Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 06.12.1890
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1890-12-06
- Erscheinungsdatum
- 06.12.1890
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18901206
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-189012066
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-18901206
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1890
- Monat1890-12
- Tag1890-12-06
- Monat1890-12
- Jahr1890
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
6978 Fertige Bücher. 288, 6. Dezember 1890. Stimmen der Messe s465i2j über das LkW-Albim. A-rdd. Kttg. Itg.: Der geniale Ocstcrrcichcr Karl Fröschl, dem wir neben einem reichen Kranz feinsinnigcrFrauen- und Kindcrporträts, zahlreiche von köstlichem Humor durchwehte Genrescencn aus dem Leben des kleinen Volkes verdanken, bietet uns in dem eben erschienenen „Fröschl-Album" (Leipzig, Verlag von Artur Seemann, Preis 20 >6) eine Gabe, wie sie graziöser und poesievoller kaum gedacht werden kann. Fröschls Helden und Hel dinnen sind echte, rechte Kinder unserer Zeit, deren Leben der Künstler treu beobachtet und mit sicherer Hand meisterhaft skizzirt hat. Nicht in der widerwärtigen hypcrnaturalistischcn Art eines llhde und Licbermann schafft Fröschl auf diesem Gebiet, nein, sein Auge ist sonnenhaft, er schält das Liebliche, das Anziehende aus jedem kleinen Erdenbürger heraus und verkörpert die Aeußerungen der Kindclsseelc mit unnachahm licher Zartheit. So herzig und wahr wie Fröschl, versteht kein zeitgenössischer Maler Kinder dar- zustcllcn; die unbewußte Grazie ihrer Bewegungen, den schalkhaften Liebreiz ihrer Mienen hat Fröschl gerade in diesen sechzehn — durch den Licht druck vollendet wicdergcgcbcncn — Kompositionen aufs glücklichste fixiert. Man probiere es nur und lade sich die kleine manierliche Gesellschaft zu Gast, sie bringt wirklich ein Stück Sonnen schein mit ins Haus, der ganz dazu angcihan ist, noch weit über das Christfest hinaus ein Frcudcnbringcr zu sein. Wie die Schelme hier ernsthafte Briefe schreiben, Blumen begießen, Kaninchen füttern, den Haushund erziehen, dort das Rauchen probieren, sich Geheimnisse anvcr- trauen, Seifenblasen machen, Rosen für Mutter pflücken — all' das muß man im „Fröschl- Album" selbst ffehcn. Diese Bilder sind in der That Klänge aus der glückseligen Kinderzcit, so einschmeichelnd und hold, wie sic eben nur ein echter Künstler anzuschlagen versteht. Aationalzeitung: ?. 8. Die Reihe jener Künstlcrmappen, die sich seit einiger Zeit neben photographischen Ver vielfältigungen ausgesührtcr Gemälde erfreulicher Weise mehr und mehr die Gunst eines an spruchsvolleren Publikums erobern, indem sic sich auf möglichst getreue Wiedergabe von Zeich nungen und Skizzen beschränken und damit dank der hochentwickelten Leistungsfähigkeit der heutigen Rcproduktionsversahrcn den denkbar intimsten und verläßlichsten Einblick in den indi viduellen Stilcharakter bedeutender Meister ge währen, hat der Verlag des Literarischen Jahres berichts (Aitur Seemann in Leipzig) durch das soeben erschienene Fröschl-Album um eine künstlerisch höchst wertvolle und zugleich ausge prägt volkstümliche Erscheinung bereichert. Als origineller Gcnrcmaler schon seit den 70cr Jahren und späterhin als feinfühliger, von der österreichischen Aristokratie vielbeschäftigter Por trätist zu verdientem Ansehen gelangt, ist der treffliche Wiener Künstler außerhalb seiner engeren Heimat weiteren Kreisen doch nur auf einzelnen Ausstellungen und durch Reproduktionen dieses und jenen Werkes bekannt geworden. Um so freudiger muß die hier gebotene Auswahl von Zeichnungen begrüßt werden, die, in roten Helio gravüren nachgcbildet, Karl Fröschl von einer seiner eigentümlichsten und gewinnendsten Seite schätzen lehren. Gicbt cs doch unter den leben den Malern nur wenige, die sich so liebevoll wie er in das Leben und Treiben der Kinder welt zu versenken und cs so wahr und echt wiedcrzugcben wissen, wie cs in den vorliegen den 16 lstlättern geschehen ist. Mag man den andächtig in sein Bilderbuch vertieften Kleinen oder den widcrspänstigcn jungen Weltbürger betrachten, den die Mutter zu einem Löffel Suppe zu überreden sucht, den jungen Sportsman, der sich mit der Dressur eines großen Hundes be schäftigt, die beiden Bürschchen, die mit drolligem Ernst ihren ersten Rauchvcrsuchen obliegen, die kleinen Mädchen, die für Mama Rosen brechen, Puppeuwäsche plätten oder vor rcichbcsetztcr Tafel mit harten Anfechtungen ringen, die Prächtige kleine Bricfschreiberin oder die sorgliche Schwester, die dem Brüderchen beim Stelzcn- laufcn Hilfe leistet — durchgängig entzückt die glückliche Erfindung oder richtiger gesagt, Auf findung ansprechender, mehr oder weniger humo ristisch angehauchter Motive, die durch keine Pose und Effekthascherei getrübte Naivctät der anmutigen Kindergcstaltcn, Vorzüge, denen sich die außerordentliche zeichnerische Gewandtheit, die Kunst, mit den bescheidensten Mitteln zu wirken und durch skizzenhaft angedcutetcs land schaftliches und sonstiges Beiwerk die Stimmung zu steigern, als Zeugnisse vollendeter Meister schaft hinzugescllen. Eine warm und fesselnd geschriebene Charakteristik des Künstlers von I. Krsnjavi bildet eine schätzbare Beigabe des auch äußerlich höchst geschmackvoll ausgcstattcten und mit F-röschl's Sclbstporträt geschmückten Albums, das sicherlich die weiteste Verbreitung in kunstsinnigen Kreisen finden wird. Iie ?«ost: Der jetzt im 42. Lebensjahre stehende Wiener Genre- und Porträtmaler Carl Fröschl hat nach verheißungsvollen Anfängen lange Zeit ein Stillleben geführt, aus dem von Früchten künstlerischer Thätigkeit nur sehr wenig in die weitere Ocfsentlichkeit gedrungen ist. Daß er gleichwohl nicht unthätig gewesen ist, daß ihn vielmehr nur ein langes Ringen mit sich selbst, eine Unklarheit über den Schwerpunkt seiner künstlerischen Begabung von ergiebigem Schaffen ferngchallcn hat, erfahren wir aus der Charakteristik des Künstlers, die ein Freund, der Wiener Kunstschriftsteller I Krsnjavi, der elegant ausgestatteten, mit einem Bildnis Fröschls geschmückten Mappe beigegeben hat, die 16 in Rotdruck reproduzierte Zeichnungen des Künstlers enthält. Fröschl, sagt sein Bio graph, „ist eine so stille, in sich abgeschlossene Natur, daß nur die Intimsten den vollen Reichtum seines Gemütes und die Eigenart seines Geistes zu würdigen im stände sind.... Sein Gemüt ist tief, sein Empfinden ein unge mein starkes, in Freud und Leid, als wirkte cs um so stärker, je unmöglicher es ihm ist, zum Ausdruck zu kommen Ein hervorstechender Charaktcrzug Fröschls, der in allen seinen Werken zum Ausdruck kommt, ist seine große und innige Liebe zu Kindern. Die Kinder seiner Schwestern sind seine Lieblinge: in vielen Illustrationen verewigte er ihr Leben und Treiben, sie waren die Modelle zu den ersten Pastcllporträts, mit denen er so erfolgreich debütierte". Und sic und fremde Kinder sind auch später die Modelle zu seinen zahlreichen Bildern und Zeichnungen aus dem Kinderlcbcn geblieben. Ihm selbst, der mit einer Schwägerin F. A. Kaulbachs in glücklichster Ehe lebt, ist eigener Kindersegen niemals beschicken gewesen, und so hat er, wie sein littcrarischer Partei gänger N Reichenau, der Verfasser des köstlichen Familienbuchs „Aus unseren vier Wänden", immer nur als Onkel das Kinderlcbcn studiert. Mit welcher Wärme und Innigkeit, mit welch feinem Verständnis für alles, was das Herz und den geistigen Horizont des Kindes erfüllt und bewegt, das lehren uns dis l6 Zeich nungen, die er aus seinen Studicnmappen zur Erquickung für weitere Kreise hervorgcholt hat. Mit feinem Humor und dabei mit jener ech Wienerischen Grazie, die bereits zu einem feststehenden Begriff geworden ist, schildert er das Leben der Knaben und Mädchen im Spiel, in der Kinderstube und im Garten, wobei er immer eine glückliche Pointe heraus findet, die zur Heiterkeit reizt. Seine geistreiche, nach scharfer Betonung der Kontouren strebende, fast nervöse Darstellungswcise kommt in der Reproduktion zu einer so unmittelbaren Geltung, daß man die Originale vor sich zu haben glaubt. H. k. Kunst für Alke: Am talentvollsten in dieser Richtung sind jedenfalls die im „Fröschl-Album" (Leipzig, Artur Seemann, Preis 20-^- enthaltenen sech zehn meisterhaft mit Rötel gezeichneten und durch Photogravüre täuschend wiedergcgebcnen Kindcrgruppcn. Aehncln hier Behandlung und Auffassung ganz den besseren Zopfmalcrn wie Greuze, so erfreut doch die tiefe Naturempfin dung in den Köpfen und selbst der Bewegung der Kleinen und ein Schönheitssinn, der sonst unsrer Generation so oft verloren zu gehen droht. Fekhagen L Klastngs Monatshefte: Die Mappe ist sehr elegant und eigenartig ausgcstattct, die Bilder gehören zu den ent zückendsten Schilderungen, die der Künstlcrstift dem Kindcrleben abgcwonnen hat. Carl Fröschl ist ein Meister der Pastellmalerei, die neuerdings wieder zu Ehren gekommen ist. Seemanns Litter. Jahresbericht: An Frische der Darstellung und Feinheit der Charakteristik Hendschcln ebenbürtig, durch Anmut aber noch überlegen ist Carl Fröschl, dessen bewunderungswürdige Kinderscenen zu einem Fröschl Album <16 Heliogravüren in Mappe 20 Verlag des Litter. Jahresbe richts) vereinigt sind. Man ist in Verlegenheit, welcher der überaus graziösen, oft mit feinem Humor gewürzten Darstellungen man den Preis zucrkenncn soll. Es sind 16 Rötelzeichnungen, die in Heliogravüre in der Farbe der Originale untadclhaft nachgebildet wurden; ein Lebensab riß des Künstlers ist bcigegcbcn, der uns seine liebenswürdige Eigentümlichkeit auch menschlich näher bringt. Das Ganze ist von einer origi nellen Mappe (Strcumustcr von Marienblüm- chcn) umschlossen, die außen in Oval das gleich falls in Röteldruck ausgesührte Bildnis des Meisters zeigt. Ohne Zweifel ist dies Album eines der salonfähigsten, die dieses Jahr uns gebracht hat. Zeitschrift für bildende Kunst: Carl Fröschls liebenswürdige Künstler individualität ist uns im vorigen Jahre durch I. Krsnjavi ausführlich geschildert worden. Den anmutigen Proben seines sorgfältig ge schulten Talents können wir heute eine neue anfügen; es ist ein Blatt aus dem soeben er schienenen Fröschl-Album, das in einer origi nellen Mappe sechzehn der lieblichsten Rötcl- zcichnungcn vereinigt, die durch Heliogravüre vervielfältigt wurden Es sind vornehmlich Kinderscenen von zarter und seiner Ausführung, in denen oft auch ein liebenswürdiger Humor sich äußert. Das vorliegende Blatt iührt den Titel „Es war einmal" und ist eine Schilderung des unbekümmerten äolee kur oisuts, die schwer lich eine reizvollere Verkörperung finden kann. Das Werk selbst kostet 20 ^ und darf als elegantes Prachtwerk für die kommende Weih nachtszeit unbedingt empfohlen werden. Ich kann nur noch bei gleichzeitiger Barbestellung Exemplare L cond. liefern; dagegen habe ich eine Anzahl Folio-
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder