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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.08.1891
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1891-08-05
- Erscheinungsdatum
- 05.08.1891
- Sprache
- Deutsch
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4476 Nichtamtlicher Teil — Sprechsaal. 179, 5. August 1891 königliche Ehrenbezeugungen in Berlin erwartet haben können. . . . Daß das von der Association gegen Berlin angcsührte Motiv in der That ein leerer Vorwand ist, erhellt aus einem bereits vor der außer ordentlichen Generalversammlung aus Paris an den -Pestcr Lloyd» ge sendeten Original-Telegramme, das also lautet: Paris, I. Augst. Tic internationale literarische Gesellschaft wollte ihre Jahresversammlung in Berlin im September abhalten. In der heutigen Versammlung soll beschlossen werden, von Berlin abzuschen und Mailand zum Ort der Versammlung zu wählen. Grund hierzu bieten die antideutschen Jntriguen. Wahrscheinlich wird auch gegen Berlin entschieden werden. Neue Bücher, Zeitschriften, Gelegenheitsschriftcn, Kata loge re. für die Hand- und Hausbibliothek des Buchhändlers. Zur Erinnerung an den 1. August 1891. Festschrift zur Feier des hundertjährigen Bestehens der I. C. Hinrichs'schen Buchhand lung in Leipzig. 8». 31 S. m. 3 Photographicen u. 4 Beilagen. Leipzig 1891. Libliotbeoa svavAslioo-tbsoloZion. Lars V. (ktksrsa—Pank.) .Vutigu.- LntaloA No. 10 von Ouck^iß Ko8out,bal'8 ^.ntiguariat in lMnotrsu. 8°. 560 8. (No. 6978—8774.) blrport llouroal No. 49. (Vol. V, l.) Iwipsi^, 6. Nsckölsr. Iubo.lt: Neue blr8obsillullAsn. — Ulirtbeiluoxsu aus Turin, (kortsstrurß)—Verreiobuis von Libliotbelceu.—bärmsovsirsiebnis.— Lleivs LlittoiluvAsn. -r- Sprechsaal. ^ Zur Frage eines Weihnachtskataloges des Börsenvereins. Unter dieser Ucbcrschrift Hot im Sprcchsaal der Nr. 129 des Börsen blattes ein Anhänger der jetzigen Einrichtung das Wort ergriffen und im Anfänge seiner Ausführungen den Wunsch ausgesprochen, daß diese Frage reiflich in öffentlicher Aussprache erwogen werde, che cs zur Entscheidung in einer künftigen Generalversammlung kommt. Man kann, auch vom Standpunkte der Gegner des heutigen Weih nachtskatalog-Wesens oder -Unwesens, diesem Wunsche nur zustimmen. Es geschieht durch öffentliche Aussprache immer ein Schritt vorwärts, und eine sachliche Unterhaltung an dieser Stelle ist mit Freuden zu be grüßen. Als im September und Oktober 1888 zuerst an dieser Stelle der Vorschlag gemacht wurde, dem unleidlichen Zustande durch Schaffung eines großen Börsenvercins-Katalogcs ein Ende zu bereiten, blieb die Sache zunächst auf sich beruhen; die Anregung verlief scheinbar im Sande. Nicht etwa, weil man nicht die Angelegenheit sowohl im In teresse der Sortimenter, wie der Verleger für im höchsten Grade besse- rungsbedürflig ansah, sondern vermutlich weil zu mächtige andere In teressen dabei im Spiele waren, an die man ungern rühren wellte. Aber im inneren Leben des Buchhandels schlug die Unzufriedenheit mit der jetzigen Einrichtung immer weitere Kreise, und es sei als Beweis dafür nur auf zahlreiche Ausführungen in der letzten Delegierten-Ver sammlung und in vielen Krcisvereincn, sowie besonders auf den Be schluß des Elsaß-Lothringischen Buchhändlervereins vom 5. April d. I. hingcwicsen, welcher lautete: »Es wird beschlossen, an den Vorstand des Börscnvcrcins eine Zuschrift zu richten mit dem Ersuchen, vom nächsten Jahre an im Anschluß an das Börsenblatt die Herausgabe eines allgemeinen We hnachtskataloges unternehmen und dadurch die jetzige für Ver leger wie Sortimenter gleich nachteilige Zersplitterung beseitigen zu wollen.» Inzwischen ist der Konkurrenzkampf mit erneuter und vermehrter Schärfe und Unerguicklichkcit entbrannt. Von der Unhalibarkeit des jetzigen Zustandes ist man mit wenigen Ausnahmen überzeugt. Was aber wird sachlich gegen die Schaffung eines Börscnvcrcins - Katalogcs cingcwendct? Der Verfasser des an- gesührten Sprcchsaal-Artikcls bemerkt hierüber folgendes: 1) -Es würde zu den vorhandenen Katalogen ein neuer hinzu- tretcn und hierdurch die Zersplitterung vermehrt werden.« Diese Ansicht dürften wenige teilen. Wenn, wie der Verfasser des Sprcchsaal-Artikcls annimmt, der neue Katalog in Auflagehöhe von 300 000 Exemplaren erscheinen sollte, also in der Gesamtauflage-Höhe der vier großen Leipziger Kataloge lHinrichs, Kochler, Seemann, Volckmar), so dürste damit die Aufnahmefähigkeit des deutschen Sortimcntsbuck-- handcls fürs erste ziemlich erschöpfe sein. Die Sortimenter wären froh, einhciilich einen großen Katalog beziehen zu können, die Verleger wären zufrieden, ihre Inserate einem großen Unternehmen zuzuwenden. Die großen bisherigen Kataloge würden ihre Bedeutung verlieren, eine angesichts der sonstigen angenehmen geschäftlichen Stellung ihrer In haber nicht weiter tragisch zu nehmende Thalsache. 