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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 25.02.1892
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1892-02-25
- Erscheinungsdatum
- 25.02.1892
- Sprache
- Deutsch
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1152 Nichtamtlicher Teil. — Sprechsaal. 46, 25. Februar 1892 bibliothek huldvollst angenommen. Desgleichen hat Seine Majestät der Kaiser von Rußland die Annahme des Werkes zu genehmigen geruht und dem Wiener Verleger, Herrn Carl Koncgen, den allerhöchsten Dank durch das Ministerium im Dienstwege aussprcchen lassen. Auch Seine Majestät der König von Rumänien übersandte durch sein Geheimsckretariat Dank und Anerkennung, den Verfasser ermächtigend, von dem rumänischen Gcneralstabc jede ihm wünschenswerte Auskunft über jene Kricgscrcignisse zu verlangen. Seine königliche Hoheit der Großherzog von Baden ließ durch die Gencralintcndanz seiner Civilliste eröffnen, daß er das Werk mit Interesse cntgcgennehme und um die Fortsetzung ersuchen lasse. Stuttgarter Buchhandlungs-Geh ilfen-Verein. — Der Stuttgarter Buchhandlungs-Gchilfcn-Verein hat am 19. d. M. einen Narrcnabend veranstaliet und damit wieder einmal lebhafte Erinnerungen an seine frühere Firma -Ulk- wachgerufen. Ucbcrhaupt der -Ulli- Wir kommen ohne dieses Zeichen absolut nicht aus; unsere a. H. sprechen heute noch nicht vom -Gehilfcnvcrcin-, sondern nur vom -Ulk-, und bei allen Stiftungsfesten und wo sich sonst noch Gelegenheit dazu bietet, spukt dieses Wort in den Ergüssen unserer Vercinspoeten. So hat denn auch der Vorstand in schwungvollen Versen zum Faschingsabcnd des -Ulkes» cingeladcn, und Mitglieder wie Gäste sind im gewünschten Hellen Haus gekommen, so daß die Platzfragc bald eine recht schwierige wurde., Die höchst geheimnisvoll betriebenen Vorbereitungen hatten nur ganz weniges von dem, was bcvorstand, in die Ocfscntlichkeit dringen lassen, aber dieses wenige schon berechtigte zu kühnen Erwartungen, nnd die Spannung wuchs bei jedem, der in den prächtig dekorierten Saal trat und mit der Narrenkappe das fein ausgcstattete Programm über cinundzwanzigs!) Nummern empfing. Die in der -großen internationalen KLnstler-Eröffnungs-Gala-Vor- stellung- der -Neuen Rcichs-Ulk-Hallen» gebotenen Genüsse muß man gesehen haben, die Schilderung giebt ein zu schwaches Bild, und darum unterlassen wir's ein solches auszusührcn. Nur kurz erwähnen wir, daß die Vorträge der -zweireihig- uniformierten Hauskapclle, sowie der Couplet- und Schnaderhüpferlsänger, die großartigen dramatischen Auf führungen der -Meininger a. D.- und des -Touristenklubs Hühner auge», das Kasperletheater, der Schncllmalcr und die Vorführung des wohidrejsiertcn aber entsetzlich indiskreten Phonographen dem erstaunten und erschütterten Auditorium bewiesen, daß unser Verein eine unge ahnte Menge von Artisten ersten Ranges unter seinen Mitgliedern hat. Aber auch an rein künstlerischen Genüssen fehlte cs nicht, die Vor träge eines Schweizers auf dem Cello und die eines blondgelockten »Janos» aus Südungarn auf der Violine waren virtuose Leistungen. Ein köstliches Intermezzo war einem Schnellphotographeil zu verdanken, bei dem die Ablieferung der wohlgetroffenen Portraits mit noch nie da- gcwesencr Fixigkeit erfolgte und der Amateursport überhaupt die glän zendsten Triumphe feierte, indem auch Leute ausgenommen wurden, die gar nicht da waren. Dieser Scherz gab die Veranlassung zu einer Sammlung, welche einen ganz ansehnlichen Betrag zur Fundierung einer Unterstühungskasse für durchreisende stellenlose Kollegen erzielte. Erst gegen 2 Uhr morgens war das Programm zu Ende, aber auch genug des grausamen Spiels mit dem Zwerchfell der Zuschauer. In wohlweislicher Fürsorge hatte die -General-Intendanz» nach der Vor stellung ein Rendezvous im Residenz Cafs angcordnet; die vortreffliche Wiener Rcstitutionsschwärze wird manchem gut gcthan haben. Den Arrangeuren des Abends gebührt vollste Anerkennung und schönster Dank, ganz besonders dem allezeit unermüdlichen und aufopferungsbc- reiten Bibiothekar St L. Personalnachrichten. Gestorben: am 21. d. M. nach langem Leiden, erst sicbenundvierzig Jahre alt, Herr Franz Wittenhagen in Stettin, früherer Inhaber der dortigen seinen Namen tragenden Buchhandlung, die er im Jahre 1874 gegründet und am 1. August v. I. in andere Hände über geben hatte. Sprechsaal. Erklärung zu dem Artikel über den Büchcr-Bezugdes Preußischen Beamte n-Vereins in Nr. 37 des Börsenblattes. In seiner Nr. 37 vom 15. Februar brachte das -Börsenblatt für den deutschen Buchhandel- einen Artikel über den Büchcrbczug des Preußischen Beamten-Vcreins, der sich mit meiner Firma befaßt. Erst durch die Interpellation einer Göttinger Firma wurde ich am 19. d. M. auf diesen Artikel aufmerksam, den ich auch in der als Quelle angegebenen »Monatsschrift für