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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.05.1891
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1891-05-13
- Erscheinungsdatum
- 13.05.1891
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2806 Nichtamtlicher Teil. 108. 13. Mai 1891. Präsiden! des deutschen Ehrenvorstandes, Vogts, das Wort und dankte dem Lordmayor für dessen Anwesenheit bei der Eröffnungs feier; in derselben liege eine Anerkennung des Gedankens, welcher so wohl in England wie in Deutschland eine zeitgemäße Annäherung der beiden stammverwandten und befreundeten Nationen bedeute. D»e Unternehmer der Ausstellung wollten durch dieselbe die wirtschaft lichen Beziehungen der beiden Länder erweitern und die deutschen Produkte dem weitverzweigten Kommissionshandel Englands zusühren. Obgleich die Produkte deutscher Kunst durch die Berliner Jubiläums ausstellung und die Münchener Ausstellung bedeutend abgelenkt seien, so bilde doch der Kunstteil der Ausstellung eine wertvolle Sammlung. Auch in der industriellen Abteilung konnten die Unternehmer Vieles zur Schau bringen, was die Anstrengung eines ernsten, strebsamen und fortschreitenden Volkes bedeute. — Vogls dankte -sodann für die den Deutschen in der englischen Metropole erwiesene Gastfreundschaft und sprach die Hoffnung aus, daß der Lordmahor die Ausstellung unter seinen Schutz nehme und daß die ausgestellten Jndustricgcgcnständc den deutsch - englischen Handelsbeziehungen einen weiteren Impuls geben würden. — Der Bundcsrat hat in seiner Sitzung vom 9. April d. I. in Betreff der zollfreien Einfuhr der von der diesjährigen deutschen Aus stellung in London zurückaclangendcn Güter beschlossen: 1) Deutsche Güter, welche aus dem deutschen Zollgebiete zur Aus stellung in London pcscndct worden sind und von derselben mit dem An sprüche aus zollfreien Einlaß zurückacbracht weiden, sind vor dem Ab gänge in London von dem zuständigen Versender dem Kaiserlichen General-Konsulat daselbst unter Ucbcrgabc von Verzeichnissen über den Inhalt ker zu versendenden Kolli anzumclden. 2l Das Kaiserliche General-Konsulat erteilt nach erfolgter Prüfung den Rücksendungsnachweis nach Maßgabe eines Formulars, welches die Firma, an welche die Sendung zurückgehr, Zeichen und Nummer, Anzahl, Art der Verpackung, Gewicht nnd Inhalt der Kolli zu enthalten hat. 3> Von Anlage eines Zollverschlusses wird abgesehen, dagegen die Zollfrcihcit der Güter davon abhängig gemacht, daß die Kolli mit von dem Kaiserlichen General-Konsulat zu liefernden Zetteln beklebt werden, aus welchen der Name des Empfängers des zurückgehcnden Ausstellungs gutes, der Bestimmungsort und die Ordnungsnummcr angegeben ist. 4) Sendungen dieser Art können aus Grund des Rückscndungsnach- wciscs an der Grenze zollfrei in den freien Verkehr gesetzt werden; wird die Abfertigung bei dem Amt des Bestimmungsortes beantragt, oder ergeben sich bei der Abfertigung an der Grenze Anstände, so sind die Güter unter Zollkontrolle mit dem Rückientungsnackweisc dem zuständigen Amt zu überweisen, welchem die schließlich»: Abfertigung obliegt. Aus dem Antiquariat. — Das Antiquariat von I. Heß in Ellwangen befindet sich zur Zeit im Besitze einer fünften (?) deutschen Bibel (Augsburg, Zainer. Ham Nr. 3133), die wegen der handschrift lichen Rubrizierung am Schluffe mit der Jahreszahl 1470 einiges In teresse beanspruchen darf und sowohl für die