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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.07.1908
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1908-07-14
- Erscheinungsdatum
- 14.07.1908
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
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7632 Börsenblatt f. b. Dtschn. Buchhandel. Nichtamtlicher Teil. ^ 161, 14. Juli 1908. schiedenheiten bestehen und bestehen müssen, wenigstens die Anregung zu Erleichterungen zu geben, soweit solche durchführbar sind. Für solches Vorgehen ist vor allem eine positive statistische Grundlage nötig. Wir schlagen Ihnen daher als Traktandum IV unserer Tagesordnung vor: Ver anstaltung einer Enquote über die wirtschaftliche Stellung unserer Gehilfen (Gehalt, Arbeitszeit, Ferien rc.). Über die Art der Ausführung wird hernach zu reden sein. Hier möchte ich nur bemerken, daß die verschiedenen Gehilfen vereinigungen in der Schweiz, von denen wir bisher nur den Schweizerischen Buchhandlungsgehilfenverein offiziell kannten, einen gemeinsamen Ausschuß eingesetzt haben, den wir nun bei unseren Verhandlungen als eine kompetente Vertretung der Gesamtheit schweizerischer Gehilfen be trachten können. Zu den Fragen übergehend, die im vergangenen Jahre den Gesamtbuchhandel bewegten, gedenken wir zunächst der von den Vorständen des Börsen Vereins und des Ver legervereins veranstalteten Enquste, die darauf abzielte, durch eine allgemeine Umfrage bei den erfahrensten Ver tretern aller Zweige unseres Berufes festzustellen, wie die Lebenskraft des Buchhandels gehoben werden könnte. Die kritische Übersicht über die eingegangenen Antworten, wie sie in den mit vielem Fleiß und möglichster Objektivität ver faßten Referaten der Herren vr. Ehlermann, Hiersemann und Lomnitz niedergelegt ist, findet sich in der Beilage zum Börsenblatt 1908, Nr. 44, abgedruckt. Wer unfern Beruf mit Ernst betreibt, wird sie dort aufmerksam gelesen haben. Mit dankenswerter Schnelligkeit hat der Deutsche Verleger verein bereits die erste Folgerung aus dem Ergebnis dieser Bewegung gezogen und seiner am 16. Mai d. I. stati- gehabten Hauptversammlung folgende drei Fragen vorgelegt: 1. Will der Deutsche Verlegerverein es seinen Mitgliedern ans Herz legen, bei der Herausgabe neuer Bücher in jedem einzelnen Falle zu erwägen, ob der Verleger etwa in diesem besonderen Falle in der Lage ist, mit 30 Prozent statt mit 25 Prozent zu rabattieren? 2. Hält der Deutsche Verlegerverein es für angängig, seinen Mitgliedern die Einführung eines Novitäten rabatts für das Erscheinungsjahr in näher fest zustellender Form zu empfehlen, der 5 Prozent be tragen und sich auf diejenigen Bücher beziehen soll, die nicht schon von vornherein mit mehr als 25 Prozent rabattiert sind? 3. Hält der Deutsche Verlegerverein es für angebracht, seinen Mitgliedern zu erklären, daß ein Rabattsatz von weniger als 25 Prozent nur auf die zwingendsten Ausnahmefälle beschränkt bleiben soll? Die Fragen 1 und 3 wurden angenommen, 2 hin gegen mit einer geringen Mehrheit abgelehnt. Nachträglich stellte sich heraus, daß verschiedene Milglieder, die mit Ja stimmten, versäumt hatten, von den in ihren Händen be findlichen Vollmachten Gebrauch zu machen. Eine Wieder holung der Abstimmung war leider nicht möglich, da ver schiedene Herren inzwischen den Saal verlassen hatten. Selbstverständlich ist die Abstimmung für keinen Ver leger bindend. Als dringende Mahnung, wenn irgend tun lich unter gewissen Bedingungen mehr als 25 Prozent Rabatt zu gewähren, wird sie aber doch ihre Wirkung nicht verfehlen. Zwar wurden immer wieder Stimmen laut, eine Erhöhung des Verlegerrabatts werde wenig nützen. Einer seits mache das eine Preisunterbietung in Antiquarkatalogen um so leichter und profitabler, andrerseits werde die ohne dies viel zu große Zahl der Sortimenter sich einfach ent sprechend