Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.07.1866
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1866-07-04
- Erscheinungsdatum
- 04.07.1866
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- Deutsch
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- Zeitungen
- Saxonica
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während allem Anscheine nach die weiteren 2000 Exemplare einem andern Leipziger Blatte zugclegt werden. Wenn dies bei Zeitungen verkommt, über deren Auflage Hr. Engler sich ohne Mühe authentische Auskunft verschaffen konnte, so laßt sich da raus gewiß schließen, daß die Angaben über die Auflagen außer halb Leipzigs erscheinender Blätter womöglich noch weniger zu treffend sind. Es wird hiernachJedcm, der sich für seine Inserate der Annoncen-Bureaus bedient, zu rathen sein, bezüglich der Wahl der Blätter sich nicht durch diese unsicheren Angaben der Auflagen bestimmen zu lassen. Es ist ja auch hinlänglich bekannt, daß in diesen Katalogen viele Zeitungen der Vollständigkeit wegen mit aufgcführt werden, in welche die Inserate nur ohne Gewinn oder gar mitVcrlust besorgt werden können,weil die betreffenden Verleger keinen Rabatt geben, und die Annoncen-Bureaus trotz dem nur die Original-Jnscrtionspreise berechnen wollen. Neuer dings wird sogar versprochen, auch dieBelege, die notorisch von manchen Zeitungserpcdiiionen nur gegen Berechnung zu haben sind, gratis zu liefern. Dieser Umstand mag hie und da nicht ohne Einfluß auf die angegebene Stärke der Auflage geblieben sein, denn umsonst arbeitet Niemand gern. Offenes Sendschreiben an den Herrn Verleger des „Kladderadatsch" in Berlin. (Vcrgl. die Nr. 28 des genannten Blattes vom 24. Juni d. I.) Schreiber dieses ist kein Freund von Eensur und verlangt am allerwenigsten, daß ein Verleger diese ehrenvolle (?) Stelle cinnehmc. Ein Verleger hat aber das Recht, von dem Redacteur seines Blattes zu verlangen, daß der Anstand und die Sitte gewahrt werde. Mag der Redacteur seinenWitz üben; wenn der selbe aber k ö r p er li ch e Gebrechen und das größte Unglück, das dem Menschen passircn kann, Blindheit, körperliche Blind heit, zum Gegenstand des frivolsten Witzes, gelinde ausge- drückt, macht, so verdient der Verleger eines solchen Blattes, daß er, als theil hastig an solchem Unwesen, von dem recht lichen Publicum in gleiche Linie mit dem Redacteur gestellt werde. Miscellen. Leipzig, 2. Juli. Nach einer Verfügung der hiesigen König!. Preußischen Eommandantur von gestern ist die gestimmte tclegr ap hi sch c Priv atc o rr e sp o n den z bis auf Weiteres inhibirt worden. Stuttgart, 19. Juni. Für den Besuch der diesjährigen süddeutschen Buchhändlerabrechnung und Generalver sammlung konnte man gegründete Befürchtungen hegen. War es ja doch manchem College» factisch unmöglich gemacht, die be stehenden Verbindungswege zu benützen. Dennoch zeigte sich er freulicherweise die Zahl der Thcilnehmcr um nichts geringer als sonst, und der gewöhnliche Gang konnte festgehalten werden mit Ausnahme etwa eines Beschränkens der Vergnügungen, was alle ebenso zeitgemäß als natürlich fanden. Die Generalver sammlungwurde in zwei Hälften, Vor- und Nachmittags, gctheilt eben wegen des unfreiwilligen Ausbleibens eines Antragstellers, der erst Mittags cintrcffen konnte. Hauplberathungsgegenstand war die schon seit Jahren hin und her bewegte Frage: ob Stutt gart, ähnlich wie Leipzig, Francaturplatz für die buchhändlerischc Spedition werden solle. So sehr man im Interesse der Ordnung und Vereinfachung, namentlich am Ort selbst, damit einverstan den ist, so natürlich ist eine Opposition dagegen an den entfern teren Punkten. Die Frage wurde aber in der Versammlung auch von