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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.02.1887
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1887-02-14
- Erscheinungsdatum
- 14.02.1887
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
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- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18870214
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.V 36, 14. Februar 1887. Nichtamtlicher Teil. 845 stimmt, die türkenfreundliche Politik Bayerns zu bemänteln. Auf Blatt 1 (Vorderseite) ist folgender Titel zu lesen: »Wahrhaftige beschreibung des andern Zugs in Oesterreich wider den Türcken gemeyner Christenheit Erbfeinde, vergangenes funffzehenhnndert zwey vnd dreißigsten jarcs thatlich beschechcn. Vnd ytzund allererst in disem .1539. jar in druck gefertiget/ mit lustigen abkondterfeiten Figuren der landtsgclegenheit/ Schlachtordnungen / vberfallung / angriffs vnd sigs der vnsern auch des Türkischen streyffhauffens flucht vnd »iderlage re.« Die Rückseite des ersten Blattes deckt das bayerische Wappen mit der Umschrift: Lriäsriod von Ootss Osnaäsn kbalergravs bs^ kein, nnck HoteoZ (sie!) in Laien; Blatt 2 mit der Jahres zahl 1534 weist das Reiterbild des Herzogs auf. Viel wichtiger jedoch, als das Buch selbst, ist der Inhalt seiner Einbanddecke. Dieselbe weist sich vermöge der Pressung als Kölner Arbeit aus. Das lohgare Kalbfell umschloß statt des Holzes zwei starke Lagen Papiers, welche, ans Tageslicht gezogen, einen hübschen Druck aus Peter Schössers Presse darboten. Der Fund ist für die Bibliothek ein höchst willkommener, da sie einen würdigen Vertreter der »Durandus-Type« in ihrer sonst so vollständigen Reihe erster Drucke bisher vermissen ließ, und die aufgefundenen siebenundzwanzig Blätter im Folioformatc mit der genannten Type bedruckt erscheinen. Das Fragment ist aus Schössers Druck: Tboroas äs ^.guino: ,8urc>as lllsoloAicas sssunäa, ssounäus pa-rtis/ und hat Schreiber dieses mehrere Stellen aus der 42. Quästiou identifiziert. Der jüngst verstorbene berühmte Sammler Heinrich Klemm bringt in dem Katalog seines bibliographischen Museums hierüber folgende Notiz: ,H>. äs ^.guino: Lnwmas Ideolo^ieas sssunäa. sssuuäas partis. Aiairm, Lstras Zollosllsr äs gsrr>88- llsim 1467. Folioformat. Seltenheit ersten Ranges und der erste Mainzer Druck, den Peter Schösser nach Fust's Tode all ein lieferte Das Werk ist mit der Durandns-Typ e gedruckt, nicht — wie Schaab Band I, Seite 446 sonderbarerweise angiebt — mit der Bibel-Type von 1462/ Das somit dem Gebrauche wiedergegcbene Buch mit seinem wertvollen Deckelinhalt befindet sich im Zustande arger, doch nicht unverbesserlicher Verwahrlosung. Eine starke Schicht Ackererde und die wasserfleckige Beschaffenheit der Blätter deuten darauf hin, daß es einst auf freiem Felde verregnete. Immerhin liefert auch dieser Band von neuem den Beweis, wie unglaublich viel ein gut gebundenes Buch zu übcrstehen vermag.« Spielhagen vor der russischen Censur. — Die von verschiedenen Blättern gebrachte Mitteilung, daß Fr. Spielhagcns neuester Roman »Was will das werden?« in Rußland verboten sei, bestätigt sich nicht. Die Censur hat zwar das umfangreiche Werk recht lange zurückgehalten, indessen vor kurzem dasselbe ohne Beanstandung freigegeben. Alte Musikinstrumente. — In einer Versteigerung von Musikinstrumenten, welche kürzlich im Hotel Drouot in Paris stattfand, wurden u. a. folgende Preise erzielt: für ein Stradivarius- Violoncell mit dem Namen des berühmten Geigcnmachers und dem Datum 1689 19 010 Fr., für ein anderes Violon desselben, Datum 1691, 12000 Fr., für einen Ruggeri aus dem Jahre 1650 32000 Fr., für eine Sammlung italienischer Baßgeigen 510 bis 615 Fr. das Stück, für einen Violinbogen von Tourte 1100 Fr. Aus dem Vcreinsleben. — Rosegger in Dresden. — Wenngleich das Börsenblatt seit dem Bestehen eines eigenen Organs für die Interessen der Gehilfenschaft nur selten über Festlichkeiten der jüngeren Kollegen zu berichten Veranlassung hat, so dürfte doch