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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.07.1891
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1891-07-15
- Erscheinungsdatum
- 15.07.1891
- Sprache
- Deutsch
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161, 15. Juli 1891. Nichtamtlicher Teil. 4105 Wichtiger noch ist die richtige Beantwortung der Frage, wo inseriert werden soll, und da ist cs denn notwendig, -sich bei jedem Blatte zuvor über seinen Inhalt, seinen Vcrbreitungskreis und die Art des Leser kreises auss genaueste zu informieren. Ilm so mehr ist cs notwendig, je mehr leider in den Angaben hierüber seitens so mancher Blattverlegcr gesündigt wird, und je mehr sich bei der ungesund raschen Entwickelung der Fach- wie der politischen Presse des deutschen Sprachgebietes Spreu unter dem Weizen findet, Blätter, die nur durch den bombastischen Aufputz ihrer Rundschreiben und den mehr oder weniger geschickten Jnseratenfang ihr Dasein fristen. Gerade die Wahl der Blätter ist sehr oft eine irrige und sie erfordert eine sorgfältige Prüfung derselben. Gar mancher Inserent läßt sich verleiten, in Blättern anzukündigcn, die bei hoher Auflage niedrige Preise und obendrein noch hohen Rabatt an- bictcn, ohne zu überlegen, daß dies bei einem reellen Geschäftsbetrieb schwer, ja oft unmöglich ist, daß also gerade derartigen Angeboten gegenüber besondere Vorsicht am Platze ist. Der eine inseriert ausschließlich in den großen illustrierten Familien- blättcrn, ein anderer wählt für seine Ankündigungen die großen poli tischen Tagesblätter, ein dritter des billigen Preises wegen die Provin zial-, Lokal- oder Krcisblätter, ein vierter die Fachblättcr und ein fünfter die jetzt immer mehr sich einführenden Gratisblättcr. Was schon be- züglich der richtigen Zeit des Jnseriercns bemerkt wurde, gilt auch hier. Sie alle haben je nach der Art des angckündigtcn Artikels ihren Wert, wenn sonst die Auflage im richtigen Verhältnis zum Anzeigenpreis und der zur Ankündigung kommende Artikel dem Leserkreis des Blattes ent spricht. Dies aufs aufmerksamste selbst zu prüfen, muß die erste Auf gabe eines jeden Inserenten sein, der sein Geld nicht nutzlos aus- gcben will. So wenig cs möglich ist, hierfür Vorschriften aufzustellcn, ebenso unmöglich ist es, jemals erschöpfend die Frage zu beantworten, wie inseriert werden soll. Der eine zieht cs vor, eine Anzeige nur ein oder einige Male, aber auf großem Raum, der andere, sie kleiner aber öfters aufzugcben. Manches Haus bemüht sich, den Anzeigen stets ein völlig anderes Gesicht zu geben, ohne zu bedenken, daß sich so weder Firma noch Artikel dem Gedächtnis des Publikums einzuprägen vermag; ein anderer begeht den Fehler, stets die gleiche Anzeige aufzugcben, die schließ lich niemand mehr beachtet, wie man nicht mehr aus einen Menschen hört, der stets dasselbe sagt. Und wie viel Sünden werden nicht gegen das erste Gebot begangen, gegen das Gesetz: klar und deutlich zu sagen, was der Zeitungsleser wissen soll. Keine andere Nation bestrebt sich so sehr, dies zu erreichen, wie die deutsche in ihren Blättern, und keine verunglückt bei diesem Bemühen so sehr, wie die unsrige. Man halte nur einmal die Anzeigenteile von englischen und amerikanischen Blättern neben solche der deutschen Blätter mit ihrem Wirrwarr und man wird die Richtigkeit