Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 26.02.1883
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1883-02-26
- Erscheinungsdatum
- 26.02.1883
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18830226
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-188302265
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-18830226
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1883
- Monat1883-02
- Tag1883-02-26
- Monat1883-02
- Jahr1883
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
den Lehrlingen war: „tragen Zettel aus". „Der Zeitverlust war ein großer und viel trug zu diesem eine allgemein menschliche und deshalb auch dem Leipziger Markthelfer nicht fremde Schwäche, der Durst, bei. In der sogenannten »kleinen Börse« ging es bei den Bormittags- und Nachmittags-Schoppen recht lebhaft zu und mancher Zettel wanderte bei solcher Gelegenheit in die Westen taschen der Austräger, die dann für solche Verirrte zu Höhlen des Unglücks und eines elendiglichen Untergangs wurden." Das Ver dienst nun, durch den Gedanken der Organisation der Bestellanstalt und durch die Ausführung dieses Gedankens die jetzige musterhafte Vermittlung der Briefschaften ermöglicht zu haben, gebührt bekannt lich abermals Fr. Fleischer. Am 1. März t842 begann die neue Anstalt ihre Wirksamkeit und obgleich noch 1843 so vielfache Be denken laut wurden, daß 42 Handlungen, darunter fünf große Commissionsgeschäfte sich noch fern hielten, so verschwand dieser letzte Widerstand doch auch bald und schon 1846 ersuchte die Ber liner Corporation um genaue Auskunft über die hiesigen Einrich tungen, um dort ähnliche ins Leben zu rufen. Wie großartig der Verkehr sich entwickelt hat, geht aus den mitgetheilten Zahlen her vor, nach denen z. B. im Jahre 1881 befördert wurden Bestellzettel 5,727,675, andere Papiere 13,280,000, in Sa. 19,007,675. Da aber der Geschäftsgang ungleich und naturgemäß in manchen Jahreszeiten ganz besonders stark ist, so betrug die Zahl der Papiere beispielsweise in den ersten sechs Tagen des November für den Tag rund 83,000 Stück! > Bei einem solchen Verkehr würde es natürlich nicht möglich sein, die einzelnen Papiere beim Befördern genauer durchzusehen und etwa unzulässige von der Beförderung auszuschließen. Mit Hinweis hierauf mußte auch die Zuschrift des Börsenvorstands an die Leipziger Deputation vom Juli 1879 ablehnend beantwortet werden, in welcher derselbe anfragte, ob man wohl geneigt sein würde, die Bestellanstalt an den Börsenverein abzutreten. „Man habe dabei im Auge, Diejenigen von der Benutzung der Anstalt ausschließen zu können, welche durch ihre Geschäftsgebarung das Interesse und die Wohlfahrt der Collegenschaft schädigten." — Die Deputation sprach in ihrer Antwort die feste Ueberzeugung aus, daß die Anstalt nur so wie sie eben sei, nur als eine rein Leipziger Localanstalt ihre Zwecke erfüllen könne, daß sie illu sorisch würde, wenn sie in die Hände des Börsenvereins überginge und dadurch nur dessen Mitgliedern zugängig sei, daß aber auch unter Hinweis auf obige Zahlen, nach ihrer Meinung absolut keine Hoffnung vorhanden sei, die vom Vorstande beabsichtigte Wirkung zu erreichen. Nach einer Darlegung der Gründung und weiteren Geschichte des „Schmerzenskindes" des Leipziger Vereins, der Lehranstalt, bespricht unsere Schrift die Bethätigung desselben bei den Ver handlungen über literarisches Eigenthumsrecht, seine Beziehungen zu der Buchdruckcrinnung, zum Ausstellungswesen, zu den Zoll-, Post- und Verkehrsverhältnissen, endlich zum Leipziger Handels stand und der Universität und gibt im Schlußcapitel das Ver zeichniß der Deputirten des Vereins seit seiner Begründung bis heute, wobei die Verstorbenen und in den Ruhestand Getretenen mit kurzen, trefflichen, warm empfundenen Charakteristiken geehrt werden. Die folgenden Namen bilden diese Liste: F. Fleischer, A. Rost, vr. H. Brockhaus, I. G. Mittler, Leop. Voß, W. Härtel, Ehr. Kollmann, vr. S. Hirzel, O. Wigand, vr. H. Härtel, W. Vogel, I. A. Baumgärtner, Fr. Kistner, Franz