Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.09.1891

207, 7. September 1891. Künftig erscheinende Bücher. 5105 Arein der IMcherfreund,e. 134336s Auf die vielen an mich gelangten Wünsche, direkte oder umgehende Zusendung des Vertriebsmaterials betreffend, die er gebene Mitteilung, daß die Versendung am 17. September in Leipzig stattfinden wird. Eine frühere Ausgabe ist nicht mög lich, bei der Hitze wohl auch nicht ratsam. Berlin IV. 62. Friedrich Pfeilstiicker. Wegensverg'sche Buchhandlung in Münster. 134333) Zur Versendung liegt bereit: Uligedruckte Memoiren des Bischofs de Solomon. Erlebnisse iles Internuntius in Daris wahrend der französischen Revolution (1790-1801) erzählt von il)m selbst. Genehmigte Uebersetzuug der französischen Ausgabe des Abllö Bridicr Non Matthias Sierp, Lchrcra. d. lateinischen Schulcin Werden ach.Ruhr, vormals Professor der Theologie am Seminar von Rouen. Preis 5 ^ ord., 3 ^ 75 H no. Der „Literarische Handweiscr" Nr. 506 brachte eine Besprechung der vor kurzem er schienenen französischen Ausgabe dieses Buches, welcher wir folgende Sätze entnehmen: „Mit der Spannung eines Romans den Reiz geschichtlicher Darstellung verbindend, führen uns chic Memoiren von August 1792 und den Scptembcrmordcn durch die Schreckensherrschaft Robcspicrre's in die Zeit des Direktoriums. Am 25. Januar 1797 sprach der Pariser Assisenhof den Prälaten sde Salamous frei von der Anklage, durch Briefwechsel mit dem Papst Verbindungen zu einem Feinde des Staates unterhalten zu haben, nachdem der Staatsan walt die Todesstrafe beantragt hatte. Reich an feinen Psycholog. Bemerkungen, lassen diese Memoiren uns tiefe Blicke in die Gesellschaft und die kirchlichen Zustände jener Zeit thun. Sccncn tierischer Grausamkeit der Verfolger von König und Geistlichkeit, aber auch erhebende Bilder der Geduld und Todesverachtung bei den Stützen von Thron und Altar treten uns vor Augen. Der Jnternuntius selbst, welcher uns auch seine Schwächen und Fehlgriffe nicht vorcnthält, erscheint als Muster von Klugheit, Frömmigkeit und Anhänglichkeit an die Kirche und den Papst. Möchte dieses treffliche Buch bald einen gewandten Ucbcrsetzer finden!" Wir empfehlen das Werk zur gef. Ver wendung und bitten zu verlangen. ^uucliiiitx Milion. 134311s kläoksto Woebs: Vo> LWS. pskltv 8l8löl Vs )ü88. 8tor)k. Urs. ki'MM üvöMOll kliriM, ,4utbor ok "I.ittlo lborel k'uuntlsroz'." lli 1 vol. Vols. 2764. 2 65. H W0M3ll'8 Miv Mvol. Nv8. ^ioxanäor, ^utbor ok "Lliuct b'atv" eto. ibeixrig, 7. Lsptombsr 1891. Lvrnkarck Tuuollnltr. 134154s Militärische Novität ersten Ranges. rr Mitte Septemker erscheint: 24 Stunden MMkHkl MIM entwickelt und erläutert an den Schlachten von Hravelotte und St. privat. Erste eingehende Darstellung der Kämpfe der ersten Armee an der Manceschlucht von Fritz Hoenig, Hauptmann a. D. Mit Karten und Plänen. Preis ca. 7 50 H ord.; in Rechnung mit 25o/g, gegen bar mit 300//, Rabatt und 13/12. Reine u cond.-Westessungen können nicht berücksichtigt werden! Die taktischen Ereignisse bei St. Privat werden nur gestreift, die Schlacht von Grave lotte, welche bisher noch als ein vollständig jungfräulicher Boden betrachtet werden kann, ist dagegen in taktischer Hinsicht bis in alle Einzel heiten, auf Grund jahrelanger Studien an Ort und Stelle, sowie aller erreichbaren Quellen ge schildert und kritisch beleuchtet. Das, was sich hier zugctragen hat, gehört wohl zu den spannendsten Ereignissen des großen Krieges und dürste die wichtigsten Lehren für ein im großen Stile geplantes Angriffsversahrcn ent halten. Die Zahl der Legenden, die sich über diese Schlacht gebildet haben, wird so ziemlich beseitigt, der General von Steinmetz gegen die gegen ihn erhobenen ungerechten Vorwürfe in Schutz genommen, aber auch gezeigt, wie er an anderen Stellen vielfach und schwer gefehlt hat. Da das Werk sich cingehcud mit den höchsten handelnden Personen befasst, so ist es im vollen Stnnc des Wortes ciu Gcschichts- wcrk, welches über viele bisher nicht berührte Punkte Licht verbreitet, und daher unentbehr lich für jeden Geschichtsschreiber- Besonderen Reiz hat es in diesem Augenblick Stellt Moltkes Geschichte des Krieges von 1870/71 dar, wie wie sich die Dinge dem Auge des großen Haupt quartiers zeigten und von diesem beurteilt wurden, so lehrt der hier unter die kritische Sonde ge nommene kurze Zeitraum von 24 Stunden, wie schwierig es ist, den gewünschten Einklang in die Bewegung und Ziele von Armeen zu bringen, welche vom großen Hauptquartier ihre Anweisungen erhielten, besonders wen» die Oberkommandos der Armeen sich ihrer Rolle entweder gar nicht oder nicht genügend gewach sen zeigten. Ich bitte zu verlangen! Hochachtungsvoll Berlin 8.W., 15. August 1891. Friedrich Lnckhardt.