dieser Behauptung sehr bald erkennen. Zu einem Teil beruht dies freilich ans dem geringeren Geschick der deutschen Anzeigen setzer, zum anderen aber auf dem der Inserenten selbst, die schon bei der Abfassung nur zu oft und gern über das Ziel, deutlich zu sein und aufzufallen, hinausschießcn. Mancherlei noch ist bei der Kunst richtig zu inserieren, zu beachten. Wir konnten hier aber nur die wesentlichsten Punkte kurz berühren, die sich bei dem Suchen nach einer Antwort, worin diese Kunst besteht, einstellen. Giebt die vorstehende Aufführung dieser Punkte hier und dort Anregung, die Antwort mehr als bisher zu suchen, so ist deren Zweck erreicht. Nur ein wohldurchdachtcs, auf genauester Prüfung aller Verhältnisse beruhendes System der Ankündigung wird von demjenigen Erfolg be gleitet sein, der notwendig ist, um auch bei uns in Deutschland die öffentliche Anzeige in dem Maße zu einem wertvollen Fördcrungsmittel des Handels und der Industrie werden zu lassen, wie sie es für andere Länder bereits geworden ist. Wir können jedoch nicht schließen ohne eines wichtigen Faktors im Jnseratcnwescn wenigstens kurz gedacht zu haben, der sogenannten Annonccn-Expeditionen. Es liegt uns fern, den Wert abzustrciten, den diese Institute für das Publikum wie für die Presse haben; das aber scheuen wir uns nicht auszusprcchcn, daß ihre Vermittlerdicnste an Wert verlieren, wenn sie Presse und Publikum in eine Art von Ab hängigkeit versetzen. Und daß dies zum Teil schon der Fall ist, braucht für den Kenner der Verhältnisse nicht ausgeführt zu werden. Das einzige Mittel, dem zu begegnen, besteht darin, daß einerseits die Presse nicht so kurzsichtig ist, die Bedeutung der Annonccn-Expeditionen zu über schätzen und in den Konzessionen, die sic ihnen macht, nicht zu weit geht, so wie daß sie dem direkt inserierenden Geschäftsmann nicht die Vorteile versagt, welche den geraden, direkten Weg zu dem besten gestalten, und daß anderseits jeder Inserent diesen Vorteil wahrnimmt. Auch dies gehört zur Kunst richtig zu inserieren. Vermischtes. Zum neuen russischen Zolltarif. — Von den Herren Gerhard L Hey, Speditions- und Kommissionsgeschäft in Leipzig und Moskau empfingen wir folgende weitere, auf die Behandlung der Sendungen nach Rußland bezügliche Mitteilung (vcrgl. Börsenblatt Nr. 159): Im Verfolg unseres Cirkulars vom 3. d. M. teilen wir Ihnen Lchtundsünszigster Jahrgang. ergebenst mit, daß wir — nachdem inzwischen die offizielle Ausgabe des neuen russischen Zolltarifs cingetrofsen ist — unseren Bericht über die Zollpflichtigkeit gebundener Bücher und Drucksachen in folgendem zu modifizieren bezw. zu ergänzen haben. Zum besseren Verständnis citieren wir den bezüglichen Z 178 des russischen Zolltarifs: 1) Gemälde, Zeichnungen und Pläne, aus freier Hand angefertigtc, und Manuskripte -zollfrei«. 2) Noten, Karten und Pläne, durch Druck, Lithographie oder Photo graphie reproduzierte, vom Pud G.-R. 4. —. 3) Gedruckte Bücher und Zeitschriften in fremden Sprachen, ohne Ausnahme derer, die im Texte oder in den Beilagen Noten, Karten, Pläne, Gravüren und Zeichnungen enthalten, die durch Druck, Lithographie, Oleographie oder Photographie hergcstellt sind, -zollfrei.« 4) Bücher, in russischer Sprache im Auslande gedruckt, vom Pud G.