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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1911-03-27
- Erscheinungsdatum
- 27.03.1911
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-191103276
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- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19110327
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1911
- Monat1911-03
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- Börsenblatt für den deutschen Buchhandel
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71, 27, März ISN. Nichtamtlicher Teil. VIrI-n«l»tt f. d. »,>qn. «E-nd-I, 8818 handlungsgehülfen erreicht. Nur um elf Jahre ist er jünger als der Börsenverein der Deutschen Buchhändler, nur um zwei Jahre jünger als das Börsenblatt; wohl jedem der lebenden deutschen Buchhändler ist er seit den Lehrjahren bekannt. Leider ist er nicht allen auch vertraut, vertraut in dem Sinne, daß sie als Mitglied ihm angehören. Den älteren wohl allen, nicht so leider vielen der jüngeren Kollegen. Ihnen möge die bevorstehende Geburtstagsfeier mahnenden Anlaß, gern ergriffene Gelegenheit geben. Versäumtes nachzuholen, dem Beispiels zu folgen, von dem die inhaltreichen Ver zeichnisse in jüngsten Nummern des Börsenblatts erfreuliche Kunde geben, mitwirkend beizutragen zu diesem großen und wahrlich nötigen Liebeswerk und sich dem Unterstützungs verein Deutscher Buchhändler und Buchhandlungsgehülfen als Mitglied zu gesellen, ihm auch -vertraut« zu werden! Der Unterstützungsverein Deutscher Buchhändler und Buchhandlungsgehülfen steht als ragendes Denkmal des großen Einigungswerkes, das 1828 der Börsenverein der Deutschen Buchhändler mit kräftiger und glücklicher Hand unternommen hat. an der Schwelle unserer Organisation. Die Jubilate-Versammlung 1886 des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler sah ihn erstehen. Nicht mit dem großen Erfolge eines sieghaften ersten Ansturms, vielmehr langsam von kleinem zu größerem Erfolge schreitend, den rührende Ge duld der leitenden Männer sicherte. Nur hingebendste Arbeit und Ausdauer konnte auch die Wechselfälle über winden helfen, die namentlich die schlimmen Zeiten der späteren vierziger Jahre mit teilweise völlig darniederliegendem Geschäft dem Sammeleifer des Unterstützungsvereins ent gegenstellten. 396 Taler waren das erste Ergebnis, das die 267 Mitglieder des Jahres 1836 ihm gesteuert hatten; gegenwärtig ist sein Vermögensbestand der ersten Million Mark genähert, und mehr als 2V< Millionen Mark hat der Unterstützungsverein seit seiner Gründung verwenden können, um Kummer und Elend im Beruf zu lindern. Gewiß eine große Summe, aber klein im Verhältnis zu der betrübenden Menge oft zwingendster Notwendigkeiten! George Gropius — mit seinen Brüdern Carl und Ferdinand Inhaber der 1827 gegründeten Buch- und Kunst handlung Geo. Gropius in Berlin (später Ernst L Korn, jetzt Wilhelm Ernst L Sohn) — ein Mann von ebenso warm fühlendem Herzen wie großer Willens- und Tatkraft, war es, der 1836 an die zur Ostermesse in Leipzig versammelten Kollegen herantrat und ihnen folgenden Ausruf unterbreitete: »Schon seit so vielen Jahren, als ich die Ehre habe, unserem löblichen Börsenverein anzugehören, hegte ich den Wunsch, daß es mir oder einem würdigeren Collegen ge lingen möchte, ein Institut zu begründen und dauernd wachsend zu erhalten, welches den Hauptzweck hätte, ohne ihre Schuld verarmte Buchhändler, sowie deren bedürftige Wittwen und Waisen kräftig zu unterstützen. Der ver- ehrliche Börsen-Verein stellt zwar jährlich eine geringe Summe von 150 Thlr. zur Verfügung des Vor standes, um damit genannten Zweck zu erfüllen, aber cs leuchtet leicht ein, daß eine so unbedeutende Summe bei der großen Zahl der Buchhändler in Deutsch land und der leider verhältnismäßigen Menge Unglück licher unter ihnen nicht ausreichen kann. Gerade die große Zahl der Etablissements aber und des darin be schäftigten Personals ist es. worauf ich bei den Vorschlägen, welche ich Ihnen zu machen mir die Ehre geben werde, rechne. Es ist nicht billig, daß einzelne eine Last tragen, welche, auf viele vertheilt, aufhören wird, eine solche zu sein. Wer unter uns möchte nicht gern, so lange er eines ruhigen sicheren Auskommens sich erfreut oder so lange er größere Glücksgüter besitzt, jährlich eine sür ihn geringe Summe opfern, um der Überzeugung willen, daß sortan es uns leicht werden wird, die Thränen des Kummers manches unverschuldet verarmten Geschäfts freundes. so mancher armen Wittwe und Waise zu trocknen. »In keinem Stande, scheint es mir. ist es leichter, das Ziel zu erreichen, das ich mir gesteckt habe, und zwar eines Theils, um der Menge der Standesgenossen willen, anderen Theils aber deshalb, weil unsere Corporation nur aus solchen Männern besteht, welche in der Bildung des Geistes weiter vorgerückt sein müssen, als manche ihrer Mitmenschen, um ihrem Berufe genügend vorstehen zu können. »Wo fände unter so Gebildeten eine Bitte keinen An klang. welche rein von jeglicher Nebenabsicht nur den Zweck hat. unsere unglücklich gewordenen Standesgenossen zu unterstützen und. wo Gott hilft, in den Stand zu setzen, ihrem Geschäft wieder mit Muth und Vertrauen vor zustehen. »Wöchentlich erscheinen solche Unglücklichen, namentlich Commis vor uns, und sind durch die Noch getrieben, ihre Collegen um eine milde Gabe anzusprechen, und wie selten giebt man ihnen in dem Sinne, in dem man über haupt Almosen geben sollte. »Um des unangenehmen Gefühls quitt zu werden, welches sich uns aufdrängt, wenn wir sehen, wie die Noch und das Elend einen vielleicht redlichen Mann zwingt, sich vor uns bis zum betteln zu erniedrigen, greifen wir in die Börse und — geben auch oft wohl solchen Leuten, die unserer Wohlthat unwert sind. »Durch den zu stiftenden Verein würden wir diesem Übelstande überhoben sein. -Jeder der sich mir zur Erreichung der guten Absicht anschließt, gäbe einen Beitrag zum Verein, und könnte dann überzeugt sein, daß seine Gabe nur so verwendet würde, wie es milde Gaben stets sein sollten. »Der Entwurf zu den Statuten eines solchen Vereins ist folgender und mag das Gesagte bekräftigen und erläutern. »Leipziger Jubilate-Messe, 1836. George Gropius aus Berlin.« In Verbindung mit diesem Aufruf legte George Gropius sogleich auch ein »Statut für den Verein hülfsbedllrftiger Buchhändler in Deutschland- vor. Es bestimmt Berlin als Sitz des Vereins, nennt den Zweck des Vereins und die Mittel zur Erreichung des Zwecks, regelt die Verwaltung des Vereins, die Aufbewahrung und Sicherstellung der Kasse, die Anwendung des Kapitals und anderes Vorzusehende. »Die Namen der Unterstützten werden öffentlich nie genannt», das ist die letzte, höchst wichtige Bestimmung in deren nicht langer Reihe. Eine andere Bestimmung, der wohl nicht immer Folge gegeben werden kann, spricht die sehr berech tigte Erwartung aus. »daß es eine Gewissenspflicht für jeden bleibe, das. was ihm zur Aushülfe gegeben, nach und nach zurllckzuzahlen, und den Verein dadurch in den Stand zu setzen, andere hilfsbedürftige Individuen gleichmäßig unter stützen zu können». In seinen Grundzügen ist dieses Statut auch in späteren, zum Teil geänderten Fassungen erhalten geblieben. Das nächste Lebenszeichen des jungen Unterstützungs vereins liegt uns vom 1. Oktober 1838 in folgendem ge druckten Anschreiben vor: »Herrn »Nachdem der Mitunterzeichnete Herr G. Gropius hier. Ihnen während der Jub. Messe 1836 den Plan zur Bildung eines Vereins zur Unterstützung hülssbedürstiger Buchhändler mitgetheilt hatte, konnte er Ihnen in der 495»
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