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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.08.1866
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1866-08-01
- Erscheinungsdatum
- 01.08.1866
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- Deutsch
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digcn Hnusmobiliar. In ihnen Ingen mit colh oder gelb gefärbtem Pecgumentumschlng versehen die 6 —12 Fuß hohen, um ein rundes Stäbchen mit elfenbeinernen oder metallenen Knöpfchen gewickelten, wenigstens 8 Fuß langen Papyrusrollen (die thcure- ren und erst in der römischen Zeit zu Miniaturausgaben mehr in Aufnahme kommenden Pergamentblätter wurden, wie unsere Bücher, zusammengefalzt) aufrecht neben einander. Da aber durch das Abschreiben dcrText der Schriftsteller verdorben wurde, entstand bei den Sachverständigen bald ein Haschen nach Auro- graphen, welches die Buchhändler recht wohl benutzten, um vor nehme Büchernarren zu betrügen, denen bloß daran gelegen war, eine reiche Bibliothek und recht seltene Manuscripte zu besitzen. Darum sagt auch Lucian zu einem solchen Bibliomanen: ,,Du kaufst nicht einmal die schönsten Bücher, sondern traust denen, die sie gerade loben, und bist ein wahrer Fund für solche, die den Büchern dergleichen undichten, und ein offener Schatz für die Buchhändler. Woraus bist du denn zu erkennen im Stande, welche Werke alt und werlhvoll und welche gering und unbrauch bar sind, als daß du darauf sichst, ob sic zerfressen und abgestoßen sind, und also die Motten als Berathec zu deiner Prüfung her- beiziehsi?" Der Redner Ehrysostomus gibt uns sogar das Mit tel an, welches die Verkäufer anwendclcn, um dem Papier die Farbe des Alters zu schaffen' sie legten es eine Zeitlang in Ge treide! Den durchschnittlichen Preis der Bücher zu bestimmen, ist für Griechenland nicht möglich. Er richtete sich natürlich nach dem Preise des Nilpapicrs. Ueber diesen haben wir aber nur die unausgiebige Notiz bei Demosthenes, daß ein Stückchen Papier zu einer Schuldverschreibung um drei Pfennige gekauft wurde, und wissen nicht, ob die zu Strabon's Zeit bestehende Einschrän kung des Papyrusbaues auf bestimmte Districte auch früher statt gefunden hat. Die überlieferten Bücherpreise beziehen sich auf seltene oder uncdirle Autographcn, und sind deshalb ungeheuer hoch. So ließ Platon durch Dion von Syrakus drei Bücher des Pythagoräers Philolnos um 2500 Thlr. kaufen; allein Philolaos war der erste, der etwas von der pythagoräischen Dogmatik ver öffentlichte, und der Verkauf war noch nebenbei an gewisse Be dingungen geknüpft. Für die 34,075 Zeilen des Platonikcrs Speusippos zahlte Aristoteles nach dessen Tod 4715 Thlr. Die von Athen entlehnten, aber nicht wieder gegebenen Urschriften der drei große» Tragiker ersetzte Ptolcmäus Eucrgetes durch einen Schuldnachlaß von 23,500 Thlrn. Aus solchen Preisen einen Schluß auf den gangbaren Werth der Bücher in Griechenland zu ziehen, wäre ebenso als wollte man sichere Büchecpreise für die römische Zeit daraus entnehmen, daß dem Naturforscher Pli- nius für seine Exccrptensammlung von Jemandem 20,000Thlr. geboten worden sind, oder daß der Grammatiker Andronicus Pompilius sein Hauptwerk aus Armuth für 1150 Thlr. losschluq. Auch in diesen Fällen waren die Käufer keine Buchhändler, son dern Schriftsteller oder Bewunderer (das zweite Manuscript kaufte später der Grammatiker Orbilius zurück und gab es unter des Verfassers Namen heraus). Davon ferner, daß derVerlcger dem Autor ein Honorar gezahlt habe, ist gar keine Rede, und man kann sich bei der herrschenden Gewerbcfceiheit auch nicht gut denken, wie das literarische Eigenthumsrccht der Abschreiber zur Geltung habe kommen können, ohne welches natürlich jede Hono rarzahlung nur insofern nicht ganz unbillig gewesen wäre, als der erste Verleger den Besitz der correccen Urschrift seinen Eon- currente» gegenüber