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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.07.1891
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1891-07-27
- Erscheinungsdatum
- 27.07.1891
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- Deutsch
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Generalsuperinteudenten Herzbruch im Jahre 1822 in Glück stadt geboren, besuchte dort das Gymnasium und absolvierte darnach eine fünsjährige Lehrzeit bei I. G. Heyse in Bremen. Seine buchhändlerischen Wanderjahre verlebte er in der Schwers- schen Buchhandlung in Kiel und bei Otto Schüler in Troppau. Beim Ausbruch des ersten schleswig-holsteinischen Krieges im Jahre 1848 trat Herzbruch als Freiwilliger in die Reihen der Kämpfer und avancierte bis 1850 zum Officier. Bei Jd- stedt wurde er durch einen Kolbenschlag auf die Schulter an scheinend nicht schwer verwundet, hatte aber als Folge davon lebenslanges Siechtum zu tragen. Im Jahre 1854 begründete er unter den denkbar schwie rigsten Verhältnissen seine Selbständigkeit in Flensburg Sein Geschäft wurde bald ein vorgeschobener Posten und Centralpunkt für die deutschen Bestrebungen in Schleswig-Holstein und war als solcher den dänischen Gewalthabern ein Dorn im Auge. Gerichtliche Untersuchungen wegen politischer Vergehen, Straf gelder und Maßregelungen der verschiedensten Art waren für Herzbruch wenig fördernde aber nicht zu vermeidende Zugaben zu seiner buchhändlerischen Thätigkeit. Von einem Gedeihen des Geschäfts konnte unter solchen Verhältnissen nicht die Rede sein; nur mit Not und Mühe und unter fortwährender An spannung aller Kräfte gelang es, dasselbe einigermaßen im Gange zu halten. Im Jahre 1862 geriet Herzbruch wegen Sammelns für die deutsche Flotte und dabei gehaltener Reden in einen ernsteren Konflikt mit den Behörden, und als sich inzwischen die Verhält nisse immer bedrohlicher gestalteten, hielt er es für geraten, sich der Gewalt der Dänen zu entziehen, nachdem er sein Geschäft durch einen Scheiuverkauf dem jetzigen Inhaber, der ihm schon seit Jahren zur Seite stand, übergeben hatte. Die bald darauf erfolgende Schließung der Heiberg'schen Buchhandlung in Schles wig zeigte, daß er die Gefahr nicht überschätzt hatte. Von jetzt ab entfaltete Herzbruch, von glühender Begeisterung für Schleswig- Holstein beseelt, eine rege agitatorische Thätigkeit, welche ihn viel fach in Beziehung brachte zu bedeutenden Männern jener Zeit, namentlich der Augustenburgischen und Koburg-Gothaischen Kreise. Erst 1864 kehrte er nach Flensburg zurück und zwar inmitten der ersten einrückenden preußischen Husaren auf dem Handpferde eines Offiziers. In seiner Buchhandlung war er nicht wieder thätig, be gründete vielmehr mit Hilfe von Freunden eine Buchdruckerei und die Flensburger Norddeutsche Zeitung, welche in dem sodann folgenden Kampfe gegen das Dänentum stets in vorderster Reihe stand und Ersprießliches geleistet hat. Zunehmende Kränklichkeit zwang ihn 1877, sich ganz vom Geschäft zurückzuziehen Seitdem lebte er zeitweilig bei Ver wandten auf Cuba, in Görbersdorf und in verschiedenen klimatischen Kurorten, bis ein sanfter Tod sein mit bewundernswürdiger Energie und Elasticität des Geistes getragenes langjähriges Leiden endete. Herzbruchs ganzes Leben war, so lange die Kraft irgend dazu ausreichte, ein Kampf, — ein Kampf für sein geliebtes Schleswig-Holstein und Alldeutschland. Das hat ihm viele Freunde und viele Feinde gebracht Sein lebhaftes Temperament hat ihn oft hingerissen, und in der Hitze des ersten Anlaufes traf er nicht immer gleich das Richtige Das Hut ihm oft und viel geschadet. Nennenswerte materielle Erfolge hat er für sich nicht erreicht, dazu war sein Charakter nicht veranlagt. Aber wo des langen Kampfes der Schleswig-Holsteiner gegen dänische Vergewaltigung gedacht wird, da sollte auch Herzbruchs nicht vergessen werden. Ehre seinem Andenken! Flensburg, 23. Juli 189l. Aug. Westphalen. Vermischtes. Deutsches Buchgewerbe-Museum. — Neu ausgestellt ist eine Sammlung von Lichtdrucken aus der Kunstanstalt von George Behrens Achtundsünszigster Jahrgang. in Braunschweig. Die Blätter stammen aus zwei von G. Behrens herausgcgcbencn Werken, die speziell die an Kunstschätzen so reiche Stadt Braunschwcig behandeln. Das erste, -Aus dem Dome St. Blasii-, gicbt in 50 Blättern eine Auswahl von Wandmalereien im Dome wieder; das andere, -Urkunden aus dem