Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.10.1921
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- 1921-10-17
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Xi 243, 17. Oktober 1S2I. Redaktioneller Teil. ist über allen Zweifel erhaben, sagten wir uns, daß unser Esprit eine solche Krast, eine» solchen natürlichen Glanz besitzt, daß es un nütz wäre, ihm noch glänzen zu Helsen, daß er sich vielmehr selbst genügt, wie man ja auch der Sonne nicht Hilst zu strahlen. Die Zeitschrist »Renaissance äu l.ivre« hatte an eine große An zahl von ansländischen Buchhändlern in der ganzen Welt, von Athen bis Melbourne, von New Dort bis Kopenhagen, diese zwei Fragen gestellt: HL »Welche französischen Bücher werde» in Ihrem Lande am meisten verkauft? Was müßte Ihrer Ansicht nach getan werden, um dort die französlsche Literatur zu verbreiten?« Besonders die Antworten aus die zweite dieser beiden Kragen sind sehr lehrreich für alle, deren Amt es ist, die französischen Bücher zu verbreiten. Ran hat es wiederholt gesagt, daß Bücher im Ausland zu ver kaufen etwas ganz anderes ist, als einen gewöhnlichen Handel be treiben, etwas anderes, als sich irgendeinem beliebigen Geschäft wid men. Ein Buchhändler aus Montreal, Herr Cornelius Deom, drückt seinerseits diesen Gedanken so aus: »Das Buch ist eins der besten Pioniere des Exports eines Landes, weil es den Geschmack bildet und die Ware anzieht. Der französische Artikel sdie französische Ware) folgt dem französischen Buche. Daher ist das Buchgewerbe bas erste Gewerbe einer Nation. Die Bücherausfuhr soll daher eine der ersten Ausgaben der für die Interessen ihres Landes besorgten Regierun gen sein«. Herr Deom fügt hinzu: Um die französische Literatur in Kanada z» verbreiten, darf sic anfangs nicht zu teuer sein, aber der wich tigste Punkt ist, Propaganda zu machen. Wie viele Leser und welchen Einfluß könnten nicht unsere Bücher iu Kanada finden! Es ist nicht sehr lange her, daß ein kanadischer Franzose die Bemerkung machte, daß Montreal nach der Zahl der dort wohnenden Franzosen die zweite französische Stadt in der Welt sei. Aber man müßte dort Reklame mache» . . . Biele ausländische Buch händler, und nicht nur diejenigen von Kanada, preisen dieses Mittel. Sic schreiben: »Die sranzösischc Industrie ist von einer ungemeinen Zaghaftigkeit in dieser Beziehung. Frankreich ist von allen Export ländern dasjenige, das am wenigsten Reklame macht!« »Macht euch bekannt, zeigt eure Bücher in den großen Zeitungen der Niederlande an«, sagt man uns in Holland .... »Sichert euch die Kritiken iu den wichtigsten Tageszeitungen in der Schweiz«, rät man uns in Basel. Ebenso in Italien. In Cambridge empfehlen uns W. Heffer L Sons: »Man könnte mit Borteil einige Reklame in den Wochenrevuen wie Dimes lütersr^-Beilage und Ltüenasnm machen. Hat ein Buch bereits einen Artikel gehabt, so wurde es bereits der Aufmerksamkeit des Publikums empfohlen«. Für die Reklame für unsere Bücher im Ausland könnte hier ohne Zweifel der Staat mit Nutzen eintreten, wie es Herr Deom möchte. O, wenn unsere Verwaltung modern wäre, würde sie sofort vollkommen organisierte Anzeigenstellen in jeder Hauptstadt eröffnen, mit welchen Bureaus unsere Verleger sich ganz einfach nur ins Ein vernehmen zu setzen brauchten. Aber wer irgendetwas mit einem französischen Konsulat, gleichgültig wo, zu tun hatte, begreift sofort, daß das leider nur ein Traum ist, und daß unsere Verleger gut täten, zunächst nur auf sich selbst zu zählen. Sie mögen also Reklame in den fremden Ländern machen, aber erst nachdem sic alle Arten kleiner kaufmännischer Einzelheiten, die nicht in mein Fach gehören, und auf denen die Korrespondenten von »Im Renaissance cku Invre- bestehen, erledigt haben, wie z. B. die Herabsetzung der Preise der Bände in einigen Ländern, die Anbietung derselben im gebundene» Zustande, Anwendung eines bestimmten For mats in einigen anderen Ländern, schließlich besserer Druck als heute und auf weniger scheußlichem Papier, denn das englisch« Buch hat im allgemeinen, wie man uns versichert, seine frühere Physio gnomie bewahrt. In dieser Beziehung erinnere ich mich des Berichts, den im vorigen Jahre ein Reisender, Herr Grisfol, der soeben die skandinavischen Buchhändler besucht hatte, bei seiner Rückkehr verfaßt und den er mir mitgetcilt hat. Nach seiner Meinung war der Augenblick für die Verbreitung des französischen Buches in Skandinavien sehr günstig, erstens, weil das Studium der französischen Sprache dort seit dem Kriege einen starken Ausschwung genommen hat, und dann, weil viele deutsche wissenschaftliche Werke vergriffen waren und es für die Deut schen unmöglich war, sie neu zu drucken, und endlich, weil die deutschen Verleger aus die Preise ihrer Bücher solche Aufschläge machten, daß sic alle Buchhändler mißvergnügt