Bibelforschung, als auch die Geschichte der Buchdruckcrkunst von Wichtigkeit ist. Nicht nur, daß durch die Jahreszahl 1470 die bisher gebräuchliche Datierung -ca. 1473° richtig gestellt werden kann, sondern cs ist dadurch auch mit Sicherheit nachzuwcisen, daß diese Ausgabe in der Reihe der deutschen Bibeln nich l, wie man bislang allgemein annahm und in allen bibliographischen Handbüchern zu lesen ist, die fünfte, sondern die vierte Stelle ein- zunchmcn hat. Die bisher als vierte deutsche Bibel geltende Ausgabe ist, wie von Hain, Ebcrt, Klemm u a. fcstgcstellt worden ist, bei Scnsenschinid und Frisncr in Nürnberg gedruckt worden. Die Typen dieser Bibel kommen nämlich erst nach Scnsenschmids Trennung von Kcscr vor, nach welcher er sich mit Frisncr associicrtc. Dies erfolgte 1473; die Bibel kann also frühestens 1473 gedruckt worden sein. Da die Zaincrschc Bibel aber laut Rubrizierung des Hcß'schcn Exemplars bereits 1470 fertig gedruckt gewesen sein muß, so ist mit Evidenz erwiesen, daß sie als vierte deutsche Bibel zu gelten hat. Eine Vermutung Klemms. der er bereits in seinem Kataloge S. 348 Nr. 741, Raum gegeben hat, wird nach dem Gesagten zur absoluten Gewißheit. 8. 11. Bilderdicbstahl. — Aus dem Museum zu Rennes in Frank reich sind die nachstehend näher bezcichnctcn Gemälde entwendet worden: 1) Ein David Teniers der Jüngere: Inneres einer Schänke mit Kartcnspielcrn und Rauchern; auf Holz gemalt; Höhe 0,25 m, Breite 0,35 w, Figurcnhöhe 0,20 m. 2) Ein Francesco Primatriccio: Bacchuszug; auf Leinwand gemalt; Höhe 0,35 w, Breite 0,45, Figurcnhöhe 0,18 m. 3) Ein Annibale Carrmci: Ruhe aus der Flucht nach Aegypten (die heilige Jungfrau, der heilige Joseph und das Jesuskind); auf Lein wand gemalte Landschaft mit Figuren; Höhe 0,25 w, Breite 0,28 w, Figurcnhöhe 0,10 m. 4) Ein Willem van Micris: Bild auf Holz mit Namcnszug und Datum, eine Dame bei der Toilette darstellend; im Vordergründe Vase auf einem Fußgcstcll, im Hintergründe männliche Figur mit breit randigem Filzhut und Reiterstieseln; Höhe 0,41 m, Breite 0,52 w, Figurenhöhe 0,25 w. Außerdem wird noch das Faksimile einer goldenen Opserschalc (patera), deren Original sich in Paris befindet, vermißt. Da cs nicht ausgeschlossen ist, daß die Thäter versuchen, die ge stohlenen Kunstgcgcnstände in Deutschland zu verwerten, so wird vor Ankauf dieser Gegenstände gewarnt. Es empfiehlt sich, die zum Kaufe etwa angcbotencn Stücke anzuhaltcn und der nächsten Polizeibehörde schleunigst Mitteilung zu machen. (Reichsanzeiger). Neue Bücher. Zeitschriften, Gelegenheitsschriften, Kata loge rc. für die Hand- und Hausbibliothek des Buchhändlers. Publikationen des Vereins der österr.-ungar. Buchhändler VII: Die Vorschriften über Pflicht-Exemplare in Oesterreich. Eine Zusam menstellung der geltenden Gesetze und Verordnungen nebst Erläu terungen aus der einschlägigen Litteratur von August Kalus, cavd. zur. 8". 32, XXII S. u. 1 Ucbersichtstascl. Wien 1891, Verlag des Vereins der österreichisch-ungarischen Buch händler. Das Urhebcrrcchtsgesctz (Vlie law ok eopxiissstt) in den Vereinigten Staaten, gültig vom 1. Juli 1891 an. Der englische Text mit deutscher Ucbersctzung und Bemerkungen von Paul Goepel. 8". 22 S. u. 1 Blatt. New-Uork 1891, E. Steiger L Co. AaboArapben. Leiste u. Nanusicripte von Xompanistsn, Llusik- sebi ittstsllsrn, Virtuosen, 8ävAsra und 8olmuspislern, Ibeatsr- Intsuckanten. — Lortraits. — I-o.Aer-Xa.tg.IoK Ho. 17 von IIiestaed LsrtlivA in Dresden. 