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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.09.1920
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1920-09-16
- Erscheinungsdatum
- 16.09.1920
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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Börsenblatt s. d. Dtschn. Buchhandel. Redaktioneller Teil. X« 209, 16. September 1920. Was di« übrigen Punkte betrifft, so kann von einer Preisoer- wirrung durch den Ausschlag kein« Red« sein. Die Berechnungen der Herren Verleger sind so klipp und klar, das, unter Berücksichtigung ihrer eigenen Zuschläge in Höhe von SO bis 2VÜ Prozent nebst Ver packung und Porto bei Hinzurechnung von 20 Prozent jedwede Ver wirrung ausgeschlossen ist. Ferner muß dem Vorwurf, daß der Aufschlag Len sogenannten -Auchbuchhandel- gezeitigt habe, ganz entschieden widersprochen wer den, Diese Art Geschäfte haben durch das AuSsenden von Reisenden so iibcrhandgenommen, Tie vielen Grossobuchhandlungen senden Rei sende, ganz gleich aus welcher Branche, in die Welt, die jeden Buch binder- und Friseurladen besuchen und ihre Erzeugnisse verkaufen. Diese Parasiten kommen also nicht auf Konto des Ausschlags, Wie gesagt/ alle Momente müssen hcrhalten, dem verhaßte» Aus schlag ei» Ende zu bereiten. Der Sortimenter verdient zu viel und soll unter allen Umständen im Schweiße seines Angesichts sein Brot essen! Schließlich sei dem Börsenverein an dieser Stelle für bas zielbe- wußte Auftreten in Sachen des TeucrungSausschlags und siir das Er halten desselben der beste Dank ausgesprochen, Ratlbor, Carl Roelle, Nachdem zu dieser brennenden Krage seit der Veröffentlichung des Börsenvcreins vom 17, Juli d, I, viel Tinte — meist vom Standpunkte des Sortimenters — verschrieben worden ist, sei es auch einem aus dem Sortiment hervorgcgangenen, die Kundschast von seiner Reisetätig- kcit aus meist persönlich kennenden, jungen Verleger gestattet, seine Nieinung zu sagen. Der Preisabbau im Buchhandel ist unerläßlich, wenn das Geschäft nicht ganz lahmgclegt oder dem Auchbuchhandel sahne Zuschläge) über- ^ lassen werben soll. Daß hierbei auch das schwerbeladene Sortiment sei» Auskommen finden muß, ist selbstverständlich. Da So Prozent Ra batt kaum genügen dürsten, um außer de» Unkosten, Risikos und der eigenen Mühen einen angemessene» Reingewinn zu erübrigen, schlage ich vor, daß alle Verleger die Verkansspreise so kalkulieren, daß min destens 4V Prozent Rabatt gewährt werden können, woraus saus alle Reulieserungen) dann kein Tciierungszu schlag erhoben wer den dürfte. Mit dieser kleinen Korrektur der Bekanntmachung vom 17, Juli d, I, dürste sicher ein Einvernehmen zwischen allen soliden Verlegern und Sortimentern zu erzielen und Punkt 1—2 zu Verein sachen sein, deren Auseinanderhaltung den Herren Sortimentern viel Mühe und Zeit kostet. Aus die bisherigen Lagerbestände, Schulbücher, Vertragslieserun- gcn ans der Zeit vor dem 18, Oktober 1818 könnte eS bei den bisheri gen 20, bezw, lOprozentigen Zuschlägen verbleiben. Auch schlage ich vor, mit den schlecht zu rechnenden Freiexemplaren aufzuhören und Stafselrabatte bei Bezügen von 10, 25, so und ISO Exemplaren zu gewähren, Berlin-Steglitz, am s, September 1820, I, Hie mesch, i, Fa, Heimatvsrlag M. Hicmesch K Co, Tie Kämpfe um den Tcucruugszuschlag wären mit einem Strich erledigt, wenn der Verlag allgemein die Einsicht