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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.10.1890
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1890-10-01
- Erscheinungsdatum
- 01.10.1890
- Sprache
- Deutsch
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Erzeugnis, ein »Gedenkblatt an die Ausstellung« ist durchaus nicht das beste, sondern läßt manches zu wilnschen übrig. Die Ge schäftskarte der Firma zeigt eine geschickte Gold- und Tonver teilung, wie im allgemeinen überhaupt in dieser Sammlung das Bessere überwiegt. Die Buchdruckerei von Rudolf Mosse in Berlin hat so wohl den offiziellen Führer wie Katalog gedruckt und wenn auch der Druck recht gut ist, so soll doch an dieser Stelle auf zwei Uebelstände aufmerksam gemacht werden. Wie es schon bei der vorjährigen Hamburger Ausstellung von uns betont wurde, er scheint es uns moralische Pflicht eines Ausstelluugskomitces zu sein, beim Druck dieser Kataloge und Führer vor allem auf die Buchdrucker der betreffenden Stadt oder des Ausstellungsgebietes, welche doch zur Ausstellung selbst das ihrige beitragen, Rücksicht zu nehmen und von allen andern, selbst wenn dadurch die Annon cen nicht so einlaufen sollten, abzusehen. Es dürste ja überhaupt schwer zu beantworten sein, mit welchen. Recht man dem Aus stellungsbesucher zumuten kann bei einem Führer von 77 Seiten Text, 102 Seiten Annoncen und bei einem Katalog von 120 Seiten Text, 128 Seiten Annoncen mit in Kauf zu nehmen, wie es bei der Bremer Ausstellung geschehen ist. Es wäre sehr zu wünschen, daß künftighin der Katalog und Führer wieder von den Komitees übernommen und der Druck von einer der beteiligten Buchdruckereien besorgt würde. Das Bedeutendste, was in der Bremer Ausstellung von Chromolithographieen vorhanden ist, stammt von der Kunstanstalt von Mühl meister L Jo hl er in Hamburg, welche in Bremen eine Filiale eingerichtet hat. Als Spezialität betreibt die re nommierte Firma den Druck von Plakaten und zwar enthält die ausgestellte Kollektion außer einigen schon vor und auf der Hamburger Ausstellung gesehenen, wiederum viel bemerkenswerte neue Arbeiten. Unter diesen befindet sich ein prächtiges Bild eines Lloyddampfers, im Gegensatz zu der bekannten Darstellung der Schiffe der Hamburger Gesellschaft mit am Bug ausspritzen den Wellen, bei ruhigem Wasser. Das Plakat zeigt einen groß artigen Farbenglanz und vorzügliche Wiedergabe der Wasser spiegelung. Auf einer andern Darstellung finden wir auch die auf spritzenden Wellen wieder, jedoch diesmal etwas hart in der Farbe, im übrigen aber ist auch dieses Plakat eine vortreffliche Leistung. Hervorragend in der Zeichnung und eigenartig in der Farbeu- wirkung ist das Diplom der Hamburger Hondelsausstellung. Die Zeichnung stammt von dem Hamburger Maler Paul Duyffcke, und die prachtvolle Wirkung wurde dadurch hervorgerufen, daß auf einem Lichtdrucke einzelne matte Farbentöne aufgedruckt wurden. Ein gleichfalls ungemein farbenfreudiges Plakat zeigt einen Dampfer der Red Star-Linie, Antwerpen bei untergehender Sonne; weniger gelungen dagegen erscheinen uns einige höher hängende Plakate für Bierbrauereien, welche nicht die vornehme Farbenzusammen stellung der vorerwähnten haben. Auch das Plakat für die Bremer Ausstellung kommt aus der Mühlmeister L Johlerschen Anstalt; dasselbe ist von dem um Bremens Knnst hoch verdienten Maler und Dichter Arthur Fitger gezeichnet und mit großem Geschick mit Rücksicht auf Feruwirkung entworfen; nur die Schrift ist recht mäßig, in den Initialen sogar unschön. Die Druckaussührung und Farbengebung dagegen sind wieder vorzüglich. Eine auf den ersten Blick etwas sonderbar an mutendeSammlung von Reproduktionen nach Aquarellen der Malerin Hermine v. Schmidt-Preu scheu, begrenzt die beiden Seiten des Tableaus. Diese unter dem Namen »Stille Winkel« zusammengefaßten Blätter enthalten Still leben, welche in gewisser Beziehung zu der künstlerischen Eigen art des Meisters stehen, welchen das Blatt verzeichnet; diese sind nämlich Geibel, Wagner, Menzel, Storm, Heyse, Lenbach, Liszt, Boecklin (übrigens nicht wie dort zu lesen ist Boeklin), Ebers. Wir können nicht sage», daß