2) -Da sich die Sortimenter infolge des edlen und menschen freundlichen Verfahrens der jetzigen Weihnachtskatalogverleger daran gewöhnt haben, einen stattlichen Katalog für ein lächerlich geringes Geld zu erhalten, so werden sic auch für den Katalog des Börscn vcrcins nicht mehr zahlen wollen. Die natürliche Folge wird sein, daß die Jnscrtionskostcn entsprechend hoch sein müssen, Wenn nicht der Börscnvercin einen Zuschuß zahlen soll Aber selbst wenn man -opferwillig- den Katalog für 5 ^ geben wollte, so wären die Portokosten doch zu hoch, da der Katalog voraussichtlich sehr dick (also doch!) sein würde.» Es versteht sich von selbst, daß von einem solchen Zuschuß nicht die Rede sein kann. Die Gcsamlhcrstcllungskostcn und alle sonstigen Aus gaben müssen selbstverständlich durch die Einnahmen aus den Inseraten gedeckt sein, während die Einnahmen aus dem Verkauf der Exemplare den Reingewinn darzustcllcn haben. Da nun 300000 mal 5 H schon das hübsche Sümmchen von 15000 ^ für das Jahr darstcllen, so liegt durchaus keine Veranlassung vor, den Katalog teurer als sür 5 H an- zubictcn. Was aber den Einwurf der Portokosten zur direkten Sendung an die Kunden angcht, so dürfte der überwiegend größte Teil auch schon der jetzigen Kataloge nicht durch die Post zur Verteilung gelangen. Abgesehen aber hiervon wirb Wohl fast die Gesamtheit der Soriimentcr gerne eine, um eine Kleinigkeit erhöhte Portotaxe zahlen wenn sie für dasselbe Geld, wie früher, einen ungleich stattlicheren Katalog zur Ver teilung bringen kann. 3) -Merkwürdigerweise scheint-, so fährt der Artikel fort, in manchen Verlegerkrcisen die Ansicht zu herrschen, daß der neue Katalog die Jnscrtionsspescn wesentlich verringern würde. Die im Kalkulieren geübten Herren Verleger mögen einmal nachrechnen, wie sich die Gebühren stellen müssen, wenn der größte Teil der Kosten eines in N00 000 Exemplaren erscheinenden Katalogs durch die Inserate gedeckt werden soll.» Der Schreiber dieser Zeilen hat sich nun die Mühe nicht verdrießen lassen und eine genaue Kalkulation darüber angcstellt. Die Berechnungen stützen sich aus die Offerten von Leipziger buchgewcrblichen Firmen besten Klanges Als Unterlage hat der in buck-technischer Hinsicht gut ausgestattete Secmann'schc Katalog gedient. Es ergeben sich Satz und Druckkosten (300 000) pro Bogen (l6 Seiten) 994 47 H, Papier (300 000) pro Bogen (16 Seiten) 3201 ^ 24 -H, Buchbinderarbeit pro Bogen (300 000) 16 Seiten 780 — H. Summa: 4975 71 -Z. Rechnet man hierzu Rcdaktions- und alle sonstigen Geschäftsspesen mit 600 ^ pro Bogen, so crgiebt sich eine Gesamtsumme von 5600 ^ für den Bogcn. das heißt von 350 ^ die Seite. Dies wäre der Jn- scrlionsprcis sür den Verleger bei einer Auflage von 300 000 Exemplaren*). Zum Vergleich sei bemerkt, daß die vier großen Leipziger Kataloge eine Auflagehöhe von insgesamt 305 000 Exemplaren haben und daß eine Seite in allen Vieren 720 ^ kostet. (Unter ihnen Volckmar mit 125 000 Exemplaren für 250 Koehler mit 100 000 Exemplaren für 240 ./6). Eine leistungsfähige Druckerei kann 10 Bogcn des Katalogcs in 300 000 Auflage in 8 Wochen Herstellen, bei dem voraussichtlich mindestens doppelten Umfang können an der Herstellung mehrere Druck- firmen beteiligt werden Die Frage ist im Fluß und dringt im Interesse des Gcsamtbuch- handcls aus Erledigung. Sache der buchhändlcrischcn Vereine wird cs sein, die Angelegenheit weiter zu erwägen und zu verfolgen, so daß es in der nächsten Kantatcversammlung zu einem klaren und bündigen Be schlüsse kommt, der die Schaffung eines -deutschen Weihnachtskataloges» durch den Börscnvercin vorschreibt. B. IV. *) Eine Viertelscite wäre mit 100 ^ zu berechnen. Das kritische oder belletristische Mäntelchen hätte als überflüssig in Fortfall zu kommen. Ein systematisches Titelvcrzcichnis der angczeigtcn Bücher dürste genügen. Vielleicht ließe sich noch ein hübscher Einband er möglichen. Eine Frage. Ist ein Auktionator, der in den Verkaufsbcdingungcn nur angezcigt hat, daß bei allen Nummern ein Ausschlag von 5v/g zur Deckung der Kosten erhoben wird, berechtigt, außerdem noch eine Provision von 100/g als Entgelt für seine Mühewaltung zu berechnen von Aufträgen, die ihm persönlich erteilt werden und bei deren Ausführung er die Interessen seines Klienten zu vertreten hat? Für Entscheidung dieser zwischen zwei Firmen schwebenden Frage wäre man den Herren Kollegen dankbar.
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