-R. 3. —. Anmerkung Alle in diesem Artikel genannten Gegenstände, wenn sie in Halbsranzband eingeführt werden, zahlen 1 Rubel in Gold vom Pud außer der Zollgebühr, welcher diejenigen von diesen Gegenständen unter liegen, die nicht zollfrei zugelasscn sind. Es ergiebt sich daraus, daß bei Büchersendungen nach Rußland besonders deklariert werden müssen: a) in allen Fällen: 2) Noten, Karten und Pläne (Druckarbeit); 4) Bücher in russischer Sprache, außerhalb Rußlands gedruckt; nach Netto-Gewicht und eventuell, daß in Halbsranzband; d) wenn in Halbfranzband: l) Gemälde, Zeichnungen, Pläne (Handarbeit), 3) Gedruckte Bücher, Zeitschriften, -nach Netto-Gewicht«, was wir im Interesse Ihrer Kommittenten, resp. zur Vermeidung von Zollstrafen gefälliger Beachtung empfehlen. Soweit die Büchcr-Colli durchweg zollfreien Inhalt haben, genügen die seitherigen summarischen Deklarationen. Es ist selbstverständlich, daß andere zollpflichtige Beipacke, deren Inhalt überhaupt nicht unter den citierten § 178 fällt, nach wie vor be sonders zu deklarieren sind. Der Vollständigkeit wegen wiederholen wir auch an dieser Stelle, daß es zur leichteren Erledigung der Zollformalitäten vermieden werden muß, die zollpflichtigen Bücher re. willkürlich in den Colli zu zerstreuen; cs ist vielmehr darauf zu achten, daß die zollpflichtigen Gegenstände an einer Stelle — möglichst obenauf — zusammengelcgt werden, damit sie bei der Zollrevision zur Hand sind und ein Durchsuchen der ganzen Colli vermieden werden kann. Rücksichtlich der Warschauer Sendungen bleibt der spezielle Wunsch bestehen, daß uns die zollpflichtigen, aber nicht c ens urpflichtigen Gegenstände, ebenso Galvanos, nach wie vor in besonderen Beipäcken über geben werden möchten. Hochachtungsvoll Leipzig, den 11. Juli 1891. Gerhard L Hey. Neue Bücher, Zeitschriften, Gelegenheitsschriften, Kata loge re. für die jhand- und Hausbibliothek des Buchhändlers. Zur Geschichte der Nicolaischcn Buchhandlung und des Hauses Brüder straße 13 in Berlin. Von Ernst Friede!, Stadtrath von Berlin, erstem Vorsitzenden des Vereins für die Geschichte Berlins. 8°, 55 S. Mit 6 Abbildungen. Berlin 1891, Nicolaischc Ver lagsbuchhandlung R. Stricker. Jahresbericht der Handelskammer zu Leipzig 1890. Erster Teil. Ein leitung des zweiten Teils, gr. 8'. 74 S. Leipzig 1891, in Kom mission bei der I. C. Hinrichs'schen Buchhandlung. Erster Jahresbericht des Vereins für Verbreitung guter Schriften in Basel, nebst Mitglieder-Verzcichnis. 8". 23 S. Basel 1891, Buchdruckerei Wackernagel. R. Volokmar, Rarsartiwent iu Dsipm^. Verrsiekvis einer Xus- rrabl äsr AauZbarstsu Hände der lauebnite-Rdition, nebst kleinem XubavA, eutdaltsnd sine Reibe eugflisebsr IVörterbüobsr des ^1 si eben Verlages, rvslobs iu Auteu, ßosedmaekvoll ausxsstattsteu Rillbänden stets vorrätig sind, duli 1891 8°. 8 8. Xuk Rartou. Ribliotbsea otolo^iea. Das Obr u. seine Liaukbeitsu (Ribl. d. 4 Rrok. Dr. Rötteber iu Dorpat u. Do trat Dr. 8oburi^ in Dresdou). Latalog; bio. 168 der X. Noser'sebsu Lueb- u. Xotiguariatsbaud- IvuA Rrau2 Rietrroksr iu IkibiuZeu. 8". 24 8. 942 birn. Novitäten-Anzeiger für den Colportage-Buchhandel nebst Mittheilungcn für Buchbinder u. s. w. Organ zur Wahrung der Interessen des Colportagebuchhandels. III. Jahrg. 1891. Nr. 41. 42. 4<>. je 8 S. Redaktion u. Administration: Wien 9/1. Rothe Löwen gasse 8. Erscheint alle 14 Tage. 552
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