uns die Idee wie die künstlerische Ausführung sonderlich imponiert hat, und es bleibt selbst mit de» beigegebencn Versen in vielen Fällen die eigentliche Beziehung zu dem betreffenden Meister unklar. Die Druckausführung aber ist auch hier eine meisterhafte und in der Wiedergabe der skizzenhaften Darstellung der Künstlerin vorzügliche. C. Osterwald, Buchdruckerei in Bremen, hat einige Acci- denzen in Buchdruck ausgestellt, darunter gut gedruckte Holzschnitte, Ansichten von kunstgewerblichen Gegenständen; bei den elfteren Arbeiten fällt uns die vielfache Verwendung von Buchdruckschreib schristen auf, die ebenfalls sorgfältigen Druck zeige»; sonst bietet die Firma nichts Erwähnenswertes. I. B. Sägelken, Lithographische Anstalt, Stein- und Buchdruckerci in Bremen, hat eine größere Kollektion ihrer Arbeiten ausgestellt, unter denen wir einige Blätter niit mehr farbigen Mustern für Kokosmatten, die recht gut gedruckt sind, hcrvorhcben. Ferner finden wir Visitenkarten in guter Schrift, sowie farbige Etikette», jedoch kommen die Leistungen der Firma im allgemeine» den vorgenannten der gleichen Branche nicht gleich. Zwar ist Sägelken im Katalog als Buchdruckerei ver zeichnet, doch haben wir mir zwei ganz simple Traueranzeigen in Buchdruck entdecken können. Das xylographische Institut von I. Stünkel-Schreiber in Hannover hat eine Sammlung seiner Arbeiten ausgestellt, unter denen die sehr anschaulichen und vorzüglich geschnittenen Ansichten von Maschinen und Maschinenteilen beachtenswert sind; weniger gelungen erscheint uns das Figürliche. Leider hingen einzelne Arbeiten so hoch, daß sie nicht mehr genau zn erkennen waren. Auch ein bekannter von der berühmten Farbenfabrik von Gebr. Jaenecke L Fr. Schneemann, Hannover, zum Druck ihrer Proben benutzter Holzschnitt befindet sich darunter Ferner enthält die Ausstellung Grundrisse, einige Landschaften, sowie ein sthr fein ausgeführtes Tableau für eine englische Firma In zwei Rahmen stellt die xylographisch-artistische Anstalt und Galvanoplastik von Ewald Steinmetz in Hannover eine Kollektion ihrer Arbeiten aus, die durchweg Vorzügliches auf weist. Wir finden dort Holzschnitte jeglichen Genres; hervor ragend sind namentlich einige größere (bis 4") Darstellungen von Maschinen in vorzüglichster Ausführung, wie überhaupt diese Ab teilung die umfangreichste der Offizin zu sein scheint, da der ganze linke Rahme» mit solchen Arbeiten gefüllt ist. Auch anderes ist vortrefflich vertreten, so namentlich die Ansicht eines Kanonen bootes, während bei einem darunter hängenden Blatt die Wasser spiegelung etwas hart erscheint. Obgleich die Firma auch Zink ätzungen macht, haben wir doch keine solche unter den ausge stellten Sachen entdecken können, es sei denn, daß die höher hängenden, nicht genau zu erkennenden Blätter dieselben enthielten Carl Töpfer, Ministerial-Expedient in Oldenburg i. Gr, hat eine Zeichnung ausgestellt, welche die Worte Kaiser Friedrichs IN. »Lerne leiden ohne zu klagen« in Kalligraphie, ausgesührt mit chinesischer Tusche, zeigt. Trotz der fleißigen Arbeit können wir uns mit diesen die Kanzleimanier in ihrer höchsten Verflachung kopierenden Schriften, deren Wirkung undeutlich und unschön ist, nicht befreunden. (Schluß folgt.) (fttnlo^a ck'uiin i'ntmoltn cki opvr« «tnmpste ärU Oioliti <1<? IHri'rN'i in VvllvLlN Vouäibili prossa la librvria Nllti- quariu II. Ilospli illilano 1890. 16". 74 8. Die bekannte Buchhandlung von U. Hoepli in Mailand läßt soeben als Nr. 66 ihrer antiquarischen Kataloge ein ganz reizend ausgestattetes Bändchen erscheinen, das nur Drucke enthält, die aus den Pressen der Gioliti stammen und zwar von Giovanni I (1536—39) 5 Nummern, von Gabriel (1541—78) 216, von Gabriel nebst Gebrüdern (1550—56) 61, von Giovanni und Giampolo (1579—89) 16 Nummern. Gabriel Gioliti zeichnet sich unter den venezianischen Druckern des XVI. Jahr hunderts ganz besonders durch die Vortrefflichkeit des verwandten Papicres und den schönen Schnitt seiner Lettern aus. Wie Wir der Vorrede entnehmen, erscheint demnächst aus der Feder Salvatore Bongis ein Werk über die Gioliti. X. ll.
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