8". 29 8. 684 Uro. Xg.turwis8en8eba.ttl. Teitsobriktso u. Dukiiligtiauen Aslsstrtsr llssell- sebacktso. XataloA Xo. 107 von X. X. Lroekbaus' Antiqua- rinm in I-siyriA. 8". 41 8. 813 Xrn. Aquarells. DandüsiebnunAsn. 8eltens Xupterstiebs. Inkunabeln der IdtboArapbie. Xunst-Dneber. Aulitious-XataloA (25. 5lai u. kolA. laAs) von A. Xloste in TVIsn. 32 8. 1038 Xrn. Olassisebe XbiloloAio. XataloA Xo. 5 des IVsstkälisobeu Anti quariats lAnar 8sllioA in Llünstsr. 8°. 69 8. 2451 Xrn. 8tsiAor's Lxport list ot smsriean psriodieals 1890/91. 8". 6 8. Xsw Vorle 1891, X. 8teiZsr L Oo. dournal Aeneral de 1'iwpriwsris et de la librairis. II. sörie. Tome XXXIV. Annes 1890. bastle aipbabstiqus. Ar. 8". >97 L. karis, 117 Boulevard 8t. 6srmain, Au oerels de la librairis. Monatsschrift sür Buchbinderei und verwandte Gewerbe. Schriftleitung von Paul Adam. 1891. 4. Heft. Berlin, Friedrich Pfeil- stückcr. Inhalt: Hermann Krehan, sächs. Hofbuchbinder. — Zur Farben drucktafel. — Die Kunst des Blinddruckes, der Handvergoldung und der Ledermosaik — Eine Neuheit. — Beste Behandlung des Goldkissens Vvm Hofbuchbindcr Franz Vogt. — Die Bibliotheken der Königin Marie Antoinette. — Ein Ricscnbuch. — Majoli- cinband-Nachbildung. — Fachvortrag. — Das große englische Druckcrcikaussprojckt. — Künstliche Schiefer-, Schreib- und Wand tafeln. — Ein Bedürfnis. — Karl Krauses Katalog 1890/91. — Befestigung der Hängelampen. — Des Buches Schicksal. Die -Anglo Austrian Printing Company». — Vor einigen Tagen lag dem Londoner Gericht ein Antrag vor, die Anglo Austrian Printing Company in gerichtliche, statt der von der Generalversamm lung beschlossenen außergerichtlichen Liquidation zu nehmen. Dabei kamen, wie man der -Vossischen Ztg.» aus London berichtet, folgende Thatsachcn über den Gründungshergang und die darauf folgende Ver waltung durch ihren Gründer und Direktor Bottomley zur Sprache. Die Firma wurde im November 1889 zur Eintragung gebracht und erließ im Februar 1890 einen Zeichnungs-Prospekt. Aus dem selben ging hervor, daß die Gesellschaft gebildet sei, um von Herrn Bottomley dreizehn in Oesterreich und Ungarn bestehende, mit der Herausgabe von Zeitungen oder dem Schreibmatcrialicnhandel in Ver bindung stehende Geschäfte zu übernehmen. Diese Geschäfte, deren in den glänzendsten Ausdrücken gedacht wurde, hatte die Gesellschaft von dem Gründer für die bescheidene Summe von 600 000 L übernommen. Das Grundkapital des Unternehmens war auf 500 000 L, halb in gewöhnlichen und halb in Vorzugsaktien, festgesetzt; außerdem war die Ausgabe von 250 000 ^ Obligationen vorgesehen. Das Publikum aber brachte der Sache nicht das nötige Vertrauen entgegen, und das Resultat der Zeichnungen war der Eingang von nur 93 022 Interessant ist, wie diese Summe Verwendung fand. Thatsächlich war der Gründer und Verkäufer gar nicht im Besitz der betreffenden Geschäfte, sondern hatte nur Optionen darauf, hat auch niemals nur ein einziges derselben der Gesellschaft übertragen. Trotzdem und für nichts und wieder nichts wurde ihm am 28. März 1890 die Summe von 75 000 L aus den obigen 93 022 L ausbezahlt, und am 13. August empfing derselbe ferner 10 000 E als Betriebskapital. Trotzdem niemals ein Betrieb stattfand, erklärten die Direktoren im September 1890 eine Dividende von 8 Prozent auf die Vorzugs- und
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