ausnahmsweise über eine Veranstaltung auch au dieser Stelle eine Mitteilung angezeigt sein, da sie ans dem üblichen Rahmen dieser Festlichkeiten wesentlich heraustritt. Der Vertrauensmann des Kreises Sachsen vom Allgemeinen Deutschen Buchhandlungsgehilfen-Verband hatte sich an den Bierundfünfzigster Jahrgang. Dichter P. K Rosegger mit dem Ersuchen gewendet, in Dresden einen Vortrag zu halten, dessen Ertrag der Witwen- und Waiscu- kasse des genannten Verbandes zuflicßcn sollte; Herr Rosegger ging auf den Antrag ein und bestimmte den 5. Februar als den Tag, an welchem er in Dresden lesen könne. Da für diesen Tag die Feier des dreißigsten Stiftungsfestes der »Bastei« schon vorher angesetzt war, so wurde der Vortrag in das Programm der Fest ster ausgenommen. Es bedurfte nur einer einmaligen kurzen Ankündigung in zwei Zeitungen, und innerhalb dreier Tage waren sämtliche Plätze trotz hoher Preise (3, 2 und 1 vergriffen. — Ihre Majestäten der König und die Königin bedauerten der Einladung nicht Folge leisten zu können, da der Todestag der Prinzessin Georg (der 5. Februar) in aller Stille begangen werden sollte; die Aller höchsten Herrschaften bcthätigten aber ihre Teilnahme durch Ab nahme von zehn Einlaßkarten. Von dem den ersten Kreisen der Gesellschaft angchöreudcn Publikum wurde der dort sehr beliebte Dichter stürmisch begrüßt, und mit jeder der zum Vortrage gelangenden vier Nummern des Programms steigerte sich der Beifall bis zum Hellen Jubel. Die Tagesblätter berichten über den Vortrag in begeisterter Weise; die »Nachrichten« leiten ihre Besprechung mit den Worten ein: »Der Verein jüngerer Buchhändler »Bastei« zu Dresden hat, indem er den Dichter P. K. Rosegger zu einem Vortrage gewann, drei große Erfolge erreicht: er hat zuerst seinem dreißigsten Stiftungsfeste einen seltenen Glanz verliehen, zweitens den zahlreichen Dresdener Verehrern des steirischen Dichters einen besonderen Gefallen erwiesen und endlich der Witwen- und Waisenkassc des Allgemeinen Deutschen Buchhandlungsgehilfen- vcrbandes zu einer brillanten Einnahme verhelfen«; u. s. w. Legen wir auf letzteren Satz den Schwerpunkt, so bleibt, abgesehen von dem idealen Gewinn der »Bastei«, der praktische Zweck der Veranstaltung in Gestalt einer Zuwendung von über 500 ^ an die genannte Kasse als ein nachahmenswertes Beispiel für die zahlreichen Kollegenvereinc, die, jeder nach seinen Kräften und entsprechend den örtlichen Verhältnissen, Ähnliches unter nehmen könnten und sollten. Daß ähnliche finanzielle Erfolge zu den Ausnahmen gehören werden, erachten wir dabei als fast selbst verständlich, mindestens als wahrscheinlich; ebensogut aber kann hier und da auch dieser Erfolg übertroffen werden, was wir im Interesse der Kasse hoffen und wünschen. Dem Vortrage folgte ein Festmahl, au dem der Dichter sich beteiligte und bei dem er in heiterster Stimmung drei Stunden weilte. Die »Bastei« hat mit diesem glanzvollen Abende ein gol denes Blatt für ihre Vercinsgeschichte errungen, das ihr stets lieb und teuer bleiben wird. — s. Neue Bücher, Kataloge rc. für die Hand- und Haus- bibliothck des Buchhändlers. Eucyklopädie des gesamten buchhändlerischen Wissens. Unter Mitwirkung von Bcrufsgenossen und Fachgelehrten herausg. v. Herrn. Weißbach und Th. Ebner. Erster (theoretischer) Teil. 1. Lsg. gr. 8°. S. t — 64. Weimar 1887, Herrn. Weißbach. 75 bar. Foerster's Rundschau für Bücherfreunde. Übersicht der neuen Erscheinungen des Buchhandels. Februar 1887. hoch 4°. 4 S. Leipzig u. Görlitz, A. Foerster's Verlag. Jährlich 10 Nummern. Preis für 100 Explrc des Jahrgangs 10 Pcrsonalnachrichten. Gestorben: Am 1. Februar in Quedlinburg Herr Hermann Basse, der ältere der beiden Inhaber und Leiter der alten und angesehenen Firma Gottfried Basse. Der Verstorbene, welcher im sechzigsten Lebensjahre geschieden ist, stand gemeinsam mit seinem Bruder Robert seit dem Jahre 1874 an der Spitze des umfangreichen Geschäftes, dem er in nie ermüdeter Thätigkeit seine erfolgreiche Fürsorge widmete. 115
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