Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.02.1887
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1887-02-14
- Erscheinungsdatum
- 14.02.1887
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18870214
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-188702141
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-18870214
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1887
- Monat1887-02
- Tag1887-02-14
- Monat1887-02
- Jahr1887
-
837
-
838
-
839
-
840
-
841
-
842
-
843
-
844
-
845
-
846
-
847
-
848
-
849
-
850
-
851
-
852
-
853
-
854
-
855
-
856
-
857
-
858
-
859
-
860
-
861
-
862
-
863
-
864
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
36, 14. Februar 1867. Nichtamtlicher Teil. 841 forderuug enthalten, von jeder besonderen Bemühung abzustehen und nur einzuhcimsen, was ihm der Zufall ins Garn treibt. Wie mancher hat sich die Illusion gemacht, eine gewisse Höhe der Skala erreichen zn können, hat weder Mühe noch Kosten gescheut, — um schließlich zwei Stufen der Skala tiefer zu bleiben, als er gehofft hat. Der Rabatt der erreichten Skala deckt ihm kaum die Kosten, für die Mühe hat er nichts als das Ver gnügen , jede Woche oder jeden Monat seinem Abonnenten die Nummern zn überschreiben und zuzuschicken. Hätte er noch die Aussicht, seinen Bedarf für die folgenden Jahre mit etwas besserem Rabatt vom Vereinssortiment zn be ziehen! Das Vercinssortiment ist indessen dem Verleger un sympathisch, er weiß nicht, ans welche Stufe der Skala er den Rabatt normieren soll und liefert lieber gar nichts. — Es ver steht sich von selbst, daß der einsichtige, rechnende Sortimenter solche Versuche ein für alle Male aus dem Bereich seiner Thätig- keit streicht. Ich behaupte nun, daß Verleger von billigen viel verbreiteten Familienblättern alle Ursache haben, den Sortimenter zu unterstützen, soviel es die Umstände gestatten. Das Blatt ist billig im Vergleich zum Volumen, cs macht gute Geschäfte mit Inseraten, ein halber Bogen mehr als der Text, manchmal ein ganzer, ja anderthalb Bogen mehr, es nimmt auch noch Beilagen von Mey L Edlich, von Rnd. Herzog und anderen, immer eine Vermehrung des Gewichts! Für alle diese dem Buchhändler gleichgiltigcn Dinge muß der Sortimenter Fracht und Emballage zahle», und welche Frachten! Trotz der überaus günstigen Be dingungen, welche die bayrischen Bahnen, in neuerer Zeit auch die badischen Bahnen mit den Anschlußbahnen nach Leipzig für den Bücherbezug in die Schweiz gestatten, kommt das Kilo immerhin ans 11—12 o. zn stehen, und von Stuttgart, man lese und staune, von Stuttgart, dem dritten Teil der Entfernung von unserer Stadt nach Leipzig, sogar 17 o. Nehmen wir eines der nicht eben schlimmsten Verhältnisse! »Vom Fels znm Meer« wiegt per Nummer im Durchschnitt 450—500 Gr., manchmal aber auch mehr, sodaß annähernd mit Emballage 500 Gr. nicht zu viel gerechnet ist; somit kostet eine Nummer 8H o. Fracht, dazu Emballage 3U e., macht 12^ o. Spesen, nur von Stuttgart nach unserer Stadt, in Prozenten aus gerechnet zwischen 9 und lOU. Bei der Untersuchung der Eid genössischen Zollbehörde über den Durchschnittswert per Kilo- zeutncr der Erzeugnisse der Litteratnr hat sich herausgestellt, daß Kolportagchandlungen nicht mehr als 200 ^ bis 250 als Wert per Kilozcntner angeben, während die übrigen Buchhändler je nach der Größe von Bezügen billiger Litteratnr bis 400 ^ und 500 und mehr angeben. Mit obigen Spcscuaugaben zusammen gestellt der beste Beweis, welch bedeutende Mehrkosten an Fracht und Emballage diese Litteratnr gegenüber der wissenschaftlichen zu tragen hat und wie sehr der Gewinn der elfteren beeinträch tigt wird. Statt daß die betreffenden Verleger für dergleichen Nachteile dem Sortimenter einen Vorteil, der sic nichts kostet, durch vereinigte Lieferung an ein Vereinssortiment böten, um den Vertrieb zu be leben, stellen sie die Barbedingungen und kleinliche Inkassospesen als Grund der Verweigerung auf, ihre Geschäftseinrichtungen re. rc. Den einzigen Grund hierfür kennen die Sortimenter wohl, es ist die Rücksicht auf die Kommissionsplätze Leipzig, Stuttgart rc., wo die meisten derartigen Journale erscheinen.