deutsche Beamte» vorher nicht gelesen hatte. Zur Sache selbst bemerke ich: Als Lieferant der-Berliner Beamten-Vcreinigung», die einen Zweigvcrcin des gesamten -Preußischen Beamten-Vcreins- bildet, habe ich mich, neben zwei anderen hiesigen Firmen, bereit erklärt, den Mit gliedern dieser Berliner Vereinigung den hier am Platze zulässigen Rabatt von 10"/„ zu gewähren. Bon diesen drei Lieferanten der -Ber liner Beamten-Vcreinigung- soll ich nun, nach dem oben erwähnten Artikel, auch als Lieferant für den -Preußischen Beamtcn-Verein- in Aussicht genommen sein. Ich stehe dazu wie folgt: Auf eine, seitens eines Vertreters dieses Vereins, im vorigen Herbste an mich gerichtete Anfrage, ob ich eventuell bereit sei, auch den aus wärtigen Mitgliedern des -Preußischen Beamten-Vcreins- zu denselben Bedingungen wie den Mitgliedern der Berliner Bcamtcn-Vereinigung Bücher, Musikalien und Kunstsachen spesenfrei zu liefern, habe ich unter Hinweis aus die Bestimmungen des Börsenvcreins dies als mir un möglich bezeichnet! Aus Wunsch erklärte ich mich alsdann bereit, an einer Im Juni d. I. in Berlin stattfindcnden General-Versammlung teil- zunchmcn, um bei Erledigung des für die Tagcs-Ordnung bestimmten Punktes der Bücherbezügc als Fachmann auszusührcn, daß und warum der Verein die Absicht, einen Lieferanten in seinem Sinne für alle Pro vinzen zu gewinnen, wohl niemals erreichen würde! Wenn daraufhin nun jener Artikel für die -Monatsschrift für deutsche Beamte- geschrieben ist, den ich weder veranlaßt noch vor oder nach seiner Veröffentlichung zugeschickt erhalten habe, so bin ich für denselben keineswegs verantwortlich. Aus diesem, in das Börsenblatt ausgenommencn Artikel wollen nun Kollegen in den Provinzen Thatsachcn gelesen haben, die durchaus nicht in demselben gesagt sind. Wenn mich z. B. der vcrehrlichc Vorstand des -Verbandes der Kreis- und Orts-Vereine im deutschen Buchhandel- auffordert, mein Abkommen mit dem -Preußischen Bcamtcn-Bcrein- rückgängig zu machen, widrigenfalls er klagbar gegen mich werden würde (I), so beweist dies nur, wie oberflächlich jener Artikel gelesen worden ist. Der Passus desselben, daß ich nach eigener Angabe in der Lage sei, auf allen Gebieten des Buch- und Kunsthandels dienen zu können, hat lediglich Bezug aus die -Berliner Beamten-Vereinigung-. Von irgend einem Abkommen mit dem Preußischen Bcamten- Vercin ist in dem ganzen Artikel keine Rede; cs sind, das geht klar aus demselben hervor, nur Ansichten eines Be richterstatters, die der Artikel enthält! Als Mitglied des Börsenvcreins stehe ich auch auf dem Boden der Satzungen desselben. Daß ich dieselben als Beweis für die unmög liche Erfüllung der Wünsche des Preußischen Bcamten-Vereins an gegeben habe, ist aus jenem Artikel deutlich zu ersehen. Mich also, wie mir cbensalls geschrieben wurde, auf eine Stufe mit der mir völlig fern stehenden Firma Mäher L Müller zu stellen, liegt durchaus kein Grund vor. Hiernach werden sich die unnötig aufgeregten Gemüter hoffentlich wieder beruhigen. Berlin, den 22. Februar 1892. K. I. Müller. Erlaubte oder unerlaubte Selbsthilfe? Im Januar d. I. wurde mir ein von mir expediertes, für eine inzwischen fallierte Dresdner Sortimcnishandlung bestimmtes Paket zur Einlösung unterbreitet, welches der Kommissionär jener Firma, Herr Ernst Heitmann hier, mit einer Spcsen-Nachnahme von 1 ^ 20 -ß belegt hatte. Ich verweigerte Zahlung und erhob Widerspruch, worauf Herr Heitmann schriftlich erklärte: -Das Paket ist in einem Ballen von mir nach Dresden mitgegangen, der Ballen Hot dort aus meine Kosten gelagert, und ich habe Hin- und Herfracht zahlen müssen! Ohne Spesen kann deshalb nicht aus liefern.- Nun schrieb ich Herrn Heitmann, daß er zu dieser Spesen-Bercch- nung weder berechtigt, noch dieselbe, im Hinblick aus das kleine Paket, eine verhältnismäßige sei, daß er die ihm als Kommissionär erwachsenden, unvermeidlichen Verluste selbst tragen und ich gegen seine durch nichts zu rechtfertigende Willkür Protest erheben müsse; ich fordere also Streichung der Spcsen-Nachnahme und Auslieferung des Paketes. Herr Heitmann erwidert aber: -Paket bleibt so lange in meinem Pfände, bis meine Spesen gedeckt sind.» Das Verfahren des Herrn Heitmann, die Kommissionär-Verluste auf die Verleger-Schultern abzuwälzen, ist freilich nicht neu, sondern auch schon von anderen Kommissionären geübt worden, es dürfte aber doch einmal an der Zeit sein die Frage aufzuwcrfcn, ob diese Selbsthilfe eine erlaubte und den-Usancen des deutschen Buchhandels-zuzu zählen ist oder nicht. Das betreffende Paketchcn wiegt ca. 14/, Ko. — 100 Ko. Fracht gut nach Dresden kosten 1 48 — Angenommen, jener Ballen sei so schwer gewesen, so würden Herrn Heitmann für Hin- und Her fracht etwa 3 ^ und die mir allerdings unbekannten Lageriullen an
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