Verlag von Albert Ahn in Köln. f5246j Zk Am 1. Mär) 1891 kvmmt gleichzeitig in Köln und Leipzig (L. A. Kittler) zur Versendung! Erster u. zweiter Kamt der Memoiren des Mrsten Hallevrand. Deutsche Original-Ausgabe von Prof. I)r. Adolf ßbeling. 5 Bände in gr. 8°. Jeder Band ord. broschiert 6 in Liebhabereinband 8 ^; netto broschiert 4 50 ^ geb. 6 ^; bar broschiert 4 geb. 5 ^ 30 H. Frei - Exemplare 7/6 broschiert und gebunden nur gegen bar. r Die Tulleyrandschen Memoiren, die seit langen Jahren mit so großer und berechtigter Spannung erwartet wurden, werden nun endlich und zwar zunächst die beiden ersten Bände erscheinen. Talleyrand, der bedeutendste und jedenfalls der gewandteste Diplomat der ersten Hälfte unseres Jahrhunderts, ist unstreitig die interessanteste politische Figur jener Epoche, und schon deshalb hat auch wohl keiner so viel widersprechende Urteile über sich ergehen lassen müssen wie er. Was aber bisher über ihn und über sein Leben und Wirken veröffentlicht wurde, richtiges und falsches, gutes und böses, wohlwollendes und gehässiges — das alles tritt gegen die Aufzeichnungen von seiner eigenen Hand vollständig in den Hintergrund. Erst jetzt lernen wir aus seinen Memoire» nicht allein den Menschen Talleyrand, sondern weit mehr noch den großen Poli tiker und Staatsmann genau kennen, der bei allen bedeutenden Ereignissen, sowohl in Frankreich wie in Europa, von der französischen Revolution an bis zum Bürger königtum, fast immer in erster Reihe stand, und nicht selten darin den entschei denden Ausschlag gab. Ganz besonders werden die Memoiren Talleyrands als Quellenstudium willkommen sein, denn sie geben über gar vieles neuen und überraschenden Aufschluß. So speziell im ersten Baude die eigentlichen und tiefer liegenden Ursachen dee französischen Revolution, mit einer ein gehenden Charakteristik des berüchtigten Herzogs v. Orleans (Egalite), und später unter dem Kaiserreich der schmachvolle Ge waltakt gegen Spanien. Interessante Episoden bilden u. a. Talleyrands Aufenthalt in den kaum ge gründeten nordamerikanischen Freistaaten und vor allem eine lebendige und äußerst pikante Schilderung des Erfurter Kon gresses, wo Goethe und Wieland erschienen und wo namentlich der letztere von Na poleon durch lange Unterredungen ausge zeichnet wird. Im zweiten Bande nehmen die Ver handlungen über das Konkordat und die daraus entstehende» Streitfragen mit Rom und dem Papste eine hervorragende Stel lung ein, nnd mehr noch die Korrespondenz Talleyrands mit Ludwig XVIII. während des Wiener Kongresses. So viel auch über denselben s. Z. geschrieben worden ist, hier gewinnen wir ganz neue Einblicke in das Wirrsal der Beratungen, „wo die Karte Europas neu entworfen und die Länder nach rechts nnd links verteilt wur den", und wo Talleyrand fast immer die Fäden in seiner Hand hielt Man darf daher wohl mit Recht die Talleyrandschen Memoiren als ein littera- risches Ereignis ersten Ranges bezeichnen und dieselben jedem Gebildeten, besonders aber den Staatsmännern, den Politikern von Fach, und den Geschichtsforschern als eine überaus anziehende und lehrreiche Lektüre empschlen, zumal sich auch die deutsche Bearbeitung aus der Feder des auf diesem Gebiete rühmlichst bekannten Professors Ebeling durch einen eleganten Stil und durch eine lichtvolle Darstellungs weise ganz besonders auszeichnet. Juch denjenigen Lesern, die der französischen Sprache recht kundig sind, ist die deutsche Jusgabr ganz besonders zu empfehle», weil ihnen das Verständnis der längeren »ationalökonoinischen und staatspolitischen Jbhandlungen im Original jedenfalls nicht geringe Schwierigkeiten bereiten wird, abgesehen davon, daß die klare, lichtvolle Darstellungswrise des Deutschen Verfassers einen erhöhten Genuß beim Lesen bieten wird. Firmen, welche sich in größerem Maßstabe für diese hochbedeutcnde Publi kation zu verwenden beabsichtigen, ersuchen wir um direkte Mitteilung. HLand I liefern wir broschiert L cond., dagegen Aarid II und Jol'ge nur gegen bar. Die Auslieferung der deutschen Aus gabe erfolgt gleichzeitig mit der franzö sischen und englischen am 1. März 1891 in Köln und Leipzig (L. A. Kittler), Paris und London. Prospekte zum Versenden an bessere Kreise werden gratis abgegeben. Hochachtungsvoll Köln, 1. Februar 1891. Albert Ahn.