mebrtor Xbdrueü. 1892. Nichtamtlicher Teil Von einigen Weihnachtsnurnmern. Der Pariser »kigaro illu'trö« ist wieder im gleichen, etwas breiten Folioformat wie im Vorjahre erschienen, auch ist seine Ausstattung die gleich reiche; das Papier ist ein schweres, milch weißes Velin, der Typendruck erfolgte aber keineswegs von son derlich neuen Leitern und läßt auch hinsichtlich der Gleichmäßig keit zu wünschen; mit dem weißen Raume ist man dagegen wieder ziemlich verschwenderisch umgegangen, und ein splendider Satz giebt dem Ganzen stets ein vornehmes Aussehen. — Was den Inhalt anbelangt, so berührt es nichts weniger als angenehm, gleich auf der ersten, scheinbar zum Text, thatsächlich aber zu den Annoncen gehörigen Seite, sich die Reklame breit machen zu sehen und unter der Ueberschrift: »Eine Revolution in der Toilette« mit sehr intimen Toiletten-Geheimnissen der Damen in Wort und Bild bekannt gemacht zu werden. Im übrigen hat man sich in zwei Erzählungen aufs Gruselnmachen gelegt; die Vorwürfe zu den Illustrationen der ersten scheinen von dem -Künstler der Wolssschlucht ini Freischütz und anderer wilden Geisterromantik entnommen und besonders für »böse Buben« berechnet zu sei»; auch in der zweiten wollen sie nicht recht passen zu der deutschen Auffassung des Weihnachtsfestes als eines Festes der Freude und Liebe. Von denen der dritten Erzählung (der zweiten in der Reihenfolge) sind Kopfleiste und Schluß vignette ansprechend, die übrigen Bilder zeigen konventionelle Salon figuren ohne jede Lebenswärme. Ein humoristisches Blatt, »der General und der Drache«, ist zwar nicht übel erfunden und auch flott gezeichnet, ermangelt aber einer Hauptbedingung echten Humors: der inneren Wahrheit oder doch der Möglichkeit der selben. Und vollends das Titelblatt des Umschlags! Dieses ist durchaus französisch in Gegenstand und Ausführung; in Deutsch land wird kaum irgend jemand Gefallen finden an der darge stellten gezierten Ballet-Psyche, oder was diese geflügelte stereotyp lächelnde Menschenpuppe in schwarzen Strümpfen und langen schwarzen Handschuhen, die ihre Arme verstümmelt erscheinen lassen auf dem dunklen Grunde, sonst vorstellen soll. Kann uns also der Inhalt der Weihnachtsnummer des Figaro, soweit er in den Bildern zum Ausdruck komm', nicht befriedigen, so müssen wir doch die chr. mophototypische Ausführung der meisten derselben als vorzüglich bezeichnen, und so wenig sympa thisch der Gegenstand der Darstellungen in der ersten Erzählung ist, ihre Ausführung ist eine ausgezeichnete — der Reichtum der Farben und ihre geschickte Anwendung stehen auf gleicher Höhe. Anders ist es bei der zweiten Erzählung, wo man zu sparsam vorgegangen ist, so daß der Mangel an Tönen den Mangel an Leben in den Figuren noch schärfer hervortreten läßt; in der dritten aber wirkt die allzu reichliche Anwendung von Blau und Braun ermüdend und läßt die Bilder einförmig erscheinen. Von den unvermeidlichen Extrabeilagen hat der Figaro seiner Weihnachtsnummer drei beigegeben, alle drei in dem noch hand lichen Formate von 42:64 em,und alle drei auch ganz vortreff lich ausgeführt in Chromotypogravure von Boussod, Valadon L Co. Namentlich ist das Blatt »Des dsrnisrs retranodsmonts«, nach einem Gemälde von Grolleron, ein Bild von ergreifender Lebenswahrheit, das wir in Entwurf und künstlerisch-technischer Ausführung nur bewundern können Das Blatt »Ln koiot« verdient auch die vollste Anerkennung; bei dem dritten »Da dalanyoi e« (die Schaukel) hat sich jedoch der Maler eine starke dekorative Licenz erlaubt, wenn er ein reizendes junges Mädchen in sommerlicher Tracht und zwischen blühenden Rhododendren auf einer Schaukel mit einem schweren Sammetpelzüberwurf drapierte. Wenn die Rho dodendren im Freien blühen, bedarf man in der Regel doch solch wärmender Hülle nicht mehr. Diese drei Blätter aber sind allein den Preis wert, welcher für die ganze Figaro - Nummer berechnet wird. Die »Illustration« hat auch wieder eine Weihnachts- nummer veranstaltet, die sich jedoch, was ihre graphische Aus stattung anbelangt, mit der des Figaro nicht messen kann. Das