Koehler, R. Härtel, Fr. Hofmeister, K. Reimer, K. Henkel, G. Wigand, L. W. Reisland,! Fr. Volckmar, H. Schnitze, G. Mäher, vr. A. Barth, H. Wigand, K. Tauchnitz, vr. E Brockhaus, A. RefelShöfcr, Franz Wagner, Otto Holtze, vr. A. Kirchhofs, vr. O. Hase. Den Anhang bildet ein „Berzeichniß der Firmen und der Deputirten des Vereins von 1833—1882, mitgetheilt von dem die Rolle führenden Deputirten Otto Holtze". Aus dem Vorstehenden wird ersichtlich sein, welch reiches Material die gar nicht besonders umfangreiche Schrift bietet. Daß dieses in der sorgfältigsten, lichtvollsten und interessantesten Weise verarbeitet ist und das Heft dadurch zu einem neuen Ruhmestitel für den durch seine verschiedenen buchhändlerischen Monographien schon so hoch verdienten Verfasser wird, braucht kaum besonders für Diejenigen hervorgehoben zu werden, die schon bisher ihre literarischen Specialkenntnisse durch diese Arbeiten so wesentlich gefördert sahen. Dem Verein der hiesigen Buchhändler aber ist in dieser schlichten Zusammenfassung dessen, was er in den fünfzig Jahren seines Bestehens geleistet hat, zu seinem Ehrentage das schönste Denkmal gestiftet worden, das ihm von fremder Hand gesetzt werden konnte. Er selbst hat nicht verfehlt, auch seinerseits sich selbst ein zweites hinzuznfügen, welches die Erinnerung an den Tag für lange Zeiten in vielen Herzen wach halten wird — er hat ein Capital von 20,000 Mk. zu einer Jubiläumsstiftung bestimmt, welche denselben Zwecken dienen soll, wie die von dem verewigten Friedrich Fleischer gegründete und durch eine vor Jahresfrist gespendete anonyme Schenkung von 10,000 Mk. ansehnlich vermehrte Stiftung: der Unterstützung hilfsbedürftiger Leipziger Buchhändler, Prinzipale, Gehilfen und Markthelfer, sowie ihrer Wittwen und Waisen. So ist in schönster Weise an den Rückblick auf das Vergangene der Ausblick in das Künftige geknüpft und wenn bei irgend einer menschlichen Schöpfung, so ist gewiß hier die Erwartung berechtigt, die sich in dem Wunsche ausspricht: Möge der Verein dereinst am Ende seines zweiten Fünfjahrzehendes mit denselben Gefühlen froher Genug- thuung wie heute auf sein erstes Seculum zurücksehen, sich selbst, dem Leipziger und dem Gesammtbuchhandel zu dauernder Förde rung und Ehre. Rudolf Winkler. Berichtigung. In Nr. 43 des Börsenblattes bespricht Hr. Professor W. Lübke in Stuttgart in dem aus der National-Zeitung entnommenen Ar tikel über „Moderne Jllustrationssünden" einen angeblich „maßlosen Schacher mit Clichss", welcher in neuester Zeit mit „frivoler Praxis" in der Weise auftrete, daß man einen Borrath von Clichss zusammenkaufe und ein Buch dazu schreibe, das unter fabelhast billigem Preise auf den Markt geworfen werde. Das jüngste Erzeugniß „leichtfertiger Büchermacherei" sei der 3. Band der „Baustile" von C. Busch (Berlin 1882, Verlag von E. Toeche). Weiter wirft er mir speciell vor, daß ich im Gegensatz zu den früher erschienenen beiden ersten Bändchen (welche in selbständiger Weise behandelt und durch eigenartige, von mir selbst auf den Stock gezeichnete Illustrationen charakteristisch gestaltet worden seien) es mir mit diesem dritten Band „sehr leicht gemacht" habe, da ich (kurz gesagt) zu einem zusammen gekauften Haufen Clich« s von den besten Abbildungen „frisch, frank und frei" ein handliches Bändchen geschrieben habe, welches zum Spottpreis von 7 Mark allen Lieb habern der Wohlfeilheit rc. „dargeboten werde". Es ist dies eine vollständig verkehrte und unrich tige Darstellung thatsächlicher Verhältnisse. Jeder Fachgenosse, der mich irgendwie und namentlich aus meinen früheren Merkchen über „Baustile", Bd. 1. u. 2., sowie aus meiner „Bauführung" kennen gelernt hat oder der sich die Mühe nehmen will, den dritten von Hrn. Lübke so schwer verdächtigten Band meiner „Baustile" eingehend einzusehen, wird dem oben erwähnten ^ oberflächlichen Nrtheil des Hrn. Lübke über leichtfertige Bücher macherei — wie solche schon so oft Hrn. Lübke öffentlich vorgeworfen
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder