Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 25.02.1892
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1892-02-25
- Erscheinungsdatum
- 25.02.1892
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18920225
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-189202256
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-18920225
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1892
- Monat1892-02
- Tag1892-02-25
- Monat1892-02
- Jahr1892
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
der Reichsdruckerei hcrausgegebenen Mappenwerken von Initialen, Vignetten und älteren Aufschriften, sowie der jetzt unter der Leitung des Herrn Kustos unseres Buchgewerbemuseums er scheinenden großartigen Sammlung von 300 Blatt deutscher und italienischer Buchschristen des 15. Jahrhunderts (wozu des frühere Klemmsche Museum, jetzt Kgl. Bibliographische Sammlung, manches Original liefern konnte), allein fast ein Museum für buch gewerbliche Lehranstalten und Vereine bildet. Hieran schließen sich umfangreiche und kostbare Kartenwerke von Dietrich Reimer, Justus Perthes u. a., ferner die Prachtleistungen der Gesell schaft für Kunst- und Wissenschaft, Hansstängl, Keller, Gilbers und vieler anderer, die wir an diesem Orte nicht ausführen können. Noch erwähnen wir eine ansehnliche Gabe des Kgl. Ministeriums des Innern in Dresden, bestehend in einer Anzahl zumeist englischer, bei der Kgl. Kreishauptmannschaft hier deponiert ge wesener Werke. Den großen Zuwachs an Einzelblättern können wir in bestimmten Zahlen heute noch nicht angeben, sie können erst dann nach Nummern angeführt werden, wenn sie, aus der großen Zahl ausgewählt, montiert und systematisch geordnet, in die ver schiedenen Abteilungen eingereiht werden. Dies wird im Laufe des Sommers geschehen. Daß sie nicht nutzlos aufgespeichert werden, Hirten Sie, meine Herren, gerade in den vergangenen vier Wochen sehen können, wo sie bei einer Reihe von Vor lesungen über Buchausstattung, die der Buchhandlungsgehilfen- Verein hier veranstaltet hatte, zur Erläuterung der Vorträge dienten. Eine weitere Veranlassung, für das deutscheBuchgewerbe einzu treten, hatten wir, als der dänische nach dem Muster des Central vereins gebildete Verein für Buchhandwerk die vierhundertjährige Ein führung der Buchdruckerkunst in Kopenhagen durch Gottfried von Gehmen unter anderem durch eine internationale Ausstellung feierte. Während aus England und namentlich aus Frankreich eine sehr große Auswahl der schönsten Werke gesandt worden war, wäre das deutsche Buchgewerbe nur durch sieben Firmen vertreten gewesen, wenn es das Buchgewerbemuseum nicht hätte ermöglichen können, aus seinen Beständen eiligst eine größere Auswahl von Druckwerken verschiedener Art zu senden, so daß Deutschland wenigstens nicht gar zu sehr zurück stand. Sie sehen, meine Herren, aus den obigen Mitteilungen, daß das Buchgewerbcmuseum, obwohl arm an Geld, doch nicht ver kümmert, sondern gut gedeiht und gedeihen wird, so lange es Männer im Kreise der Gewerbsgenossen und auch außerhalb des selben giebt, die ein warmes Herz und einen offenen Sinn haben für die bereits erlangte, aber noch mehr der Zukunft angehörende nationale Bedeutung dieser ersten und wichtigsten »Gründung« des Centralvercins. Glauben Sie jedoch nicht, daß wir uns dabei beruhigen werden. Ein abgerundetes Ganzes ist durch Gaben allein nicht zu erzielen; die Lücken müssen durch Anschaffungen systematisch aus gefüllt werden. Dazu gehört aber eben das, was wir nicht haben, Geld und Raum. Raum zu schaffen ohne Geld ist aber kaum denkbar, Geld zu schaffen ist, wenn auch schwer, doch nicht unmöglich. Deshalb ist unsere ganze Aufmerksamkeit für den Augenblick hierauf gerichtet. Jedoch dieser Augenblick, den wir jetzt für gekommen erachten, mußte geduldig ab gewartet werden. Der Central-Vercin mußte sich erst Aner kennung für sein Wirken im Interesse des Buchgewerbes erkämpfen, erst beweisen, daß das deutsche Buchgewerbe-Museum ein natio nales Ziel verfolge, um auch die allgemeine Unterstützung zu verdienen, die es beanspruchen wird. Von dieser Ueberzengung geleitet, hatte der Vorstand am 4. November 1891 an das Kgl. Ministerium des Innern in Dresden ein Gesuch um eine jährliche Beihilfe zur Förde rung der Zwecke des Vereins eingereicht. Hochdasselbe nahm das Gesuch freundlich auf, erklärte jedoch unterm 12. November, daß cs erforderlich sei, vorher eine Uebersicht über die Ein nahmen und Ausgaben, sowie über den Vermögensbcstand des Central-Vcreins zu erhalten. Daraufhin erteilten wir diese Ueber sicht unterm 20. November in vollständig ungeschminkter Weise. Bereits unterm 28. November bewilligte die Kgl. Regierung dem Verein »zur Unterstützung seines nützliche» und erfolgreichen Wirkens« für das lausende Jahr eine Beihilfe von 2000 Der Zusatz: »daß das Königl. Ministerium eine fortdauernde Beihilfe in Aussicht zu stellen dadurch behindert sei, weil die ver fügbaren Mittel jedesmal nur auf zwei Finanzjahre bewilligt werden (diese Periode lief mit dem Jahre l891 ab), läßt uns hoffen, daß ein sich wiederholendes Gesuch nicht abgelchnt werden wird, wenn wir in bisheriger, günstig beurteilter Weise zu wirken fortsahren. In der Annahme, daß ein Auszug aus der, dem Kgl. Ministerium überreichten finanziellen Zusammenstellung, auch den Vereins-Mitgliedern, wenn ihnen auch die Einzel heiten aus der jährlichen Abrechnung bekannt sind, nicht unwill kommen sein würde, geben wir eine solche kurze Uebersicht. Geht auch — was Sie ja ebenfalls wissen — daraus hervor, daß unsere finanzielle Lage keine rosige ist, so hat sie doch ebenso wenig etwas Entmutigendes für die Zukunft, wie bereits aus dem jetzt vorliegenden, damals fehlenden Kassa-Abschluß des Jahres 1891 hervorgeht. Die Arbeiten für den Verein begannen bereits iin Januar 1884, jedoch konnte derselbe erst am 29. Oktober des Jahres 1884 seine offizielle Wirksamkeit beginnen. Somit konnten Mit- glieder-Beiträge für das Jahr 1884 nicht erhoben werden, und sind wir somit von Beginn ab mit einem Jahresbeiträge im Rückstände geblieben. In den sechs Betriebsjahren von 1885 bis Ende 1890 betrugen die Ausgaben zusammen: 1. Für Einrichtungen, Anschaffungen und Er haltung des Museums ^13 130,50 2. das Versicherungs-Konto verlangte (das Kapital beträgt 450000 ,. 3 557,— 3. Saläre an unsere Beamten, Lohn für Schrei ber, Diener, Aufseher bei den Ausstellungen (bei großen Ausstellungen 6 — 10 Personen) „ 24 174,99 4. Spesen aller Art, Heizung, Beleuchtung, wiederholtes Räumen, Umzug und Neu einrichten, Drucksachen, Porti, Inserate, Reise- und Agitations-Kosten rc „ 14 427,85 5. Zinsen (von der Zeit ab, wo wir Schulden machen mußten) „ 1 315,65 In Summa 56 605,99 Die Einnahmen durch die Beiträge der Mitglieder und Anderer betrugen „ 51 342,71 folglich entstand in den sechs Betriebsjahren ein Defizit von 5 263,28 Hierzu die Unkosten aus dem Jahre 1884 „ 4 287,99 In Summa ^ 9 551,27 welche wir unserem Schatzmeister am Ende des Jahres 1890 schuldig waren. Es hat sich demnach bei einer jährlichen Durchschnitts- Ausgabe von rund 9 134,— und einer Durchschnitts-Einnahme von „ 8 557,— ein Durchschnitts-Defizit von „ 887,— und wenn wir die 4287 ^ 99 H der Ausgaben im Jahre 1884 auf die sechs Betriebsjahre 1885 —1890 mit „ 711,— verteilen, von ^ 1^01,— ergeben. Wie dem oben erwähnten Gesuch eine günstige Aufnahme zu teil ward und zwar von einer Seite, wo sie für den Verein einen zweifachen Wert erhält, erstens als eine an und für sich namhufte pekuniäre Unterstützung, dann aber auch als eine, auch aus andere maßgebende Kreise wirkende Empfehlung, deren Wert
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder