Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.12.1890
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1890-12-17
- Erscheinungsdatum
- 17.12.1890
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18901217
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-189012173
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-18901217
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1890
- Monat1890-12
- Tag1890-12-17
- Monat1890-12
- Jahr1890
-
7215
-
7216
-
7217
-
7218
-
7219
-
7220
-
7221
-
7222
-
7223
-
7224
-
7225
-
7226
-
7227
-
7228
-
7229
-
7230
-
7231
-
7232
-
7233
-
7234
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
und sonstiges Material von den zu nennenden Firmen direkt und wieder holt erbeten worden seien. In letzterer Bemühung nicht zu ruhen und zu rasten, bis jede einzelne Firma seinem Verlangen nachgiebt, wird seine Aufgabe für spätere Auflagen sein, zu der wir ihm aufrichtig den besten Erfolg wünschen. Brrmischtes. Jahresbericht der Handelskammer zu Leipzig. — In dem so eben erschienenen Jahresbericht (1889) der Handelskammer zu Leipzig hat der Bearbeiter einen ersten, sehr dankenswerten Versuch gemacht, eine not wendige Ergänzung der zu Beginn jeden Jahres im Börsenblatte ver öffentlichten statistischen Uebcrsicht über die Erscheinungen des deutschen Buchhandels während des Vorjahres zu schaffen und zwar mit Bezug auf den Handelswcrt (Ladenpreis) dieser Bücher. Wir entnehmen dem Berichte hierüber folgende Mitteilung über den Vcrlagsbuchhandel. der wir die Bemerkungen über den Antiquariatsbuchhandcl folgen lassen: Vcrlagsbuchhandel. Zum ersten Male seit l3 Jahren, nämlich seit dem Jahresbericht 1^76, weist die von der Hinrichs'schen Buchhandlung im Börsenblatt gegebene Uebcrsicht*) eine gegen das Vorjahr verminderte Gesamtzahl der veröffentlichten Verlagswerkc aus. Diese Verminderung beträgt für den gesamten in Leipzig vertretenen Vcrlagsbuchhandel 439 Werke und 66 Landkarten, für den deutschen Buchhandel im engeren Sinne, d. h. für den Verlätzsbuchhandel des Deutschen Reichs, 343 Werke und 36 Landkarten, für Sachsen allein 34 Werke und 14 Landkarten, für Leipzig insbesondere 110 Werke und 7 Landkarten. Aus dieser Anzahl-Verminderung läßt sich aber noch keineswegs auch eine Handelswert-Vcrminderung der im Berichtsjahre erschienenen, sei es neuen, neu aufgelegten oder nur weitcrgeführtcn Verlagswerke folgern. Es kommt auf die Bogen- und Auflagestärke, auf den Laden- und Lieferungspreis der einzelnen Verlagswerkc an; denn es leuchtet ein, dafi eintausend umfangreiche Werke im Handelswerte von je 5 ^ bei gleichen Auflagen 5000 nur broschürenförmige Werke im Handels- Werte von je 1 für die statistische Betrachtung der Vcrlagsthätigkelt vollständig aufwiegen. Wenn es nun auch bei der trefflichen Organisation des deutschen Buchhandels wohl denkbar wäre, ziemlich genaue Angaben über die jährlich durch den Verlagsbuchhandel des Deutschen Reiches erzeugten Handelswertc und über den Umsatz der dieselben darstellenden Verlags werke zu erlangen, so wird doch die Beschaffung solcher Angaben durch gesckästliche Konkurrenz- und Vertrauensrücksichten der einzelnen Buch händler, vornehmlich der Kommissionsbuchhändler, noch immer vereitelt. Gleichwohl ist ein Anhalt gefunden worden, den Handelswcrt des deut schen und insonderheit des Leipziger Verlagsbuchhandcls abschätzungs weise und ziemlich annähernd zu ermitteln, und wenn auch für den vorliegenden Jahresbericht der gefundene Maßstab noch nicht mit der gehörigen Sicherheit angelegt werden kann, so wird er doch bei Vorbe reitung des Materials für den nächsten Jahresbericht bereits versuchsweise in Anwendung gebracht. Demzufolge kann schon jetzt in betreff des Leip ziger Verlagsbuchhandcls beispielsweise mitgetcilt werden, dass die rund 3000 Verlagswerke, welche er im Jahre 1889 aus den Büchermarkt gebracht hat, bei Zusammenstellung je eines einzelnen Exemplars derselben immerhin schon einen Handelswert von ea. 20 000 also bei einer durchschnittlich angenommenen Auflage von je 1000 Exemplaren einen Handelswert von 20 000 000 darstellen würden. Nun befinden sich aber unter jenen 8000 Verlagswerken, gegenüber vielen nur in 500 bis 1000 Exemplaren gedruckten, auch zahlreiche, namentlich periodische oder auf Masscnabsatz berechnete Verlagswerkc, welche in Auflagen von 10—100 000 und noch mehr Exemplaren gedruckt und verbreitet werden. Ein einziger Jahrgang der Gartenlaube z. B. crgicbt bei rund 200 000 Auflage-Exemplaren einen Handelswert von etwa 1 000 000 und auf kaum weniger, wenn nicht auf mehr, dürfte der jährliche Absatz zu ver anschlagen sein, den zwei oder drei namhafte Buchhandlungen Leipzigs bloß mit ihrem weit und breit eingeführten Schulbücherverlag erzielen. Mögen diese vorläufigen Andeutungen in Buchhändlerkreisen als Anregungen dienen, der Handelskammer für ihren nächsten Jahresbericht recht reichliches statistisches Material zuzuführen, damit die oft betonte, aber in vieler Ohren nur redensartlich klingende Bedeutung des Leip ziger Verlags- und Kommissions-Buchhandels, somit die Bedeutung Leip zigs für den Gesamtbuchhandel, aber auch die des Gesamtbuchhandcls für Leipzig mit zuverlässigeren Zahlen bewiesen werden kann als bisher. Antiquariats-Buchhandel. Im Antiquariats-Buchhandel traten im verflossenen Jahre besonders bemerkenswerte Erscheinungen nicht zu Tage. Die Absatzverhältnisse blieben, soweit sie sich übersehen lassen, etwa die gleichen wie im Vorjahre. Indessen ist im großen und ganzen das Geschäft weniger gewinnbringend geworden, und der Ausfall konnte ^zicht immer durch erhöhten Umsatz cingebracht werden. Der Grund hierfür ist weniger in dem Absatz als in den Einkaufs-Verhältnissen zu suchen, insofern infolge übergroßer Konkurrenz nicht selten Preise ange legt werden, die in keinen» Verhältnisse zu dem zu erwartenden geschäftlichen Gewinne stehen. DicZahl der veröffentlichtenAntiquariatskatalogcist dcrdcs Vorjahres ungefähr gleich. Büchcrauktioncn wurden im letztverflossenen Jahre von drei Leipziger Firmen abgchalten, zum Teil mit bemerkens wert gutem Erfolge. Wenn bereits Im letzten Bericht auf die neuer-4 dings vielfach vorkommenden Fälschungen alter wertvoller Druckwerkel hingcwicscn ivurdc, io sind nunmehr noch die durch Chemilypic hcrgc-1 stellten Ergänzungen vergriffener neuerer Werke zu erwähnen. So c-- ! wünscht ein guter chcmitypischer Ersatz eines schwer zu erlangenden Werkes unter Umständen auch sein »nag, so ersetzt derselbe das Original doch nicht vollständig. Es hat sich daher in bibliothekarischen Kreisen gerade im letzten Jahre eine lebhaftere Reaktion gegen das Bestreben solche Reproduktionen ohne besondere Kennzeichnung in den Handel z» , bringen, geltend gemacht, und es ist zu hoffen, daß dieselbe nicht ohn Einwirkung bleiben werde. d Gutenbcrgpfcnnig zur Errichtung eines Ehrendenkmaltz der Buchdruckerkunst. — In Ausführung des schönen Gedankens, dem bei der diesjährigen Leipziger Jubelfeier der Erfindung der Buch druckerkunst der Festredner Herr vr. Oskar von Hase unter dem Bei-, kall der Versammlung Worte lieh: durch eine Sammlung unter dem Namen »Gutcnbergpfcnnig- die Mittel zur Errichtung eines gemein samen Ehrcndenkmals für Gutcnbcrg, Scncfeldcr und König, das sich in Leipzig erheben soll, zu beschaffen, wurde in diesen Tagen ein Aufruf an den Buchhandel