vermehren, so daß es für die bestehenden Sorti mente beim alten bleibe. Gegenüber letzterem, ohne Zweifel sehr begründeten Einwurf lud ich die Versammlung ein, nach Analogie des Schweizerischen Buchhändlervereins ge legentlich die Frage zu prüfen, ob die deutschen Verleger nicht beschließen wollten, nur an Mitglieder des Börsen vereins mit vollem Rabatt zu liefern. Natürlich läßt sich das nicht für jeden Verlag durchführen. Auch wir in unserm kleinen Lande haben ja gewisse Ausnahmen ge statten müssen, um dem schweizerischen Verlag seine Lebens fähigkeit zu erhalten. Daß aber die Idee eine gesunde ist, das beweist ihre bald sechzigjährige Existenz, und es ist wohl niemand unter uns, der nicht überzeugt wäre, daß es zum Teil dieser weisen, von unseren Vorgängern getroffenen Bestimmung zu danken ist, wenn das schweizerische Sortiment sich nicht in so gedrückter Lage befindet wie die reichsdeutschcn Kollegen. Möge das Samenkorn zum Wohl der letzteren aufgehen! Wer die Verhältnisse im Buchhandel kennt und ihre Entwicklung während der letzten Jahrzehnte selbst mit erlebt hat, für den kann kein Zweifel bestehen, daß die große Mehrzahl der Verleger nicht nur aus Altruismus, sondern auch im eigenen Interesse durchaus darauf bedacht ist, ihre treuesten und unentbehrlichen Helfer, die Sortimenter, lebens fähig zu erhalten. Für den besteht aber auch ebensowenig ein Zweifel, daß alle Zweige des Buchhandels sich nur unter dem Schutze eines mächtigen, in allen seinen Gliedern einigen Börsenvereins geborgen wissen und daß für das Sortiment die historisch gewordenen Kreis und Ortsvereine, in welchen Sortimenter und Verleger ihr Wohl und Wehe gemeinsam beraten, unsere einzig richtige organische Ver bindung mit dem Börsenverein sind, die wir uns unter keinen Umständen werden rauben lassen. Es kann nicht schaden, diese Binsenwahrheit hier einmal auszusprechen und der Überzeugung Ausdruck zu geben, daß der Vorstand des Vereins der Deutschen Sortimenter sich auf Irr wegen befindet. Wer das bisher noch nicht wußte, dem wird die diesjährige Ostermesse die Augen geöffnet haben. Unser Delegierter, Herr Schüler, wird Ihnen darüber hernach wohl berichten. Wie leicht sich bei beiderseitigem gutem Willen Diffe renzen zwischen Verlag und Sortiment heben lassen, beweist der Vorgang mit dem Verein von Verlegern illu strierter Zeitschriften. Bei den von Herrn Karl Siegis- mund geleiteten Verhandlungen zwischen dem Verbands- vorstand und den Vertretern der Zeitschriftenverleger zeigte sich, was von den beiderseitigen Forderungen berechtigt war, und unschwer gelangte man zu einem Abkommen, das beide Teile befriedigen darf. Dieses Musterbeispiel, wie drohende Konflikte beseitigt werden können, sollte man für die Zukunft im Auge behalten. Hoffen wir aber in diesem speziellen Falle, daß das letzte Wort noch nicht gesprochen ist und die Zeilschriftenverleger auch in der Beziehung ein Entgegen kommen zeigen, daß sie das Sortiment in irgend einer Weise für die ins Ungemessene anschwellenden Jnseratbeilagen ent schädigen! Ehe wir dieses Kapitel verlassen, glaube ich in Ihrer aller Sinn zu handeln, wenn ich den verehrten Vorstands- Mitgliedern des Börsenvereins und des Verbandes der Kreis- und Ortsvereine unfern warmen Dank ausspreche für die Treue und Umsicht, mit der sie unermüdlich für das Wohl unseres Standes wirken. Es geht ein wohltuender Geist der Solidarität und eines eifrigen Bestrebens zu helfen, soweit von außen her geholfen werden kann, durch den deutschen Buchhandel, und ich kann Ihnen nicht dringend genug empfehlen, wenigstens einmal im Jahre hinauszugehen an die großen Versammlungen in Leipzig, um durch Pflege alter und Anknüpfung neuer Verbindungen neue belebende Anregungen nach Hause zu bringen. Als Beweis für unsere freundlichen Beziehungen zum
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