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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.11.1891
- Strukturtyp
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- 1891-11-16
- Erscheinungsdatum
- 16.11.1891
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- Deutsch
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266, 16. November 1891. Nichtamtlicher Teil. 6868 Verzeichnis künftig erscheinender Bücher, welche in dieser Nummer zum erstenmale augeköndigt sind. ». »rote'schc verla»»buchhan»luiia in Berlin. 6882 Henne am Rhyn, Kulturgeschichte des deutschen Volkes. Neue Ausl. I H. *». Heltz (Hcitz L Miindrl) in Stratzbur,. 6884 8p!tt», äie liirodliobso I'estpiels. 2. ttutl. Nu»»eoxIv88Sr, äsr Reiebstng ru lVorms. Fer». >>. Nlelumatzr in »lagenfurt. 683» Kcnnan, Aus Sibirien und Rußland. llebersctzung von Leop. Kätscher. Heinrich Mi»!>c» in Dresden. 6884 Was lernen unsere Söhne! Was sollten sie lernen. 4. Ausl. «ritz L »vedler in Frankfurt a M. 6384 Bag ge, Aus dem alten Frankfurt. Radierungen Blatt 7 — 12. Gustav Schloetzmann in Gotha. 6»84 Spanulh, Brot des Lebens. Zweite Hälfte. I. H. Schorer in Berlin. s»»s IN. WcihnachtSnummer des Echo. St>ielha,k» L Schnrich in Wie«.' 6886 1>»n«r, Llstlioäo rur Tlsrktöruu^ von kolssu in Plvsasn wittsls autßslegtor LprenKlaciuv^eo. Strahl»,raer Druckerei « BerlaiSanftalt »ormalS «. Schultz L «o. in Strahburg. 6884 Fürst, Christen u. Juden. Bernhard Lanchvitz in Leipri«. 6886 vouxull, öexgar» >lg f'lLUllbnitr sä. rol». 2785/86.) Beruh. Krirdr. voi«t in Weimar. 6886 NIUU8SU, «lsr lilLsvdiuendauer. 5. ^uü. «. S Mittler » Sohn in Berlin. »886 Bekleibungövorschrift für die Marine. Nichtamtlicher Teil. Der Buchdruckerstreik.! Nach den in der Fach- und der Tagespresse vorliegenden Nachrichten läßt sich die Zuversicht begründen, daß das feste Zusammenhalten der Buchdrucker-Prinzipale des Streikes Herr werden wird. Weniger zuversichtlich läßt sich hoffen, daß die gegenwärtige Lage bald ein Ende nehmen wird, da anzunehmen ist, daß die Gehilfenführer die äußersten Mittel ausbieten werden, ihre unausbleibliche Niederlage hinauszuschieben. Der Buchverlagshandel wird in gegenwärtiger Jahreszeit, zumal er meist rechtzeitig Vorsorge getroffen hat, nur wenig von diesen Verhältnissen berührt, der Zeitschriften- und Zeitungsverlag kämpft mit Schwierigkeiten, kann aber allem Anschein nach seine Stellung behaupten. Was den Buchverlag anbetrifft, so macht sich nicht nur in England und Frankreich, von wo die Klagen am lautesten tönen, sondern recht empfindlich auch im Gebiete des deutschen Buch handels seit Jahren eine mehr und mehr sich steigernde Verlags-Ueber- produktion bemerklich, die eine Uebersättigung des Publikums und eine bedenkliche Gleichgiltigkeit desselben gegen buchhändlerische Angebote neuer Erscheinungen im Gefolge hat. Der Buchhandel wird in un beteiligten Kreisen vielfach als eine Quelle schnellen Wohlstandes angesehen. Mit welchem Rechte, das wissen wir nicht. Die gegenteilige Annahme dürfte in vielen Fällen ebenso berechtigt sein, wie jeder Fachmann ohne weiteres bestätigen wird. Daß die ohnehin nicht übermäßige Prosperität des Buchhandels durch die Ueberproduktion sehr empfindlich herabgemindert wird, dürfte klar sein. Die jährlichen Verluste des Verlagsbuchhandels, wohl auch stellenweise der Buchdruckereibesitzer, blankes bares Geld, das bisher die Taschen der Setzer- und Drucker-Gehilfen füllen half, ent ziehen sich natürlich der Kenntnis der nicht zunächst Betroffenen, können aber in ihrer Gesamtsumme keineswegs niedrig angenommen werden Unter solchen Umständen wird es dem Gesamtbuchhandel, — denn auch das Sortiment leidet direkt und indirekt durch die Uebererzeugung des Verlages, — sicher zur Erholung dienen, wenn eine länger andauernde verminderte Thätigkeit der Druckereien, so sehr eine solche Lage im Interesse dieser zu beklagen sein würde, zu langsamerer und maßvollerer Verlagserzeugung zwingen würde Anderseits hat der Buchhandel ein wichtiges Interesse daran, zu verhüten, daß die Druckpreise abermals einen Aus schlag erfahren, dessen voraussichtliche Höhe etwa 4l>"/„ betragen und in seinen Folgen die Kauflust der Kundschaft für neue Bücher noch weiter herabmindern würde. Es muß wohl angenommen werden, daß die oben ge schilderte Sachlage, die, in noch höherem Maße in Frankreich und England vorhanden, in ersterem bereits zu einem wirklichen Notstand des Buchhandels und der Buchgewerbe geführt hat, den Führern der Gehilfen wie diesen selbst vollkommen unbe- «chttmtzfünstiostrr Jahrs»» kannt geblieben ist, was als Beleg für die Kopflosigkeit unserer Arbeitermassen Beachtung verdient. — Ueber die Ursachen und voraussichtlichen Folgen des gegenwärtigen Gewaltaktes verbreitet sich in sehr anschaulicher Weise ein Artikel der »Münchener Neuesten Nachrichten«, den wir hier folgen lassen: Es erscheint geboten, einmal die Ursachen und voraus sichtlichen Wirkungen des Ausstandes genauer zu untersuchen. Wenn man eine Naturgeschichte der Lohnkämpfe überhaupt, wie sie seit einigen Dezennien als Folge der großen Umwälzungen auf dem Gebiete der wirtschaftlichen Produktion und des Verkehrs auf der Tagesordnung stehen, zu geben versucht, so wird man erkennen, daß es zwei Arten des Aasstandes giebt, die man viel leicht am besten als »Notstreik« und »Gewaltstreik« bezeichnen könnte. Der Notstreik beruht darauf, daß die wirtschaftliche Lage des Arbeiters einerseits zurückbleibt gegenüber der Ent wicklung des betreffenden Gewerbes und anderseits dem Ar beiter erträgliche Lebensbedingungen nicht gewährt. Dies war zum Beispiel der Fall bei der großen Lohnbewegung der Berg arbeiter vor zwei Jahren, und die Berechtigung dieser Art von Lohnbewegung fand ihren Wiederhall in der öffentlichen Meinung ganz Deutschlands. Der Gewaltstreik dagegen wur zelt in äußerlichen Verhältnissen von mancherlei Art, die keines wegs immer in der Lage des Arbeiters oder des Gewerbes ihren Ursprung haben, immer aber auf die Entscheidung der Machtfrage zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer hinauslaufen. Daß auch der Gewaltstreik ein berechtigtes Ziel haben kann, soll nicht in Abrede gestellt werden. Da, wo das Gewerbe eine hohe Entwicklung genommen hat, ist das Verlangen der Arbeiter nach höherer Beteiligung an dem Unternehmergcwinn auch dann durch aus gerechtfertigt, wenn die wirtschaftliche Lage des Arbeiters an sich eine relativ günstige ist. Das trifft aber bei der großen Mehrzahl der Gewaltstreike nicht zu; denn die wirtschaftliche Besserstellung der Arbeiter kommt bei den meisten im Aufblühen begriffenen Gewerben aus dem Wege gütlicher Uebereinkunft, naturgemäßer Entwicklung zustande, ohne daß es dazu einer Drohung oder eines Zwanges durch die Wusse der Arbeitsein stellung bedarf. So war es auch bisher im Buchdruckergewerbe. Die Ver bände der Prinzipale und der Gehilfen vereinbarten in fried lichem Zusammenwirken von Zeit zu Zeit den Tarif, wie er der jeweiligen Lage des Gewerbes entsprach. Nunmehr haben aber die Gehilfen eine Reihe von Forderungen aufgestellt, welche die Prinzipale zu bewilligen sich weigerten. Die Folge war die Kriegserklärung der Gehilfen an die Prinzipale. Welcher Art ist nun dieser Ausstand? Ist es ein Notstreik oder ein Gewaltstreik? Selbst die Gehilfen können das elftere nicht behaupten; denn die wirtschaftliche Lage der Arbeiter im Buchdruckergewerbe 924
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