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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.08.1921
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- 1921-08-01
- Erscheinungsdatum
- 01.08.1921
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Redaktioneller Teil. 177, 1. August 1921. Aber die Kulturabgabe hat für solche Geistesarbeit keinen Pfen nig übrig, sondern wirst lieber den sogenannten Schöpfern von Couplets, Operetten-Schlagcrn und Hintertreppenromanen jähr lich Hunderttausendc zu! Es wird vor allen Dingen auch Sache der Verleger sein, den mit ihnen verbundenen Geistesarbeitern diese Folgen der Kultur abgabe klar zu machen. Denn das Wichtigste ist, daß auf allen Gebieten die Mehrzahl der Geistesarbeiter selbst die Kultur abgabe ablehnt, damit sie deren üble Folgen nicht etwa doch am eigenen Leibe spüren mutz. Von deutscher Kultur in Großrumänien. Von Lutz Koro di. Bukarest, 5. Juli 1921. Ein reichsdeulscher Vertreter des Buchhandels brachte mir einen Ausschnitt aus Ihrem Blatt, woriu der Lage der Siebenbürger Sachsen und der Deutschen in Großrumänien überhaupt unter den veränderten staatsrechtlichen Verhältnissen gedacht wurde. (Vgl. Bbl. Nr.92: »Sieben- bürgener Nöte und Wünsche«, Aufruf an den deutschen Buchhandel.) Aus Grund einer Zuschrift aus Hermannstadt, worin gesagt wurde, daß »wir durch die hohen Buchpreise vom Mutterlaudc geistig fast ganz abgeschnit- len sind«, und daß »eine ausgiebige Bücherspendc für uns Ostdeutsche« sehr erwünscht sei, unterstützten Herr Siegfried Moltkc, Bibliothekar der Handelskammer zu Leipzig, und Herr Werner Trab itzsch diese Anregung sehr lebhaft und forderten geradeswegs zu einer Sammlung für diesen besonderen Zweck auf. Solch freundliche Hilfeleistung kann uns natürlich nur erwünscht sein, zumal da es jetzt eine ganze Anzahl Deutscher in unserem neuen Staatsverbandc national zu betreuen gibt, die früher, unter madjarischer oder russischer Herrschaft (im ehemalig ungarischen Banat und in Bessarabien), ihrem angestammten Volkstum mit allen Mitteln entarteter politischer Erziehungskunst künstlich ent fremdet wurden. Also Hilfe in dieser Form ist hochwillkommen, be sonders für die bisher unter großer geistiger Not leidenden Brüder im neuen Vaterland, die erst seit dem Umsturz im November 1918 wieder der elementarsten Segnungen deutscher Kultur teilhaftig wurden, indem in ihren Schulen wieder die Muttersprache als Unterrichtssprache zu ihrem Recht kam. Aber gerade weil sich nach dieser Richtung bei uns so vieles zum Besseren gewendet hat — es sei nur erwähnt, daß abgesehen vom Volks- und Bürgerschulwcsen, in Temesvar ein deutsches Staatsrealgymnasium errichtet wurde, ebendort eine katholische deutsche Lehrerbildungsanstalt, während vorher die deutschen Kinder im Banat überhaupt nur aus madjarischen Unterricht angewiesen waren, und in Tarutino (Bessarabien) haben wir auch ein Realgymnasium mit deut scher Unterrichtssprache , darum also ist es unsere Pflicht, auch vorder reichsdeutschen Öffentlichkeit diese offenkundigen Fortschritte auf dem Gebiete des Minoritätcnschutzes anzuerkennen und freimütig zu gestehen, daß durch den Umschwung der Verhältnisse »deutsche Kultur, deutsche Sprache, deutsche Gesittung, deutsche Religion« bei uns nicht »in größter Gefahr schweben«, wie in dem gutgemeinten Aufruf der Leipziger Herren bemerkt wurde. Wenn wir uns nur selbst treu bleiben, davon bin ich überzeugt, werden mir uns auch kulturell viel erfolgreicher be haupten als in vergangenen Jahrzehnten, wo gerade unsere Schule unter dem fremden Sprachdrill, der schon im Kindergarten anfing, un säglich zu leiden hatte. Dieser Druck ist jetzt von uns genommen, und wenn auch allerhand andre Schwierigkeiten und Lebenshemmungen (durch Bodenreform, in der Verwaltung, durch gewisse Übergriffe mili tärischer oder polizeilicher Art) in die Erscheinung getreten sind, so werden wir diese auch zu übcrstehen wissen, wenn wir nicht selbst schlapp werden, wovor wir uns durch gewohnte Selbsterziehung schon schützen wollen. Hauptsache ist und bleibt, daß wir in der Schule den nötigen Lebensraum finden, und der ist uns in der neuen Ara entschie den wesentlich erweitert worden. Um unser selbst willen müssen wir in diesem Punkt vor aller Welt der Wahrheit die Ehre geben. Dabei ivollen wir auch den Freunden in Deutschland, die unserer auf geistige Förderung, angewiesenen Volksgenossen so liebreich gedenken, unfern herzlichsten Dank abstatten. Es wird ihnen wohl recht sein, wenn wir es vor allem dadurch tun, daß wir bleiben, was wir sind: Deutsche in Bildung und Gesittung und zugleich zuverlässige Bürger des Staates, dem wir uns ans freiem Willen angeschlossen haben. -!- Zu diesen Ausführungen schreibt uns der Anreger der Bücher sammlungen: Es freut mich sehr, daß Herr Lutz Korodi die von uns angebotene und eingeleitete Büchersammlung für die Siebenbürger Sachsen als für diese »nur erwünscht« begrüßt. In der Tat sind in den letzten Monaten die Klagen über Mangel an guten Büchern in Siebenbürgen llöv immer lauter geworden. Allerdings sehe ich persönlich und sehr, sehr viele Deutsche in Siebenbürgen, beziehungsweise Grohrumänien, nicht so freudig in die Zukunft, unsere Brille läßt uns doch andre Farben erkennen; es dürfte jedoch für die Deutschen in Rumänien im gegen wärtigen Augenblick besser sein, wenn wir in deutschen Blättern hier über nicht öffentlich rechten. Herr Korodi, soviel ich weiß, jetzt rumäni scher Staatssekretär, wird sicher als gebürtiger Siebcnbürger Sachse seinen ganzen Einfluß einsetzen, es wird seinen höchsten Stolz aus machen, den Deutschen Großrumänienö zu der Anerkennung ihrer Stel lung im rumänischen Staate zu verhelfen, die sie verdienen und fordern dürfen. Siegfried Moltke. Oesterwitz, Hermann: Freimaurertum. Geschichte, Geheimnisse, Wesen, Behandlung, Lehre nnd Ziele. Ein Wegweiser für jeden, der Aufnahme in den Orden der Freimaurer sucht. 5. Neubearbeitung. 11. Ausl. (26. bis 29. Tausend.) Detmold 1921, Meyersche Hofbuchhand lung. 8°. 64 S. Steif drosch. Ladenpreis ^ 5.—. Der Umstand, daß der Verfasser der vorliegenden — übrigens nicht neuen, sondern schon in vielen Auflagen erschienenen — Schrift ein bekannter Berufsgenosse ist, läßt uns an dieser Stelle von ihr kurz Notiz nehmen. Ihr Inhalt ist im Titel kurz und treffend bereits um schrieben. Bleibt uns nur noch darauf hinzuweisen übrig, daß sie, flüssig geschrieben, einen vernünftigen Standpunkt einnimmt — sehr im Gegensätze zu einer umfangreichen mehr oder weniger tendenziös ge färbten oder gar direkt irreführenden Aufklärungsliteratur über das Freimaurertum. Sie verdient deshalb überall da vorgclegt und empfohlen zu werden, wo das ehrliche Bedürfnis nach sachlicher und unvoreingenommener Information vorliegt. 1^. Kleine Mitteilungen. Die »Krankenkasse Deutscher Buchhandlungsgchilfen« in Leipzig, Gerichtsweg 26, versendet einen Aufruf an die Angestelltenschaft des deutschen Buchhandels, in welchem aufgefordert wird, die Mitglied schaft in dieser, von der Zugehörigkeit zu einer Ortskrankenkasse be freienden Ersatzkasse zu erwerben. Es ist durchaus zutreffend, daß eine Berufskrankenkasse, und namentlich eine, die nur männliche Mit glieder führt, die denkbar beste Ersatzkasse darstellt, und deshalb ist gerade unter den jetzigen Zeitverhältnissen, wo die Beiträge in den Ortskrankenkassen immer höher werden, der Beitritt zu eiuer Ersatz kasse dringend zu empfehlen. Die Krankenkasse Deutscher B u ch h a n d l u n g s g e h i l f e n ist für die buchhändlerischen Ver hältnisse besonders eingerichtet (Beitragsklassen, Leistungen usw.) und hat für die Mitglieder den Vorteil, daß sie als anerkannte Ersatzkasse auch die Arbeitgeberpflichtanteile einzuziehen berechtigt ist. Diese Be träge den Mitgliedern insgesamt zuführen zu können, bedeutet für die Leistungen der Kasse einen wichtigen Bestandteil. Die Beitrags sätze der Mitglieder sind im Verhältnis zu den Ortskrankenkassen und auch zu anderen Ersatzkassen sehr mäßig, trotzdem bietet die Kasse Leistungen wie kaum eine andere. Ta der Austritt aus der Ortskrankenkassc nur zum Schlüsse eines Vierteljahres nach einer Kündigung von mindestens einem Monat erfolgen kann, müßten die jenigen Angestellten, die zum 1. Oktober der Ersatzkasse beitreten wollen, s o f o r t, s p ä t e st e n s a b e r b i s 31. August die Kündi gung bei ihrer Ortskrankenkassc bewirken und den Antrag zur Auf nahme in die Ersatzkasse ebenfalls sofort veranlassen. A ufna h m e - an träge sowie Vordrucke zu Kündigungsschreiben an die Ortskrankenkasse sind kostenlos zu beziehen von der Geschäftsstelle der Krankenkasse Deutscher Buch bandlungsgehilfen, Leipzig, Gerichtsweg 26. Die Kasse hat auch eine F a m i l i e n v e r s i ch e r u n g, gewährt die reichsgesctz- liche Familienwochenhilfe und versichert auch nichtversicherungspflich- tige Angestellte des deutschen Buchhandels. Zusammenschluß in der Angestelltcnbewcgnng. Eine Vereinbarung der Spitzenorganisationen. — Seit einiger Zeit sind zwischen dem Vor stände des Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbundes, des Afa- Bundes und des Deutschen Bcamtenbundcs Verhandlungen über die Bildung einer Einheitsfront der Arbeiter, Angestellten und Beamten geführt worden, die zur Formulierung folgender Vereinbarung ge führt haben: »Zur wirksamen Vertretung des gemeinsamen Interesses der Arbeiter, Angestellten und Beamten vereinbaren die vorgenannten Spitzenorganisationen unter Wahrung ihrer vollen Selbständigkeit und unter Ausschluß aller parteipolitischen und religiösen Bestrebungen folgende Abmachungen:
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