Stadtarchive zu Braunschwcig-, reproduziert tO Urkunden aus der Zeit von 1031—1206. Einige andere separat er schienene Blätter geben eine Auswahl von kunstgewerblichen Gegenständen aus dem Herzoglichen Museum wieder. Namentlich die Wiedergabe der Urkunden ist ganz vortrefflich gelungen. Telegraphischer Verkehr. — Zwischen Deutschland und Oestcr- reich-Ungarn ist eine neue Telegraphcnkonvention geschlossen worden, nach der die Wortgebühr für Telegramme zwischen den beiden Ländern auf 5 H (3 kr.) mit einer Mindestgcbühr von 50 H (30 kr.) für jedes Telegramm festgesetzt worden ist. Diese Tarifermäßigung, welche am I. Januar 1892 in Kraft treten soll, ist sehr beachtenswert, da sie den gegenwärtig geltenden Wortpreis um die Hälfte verringert. Reichsgerichts-Entscheidungen. — Die Bestimmungen des Art. 31 des Handelsgesetzbuchs: — -Bei der Aufnahme des Inventars und der Bilanz sind sämtliche Vermögensstücke und Forderungen nach dem Werte anzusetzcn, welcher ihnen zur Zeit der Aufnahme bci- zulegcn ist- — findet nach einem Urteil des Reichsgerichts, V. Civil- scnats, vom 6. April 1891, insofern keine Anwendung auf die offene Handelsgesellschaft, als bei dieser die Gesellschafter berechtigt sind, durch Vereinbarung den Wert derGcsellschafts-Vermögensstücke nie drigcr anzusetzcn, als ihr wahrer Wert ist. — Die Beschränkung einer Kreditgewährung auf eine bestimmte Summe und die Festsetzung von Bestimmungen behuss Sicherung der Rückzahlung ist nur als im Interesse des Kreditgebers geschehen zu betrachten. Der Bürge kann die Zahlung des durch ihn verbürgten Betrages nicht deshalb verweigern, weil der Kredit überschritten und nicht auf Einhaltung der Bedingungen bestanden worden sei, sofern nicht be trügerische Absicht vorliegt. Auch die nach Beendigung des Krcdilvcr- hältnisses an den Kreditgeber geleisteten Zahlungen des Schuldners sind nicht auf den verbürgten Betrag allein, sondern aus die ganze Schuld anzurechncn. Dieselbe ist, selbst wenn der Kredit überschritten ist, als eine einheitliche zu betrachten. II. R.-G. v. 13. Februar 1891. Neue Bücher. Zeitschristen, Gclegenheitsschriftcn, Kata loge rc. für die Hand- und Hausbibliothek des Buchhändlers- klinriebs' küusiäbrigsr Lnebsr - Oatalog. VIII. Lä 1886 —1890. Learb. von Riobarät Haupt n. Usiuriob ^Vsiss. Nit s. auskübrl. 8aobrsgister. 16. Liskrg. 8. 601 — 640 (dlullsr— Laps). Leipzig 1891, I. 6. Ilioriobs'sods Buobbaoäluug. Der Verkehr zwischen Verleger und Sortimenter, sowie das Verhältniß derselben zu ihren Gehilfen. Zeitgemäße Betrachtungen von Hans Blumen thal, Verlags- u. Sortimcntsbuchhändler. (Sep.-Abdruck aus -Die wichtigsten Arbeiten des Verlegers-.) 8". 32 S. Jglau 1891, Selbstverlag des Verfassers. Preis 1 no. bar. lourual general cko I'iwpriwsris st cks la librairis. II. söris. Lome 34. Annes 1890. Rabls s^stswatigue. gr. 8". 124 8. Baris 117 Boulsvarä 8t. dsrwaio, an Oerels äs la librairis. Le äroit ä'antsur. 4. annss. Ho. 7. (15 lulltet 1891.) 8ommairs: La eoäiüoation äs la lögislatiou oonosroant la pro tection äse äroits ä'antsur «lang la 6rauä-Bretagne. (8nits st ün ) — La posto st la protection äss äroits ä'antsur (8nits st lin). — lurispruäsues: Allsmagns. Rsproänotion sonore äs eoioposltions musiealss par äos iostrnmonts äs mnslgne ws- eanigllöL. Loi allsmanäs än 11 äuin 1870. Oonveution äs Borns. — Bibliogiapbis. Rbe Gestern Loobsellsr anä Uswsäoalsr. Vol. II. Ho. 1. lul/ 4, 1891. 4". 24 8. Obieago, 350 Oearborn 8trest. Lrssbsint alls 14 Rago. kreis 4 ^ iw labr. Broisverrsiebnis von krebs L Lierseb, Bbotogr. kuostvsrlag, Lomwissions-Besebäkt u. Kadweu-Labrlle in Berlin IV., kraussn- strasss 10. (Lowwissiouär: L. L. koeklsr in Leipzig.) gr. 8°. 64 8. Oatalogn msnsual al librariei rowaus publieat äs libräria 8 oes eit L Oo., Lueurssei. Anul I. Ho. 6. äunie 1891. 8°. 8. 47—54. Autographen. — Ucber die hier bereits (in Nr. 165) gemeldete Erwerbung von Goethcbricfen durch Herrn I. A. Stargardt in Berlin berichtet die National-Zeitung folgendes weitere: -Ein littcrarischer Schatz von außerordentlichem Wert befindet sich zur Zeit im Besitz des hiesigen Kunstantiquariats von I. A. Stargardt, die Originalbricfc Goethes an Frau von Stein Es sind sieben gut gebundene Foliobändc, auf deren Seiten die 1748 Briefe und Schrift stücke des Dichterfürsten mit peinlichster Sauberkeit aufgeklcbt sind. Jeder 580
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