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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.06.1891
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- 1891-06-24
- Erscheinungsdatum
- 24.06.1891
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143, 24. Juni 1891. Nichtamtlicher Teil. 3683 Ein starkes Vergilben wurde bei ungeleimten Papieren, die aus besten Fasern gearbeitet waren, nie gefunden, dagegen sehr häufig bei harzgeleimten Papieren, während tierisch geleimte Papiere in den meisten Fällen nur geringe oder gar keine Farbveränderung erlitten. Die geringen Farbveränderungen, welche wir ab und zu an un- geleimtcn Papieren oder an solchen mit tierischer Le imung be obachteten, waren in einzelnen Fällen dem Gehalte an Eisen und Man- gan, welcher dem Füllstoffe anhaftete, zuzuschrciben; in anderen Fällen war die Veränderung in der Unbeständigkeit der zur Nuancierung ver wendeten Farbe zu finden und schließlich war in Betracht zu ziehen, daß eine allmähliche schwache Veränderung der Farbe wohl jedem Papiere zu teil wird, besonders da, wo feiner Staub und Ruß cin- wirkcn kann. Von solchen schwachen Farbveränderungen, die man auch an reiner Leinenwäschc mit der Zeit beobachten kann und die auch an ungeleimten oder tierisch geleimten älteren Papieren häufig zu finden sind, abgesehen, beobachteten wir an harzgelcimten Papieren in Hunderten von Ver suchen die Vergilbung derart, daß sich sagen läßt: Die meisten harz- gelcimtcn Papiere sind mehr oder weniger zur Vergilbung bis zur Bräunung geneigt; säe sind es erheblich mehr als ungelcimte oder tierisch geleimte Papiere. Da es sich durch unsere Versuche hcrausgestcllt hat, daß cs immer hin auch harzgclcimtc Papiere giebt, die nur geringe oder kaum merkliche Farbveränderung auch unter solchen Umständen und nach solcher Be handlung zeigten, die sonst bei den meisten anderen ein Vergilben oder Bräunen hcrvorrics, suchten wir nach Mitteln, die uns in kurzer Zeit zeigten, wie ein Papier in Färbung ausschen würde, wenn ungünstige Einflüsse längere Zeit auf dasselbe cingcwirkt haben, und ferner suchten wir festzustcllcn, ob cs in der That der Harz leim ist, welcher die Ver gilbung bewirkt. Die weitere Frage, ob das Harz als solches der Vcrgilbungs- crrcgcr ist, oder ob und welche Vorgänge bei der Leimung mit Harz, z. B. die Art der Auflösung desselben oder die Unreinheit der dabei zur Anwendung kommenden Gefäße oder der Chemikalien, die Ver gilbung verursachen, ist bis jetzt nicht gelöst; daß aber die Harzleimung schuld an der Farbveränderung ist, wurde von uns durch mehrfache Versuche mit verschiedenen Nachlcimungen festgcstcllt. Papiere, die ungcleimt keine Farbveränderung erlitten, vergilbten, ja bräunten in sehr erheblicher Weise, nachdem sic mit Harzleim nach- gclcimt und getrocknet ungünstigen Lusteinflüsscn ausgesctzt waren. Die Bräunung erschien verschieden dunkel, vielleicht infolge verschiedener Reinheit der verwendeten Ingredienzen oder der verschiedenen zur An wendung gebrachten Leimbcrcitungsverfahrcn. Dal; der Harzlcim (Oolopbooiuw) durch Sauerstoffaufnahmc zur Farbveränderung geneigt ist, haben zwar anerkannte Fachchcmikcr bereits ausgesprochen (vergleiche Bericht der Deutschen chemischen Gesellschaft 19. 3217, vr. Wurstcr's Aussatz), aber von einem Verfahren, die Güte des Harzes (zur Vermeidung des Vcrgilbens) zu prüfen, ist uns nichts be kannt geworden. Es gilt darum entschieden als eine wichtige Aufgabe der Papicrtcchniker, weiter nach den Ursachen dcsBräunens zu suchen, um die Maßnahmen zu ermitteln, die ein Vergilben ausschlicßcn, so daß sic imstande sind, für die Farbbeständigkeit eine gewisse Gewähr zu leisten. Bis jetzt ist diese wünschenswerte Garantie seitens der Papicr- liescranten bei harzgelcimten Papieren sicher ausgeschlossen. Weil die Verhältnisse so liegen, drängte sich die Frage auf: -Giebt cs wohl Mittel, welche dem Papiervcrbrauchcr im voraus anzcigen, ob eine Papiersortc sarbbcständig ist oder nicht?» Wir glauben im Besitze solcher Mittel zu sein und verweisen auf unsere Versuche, deren Ergebnis wir in der »Papicrzcitung» (Hofmann-Berlin) demnächst veröffentlichen werden. Bisher hat uns bei Hunderten von Versuchen unser Mittel nicht getäuscht. Papiere, welche an den Rändern mit der Zeit gelb geworden, zeigten, sobald sie einige Zeit der Einwirkung von Salpetersäure und Ammoniakdämpsc» in geeigneter Weise ausgesctzt wurden, die gleiche Farbveränderung und zwar auch an den Stellen, die bis dahin weiß geblieben waren. Dagegen traten bei Papieren, die viele Jahre lang unverändert geblieben waren (auch bei Jahrhunderte alten Papieren) keine Farbveränderung, trotz der Behandlung mit Salpetersäure und Ammoniak ein. Wir sind sonach thatsächlich jetzt in der Lage, innerhalb einiger Tage mit einer gewissen Sicherheit angebcn zu können, ob ein Papier über kurz oder lang bräunen oder vergilben wird, ob es bei ungünstiger Lagerung in säure- und ammoniakhaltiger Luft geringere oder größere Farbveränderung erleiden wird, ob cs verblassen oder ver gilben oder gar bräunen wird. Daß cs nun möglich ist, die Wahrscheinlichkeit der Farbveränderung nach den gemachten Erfahrungen in kurzer Zeit fcstzustcllen, dürfte für den Verlagsbuchhandcl von unschätzbarem Werte sein, zumal die Prüsungs- mcthodc sehr einfach und darum auch ohne große Kosten auszuführen ist. Vermischtes. Vom Pvstwcscn. — Wir machen nochmals darauf aufmerksam, daß die Frist für den Umtausch der in den Händen des Publikums ver- Achtundsünfzigstcr Jahrgang. bliebencn, seit dem 31. Januar d. I. zur Frankierung von Postsendungen nicht mehr verwendbaren Postwertzeichen älterer Art mit dem 30. Juni ab läuft. Zum nordamcrikanischen Copyright-Gesetz. — In New- Aork wurde nach Mitteilung des -dournsl äo l'imprimsiis et äs Is li braine» eine «Kzeoee fra.vys.i8s du Oopz-ri^bt- gegründet, um den fran zösischen Urhebern und Verlegern bei Erlangung des Urhcbcrrechts- schutzcs ihrer Werke in den Vereinigten Staaten dienstbar zu sein. Es wird mitgctcilt, daß diese Lienes krsoysiss durch notarielle Verträge der -reprsssotsot erdusik et general nur Lists-Hais cks Is Lodete des gens de lettrss et de Is Lodete des suteurs, sditsurs et eowpositsurs de musigue» sei. Auch der »Osrde de Is librsirie« schloß einen bezüglichen Vertrag mit der Kgeoes und wird diejenigen Werke französischen Ursprungs, deren Schutz in den Vereinigten Staaten gewünscht wird, von den Ur hebern oder Verlegern in seinem -klurssu dos deelsrrtioas» entgcgcn- nehmcn und sie der Kgsoos überweisen. Sekretär der Kgeoee ist LI. Llootsuge, ksris, 26 rus Osumsrtiv. An Auslagen und Honorar be rechnet die Kgeoce, außer den vom Auftraggeber zu leistenden Vcr- scndungskostcn bis New-Dork, 25 Francs für jedes zu schützende Werk. Mac Kinlcy-Tarifbill. — Die überraschende Inkraftsetzung und die ungenaue Abfassung der Mc Kinleytarisbill bedroht die Regierung der Vereinigten Staaten mit großen