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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.10.1891
- Strukturtyp
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- 1891-10-12
- Erscheinungsdatum
- 12.10.1891
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- Deutsch
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237, 12. Oktober 1891. Nichtamtlicher Teil. 5941 eine eigentümliche Umschaltevorrichtung erreicht. Die Abdrücke sehen recht gefällig aus. Ueber Farbendruck finden wir in der Papierzeitung einen Aufsatz, in welchem zunächst auf den Unterschied zwischen deut schem und französischem Farbendruck für die gewöhnliche Schnellpresse hingewiesen wird. Die Berliner Zeitschriften »Moderne Kunst« und »Zur guien Stunde« beschränken sich mehr aus Farbenandeutung und lehnen sich nicht an das Oelbild, sondern an das Aquarell an; ihre Farbeudruckplatten sind meist in Holzschnitt ausgeführt. »Uario illustrs« giebt dagegen meist vollständige Nachbildungen farbiger Gemälde in tiefen, satten Farben und verwendet ausschließlich autotypische Zinkätzung. Beide Wege führen zu befriedigenden Ergebnissen; das franzö sische Verfahren bietet aber viel mehr Hindernisse, besonders wegen der Schwierigkeit, feinkörnige Platten beim typogra phischen Uebereinanderdruck rein zu halten. Es empfehle sich überhaupt als jederzeit erreichbare Ausführungsart die Behand lung des Bildes als getuschte Zeichnung. Damit werde man sicherlich allmählich für Wissenschaft und Familie Bedeutendes erzielen. Die vorliegenden neuesten Nummern von »Zur guten Stunde« und »Moderne Kunst« liefern den besten Beweis für die Rich tigkeit der in dem Aussatz der Papierzeitung ausgesprochenen Ansichten. Sie zeigen aufs deutlichste, daß man viel besser thut, sich aus die Nachbildung von leichten Aquarellen zu beschränken. Die erste Oktobernummer der »Modernen Kunst« ist übrigens nicht bloß durch die Farbendruckbilder, sondern auch durch einen Holzschnitt von einem wohl kaum dagewesenen Format und von meisterhafter Ausführung interessant. Der von der Sittenfeld'schen Druckerei besorgte Druck dieser Nummer stellt an den Maschinen meister sehr hohe Anforderungen, denen er voll entsprochen hat. Viel Gutes sagt »I-'Imprimsrio« der Kupferdruck- Schnellpresse von I. Voisin nach. Dieselbe erinnert an die Presse von Guy; der Wischapparat erscheint jedoch wesentlich ver bessert, indem er die überflüssige Farbe wegwischt, nachdem er sie derart verteilt hat, daß sie die Vertiefungen sämtlich ausfüllt. Die Presse liefert angeblich 350 schöne Abdrücke in der Stunde Ueber die Nachteile der neuerdings beliebten Hochglanz- Glättung des Papiers äußern sich iu der Papierzeitung zwei Augenärzte. Professor Cohn in Breslau hält dafür, daß der glänzende Schein des Papiers das Auge schnell ermüdet und bald unerträglich wird. vr. Schneller in Danzig, dessen An regung wir die Danziger Fraktur verdanken, ist der Ansicht, daß das zum Drucken verwendete Papier matt und weiß sein soll, jedoch nicht runzelig; auch soll es dick genug sein, um nicht durch zuschlagen. Die farbigen Papiere wirken auf die Dauer er müdend, jedoch bei weitem nicht so wie die geglätteten. Diese blenden allerdings nur wenig, wenn man sie in dem rechten Winkel hält; lästig sei es jedoch, immer erst diesen Winkel suchen zu müssen; auch sieht man dadurch die Buchstaben nicht unter ihrem richtigen Winkel, sondern unter einem kleineren, also undeut licher, was das Lesen erschwert. Die »Mitteilungen des Technologischen Gewerbemuseums in Wien« bringen aus der Feder des Professors Lauboeck An gaben über die Prüfung von Löschpapieren. Dieselbe erfolgte meist nach der Steighöhe, d. h. der Höhe, welche das Wasser erreicht, wenn man einen Streifen von dem zu untersuchenden Papier ins Wasser taucht. Der Genannte ermittelte, daß die Steighöhe von der Dicke des Papiers unabhängig ist, daß da gegen das Quadratmetergewicht und der Aschengehalt die Saug fähigkeit wesentlich beeinflussen. Steigt das Wasser in 10 Minuten weniger als 40 mm hoch, so hat man mit geringer Ware zu thun; bei mittlerer Ware steigt das Wasser bis zu 60 mm und bei bester über 60 mm. Das Ergebnis war, daß die deutschen Löschpapiere im allgemeinem den englischen nachstehen. Die Papierzeitung kommt am Schluß einer Abhandlung über das so lästige Vergilben der Papierränder zu dem SLtundsünszgister Jahrgang. Ergebnis, daß sich dies nur durch festes Eiupacken beseitigen läßt, jedoch vorausgesetzt, daß das Lager sehr trocken ist oder durch Lüftung dafür gesorgt wird, daß Dämpfe und feuchte Lust entweichen. Gleiche Vorsichtsmaßregeln seien gegen das Aus blassen der Papiere zu ergreifen. Die Papierzeitung widmet den Kopiertinten einen Aufsatz, dem wir Folgendes entnehmen. Zu Schriften, welche kopiert werden sollen, muß man stets ein genügend widerstandsfähiges Papier wählen, welches überdies frei von Stoffen sein muß, die auf die Tinte verändernd Mit wirken. Man nehme kräftiges und dichtes Papier, da lockeres und hartes die Tinte so stark aufsaugt, daß sie nur schwach kopieren kann. Gleiches gilt von Papieren mit zu vielen mine ralischen Bestandteilen. Auch spielt die Beschaffenheit der Ober fläche der Papiere eine große Rolle. Auf gut satiniertem Papier bleiben die Schriftzüge am längsten kopierfähig, weil die Tinte hier auf der Oberfläche bleibt. Dafür bleibt allerdings, bei Ent nahme mehrerer Kopieen, auf der Oberfläche des Papiers um so weniger Tinte zurück, je glätter es ist. Beeinträchtigt wird die Kopiersähigkeit ferner durch Bestandteile des Papiers, welche die Säure der Tinte neutralisieren. Endlich hat der Bleichprozeß auf die Kopierfähigkeit einen Einfluß: je weißer der Stoff, desto besser gerät die Kopie. Dem Thema der Tinten im allgemeinen ist ein weiterer Aufsatz des trefflichen Fachblattes gewidmet, dem wir Folgendes entnehmen: Man darf niemals zwei Tintenarten miteinander inengen. Die Beerfarbentinten sind die einzigen, welche die Stahlfedern fast nicht angreifen. Am meisten ist dies bei den Gallustinten der Fall. Zu berücksichtigen aber ist hierbei, daß die Widerstandsfähigkeit der Stahlfedern der Tinte gegenüber sehr verschieden ist; darüber liegen jedoch genaue Untersuchungen noch nicht vor. Der kupferrote Ueberzug, den gewisse Tinten aus den Stahlfedern Hervorbringen, ist kein Schade. Er macht die Feder widerstandsfähiger. Selbstverständlich darf man die Feder nicht in der Tinte stecken lassen und ist jeder fremde Körper aus letzterer sofort zu entfernen. Die Tinte muß man vor Frost, wie vor zu großer Hitze schützen. Gute Tinte soll an der Oberfläche weder hautartige Ausscheidungen, nach Schim mel zeigen. Die Vergiftungen aus Verletzungen mit Stahlfedern rühren nicht von der Tinte, sondern von irgend welchen Un reinigkeiten der Feder her. Hieran anschließend, sei erwähnt, daß Schluttig und Neu mann in der Papierzeitung auf die Errichtung einer Versuchs anstalt für Schreibwaren dringen, und zwar im Anschluß an die bestehenden Papier- und Tintenprüfungsaustalten. Die Anstalt hätte nebenher zunächst die Schreibfedern auf ihre Wider standsfähigkeit gegen gute Tinten zu prüfen, damit nicht der Tinte die Schuld zugeschoben wird, wo sie die Feder trifft. Ferner müßte sie die Klebstoffe, namentlich die flüssigen, prüfen, die unter den abenteuerlichsten Bezeichnungen angepriesen werden, indessen häufig viel schlechter sind, als das feste Gummi arabi cum, indem sie durch das Papier dringen und die Tinte an greifen. Dies dürste bisweilen z B. bei Etiquettes verhängnis voll sein. G. van Muyden. Vermischtes. Deutsches Buchgewerbe-Museum. — Neu ausgestellt sind die 40 Tafeln der soeben erschienenen Sammlung III des -Motiven- jchatzes für die graphischen Künste» (Wien, Verlag von Thiel L Schkerl). Wir haben bei vcm Aussteller, der Sammlungen I und II schon darauf hingewicsen, welche Fülle von Motiven hier dem graphischen Künstler geboten wird. Die dritte Sammlung reiht sich den zwei schon erschie nenen würdig an. Die Ausführung der Tafeln in Photozinkographie von Heinrich Harmsen in Wien ist tadellos. Weltausstellung in Chicago. — Im Interesse einer wirksamen Beteiligung der deutschen Kunst und Industrie an der Weltausstellung in Chicago haben die staatlichen Eisenbahn-Verwaltungen sich bereit er klärt, für diejenigen Gegenstände, welche nach einer von dem Reichs- 800
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