Nicht-Stuttgartern überwiegend bejaht, in der Weise jedoch, daß bei allen Veceinsmitgliedcrn schriftliche Abstimmung cinge- holr werden soll. Die Abrechnung hat heute, nachdem noch wei tere Fremde angelangt, worunter namentlich auch mehrcreFrank- furter, in gewohnter Weise begonnen. In besonderem Sinn und mit Befriedigung können wir sagen: in gewohnterWeise. Denn die Abwicklung und der Eingang der Gelder ist gegenüber den so einschneidend gewordenen Hemmungen ein ganz befriedigender, und die Summen sind, zumal sic sich auf die Geschäfte des Vor jahrs beziehen, nicht geringer als sonst. Wie es aber freilich werden soll für das ganze Gebiet des Buchhandels, der wie nicht leicht ein anderes auf den Frieden angewiesen ist und von ihm abhängt in seinem Gedeihen, das ist eine andere und eine bange Frage, die auf den Lippen aller Versammelten schwebte. Und der hiesige Platz ist von den weitern Entwickelungen nach jener Rich tung in erster Linie berührt. (Schw. Merkur.) Da hat ein Hr. —n. im Börsenblatt Nr. 77 Hrn. Zanke in Berlin getadelt, daß die Romanzeitung 3. Quar tal nur gegen baar verabfolgt werden soll. Wir können darin nicht so viel Tadclnswerthcs finden, sondern hoffen nur Gedeih liches aus solchem Verfahren. ,,Noth lehrt beten", und diese alte,Wahrheit hat schon in kurzer Zeit sich unter den Sortimentern gellend gemacht. Ohne Zweifel wird ein großer Theil der Be sitzenden Hrn. Zanke folgen; dann haben wir Hoffnung, der Bogen werde so übermäßig angespannt, daß die Sehne springt, und dann kann cs leicht kommen, der Bogen wird auf der andern Seite bespannt, was schon längst hätte geschehen sollen. Zur Statistik der Oster meß-Z ahlungcn 1866. — Bei einem größeren Verlagsgcschäfte, dessen Verlag nur wenigen Firmen entbehrlich ist, habenvon961Sortimentsbuchhandlungcn, welche offene Rechnung haben, 57 gar nicht saldier (d. h. bis Ende Juni), 43 ungenügend bezahlt, d. h. mehr als sü über tragen, 441 circa ein Drittel des Saldos übertragen, und 420 voll bezahlt. Wegen Verkürzung des Saldos durch ordnungs widriges Disponiren mußte 37 Handlungen die Rechnung vor läufig gesperrt werden. Die Summe der rückständigen Saldi und Ueberträge wird 19—20U> der Gesammlsumme der Saldi aus Rechnung 1865 betragen. Genau läßt sich dies wegen der theil- weise noch zu erwartenden Abschlüsse aus Rußland u. s. w. noch nicht fcststellen. —t. Was soll man dazu sagen? — Soeben geht mir das Cir cular der Firma Georg Wigand,in Leipzig zu, worin sie an zeigt, daß sie sich genöthigt sehe, von jetzt an zwei ihrerJournale, die bisher in Rechnung geliefert wurden, nur noch gegen baar zu geben. Was soll man dazu sagen, wenn eine Firma wie G. Wi gand in Leipzig in jetziger Zeit auf solche Art dem Sortimenter entgegenkommt? Wo von Oesterreich und Rußland gegen jede Baarcinlösung geschrieben wurde, — wo von fast allen Sorti- mentshandlungcn den Leipziger Commissionären Auftrag gegeben ist, nichts ohne vorherige Anzeige einzulösen, — wo also von allen Seiten der fühlbarste Geldmangel an den Tag gelegt ist, da muthet obige Handlung den Sortimenter» zu, diese Journale gegen baar zu beziehen, und zwar gleich scmcstcrweisc! Das ist wirklich ein starkes collcgialischcs Frcundschaftsstückchcn, zumal wenn man eben das Entgegenkommen der Firma Otto Spanier gelesen hat. Wenn Verleger in dieser schweren Zeit zur Weiter führung ihrer Journale kein Geld haben, jetzt wohl auch schwer bekommen können, so ist dies beim Sortimenter, der soeben erst seinen Ostcrmeßvcrpflichtungen nachgckommen ist, dem in dieser Zeit keine Rechnungen bezahlt werden, der nicht soviel einnimmt, um leben zu können, ebenfalls der Fall, und ist es daher fast
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