Gcldeinbußen. Die Jury von Philadelphia hat vor einigen Tagen ihr Verdikt in dem Prozeß der Firma Meyer und Dickinson gegen die Regierung zu Gunsten der Kläger abgegeben. Dieselben hatten auf Rückerstattung von unrecht mäßiger Weise erhobenen Zöllen auf Posamenticrwarcn und Hüte ge klagt. Die Jury hat den Klägern eine Rückzahlung von 612 Dollar ge währt. Der Vertreter der Regierung erkärte, er werde Berufung gegen den Ausspruch der Jury einlcgcn; würde derselbe aufrecht erhalten, so wäre die Regierung zur Rückerstattung von zwischen 20 und 30 Millionen Dollar für erhobene Eingangszöllc verpflichtet. Neue Bücher, Zeitschriften, Gclegenheitsschristcn, Kata loge re. für die Hand- und Hausbibliothek des Buchhändlers. LVisssosebsktliobe ksrtie-Krtikel. Romane u. Novellen. Rsgvrver- reicknis No. 54 von 6nstsv Rock, Lsrsortiwsnt kür bersbgesstrte lutterstur in Rsipdg. (Nur kür den Luebbandel). 8". 30 8. Inkunabeln und ältere Nolrseboitdrverke. Kntig. Katalog No. 33 von d. Hess in Kllrvangso. 8". 25 8. 268 Nrn. Lekulbüebsr. Religion, Rbilosopbie, 6esobiebts, Riturgie eto. Rre- digten. Vsrrdebois der Verlags- und Rartis-Krtiksl von d. Kaukkmann in Krankkurt a/LI. (Llanuskript kör Luebbändlsr.) 8". 31 8. Katb. Theologie. Obristliebs Kunst. Katalog von 6srl von Rains, Kntiguariat in Rsgeosburg. 8°. 20 8. 423 Nrn. Vsrsebisdsues. Manuskripte. Llusik. 1 bester, Kotig. Katalog;. Nr. 5 von 6oorg Risss io Lorlin. 8". 30 8. 550 Nrn. Neurologie. Rs^ebistris. ks^ebologie. Kotig. Katalog No. 12 von Uirsuer L Lalinger in öerlio. 8°. 26 8. 795 Nrn. üsolog)': part I. Tbs natural bistorx and sdsotiüe kook droular. Important rvorks kor salo bz- LVilliaw VVeslszL 8ov, 28, Lsssr street, Ltrand, Rondon. 8". 8. 179—226. Oatalogil msvsusl »I librsrisi romave publieat de Ridrsria Looseit L 6o., Lueurssd. Koni I. No. 5. Llaiü 1891. 8". 8. 37—46. Verein jüngerer Buchhändler zu Köln. — Pünktlich zu Som mersanfang, am 21. Juni, unternahm unser Verein sein erstes Sommerfcst. Trotzdem uns schon verschiedene geplante Frühlingsfcstc verregnet waren, hat leider auch der erste kalendarische Sommertag sich nicht freundlicher erwiesen. Indes hieß cs diesmal -durch». Das Ziel des Ausflugs war die -Zapgai». Bis Brühl fuhr die Eisenbahn die einige dreißig männliche und weibliche Köpfe starke Gesellschaft frcundlichst durch den Regen, während die erkleckliche Anzahl Radfahrer sehen mußte, wie sie über die auf- gcwcichtc Chaussee kam. Mit den Eisenbahnfähren: hatte indes der Himmel ein Einsehen, so daß sic wenigstens ihre drcivicrtelstündigc Fuß tour ohne Segen von oben abwandclten. Der Verlauf des Festes bewies jedoch, daß gutes Wetter eigentlich eine ganz überflüssige Zuthat ist; denn schöner hätte cs auch bei lachendem und sengendem Sonnenschein nicht sein können. Während des Kaffees kam noch eine Anzahl Nachzügler an, denn was eine richtige Buchhändlcrgesellschaft ist, verspätet sich immer zu einem Teil. Der Regen hatte aufgchört auf das herrliche Blättcrdach des Waldes zu platschen, und der -Spaziergang- begann. Man teilte sich in zwei Gruppen; Gruppe K entdeckte eine Braunkohlengrubc (die leider schon im Abbau begriffen ist), Gruppe ö ein Dorf, das schließlich auch schon auf der Karte gefunden wurde, aber ein vorzügliches Bier lieferte. Die letztere Gruppe machte eine» geradezu unwegsamen Weg durch den Wald, wobei die Damen sich aber sehr tapfer zeigten. Zum Lohne dafür 494
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