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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.02.1887
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1887-02-14
- Erscheinungsdatum
- 14.02.1887
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- Deutsch
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844 Nichtamtlicher Teil. 36, 14. Februar 1637. da, wo große eigene Nationatlitteraturen vorhanden sind, sondern daß auch geborene Engländer und Amerikaner vielfach auf dem europäischen Kontinente, sowie in außereuropäischen Ländern außer halb englischer Besitzungen und Nordamerikas ihren bleibenden oder vorübergehenden Wohnsitz aufgcschlagcu. Diese, ebenso wie jene, dürfen zu den Freunden der Unternehmung gerechnet werden. Diesen fördernden stehen aber auch ungünstige Momente gegenüber. Um der '1'anolinibr Uäition Verbreitung zu sichern, war von großer Wichtigkeit die Stellung eines billigen Preises*) für die einzelnen Bände. Diese Notwendigkeit, ebenso wie die Grenzen, welche dem Absätze dadurch gezogen sind, daß die Ausgaben, ihrer Hauptbestimmung nach, für Länder sind, in denen die englische Sprache nicht die Landessprache ist, bergen manche Schwierig keiten in sich. So vermochten die Honorare, die den Autoren gezahlt worden, wenn auch oft sehr hoch**) für eine kontinentale Ausgabe, doch nicht immer den Vergleich auszuhalten mit den Honoraren in England und Amerika, in welchen Ländern dieselben für populäre Schriftsteller, bei dem großen Sprachgebiete, bisweilen eine enorme Höhe zu erreichen vermochten. Ferner mußten häufig Werke wegen ihres hohen inneren Wertes Aufnahme finden, welche aber bei dem billigen Verkaufspreise auf keinen äußeren Erfolg Anspruch erheben konnten, llbcrhaupt Interessen der heterogensten Art waren für die Zwecke der kontinentalen Ausgabe zu vereinigen, so daß hier häufiger als sonst die finanzielle Frage einer höheren Rücksicht auf das Ganze unterzn ordnen war. Eine andere Schwierigkeit bestand in der mitunter in Eng land anftauchcndcn Besorgnis, die Tauchnitzbände könnten den Originalausgaben Schaden zufügen, namentlich durch unbefugtes Einführen derselben nach England. Derartige Befürchtungen haben sich jedoch stets bei näherer Untersuchung als unbegründet herausgestellt. Wenn die mancherlei Hindernisse bisher stets erfolgreich überwunden worden sind, so ist der Dank dafür vornehmlich den Autoren zu zollen. Diese haben zu allen Zeiten in der hoch herzigsten Weise kein Unternehmen ihre unersetzliche Gunst er wiesen; sie haben, die Größten unter ihnen voran, anerkannt, daß es sich bei der 'paaobuitr Uckition nicht allein um eine Er höhung ihres materiellen Gewinnes handelt, sondern auch um eine Erweiterung ihres Einflusses, durch Vergrößerung des Kreises derer, denen die ihnen am Herzen liegende Gedankenwelt zu gänglich gemacht wird. Es kann nicht in Frage kommen, die Arbeit, die dem Ver leger bei diesem Unternehmen znfällt, einer eingehenden Besprechung zu unterziehen. Nur sei erwähnt, daß, soviel auch in England sowohl als außerhalb Englands von Freunden mit großem Ein flüsse in litterarischen Dingen und oft in aufopferndster Weise hilfreiche Hand geleistet worden, doch die oberste Leitung und Redaktion des ganzen Unternehmens stets ausschließlich bei den Verlegern gewesen ist. Außer den vielfachen persönlichen Verhandlungen, die ge pflogen wurden, ist die Korrespondenz mit den Autoren und den Verlegern eine sehr umfangreiche gewesen. Ein Abdruck derselben würde wohl das getreueste Bild der Entwickelung des Unter nehmens geben können, doch ist dies selbstverständlich aus vielen Gründen unmöglich. Wie groß die Zahl der an die Verlags handlung gerichteten Briefe englischer und amerikanischer Autoren ist, davon wird man sich am besten eine Vorstellung machen können, *) Jeder Band 1,60 (früher Thalcr) 2 Francs, während die Setzer- und Druckerlöhne seit Beginn des Unternehmens eine Er höhung um das Doppelte erfahren habe». >**) Die höchste» Honorare bezog Lord Macanlay; das größte Hono rar für das kontinentale Verlagsrecht eines einzelnen Romans betrug 8000 Mark an Edward Bulwcr, Lord Lytton. Andererseits mußten, je nach den Verhältnissen, wesentlich niedrigere Honorarzahlnngen stipnliert werden. wenn angeführt wird, daß mit tvcit mehr als zweihundert Autoren korrespondiert worden, deren Briefe manchmal die Zahl von je zweihundert und darüber erreichen, und daß von den nahezu 2500 Bänden jedes einzelne Werk besondere, oft längere Ver handlungen erfordert hat.« Die nun folgende katalogmäßig aufgcsührlc Bändcreihe der großen Sammlung ist in anregender Weise durch manche interessante Bemerkung unterbrochen; namentlich wird die häufig verkommende Wiedergabe von charakteristischen Stellen ans den Briefen der Verfasser ihres Reizes ans den forschenden Leser nicht verfehlen. Nicht gleich ausführlich, aber mit gleicher Sorgfalt sind die weiteren Gruppen des Tauchnitz'schen Verlages eingelcitet und erklärt. Aus allen diesen Gebieten blicken uns leuchtende Namen der Fachwissenschaft entgegen, und recht bedeutende Werke sind es, die sie geschaffen und deren wohlgeordnete Reihen sich hier für die Jubclfirma zu einem unvergänglichen Ehrcnkranze zu sammcnfügen. Vermischtes. Die Rabattübercinkunst der Buchhändler Rhein lands und Westfalens. — Wie uns von berufener Seite mit- geteilt wird, bedarf der unter diesem Titel am 31. Januar d. I. in Nr. 24 d. Bl. erschienene Artikel, insofern er sich auf die Befugnisse der Siebener-Kommission bezieht, einer Berichtigung. Diese Kom mission hat »bis auf weiteres die in der Dclegi crtcnversamm- lnng vom lO. Mai 1884 beschlossenen Grundsätze, und zwar mit Genehmigung des Vorstandes des Börscnvercins für den deutschen Buchhandel als Maßstab für ihre Entscheidungen ge nommen« und ihr ganzes Verfahren beruht auf einer Grundlage, welche durch gemeinschaftliche Beratung mit dem letzteren und ans Initiative der crsteren geschaffen worden ist. Eine Änderung dieser Grundsätze wird naturgemäß nur ans demselben Wege er folgen können ; die Siebener-Kommission wird nicht in der Lage sein, von sich aus die neu vorgcschlagenen Grenzen des Kuudenrabatts zu »sanktionieren« oder anders als auf dem angcdenteten Wege »durch die Annahme derselben den Schußstein cinznsetzcn«. Zum russischen Zoll auf Musikalieu. — Ju Sachen des Notenzolls erhält die »St. Petersburger Zeitung« außer der in Nr. 32 mitgeteilten Zuschrift des Herrn I. H. Zimmermaun noch folgende von Herrn C. Krug: »In seinem Eingesandt machte Herr Zimmermann bloß eine Berechnung der Zoll-Abgabe und großen Zollspcsen bei Kreuzbandsendnngcn von Musikstücken ohne Text, und es ergab sich, daß ein Musikstück zu 40 Kop. an Zoll- Abgabe und Zollspesen 78 Kop. koste. Ein Musikstück mit Text nun — zu demselben Preise (also 40 Kop.) — würde aber noch um 60 Kop teurer zu sichen kommen, da ein solches die Censur passieren muß und nicht anders als aus eine Bittschrift mit der üblichen 60 Kop.-Marke ausgelicfert wird. Mithin würde für ein Musikstück mit Text, welches nur 40 Kop. kostet, sogar 1 Rbl. 38 Kop. Zoll und andere Zollspesen zu zahlen sein.« Bibliotheksund. — Z» der in Nr. 30 unter dem gleichen Schlagwort berichteten Auffindung eines bisher unbekannten alte» Druckes in der Trierer Etadtbibliothek sind wir heute in der Lage aus der »Trierer Zeitung« folgende nähere Mitteilungen geben zu können. Die Zeitung berichtet unter dem 30. v. M.: »Heute wurde durch den Stadtbibliothekar ein noch nicht inventarisiertes Buch von großem Interesse ansgcsunden. Dasselbe ist ein seltener Druck vom Jahre 1539, Folio, fünf kolorierte, zum Teil vier Blätter breite Kupferstiche enthaltend, beschreibt den Krieg des Reichs gegen die Türken im Jahre 1532, wo die Scharen Suleimans unter Cafim Beyh nach der vergeblichen Belagerung des von Jurischitz heldenmütig verteidigten kleinen Platzes Güns im Wiener Walde aufgcricbe» wurden. Das Buch stellt sich als bayerische Quelle dar, offenbar be-
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