sänbc, wie der Ver lag Morawe L Schefselt, Ich empfehle dem Verlag, die neuen Aus- licscrungsbedingnngen dieser Firma im Börsenblatt Nr, 189 vom 4, September nachzulesen. Es würben keine Verhandlungen und Ver sammlungen mit lange» Rede» mehr notwendig sein, und Friede und Freude herrschten im ganzen Buchhandel. Eberswalde, k, September 1820, Hans Langewicsche. In Nr, 202 des Börsenblattes ergeht sich Herr S, Niekerk- Nostock in Betrachtungen über die Notstandsordnung, Es erscheint mir > iiberslüssig und wohl auch vergeblich, Herrn Riekerk überzeugen zu! Wolken, daß seine Ansichten über di« Verteilung des Risikos zwischen s Verleger und Sortimenter durchaus verkehrte sind. Wie Herr Niekcrk i i» seinem Artikel, so habe auch ich in Ausschußsitzungen in Leipzig wiederholt ans die Ähnlichkeit der Verhältnisse im Buchhandel mit denen im Handel mit Markenartikeln und Arzneimitteln hingewiesen. Die von Herrn Riekerk gemachten Angaben über die Bezugsbedin gungen in diesen Gewerben haben mich veranlaßt, einen Fachmann zu bitten, sich über die Bedingungen i» den genannten Handclsgebieten zu äußern. Seine Antwort folgt hierunter. Sie wird zweifellos Verlegern wie auch Sortimentern interessant sein, Berlin. Fritz Springer, In seinen Ausführungen über die Berechtigung des Sortimcnts- tsuerimgszuschlags in Nr. 202 des Börsenblatts für den Deutschen Buchhandel zieht der Verfasser «ine Parallele zwischen dem Biicher- betailhandcl sSortimentshandel) und dem Handel mit sogenannten Markenartikeln; eine Parallele, di« fraglos eine gewisse Berechtigung ha«. Nur ist Herr Riekerk im Jrtum, wenn er annimmt, daß der Wiederverkäufe! von Markenartikeln durchiveg mit einem Nutzen von 83-4"/» rechnen kann. Je mehr sich die betreffenden Fabrikate der Gunst des Publikums erfreuen, je größer die außerhalb des Einfluß gebietes des Verkäusers liegende Werbetätigkeit seitens des Her stellers ist, desto mehr wird in der Regel auch der dem Detailliste» zugebilligt« Rabatt sinken. Gerade die von Herrn Riekerk angeführte Odolfabrik ist hierfür ein treffendes Beispiel, Ihre niedrig«» Rabatt sätze hatten im Vorjahre in Drogistenkreisen eine heftige Polemik ge zeitigt, in deren Verlauf örtliche Drogistenvereinigungen zu Boykotts erklärungen gegenüber den Odolpräparaten geschritten waren. In« Durchschnitt haben die für Markenartikel gewährten Rabattsätze eine Höhe von 25—83-4°/», wobei die spesenfreie Lieserung sich durchaus nicht immer von selbst versteht, sonder» in den meisten Fällen Gegen stand besonderer Abmachungen ist sgrößcre Abschlüsse uftv,). Auch die Steigerung der absoluten Höhe der Preise ist ans die Nabattsätze nicht ohne Einsluß geblieben. Einen Beweis dafür liefert der die Berechnung von fabrikmäßig hergestellten Spezialitäten re gelnde K 21 der sechsten Ausgabe der Deutschen Arzneitaxc 1820, Er setzt für all« diejenigen Originalpräparate, deren Einkaufspreis -7k 7,50 übersteigt, einen Verdienstzuschlag von 40"/» — einem Rabatt von etwa 28,5"/» von« Verkaufspreise sest, während die früher geltenden Taxen dem Apotheker für alle Spezialitäten mit einem Einkaufspreis über ,7k 3.80 einen Zuschlag von 50°/» — einem Rabatt von 33-4"/» vom Verkansspreise zubilligten. Erst wenn der Einkaufspreis auf ^k 1,70 bis -7k 3.