machten. sAnm. d. Ubers.: Wohl gemerkt, die Buchhändler, nicht bas Publikum. Waren aber jene nicht nur deswegen verstimmt, weil ihnen dadurch ein Teil Einnahmen entging?) Nun wohl, trotz dieser günstige» Umstände fand man dort recht wenig französische Bücher, und Herr Grisfol hat viele Klagen zu hören bekommen. Die Engländer dagegen überschwemmten den Markt derart, daß das Verhältnis der verkauften Bände, das im Kriege etwa 80"/„ für die Deutschen, 15"/» für die Engländer, 5?i» für die Franzosen betrug, sich aus 70"/» für die Engländer, 20"/» für die Franzosen und 1058 für die Deutschen stellte. Die Lage kehrte sich vollständig um, aber nur zugunsten der Engländer, weil die Engländer reichlich alle verlangten Werke lieferten und sie rasch nach Skandi navien verbrachten, während die Franzosen die Aufträge nur teil weise aussührten, wobei ihre Transportmittel gänzlich unzureichend waren. sAnmerk. d. Ubers.: Das war wohlgemerkt 1020 so, inzwischen hat sich schon wieder viel zugunsten Deutschlands geändert.) Alle von den Korrespondenten der »Im Renaissance «ln lüvre« angepriesenen Mittel werden von den Engländern angewandt. Fol gen wir ihrem Beispiel. Neben der Propaganda in den Zeitungen und Zeitschriften des Auslands empfiehlt es sich z. B., regelmäßig den Buchhändlern Prospekte und Kataloge zu senden. Alle wollen Kataloge haben, alle wollen unterrichtet sei», diejenigen von Trans vaal, als auch diejenigen von den Balearen und den Bereinigten Staaten. »Kleine Sonderkataloge für jede Materie, die man an alle Beteiligten verteilen könnte» . . . , sagt »Im lübrairis kranxaise« in Basel, »Prospekte oder kleine erläuternde Kataloge« wiederholt »8ontk Lkrican ltooü Store« in Praetoria, während Stcchert in New Jork eine wöchentliche Liste sämtlicher Neuerscheinungen verlangt, mit Jah- resregister nach Verfassern und Stoffen geordnet, während andere Buchhändler wünschen, daß die in der »Lidliograpkie cke In Rrance« angezeigten Bücher ln einigen Zeilen den Inhalt angeben. Das sind wichtige Punkte. Ein Buch zu schreiben, ist nichts, aber Leser dafür zu finden, und zwar auswärts, ist alles. Das ist nun Sache der Verleger. Die Bücher sind die besten Pioniere des Exports eines Landes, darüber ist kein Zweifel. Wir sind etwas wie Kinder geblieben .... Zn nachlässig? Zu stolz? Das ist gleichgültig. Wenn dieser oder jener Fehler uns einst beherrschte, sind wir entschlossen, fortan alle unsere Kehler abzulegen, und wir werden dies erreichen. Und wir werden nicht mehr dem Zufall die Sorge für die Ausbreitung des französi schen Gedankens in der Ferne überlassen. M Die Ausführungen beleuchten in interessanter Weise die Lage der französischen Buchaussuhr. Lehrreicher aber als solche schönen Artikel wären noch zahlenmäßige Unterlagen dafür, wieviel Bücher tatsäch lich aus Frankreich ausgefllhrt werden, wohin sie hauptsächlich gehen, welche Literatnrgattungen sie betreffen und wie sich die heutige Lage zu der vor dem Kriege verhält. Mine Mitteilungen. Die Erhöhung der Post- und TclegraphcngcliLhrcn. — Im Reichs postministerium wurde in den letzten Tagen voriger Woche mit dessen Kerkehrsbeirat unter Vorsitz des Reichspostministers der aus Ver anlassung der Reichsflnanzverwaltung im Reichspostministerium aus gearbeitete vorläufige Entwurf des neuen Post-, Tele graphen- und Fernsprechgebllhrengesetzes durchbe raten. Dieser dem Reichsrat und dem Reichstage vorzulegende Entwurf enthält u. a. folgende neuen Gebühren für den In landpo st verkehr. Kür Briefe im Ortsverkehr bis 20 Gramm 75 Pf., über 2» bis 2öl> Gramm 1 Mark, im Fernverkehr bis 2l) Gramm 1 Mark, über 2V bis 100 Gramm 1.50 Mark, über lüll bis 25Ü Gramm 2 Mark; für Postkarten im Ortsverkehr 50 Pf., im Fernverkehr 75 Pf.; für Drucksachenkarten 25 Pf., für Drucksachen bis 5V Gramm 30 Pf., über 50 bis 100 Gramm 50 Pf., über 100 bis 250 Gramm 1 Mark, über 250 bis 500 Gramm 2 Mark, über 500 bis 1 Kilo gramm 3 Mark; für Geschästspapiere ebenso wie für Mischsendungen bis 250 Gramm 1 Mark, über 250 bis 500 Gramm 2 Marl, über 500 Gramm bis 1 Kilogramm 3 Mark; für Warenproben bis 250 Gramm 1 Mark, über 250 bis 500 Gramm 2 Mark; für Päckchen bis 1 Kilogramm 3 Mark; für Pakete in der Nahzonc bis 5 Kilogramm 4 Mark, über 5 bis 10 Kilogramm 8 Mark, über 10 bis 15 Kilogramm 14 Mark, über 15 bis 20 Kilogramm 20 Mark, in der Fernzone dcmenisprechcnd 6, 12, 22 und 30 Mark. Die Gebühr für Postanweisungen soll sunt Einschluß des Bestsll- geldess betragen: bis 50 Mark 1 Mark, über 50 bis 250 Mark 2 Mark, über 250 bis 500 Mark 3 Mark, über 500 bis 1000 Mark 4 Mark, über 1000 bis 1500 Mark 5 Mark, über 1500 bis 2000 Mark 0 Mark. Die Zeitungsg-bühr soll für eine Zeitnngsnummer betragen bis 20 Gramm 8j4 Ps., über 20 bis 30 Gramm 4 Pf., über 30 bis IbSS
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