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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.12.1890
- Strukturtyp
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- Band
- 1890-12-01
- Erscheinungsdatum
- 01.12.1890
- Sprache
- Deutsch
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Rirüfungs-Austalt zu Berlin dennoch als holzschliffhaltig erwiesen. UZn solchen Fallen wird meist der Anstalt, bezw. ihrem Prüfungs- «erfahren die Schuld in die Schuhe geschoben, während sie Iwahrscheinlicher an einem Versehen der Arbeiter bei der Be reitung des Stoffes zu dem fraglichen Papier liegt. Diese iStreitigkeiten haben Herrn W. Herzberg, Vorsteher der Ab teilung für Papierprüfung bei der genannten Anstalt, veranlaßt, Idas bei der Prüfung auf Holzschliff augewendete Verfahren in Iden Mitteilungen aus den k technischen Prüfungsanstalten aus- Isührlich darzulegen. Der Verfasser faßt das Ergebnis seiner Untersuchung in folgenden Worten zusammen: »Wenn man sich bei der Untersuchung von Papier aus einen Gehalt an Holzschliff ausschließlich chemischer Reagentien bedient nnd auf Grund der auftretenden Färbung allein urteilt, so ist es nicht ausgeschlossen, daß man Holzschliff mit anderen verholzten Fasern verwechselt; zieht man indessen wie es in der Versuchsanstalt stets geschieht, das Mikroskop zu Rate und gründet seinen Schluß auf den anatomischen Bau der Fasern, so ist jeder Irrtum ausgeschlossen.« Für den Verlagsbuchhandel nicht ohne Bedeutung sind die Maschinen zur Erzeugung künstlicher Wasserzeichen. Eine solche hat Rivage, nach »Im kupetsrie« neuerdings in den Handel gebracht. Die Einpressung des Zeichens wird dadurch be wirkt, daß eine das erhaben dargestellte Bild tragende Stahl walze gegen eine glatte Walze gepreßt und das Papier zwischen den beiden Walzen hindurchgesührt wird. Das Papier wird selbstthätig zugesührt. An Stelle einer Gravierung kann man auf die Walze auch Metallbuchstaben, Metalldrähte, Baumwoll- säden rc. befestigen. Die Leipziger Papierprüfungsanstalt klagt in der Papier zeitung über die mangelhafte Beschaffenheit der deutschen Löschpapiere, die ihr zur Untersuchung vorgelegt wurden. Es besitze dagegen das sogenannte japanische Löschpapier vorzüg liche Eigenschaften. Dasselbe besieht aus einer langfaserigen Nadelholzcellulose, welche wahrscheinlich durch Gärung gewon nen wird. Der Prüfung von Packpapieren widmet die eben ge nannte Anstalt gleichfalls in der »Papierzeitung« einen Artikel, in welchem ausgesührt wird, daß bei solchen Papieren weniger die Reißlänge, als die Festigkeit und der Widerstand gegen Falzen, Knittern und Reiben in Betracht kommt. Wie die Prüfung lehrt, entsprechen die Hanspackpapiere mit ihrem Reißgewicht von 13 kg am besten diesen Anforderungen; dann kommt Braun- Holzstoff (Reißgcwicht 3,26 ü^) und endlich das Manilapack papier (Reißgewicht 2,5 k^). Gelber Strohstoff und Holzschliff sollten für die geringwertigsten Fabrikate Vorbehalten bleiben. Die erwähnte Zeitung tritt in einem Aufsatz über Füll stoffe der Annahme entgegen, als bezweckten diese Stoffe nur, dem Papier ein größeres Gewicht zu erzielen, und daß sie also nur in gewinnsüchtiger Absicht zugesetzt werden. Unter Füll stoffen versteht man Körper, die dem Papierstoffe zugesetzt werden, welche aber nicht aus Fasern bestehen und sich daher nicht verfilzen. Hauptsächlich sind es mineralische Erden; Holzschliff und Papierabsälle werden auch häufig zu diesen gerechnet, jedoch mit Unrecht, da sie faseriger Natur sind. Durch die Füllstoffe verliert allerdings das Papier an Festigkeit; die selben sind indessen vielfach unbedingt erforderlich, so um die Saugfähigkeit des Papiers für Buchdruckfarbe zu erhöhen, um dessen von der Verwendung von Holzschliff herrührende Härte zu vermindern, um dem Papier eine größere Weiße zu geben, also gerade bei den feinsten Sorten, um das Helle, transparente Aussehen des Papiers zu beseitigen und demselben andererseits eine klare Durch sicht zu geben, endlich um Glanz und Glätte zu erhöhen. Für Druckpapiere am gebräuchlichsten ist China Clay, ein von Sand befreiter, eisenfreier Thon; häufig verwendet werden aber auch Annaline, Asbestine, Liane ürs (niedergeschlagener schwefelsaurer Baryt) und Stärkemehl, durch welches das Papier mehr Härte