voraus hatte. Ereilte die Bücher das Schick sal der Maculatur, so wandecten sic zum Krämer, besonders zum Weihrauchhändler. Von dem Dichter Anaxandrides wird berich tet, daß er alle seine durchgefallencn Stücke zu Weihrauchdüten verdammte. Sein „Tereus", der ebenfalls den Sieg nicht er langte, und doch später noch existirlc, müßte sonach, wie cs auch heute zuweilen mit werthvollcn Büchern geschieht, durch Wieder kauf vom schmählichen Ende errettet worden sein! Da die Papier streifen bloß auf der einen Seite beschrieben wurden, so pflegten wohl auch, wie in Rom, die reinen Seiten von ausgemerzten Büchern in den Schulen vollgcschrieben zu werden. Auch war das Nilpapier von solcher Haltbarkeit, und die Tinte so wenig ätzend, daß sich die Schrift mit einem Schwamm auswischen und das Papier noch einmal brauchen ließ. Noch sei endlich bemerkt, daß bei der Schwerfälligkeit der Vervielfältiguwgsart die litera rischen Novitäten doch ziemlich spät in entfernte Gegenden ge langt zu sein scheinen. Im Jahr 413 kannte man auf Sicilien noch nicht dieDramen des bereits 441 zum ersten Mal bekränzten Euripides, und die gefangenen Athener, welche Bruchstücke der selben aus dem Gedächtniß recitiren konnten, sollen in Folge des sen bessere Behandlung erfahren, ja sogar zum Theil die Frei heit erhalte» haben. Neuigkeiten der ausländischen Literatur. Französische Literatur. lle la librairie, lle I'imprimerie, lle la papeterie, llu com merce <le la musigue et lles estampes et lles prokessious gni concoureut a la publication lles oeuvres <ie I» littsrature, lles Science« et tles arts. 2. ILllit. ln-12., i.xm-539 p. Paris, au Oercle lle la I-ibrairie. Oosu-tL, ou. — 8ouvenirs llu regne cle k,ouis XIV; per le comte lle Oosnac (Oabriel-llules). lome I. ln-8., xxiv-498 p. Paris, Ve. tlenouarll. uns vengeance par le mariage. 1n-18 zesus, 309 p. Paris, b'aure. 3 kr. öviväs, X-, mes memoires. 2 Vols. in 4. ä 2 col., 890 p. Paris, l-exx kreres. Lu.ox»ixxx-6nxi'irl-tx, la guerre. In-18 iesus, 331 p. pari», Hetrel. 3 kr. IgtzvLi., p., la reine lles epees, gr. in-18., 332 p. Paris, b>ev^ kreres. 1 kr. OnvcuLlt, ll!., k'rangois Hemsterkus. 8a vie et ses oeuvres. ln-8., 280 p. Paris, vuranll. OviMLU, '1'., I'avenir par le crellit national, extinction rallicale llu paup6risme, Constitution lle la palx universelle. In-8. vu- 192 p. Paris, Ouillanmin L 6o. 4 kr. Hone;, 1. bl., la liberte lles bangues. ln-8., vu-464 p. Paris, 6uil- laumin Oo. 7 kr. 50 c. Houssxvu, ^4., IVotre-Oam« lle 'Ikermillor, kistoire lle IVIallaine '1'aIIien. Portrait», gravures, autograpkes. ln-8., 500 p. Paris, Pion. 8 kr. l-uonvv, 6., >a nuit terrible. gr. in-18., 271 p. Paris, 1,evx kreres. 1 kr. IVltzuoikus secrets llu lluc lle Noguelaure. 2 Vols. gr. in-18., 573 p. Paris, Oallot. 2 kr. lVlLKXvl-r, , les insectes consilleres comms »uisibles ä I'agricul- ture. IVIoxsns lle les combattre. gr. !n-I8., vm-275 p. Paris, l^urne, louvet L Oo. IVIoxkUW, ll., Paris et la province. ln-18 zesus, 487 p. Paris, Oarnier kreres. 3 kr. 50 c. iVloux^xv, b'., Osriballli. ln-18 ^esus. 261 p. Paris, b'sure. 2 kr. poxsxirv, k>'., Oeuvres completes. I'ome 1. et 2. ln-8., 808 p. Paris, llisv) krbres. 15 kr. k^v»oxv, 51me. L., une kenime elegante, ln-12., 398 p. Paris, villot kreres, Ols L 6o. 3 kr. kuxt, >4., le« tablettes ll'u» sorgst. 1n-I8 j^sus, 223 p. Paris, paure 3 kr. 8cu>l.l.Llt, Histoire lle la guerre lle Irente ans. 1'ralluite par Vlme. la baronne lle Oarlovritr. In-18 )Lsus, 475 p. Paris, Okarpentier. 3 kr. 50 c. lHLUUU'r, IÜ, les beures perllues. 1<es cliants lle l'üme. 8>Ikouettes et croguis. I-lpitres kamilieres. l,a llerniere gerbe. 1<es seunes et les vieux. ln-18 jesus, 300 p. Paris, 1<ibr. internationale. Vuuox, p., Par llevant IV1. I« maire, kantaisie matrimoniale inellite. In-18 sesus, 288 p. Paris, l^ibr. centrale, 3 kr.
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