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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.02.1863
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1863-02-18
- Erscheinungsdatum
- 18.02.1863
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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^17 21, 18. Februar. Börsenblatt für den deutschen Buchhandel. 371 her als ein sehr verständiges und zweckmäßiges Unternehmen der Brockhaus'schen Buchhandlung anzuerkennen gewesen, daß sie eine ausgewählte, d. h. auf die wichtigeren Literaturerscheinun gen beschränkte allgemeine Bibliographie, die sich gewiß mit gu tem Erfolge durchführen läßt, ins Leben gerufen, so ist zugleich mit anzuerkennen, daß die Zusammenstellung keinen besseren Händen als denen meines seligen Freundes Trömel hätte anver- traut werden können, der es wohl verstanden hat, stets das Wich tigere und Bedeutendere aus der ungeheuren Literaturmasse mit Kennerblick auszuwählcn und das Ausgewählte mit bibliographi scher Sorgfalt zusammenzustellen. Nächstdem muß ich auch noch eine der frühesten Trömel'schen Arbeiten, seine „Literatur der Deutschen Mundarten", erwähnen, die er zwar selbst mit seiner gewohnten Bescheidenheit nur als einen „bibliographischen Ver such" bezeichnet hat, welcher ich aber einen bei weitem höheren Werth beizulegen nicht Anstand nehme, und die Trömel, wie er gleich von Anfang an beabsichtigt hatte, durch Nachträge vervoll ständigt und zu einem noch vollkommneren Werkchen umgeschaf fen haben würde, wenn ihm nicht inzwischen Andere in der Fort setzung seiner Literatur zuvorgekommen wären. Zu Deinen lite rarischen Verdiensten endlich, um von anderen kleineren Publi kationen nicht weiter zu sprechen, rechne ich, mein verklärter, theurer Freund, Deine literarischen Unterstützungen, die Du nach allen Seiten hin an Jeden, der sich an Dich um Rath und Hilfe gewendet hat, mit freigebiger Hand und der liberalsten Zu vorkommenheit ausgethcilt hast. Es wird Dir dafür im Stillen so Mancher noch über das Grab hinaus herzlichst danken; ich aber, der ich Deine literarische Güte vielleicht wie kein Anderer in Anspruch genommen und auch in reicher Fülle genossen habe, thue dies öffentlich, um wenigstens Denen, die sich für meine eigenen literarischen Arbeiten interessiren, mit sagen zu können, daß an dem, was sie Verdienstliches an den Arbeiten finden, auch Du Deinen Theil hast. Ganz besonderen Antheil hat Trömel an dem Gedeihen meines „Anzeigers für Bibliographie und Bibliothekwisscnschafl", sowie an dem Zustandekommen meiner „kibliotllsoa bidlioArgpIiics" fortdauernd genommen, in Bezug auf welche letztere ich wohl sagen darf, daß Trömel auf meinen Ent schluß, dieses seit Jahren schon vorbereitere Werk mit Anfang des gegenwärtigen Jahres der Presse zu übergeben, hauptsächlich mit eingewickt har. Mit Freuden begrüßte er, schon auf den Tod krank, meinen Entschluß; er schrieb mir am 22. October 1862; „Daß ich Ihren Brief vom 14. d. M. erst heute beant worte , hat seinen Grund darin, daß mir derselbe auf dem be kannten schnellen Wege des Buchhandels schon gestern glücklich zugegangen ist; — daß ich aber überhaupt so lange nichts von mir habe hören lassen, hat seine guten oder vielmehr schlechten Gründe. Ich bin den ganzen Sommer über krank gewesen und trotz eines sechswöchentlichen Aufenthalts in der schönen Wald- und Berglufc des Fichtelgebirges auch jetzt noch wenig besser als krank. Ein erneuter Anfall von Brustentzündung — mei nes alten Leidens — hat einen asthmatischen Zustand bei mir zurückgclassen, der im höchsten Grade peinlich ist und mir jede Stunde verbittert. Ich leide so sehr an Kurzachmigkeit, daß ich nicht fünfzig Schritte gehen kann, ohne stehen bleiben zu müssen, vom Treppensteigen gar nicht zu reden. Nur wenn ich ruhig sitze, fühle ich mich unbelästigt. Sie begreifen, wie stö rend mir dies ist und wie sehr ich durch einen solchen Zustand am Arbeiten behindert bin. Die Besserung ist auch nur