— sinkt, gestattet die Arzneitaxe einen Zuschlag von 60"/, — einem Rabatt von 37,5"/». Es dürfte ohne weiteres einleuchten, daß die Fälle, in denen dieser höhere Rabatt in Frage kommt, bei der heutigen Geldentwertung in der Minderzahl sind, und der Apotheker sich in der Hauptsache mit einem Rabatt begnügen muß, der zwischen 28,5"/» und 33-4°/» schwankt. Irgendwelche Sonderspcsen aber, Porto, Verpackung usw. bars er nur dann in Anrechnung bringen, wenn der Besteller vorher auf sie hingewiescn war, Es wird sich also hierbei stets nur um Sonderbestellungen handeln können, nicht um Präpa rate, die er laufend auf Lager hält. 20°/» oder 2°/°? In Nummer 202 des Börsenblattes vom 8. September berechnet Herr S. Riekerk in Rostock für einen Eilballen im Gewicht von 105 Kilogramm auf einen Einkausspreis von 700 Mark ISO Mark oder etwa 20 Prozent Spesen, Bei derartigen Durchschnittsrechnungen muß natürlich der Vertrieb wissenschaftlicher Bücher unlohnend erscheinen. Es fehlt mir die Zeit zu statistischen Feststellungen, dennoch glaube ich nicht zu hoch zu schätzen, wen» ich als Durchschnittsladcnpreis siir wissenschaftliche Werk«, die in den letzten Monaten zur Ausgabe ge langt sind, 40 bis 50 Mark für das Kilo annchme. Jedes Künfkilo« paket enthält, auch wenn es nicht immer voll ausgenutzt werden kann, durchschnittlich für etwa 150 Mark netto Bücher, verursacht also bei 2 Mark Porto etwa 1)4 Prozent Spesen, da der Kakturcnbctrag durch Pvstscheckllberweisung koftensrei ausgeglichen werden kann. Selbst bei Berechnung von Verpackung werden die Durchschnittsspesen kaum 2°/» überschreiten, und auch bei Bezug durch Kommissionär, wobei die geringeren Frachtkosten wieder ausgleichend wirken, wird sich der Spesensatz für wissenschaftliche Bücher neueren Datums »och nicht ans den stillsten Teil der von Herrn Niekerk errechneten Spesen belaufen. Mit derartigen Durchschnittsrechnungen ist garnichts anzusangcn, sie wirken nur irreführend und veranlassen zu falschen Entschlüssen, die zuletzt doch dem Sortiment zum Schaden gereichen. Der Verlaus oon 100 Bändchen einer billigen Sammlung kostet das Vielfach« an Ar- bciiSzeit und Unkosten, die der Verkauf von 5 bis 10 wissenschaftlichen Werken zum gleichen Gesamtladenpreis erfordert. Wird für beide Bü chergruppen ein annähernd gleicher Rabatt verlangt, dann muß Las Sortiment mit Gegenmaßnahmen der Käufer wissenschaftlicher Literatur rechnen, zumal diese nicht erst seit gestern und heute glauben, auch ohne Sortiment austommen zu können. Es sei nur an die schon 17 Jahre zurückliegend« Streitschrift des Prosessors Bücher erinnert. Auch sonst enthalten die Ausführungen vieles, das auf eine unzu reichende Kenntnis der gegenwärtigen Lage des wissenschaftlichen Ver lages schließen läßt. Darauf einzugehen fehlt mir Zeit und Lust, da nach meinem Dafürhalten nur klares, Nachprüfung und Vergleich er möglichendes Zahlenmaterial nutzbringend ist. Ich möchte Herrn Nie kerk nur noch empfehlen, die Herstellungskosten wissenschaftlicher Werk« kalkulieren zu lassen. Er wird dann finde», daß der wissenschaftliche Verlag in den meisten Fällen mit dem Preis abbau schon längst be gonnen hat und zu einem ausreichende» Preisaufbau überhaupt nicht gekommen ist, Leipzig, den 8, September 1920, Wilhelm Ehrenberg, Brr°ntw°rll. N-d, s, B,: R i « ° I d « l b - 1,1 - v-ri°a: D - rB S r < - » ° Druck: Ramm L Seemann Stimm« t» «rivila, — 1112 Adresse drr Redaktion urrd Expedition: Leimig, iderichldweg 2S tBuchhtindlerhauSi.
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