*) Die Frage, ob das Interesse der Kommissionäre beider Plätze mehr zu bedeuten habe als dasjenige von circa 3000 Sortimcntsbuchhaudlungen, ist da durch zu Gunsten der Kommissionäre gelöst. — Da verschiedene Journalexpeditiouen unsere Verhältnisse richtig erkannt haben, so müssen wir zum Schluß diese rühmlichen Ausnahmen anerkennen, um so mehr als diese unter den allgemeinen Verhältnissen, speziell der Abneigung gegen Vertrieb von Familienblättern, mit leiden müssen. *) Wir glaube» doch, daß dieser Rücksichtnahme eine immerhin erhebliche Berechtigung nicht abzusprcchen sein dürfte. D. Red. Somit bleibt als eigentlicher Erhalter nur der Bezug von anerkannten Lagerartikeln übrig, der aber vollständig im stände ist, das Unternehmen auf seiner Höhe zu erhalten, und bei kleinen Verlusten einen redlichen Gewinn und große Annehmlichkeiten bietet. Die meisten Sortimenter kennen heute in erster Linie den Katalog des Vereinssortiments; erst in zweiter Linie folgen der Volckmarsche und die Spczialkalalogc. Die Ungewohnheit vorteil hafter Benutzung unseres Etablissements verliert sich nach und nach und verwandelt sich in eine rechte Freude an demselben und Anerkennung seines praktischen Wertes. Schließlich noch ein Faktor, welcher dem Schweizer Vercins- sortimcnt zu gute kam und gegenwärtig schon von Bedeutung geworden ist. Olten liegt günstig an einer Sprachgrenze und hat schon eine Reihe Sortimenter aus der französischen Schweiz zu Kunden gewonnen. Der Verkauf dieser Geschäfte an deutscher Litteratnr ist nicht bedeutend genug, um einen LeipzigcrKommissionär möglich zu machen; durch den beguemcn Bezug von Olten fühlt sich der dortige Sortimenter aber veranlaßt, diesen Absatz im Auge zu behalten, und einer und der andere hat ihn schon so gehoben, daß er sich als Genossenschafter meldete, wobei er seinen Rabatt um circa 10A, verbessert. Früher bezog er seinen Bedarf von einem Kollegen in der deutschen Schweiz mit 10, 15°X> Rabatt, er ließ deshalb die meisten Anfragen unberücksichtigt; jetzt genießt er beim Vereinssortimeut als bloßer Kunde den Originalrabatt mit 10U Aufschlag, als Genossenschafter den vollen Rabatt, durch schnittlich mehr, als er an seiner frauzösischen Litteratnr hat. Er hält es also jetzt für der Mühe wert, sich mit deutscher Litteratnr zu befassen. Die mit Rat und That entgegenkommende Behandlung dieser Herren von seiten unseres Geschäftsführers hat wesentlich dazu beigetrageu, diese Absatzguellc zu vermehren. Zu gleich ist eine gewisse Haltbarkeit dieser Kundschaft zu erwarten, da eine direkte Verbindung mit Leipzig weder finanziell noch in Bezug auf schnelle Spedition konkurrieren kann; es sind nicht Weltstädte, die zu versorgen sind, sondern kleinere Orte, welche stets den deutschen Buchhandel nur betreiben werden wie wir den französischen, wo sich ein Pariser Kommissionär erst lohnt, wenn ein solider Umsatz möglich ist. Sollten unsere Aufklärungen dazu beitragen, auch die schwächeren Seiten des Geschäftes, die wir genügend geschildert zu haben glauben, einer Besserung entgegenzuführe», so wäre der Zweck dieser Zeilen erreicht. Fassen wir noch einmal die Summe unserer Erfahrungen ins Auge, so stellt sich heraus, daß Vereinssortimente gewisse Voraussetzungen verlangen, die das Gedeihen bedingen und fördern. Dazu zählen wir eine entsprechende Entfernung von Leipzig und Stuttgart, eine centrale und womöglich neutrale Lage mit guten Eisenbahnverbindungen innerhalb einesProvinzialverbandes, welcher kräftig genug ist, um einen entsprechenden Umsatz möglich zu machen, das Fernhallen aller zersplitternden Thätigkeil der Unternehmung. Das schweizerische Vereinssortimeut hat harte Zeiten gehabt in unserer geschäftlich ungünstigen Periode und ist doch zu einem gedeihlichen Resultat gelangt. Vivat orsseat üoreat! Ein Schweizer Sortimenter. Zum Jubiläum der Firma Bernhard Tauchnitz in Leipzig. Die Feier des Jubcltages der Firma Bernhard Tanchnitz in Leipzig am 1. Februar d. I. gestaltete sich zn einem glänzend-beredten Zeugnissesdcr Hochachtung der weitesten Kreise und der Verehrung und treuen Anhänglichkeit bei allen,welch durch Beruf, Gemeinsamkeit des Wirkens, geschäftliche und persönliche Beziehungen dem Welt hause uahestchcn. Die Reihe der festlichen Kundgebungen eröffneten am Morgen in den Geschäftsräumen die zahlreichen Mitarbeiter der Buchhandlung und der Druckerei, und ihre aufrichtig und herz lich dargebotene Teilnahme an der Freude und Befriedigung des Jubilars gab dem Ehrentage einen besonders freundlichen Beginn und weihte ihn mit dem beiderseits tief empfundenen Bewußtsein des Glückes eines freudigen und festen Zusammenstehens zu gemein-
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Keine Volltexte in der Vorschau-Ansicht.
- Einzelseitenansicht
- Ansicht nach links drehen Ansicht nach rechts drehen Drehung zurücksetzen
- Ansicht vergrößern Ansicht verkleinern Vollansicht