und Griff erhält. Annaline besteht aus gemahlenem Gips, Während Asbestine aus dem langfaserigen Asbest gewonnen wird. In der »Papierzeitung« erörtert andererseits B. Kopisch die Frage, ob uns die Ersatzstoffe für Lumpen Gutes ge bracht. Bei gewissen Sorten, meint er, größere Festigkeit und Reinheit. Ob aber größere Dauerhaftigkeit? Darüber lasse sich nicht rede», weil die Sache noch zu neu ist. Die Verwendung von Zellstoff sei indessen nur bei Druckpapieren vorteilhaft bemerkbar, sowie auch allenfalls bei Packpapieren. Alle anderen Sorten haben nichts gewonnen, am allerwenigsten die Schreib papiere, weil man beim Schreiben an den Zellstofffasern leicht hängen bleibt. Auch seien alle Zellstosfpapiere niehr oder weniger durchscheinend, und vermisse man bei ihnen jene Elastizität, Weich heit und milchglasartige Durchsicht, die man von seinen Papieren verlangt. Den Fehler des Durchscheinens aus der Welt zu schaffen, wähle man jetzt zu seinen Papieren eine Mischung von Holzzellstoff, Strohstoff und Baumwollen-Lumpen. Elfterer soll den Halt geben, der Strohstoff Griff und Härte, während die Lumpen das Dnrchscheinen verhindern sollen. Leider hat man aber den Zweck damit nicht ganz erreicht und daher zu minera lischen Füllstoffen gegriffen, die wiederum verschiedene Uebelstände im Gefolge haben. Es befinden sich viele Verleger stets auf der Suche nach eigenartigen, pikanten Buch-Ausstattungen, welche den Käufer unwiderstehlich anlockeu. Die Herren möchten wir auf das bei Dentu erschienene, höchst originelle Werk von Quatrelles auf merksam machen, welches zwei Titel, zwei Anfänge und zwei Enden hat. Der eine braun gedruckte Titel lautet voubls lucs. Lolis. Der hierauf folgende, aus reizenden, kleinen Erzählungen bestehende Text ist ebenfalls braun gedruckt. Hat man sich durch denselben durchgearbeitet, so befindet man sich plötzlich vor dem Schluß des blau gedruckten anderen Teils, dessen auf der vierten Seite des Umschlages befindlicher Titel lautet: voubls kaos. Raison. Der Leser hat alsdann das Buch umzukehren und er findet den Anfang der Abteilung Raison. Die ganze Einrichtung wirkt im höchsten Grade überraschend. Jeder Teil hat seine be sondere Paginierung und seine besonderen Signaturen. Sie bilden aber doch ein Ganzes. G. van Muyden. Bkrmischtes. Vom Post wesen. — Dem Vernehmen nach wird die Rcichs- postvcrwaltung de» Vertrieb von gestempelten Briefumschlägen und von gestempelten Streifbändern, zu deren Beibehaltung ein Bedürfnis nicht mehr vorliegt, binnen kurzem gänzlich cinstcllen. Die Postanstaltcn sollen angewiesen werden, vom 10. Dezember ab Postwertzeichen der vorbczeichneten Arten nicht mehr an das Publikum zu verkaufen. Gleichzeitig soll die Einziehung der bis jetzt noch neben den neueren Postwertzeichen im Gebrauch befindlichen Wertzeichen älterer Art (der Freimarken, sowie der gestempelten Postkarten und Postan weisungs-Formulare) cingcleitet werden. Vom 1. Dezember ab werden die Postanstaltcn nur noch Postwertzeichen neuerer Art verkaufen. Wäh rend der Monate Dezember und Januar wird die Verwendung der älteren Wertzeichen noch gestattet sein. Vom 1. Februar ab verlieren sie aber ihre Giltigkeit und können dann nur noch bis Ende März gegen Wertzeichen neuerer Art umgetauscht werden. (Rcichsanzeiger.) Wechselstempelmarken.— Der -Reichsanzeiger- bringt folgende Mitteilung -. Wechselstempelmarken zu 1 ^ 50 H, 2 50 3 ^ 50 4 4 50 H und 30 sowie gestempelte Wechselvordruckblätter zu 20 30 40 H und 50 H sollen von jetzt ab an das Publikum nicht mehr verkauft werden. Die Postanstalten haben die bei ihnen beruhenden Bestände an den gedachten Wertzeichen mittels doppelten Lieferscheines alsbald an die Bezirks-Ober-Postkasse abzuliefern und dieselben in den bezüglichen Registern und Nachweisungen von der Einnahme abzusetzen. Eine alte Städteansicht. — Die älteste und wohl auch die seltenste in Kupferstich (Radierung) ausgeführte Ansicht von Nürnberg dürfte die von 1502 sein, welche in Italien hrrgestellt wurde. Dieselbe hat jüngst L. Rosenthal's Antiquariat in München erworben. Das selbe besitzt ein sehr großes Lager in Slädteansichtcn und versichert, daß es überhaupt jnoch keine ältere Ansicht in Kupferstich in seinem Besitze
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