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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.07.1908
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1908-07-13
- Erscheinungsdatum
- 13.07.1908
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
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^ 160, 13. Juli 1V08. Nichtamtlicher Teil. Börsenblatt s. d. Dtschn. Buchhandel. 7597 ihren Katalog Nr. 22, 336 Seiten stark, herausgegeben (Preis 20 Kopeken). — Am 3./16. Mai wollte W. Nabokow in der St. Petersburger Juridischen Gesellschaft einen Vortrag -über die strafrechtliche Verantwortlichkeit der Buchhändler- halten. An demselben Tage traf jedoch ein Verbot, diesen Vortrag zu halten, vom Stadthauptmann ein. Nachdem der Vorsitzende der Versammlung dieses Verbot mitgeteilt hatte, erklärte Nabokow, daß er seinen Vortrag in der Zeitung -Prawo« (Das Recht) veröffentlichen werde und daß man eine Versammlung anberaumen möchte, um diese Angelegenheit zu diskutieren, ohne vorher anzukündigen, worüber gesprochen werden soll. Der Vor trag des Herrn Nabokow ist nun bereits erschienen und auch im -Knishnyj Wjestnik» abgedruckt worden, er ist jedoch so um fangreich, daß wir hier darauf nicht eingehen können. Nekrolog. Am 25. März (7. April n. St.) starb der be kannte Dichter, das Ehrenmitglied der Akademie der Wissen schaften A. M. Shemtschushnikow im achtundachtzigsten Lebens jahre in Tambow. — F. I. Bulgakow, Redakteur der Nowoje Wremja, Herausgeber der Zeitschrift für ausländische Literatur, Kunst und Wissenschaft, der Werke -L. N. Tolstoj und die russische und ausländische Kritik seiner Werke-, »Unsere Künstler-, zwei Bände in 4". mit vielen Bildnissen und Kopien russischer Kunst werke, starb am 31. März (>3. April), 56 Jahre alt, in Hunger burg. Er gab auch eine Reihe von illustrierten Katalogen russischer Kunstausstellungen heraus und verfaßte eine -Illustrierte Geschichte der russischen Buchdruckerkunst«, von der nur ein Band erschienen ist. — Am 13./26. April starb in St. Petersburg G. Ssawitsch, Redakteur des -Sselskij Wjestnik-, Jurist, Ver fasser und Herausgeber vieler juristischen Werke, 48 Jahre alt. — A. W. Dobrjakow, Professor der kaiserlichen Rechtsschule, Ver fasser vieler wertvollen geschichtlichen Lehrbücher, starb 67 Jahre alt am 17./30. April in St. Petersburg. — Julian Back, ehe maliger Redakteur der Zeitung -Nowosti- und Heraus geber der Zeitung -Rjetsch-, starb 48 Jahre alt am 18. April (1. Mai) in St. Petersburg. — Am 19. April (2. Mai) starb der bekannte Pädagog M. I. Michelssson, Verfasser des Werkes -Russische Redensarten» (Geflügelte Worte), das von der Akademie der Wissenschaften ausgezeichnet wurde, fast 83 Jahre alt, in St. Petersburg. Im Jahre 1902 begann er die Herausgabe eines umfangreichen Werkes -Russische Gedanken und Worte. Eigenes und Fremdes. Versuch einer russischen Phraseologie«, das von der Akademie durch eine Prämie geehrt wurde. Cr stiftete ein Kapital von 18 000 Rubel, um Werke über russische Sprachforschung zu prämiieren, übersetzte Poesien russischer Dichter ins Deutsche und machte sich als Stadtverordneter von St. Petersburg durch die Gründung einer Gesellschaft zum Schutze obdachloser Kinder sehr verdient. — G. Rjedin, Professor der Charkower Universität, bekannter Historiker und Verfasser vieler Werke über die Archäo logie der Kunst, starb 45 Jahre alt am 27. April (10. Mai) in Charkow. — Ein bekannter Buchhändler und Verleger von Kinderschriften und Schulbüchern in Odessa, Emil Berndt, starb im 72. Lebensjahre am 1./14. Mai in Leipzig. — W. P. Mord- winow, Senator und bekannter Jurist, Herausgeber einer Samm lung von Gesetzen und Verordnungen über Ehe und Ehescheidung, Verfasser von juridischen Werken, starb, 70 Jahre alt, am 3./16. Mai in St. Petersburg. — W M. Michejew, Belletrist und Dramaturg, Schriftleiter der Zeitung »Ssewernyj Kraj-, starb am 7./20. Mai in Jaroslaw. — Der Statistiker und Ethno graph P. S. Jefimenko, Verfasser vieler anerkannten Werke, starb am 7./20. Mai im 74. Lebensjahre. — K. F. Radschenko, Professor des historisch-philologischen Instituts in Njeshin, be kannter Slawist und Verfasser wertvoller Werke, starb im 36. Lebensjahre in Njeshin. Kleine Mitteilungen. Eine Klage ans Vertonung eines OperntexteS. — Im Wiener Zivillandesgericht wurde kürzlich über Fragen künstle rischen Schaffens verhandelt. Anlaß gab die Verhandlung über eine Klage, die zwei junge Schriftsteller, Theodor Mann heimer und Or. Max Hartwich, gegen den Kapellmeister und Komponisten Karl Lafite erhoben hatten und in der sie eine Entscheidung des Gerichts begehrten, daß Lafite schuldig sei, ein von den Klägern in seinem Aufträge geschaffenes Opernlibretto -König Rother- binnen drei Monaten bei sonstiger Exekution Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel. 75. Jahrgang. ! zu vertonen. Die Schriftsteller hatten einen Brief Lafites em< i pfangen, worin dieser erklärte, er sei nervös überreizt, sein Arzt I habe ihm das Arbeiten verboten, er schicke daher das Libretto zurück. Da es zu einer gütlichen Einigung nicht kam, wurde gegen ihn die Klage eingereicht. Der Beklagte wendete ein, er habe sich wohl mit größtem Eifer an die Arbeit gemacht, aber bald gesehen, daß dos Libretto für eine Oper ungeeignet sei. Der Vertrag sei niemals rechtswirksam gewesen, weil er eine unmögliche Leistung zum Inhalt habe. Als Sachverständiger wurde Gerichts adjunkt vr. Julius Bittner, der Komponist der Oper -Die rote Gred-, vernommen, der erklärte, künstlerische Konzeption lasse sich nicht erzwingen. Der Gerichtshof wies nach längerer Beratung die Klage kostenpflichtig ab mit der Begründung, eine rechtliche Einwirkung auf Momente, die außerhalb des Willens liegen, sei ausgeschlossen, ein Vertrag, der solche Momente enthält, sei nicht exekutionsfähig und wirkungslos. (Leipziger Tageblatt.) * Geschäftsjubilänm. — Die Feier ihres fünfzigjährigen Be stehens beging, wie wir erfahren, am 4. Juli d. I. die hochange sehene Verlagsbuchhandlung R. Oldenbourg in München. Wir bekennen, daß wir durch diese Meldung und den Empfang eines Jubiläums-Verlagskatalogs der Firma über rascht worden sind, da wir nach uns vorliegenden alten Zirkularen den 1. Oktober 1858 als Ausgangsdatum der Firma R. Oldenbourg uns vorgemerkt hatten. Der Jubiläums katalog, ein stattlicher, vornehm ausgestatteter Band, auf dessen Inhalt wir ausführlich zurückkommen werden, bringt im Vorwort von Max Bierotte eine Geschichte der Entwicklung des großen Geschäfts und seiner technischen Betriebe; er verweilt mit beson derer Ausführlichkeit beim Leben und reichgesegneten Wirken des tatkräftigen Gründers Rudolf Oldenbourg, der, 92 Jahre alt, am 10. Oktober 1903 von uns geschieden ist; aber auch hier finden wir einen bestimmten Tag der Geschäftseröffnung nicht angegeben. Die Münchener Neuesten Nachrichten berichten von der Feier am 4. Juli: -Die Beamten der Firma legten auf dem Grabe des Gründers der Firma Kranzspenden nieder. Den Inhabern der Firma wurde eine von den Beamten und Kontorangestellten gestiftete, von Künstlerhand entworfene und ausgesührte Gedenktafel überreicht. Am Nachmittag fand in der festlich geschmückten Menterschwatge seitens der insgesamt 450 Angestellten der Verlagsbuchhandlung und der technischen Betriebe eine Huldigungsfeier statt; hieran schloß sich ein Hausfest, an dem sich die ganze Familie Olden bourg beteiligte.« Jndem wir ausführliche Mitteilungen uns Vorbehalten, sprechen wir in treuem Gedenken an den unvergeßlichen Gründer den jetzigen geehrten Inhabern des Verlages und ihren Mit arbeitern unfern aufrichtigen Glückwunsch zu dieser ehrenvollen Gedenkfeier aus. Red. AloQurnsQta palasogroxliioa. — Der Kaiser hat nach An hörung der königlich preußischen Akademie der Wissenschaften in Berlin und der königlich bayerischen Akademie der Wissenschaften in München dem ordentlichen Professor der Geschichte an der Universität Würzburg vr. Anton Chroust zur Fortsetzung und Vollendung seines Werkes -Nonuwsnta palasograpdioa, Denkmäler der Schreibkunst des Mittelalters« (I—III, München, 1902 bis 1907, F. Bruckmann A.-G.) einen Zuschuß von zehntausend Mark auS Reichsmitteln bewilligt. (Beilage zu -Münchener Neueste Nachrichten-.) Protest der Kopenhagener Lortimenter «ege« Erhöhung der Fernsprechgebühren. — In Kopenhagen hat die (private) Telephon-Aktiengesellschaft (mit, einschließlich Seeland, ca. 36 000 Abonnenten) eine erhebliche Erhöhung der (nach deutschen Ver hältnissen allerdings recht billigen Abonnementsgebühren sbisher: Geschäftsfernsprecher 120 Kr., privater und für 2—4 Abonnenten im gleichen Hause oder in Nachbarhäusern gemeinsamer: von 40— 90 Kr. jährlich)) angekündigt und damit einen Sturm der Ent rüstung hervorgerufen, insbesondere unter den Detailhändlern. Namentlich ist man ungehalten über die beabsichtigte Ein schränkung des Rechts, Gespräche zu führen, und die Absicht, die Bezahlung je nach der Anzahl der Gespräche im Jahre ein zurichten, wobei die Ungerechtigkeit Vorkommen würde, daß jeder 990
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