ganz lang sam, und es wird eine gute Weile haben, bis ich wieder einiger maßen menschlich leben kann. Wenn ich also geschwiegen habe, wissen Sie warum, und sind mir nicht ungehalten. Recht sehr habe ick mich gefreut, daß Sie mit Ihrer llibiiotkecs biblioArs- pkiic» nun wirklich Ernst machen; es Hilst nichts, der erste Schritt ist schwer, Sie werden aber zuletzt selbst froh sein, wenn er ein mal gethan ist. Also Glück auf und gutes Gelingen! Von mei nem Schilleropus lassen Sie mich schweigen, es hat zwar nicht geruht, wird aber schließlich etwas ganz Anderes, als wozu ich es anfangs bestimmt hatte. Für die Bibliographie wird es von untergeordneterem, dagegen für die Literaturgeschichte und spe- ciell die.Texteskritik von Schiller's Werkenvon mehrWerth wer den. Bei meiner geringen Arbeitsfähigkeit hat die Sache aber im mer noch gute Weile." Es ist eine eigene Schicksalsfügung, daß Trömel genau an dem nämlichen Tage, an dem ich das erste Manuskript der „lliblio- lbocs bidlioAeiipklios" von Dresden in die Druckerei nach Leipzig abgeschickt habe, aus dieser Welt zum ewigen Leben geschieden ist. So wirst Du also, verklärter Freund, dieVollendung des Werkes nicht mehr sehen, das Werk und sein Verfasser werden aber Dein Andenken stets hoch in Ehren halten. Ruhe aus, mein Freund, von Deinem irdischen Leid, ruhe sanft! I. Petzholdt. Der deutsche Buchhündlerstaat. Unter den vielen und verschiedenen Jubiläen, welche uns das laufende Jahr bringt, ist auch das fünfundzwanzigjährige der Be gründung des „Allgemeinen Adreßbuches für den deut schen Buchhandel". 1838 erschien dies, jetzt für den Buch handel unentbehrliche Hilfsbuch zum ersten Male. Der Leipziger Buchhändler Otto August Schulz war es, der den Plan dazu faßte und ihn auch zur Ausführung brachte, der sein Werk dann selbst verlegte und alljährlich mit gewissenhaftem Fleiß neu bear beitete. Auch jetzt noch erscheint das Adreßbuch unter der Firma Otto AugustSchulz; der urspcünglicheTräger dieser Firma weilt jedoch seit kurzem nicht mehr unter den Lebenden. Der Sohn des verdienten Begründers, Hr. Hermann Schulz, führt fort, was sein Vater begonnen, und der vorliegende fünfundzwanzigste Jahrgang beweist in seiner Reichhaltigkeit und Gediegenheit, daß auch bei ihm das Werk in durchaus guten Händen ist. Ein Blick in das umfangreiche Buch zeigt uns den deutschen Buchhändlcr- staat in seiner ganzen Ausdehnung und Größe, von der die Un- betheiligten wohl kaum den rechten Begriff haben dürften. Die Zahl der gesanimren veczeichneten Firmen ist eine erstaunlich große, nämlich 2797, oder, inclusive 62 Filialen, gar 2859; davon be schäftigen sich 644 nur mit dem Verlags-Buchhandel, 86 nur mit dem Verlags-Kunsthandel, 25 nur mit dem Verlags-Musika- lienhandel, 52 nur mit dem SortimentS-Kunsthandcl, 79 nur mit dem Sorcimencs-Musikalienhandel, 99 nur mir dem Antiqua riatshandel, 1756 mit dem Sortiments-, Buch-, Antiquar-, Kunst-, Musikalien-, Landkarten-, Papier- und Schreibmatcria- lienhandel, wozu noch 56 Firmen kommen,welche keine selbstän digen Geschäfte bilden, wie Expeditionen, Redaktionen u. s. w. 1190 auswärtige Handlungen halten in Leipzig, bekanntlich dem Hauptsitz des deutschen Buchhandels, Lager und lassen ihren Ver lag von dort durch ihre Eommissionäre ausliefern. Die oben genannten 2859 Handlungen vertheilcn sich in 723 Städte nach folgendem Verhältnis 2385 Firmen befinden sich in 568 zu den deutscken Bundesstaaten gehörigen Städten, 92 Firmen sind in 46 Städten der oesterceichischen Monarchie, 345 Firmen kommen aus 93 Städte der übrigen europäischen Staaten, 33Firmen finden sich in 12 Städten Amerika's, endlich 1 in Asien, 1 in Afrika und 2 in 2 Städten Australiens. Das gestimmte Eommissionswesen des Buchhandels vertheilt sich unter neun Haupt-Eommissionsplätze und wird zusammen von 204 Eommissionäcen besorgt, wovon auf Augsburg 9, Berlin 24, Frankfurt a. M. 15, Leipzig 86, Nürnberg 8, Prag 14, 53*
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