und die buchgcwcrblichen Kreise Deutschlands versandt, dem »vir einen guten Erfolg wünschen. Wir lassen den Text desselben zugleich mit den» Ausführungsplan nachstehend folgen: Ausruf zur Errichtung eines allgemeinen deutschen Ehrendcnkmals zur Erinnerung an die Erfindung und Vervollkommnung der Buchdruckerkunst. Die Buchdruckerkunst, die mächtigste aller deutschen Erfindungen, ist ein Segen geworden für unser Volk, das. durch sie gckräftigt, voran- schreiten konnte vor allen Völkern in der Durchführung der allgemeinen Schulbildung, in der Erziehung Aller zur Wehrhaftigkeit, sowie in der Erneuerung des gewerblichen Lebens, wie sic die hohe Botschaft Kaiser Wilhelms I. verkündet hat. Am 450jährigen Jubeltage dieser größten Erfindung hat eine nach Tausenden zählende Versammlung deutscher Männer, zumeist dein Druckgcwcrbe und überwiegend dem Arbciterstande angchörend, freudig den Vorschlag begrüßt, ein allgemeines deutsches großes Ehrendenkmal der Druckkunst, wie sie durch Johann Gutcnberg erfunden und durch Aloys Sencfelder, den Erfinder des Steindruckes, und Friedrich König, den Erfinder der Schnellpresse, wciterentwickelt worden ist, an der Hauptstätte des deutschen Buchgewerbes in Leipzig, nahe dem deutschen Buchhändlerhause zu errichten. Johann Gutcnbcrg hat seine weltbewegende Erfindung ins Leben gerufen — wie er selbst es ausgesprochen hat — zur Ehre Gottes und »des erlauchten deutschen Volkes, welches Gottes Gnade mit so hehrem Geisteslichte und freiem Gnadengeschenke den andern Völkern der Erde vorzuzichcn und zu erleuchten gewürdigt hat-; er ist für unser Volk, wie für kein anderes, der Erzieher geworden auf geistigem, staatlichem und gewerblichem Gebiete. An Alle, die den Segen dieser deutschen Erfindung für unser Volkstum an sich erfahren haben, richten wir die Bitte, ein Scherflcin beizutragen zur Begründung eines großen Denkmals, welches unser Volk mahnen soll, daß es diese edelste Erfindung in Ehren halte und vor Mißbrauch bewahre. Unter den Angehörigen des deutschen Druckgewcrbcs aber, in den Gebieten der großen Berufsgenossenschaften, welche Gutenbergs Reich bilden, soll gemeinsam von den Unternehmern und deren Gehilfen eine bescheidene allgemeine Ehrcnsteuer ausgeschrieben werden, der Gutenbergpfennig. An jeden selbständigen Unternehmer der siebentausend Betriebe, welche der deutschen Buchdruckcr-Berussgcnosscnschaft, der Papiervcrar- beitungs-Berufsgenossenschaft und der Papiermacher-Bcrussgenossenschaft angehören, ergeht das Ersuchen, möglichst ausnahmslos nicht inehr und nicht weniger als einen einzigen Pfennig wöchentlich für jeden Kopf der von ihnen beschäftigten Arbeiter auf mehrere Jahre zu zahlen; die gleiche Bitte ergeht an die weit über hunderttausend Mann starke Gehilfenschaft, soweit der Einzelne bereit ist, in gleicher Weise je einen Pfennig die Woche zu dieser freiwilligen Ehrcnsteuer beizutragcn. Mögen Vereinigungen deutscher Schriftsteller und Künstler, möge namentlich die vaterländische Presse die allgemeine Spende anrcgen und betreiben, und mögen die buchgewcrblichen Vereine unter Herren u>»d Gehilfen das Ehrenwert des Gutenbergpsennigs zu gutem Ende führen, damit binnen einem Jahrzehnte das große allgemeine deutsche Ehrcn- denkmal zur Erinnerung an die Erfindung und Vervollkommnung der Buchdruckerkunst geweiht werde. So wird das Volk, aus dessen Schoße die große Mcnschheitser- *) Vergl. Börsenblatt 1890. Nr. 23.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Keine Volltexte in der Vorschau-Ansicht.
- Einzelseitenansicht
- Ansicht nach links drehen Ansicht nach rechts drehen Drehung zurücksetzen
- Ansicht vergrößern Ansicht verkleinern Vollansicht