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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.07.1883
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1883-07-28
- Erscheinungsdatum
- 28.07.1883
- Sprache
- Deutsch
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3230 Fertige Bücher u. s. w. 173, 28. Juli. Verlag von Adolf Bon; L Comp, in Stuttgart. s34268.j Der Jäger vou M. Eine Erzählung ans dem bayerischen Hochlande von Ludwig Ganghofer. 296 S, Brosch. 3 ^50 ^ ord., 2^65^ no., 2 35 baar. Eleg. geb. 4 ^ 50 ^ ord., 3 ^ 35 ^ no., 3 F/s baar. Freiexemplare 11/10. Wir können nur noch fest liefern. Erst seit verhältnißmäßig kurzer Zeit ist der Name Ganghofer's den Wienern geläufig geworden. Man hat ihn hier zunächst als den Schöpfer von „Bauernstücken" kennen gelernt, die allerdings dem Loos, das dieser Gattung dramatischer Production nun einmal in Wien zugesallen ist, nicht entgingen. Man brachte ihnen nur mäßigen Antheil entgegen und ver fuhr da ebenso, wie gegenüber Anzengruber's Werken, welche auch mehr gelobt als besehen werden. Die Parallele trifft zu, obzwar Anzen gruber und Ganghofer in ihren Schöpfungen weit auseinander gehen. Anzengruber ist sozu sagen der Metaphysiker der Bauernkomödie; er ist zu sehr Poel, um nicht das Gewand der lebendigen Wahrheit zur Einkleidung seiner Theoreme zu wählen, die ihrerseits ja auch in dem Wesen des praktischen Lebens wurzeln. Mit kurzem Worte sagt man: er ist Tendenz dramatiker. Dafür schreibt er auch unter den zwiespältigen Verhältnissen, über welche unsere Politiker einander alle Tage in die Haare ge- rathen. Ganghofer dagegen „singt, wie der Vogel singt, der in den Zweigen wohnet"; von allen Räthseln des Lebens und den dunklen Tiefen der Menschenseele behandelt er nur Eines, das Unergründlichste, die Liebe. Die Liebe mit all' dem, was sie in ihrer Gefolg schaft hat, Freude und Lust und Haß und Neid und Eifersucht. Und wie ein Landschaftsmaler seine Vorwürfe nicht im wohlgepflegten Park, sondern im prangenden Wald und im Hoch gebirge sucht, so wählt sich Ganghoser jene Gebiete der menschlichen Gesellschaft, wo die Leidenschaften noch durch die Welt fluthen, ohne den Damm der Convenienz, ohne das Bette der gesellschaftlichen Lebensformen, innerhalb dessen sie in den Städten einherziehen; auch dort reißen sie oft Dämme ein und brechen die ihnen gesetzten Schranken; das sind jene Momente, deren sich die Novellisten im Allge meinen mit großer Vorliebe bemächtigen und die großen Dramatiker; Ganghofer aber zieht den Wildbach vor und er hat ihn lieb, er kennt ihn in aller seiner Schönheit und mit allen Tücken, und er weiß ihn uns nahe zu bringen, er offenbart uns eine ganze Welt in seinem Gebiete. Eine andere Welt, als die unsere ist. Der wackere Friedl führt nach langen, harten Kämpfen die Geliebte heim und nimmt mit ihr ein Kind in den Kauf, dessen Vater er nicht ist, ohne daß es ihm Einer verargte. Die Feinsühligkeit des Städters wird durch den Umstand beschwichtigt, daß allgemein um Fall herum geglaubt wird, Friedl habe da pur gut gemacht, was er aus allzugroßer Liebessehnsucht vordem gefehlt. Der Leser ist aber doch ins Vertrauen gezogen und er mag ganz verwundert darüber sein, daß ihm hier nie Hebbel's „Darüber kann kein Mann hin aus" in den Sinn kommen könnte. Modei ist eben keine Maria Magdalena; sie trägt mit eisernem Willen und hohem sittlichen Ernst die Folgen dessen, daß sie einem schlechten Burschen allzuviel vertraut; sie widerstrebt dem auf keimenden Liebesgefühl gegen Friedl, um sich ihm schließlich doch zu Eigen zu geben, nicht um ihret-, sondern um seinetwillen. Der Vor gang ist ein allzu natürlicher, um Anstoß er regen zu können, und Ganghofer erzählt ihn so, daß wir seine Menschen verstehen. Das Jagd- und Wildererleben, das Treiben aus der Alm schildert er wie Einer, der all das sein Lebtage mit angesehen und mitgelebt hat; die Scenerie und ihre Staffage malt er mit dem Talent des Poeten, der die Natur so sieht, wie sie am schönsten ist. In der kon sequenten Durchführung der Charaktere be währt Ganghofer ebenso ausgezeichnet seinen Beruf zum Erzähler, wie in der blühenden Erfindung und im Reiz der Form. Das Buch wird zuverlässig seinen Weg machen. Wiener Deutsche Zeitung. s3426S.j Soeben ist erschienen: Gilda Mercatoria. Ein Beitrag zur Geschichte der englischen Städte verfassung von vr. Charles Groß. 2 ord., 1 ^ 50 no. Bei Aussicht auf Absatz werden einzelne Exemplare a cond. abgegeben. Göttingen. Dcaerlich'sche Buchhandlung. Eszter Szstymoffy, das Mädchen von Tisza Gsztar! s34270.j Von obigem Werke ist Heft 1. erschienen. Dasselbe, in hübsch illustrirtem Umschläge, enthält ein wahrheitsgetreues Bild mit der verschwundenen Eszter. Preis Pr. Heft 30 ^ 18 kr. oe.Währg. ord. Bezugsbedingungen: Heft 1. u. 2. l „ 3. in der Höhe der Continuation j gratis. „ 4. u. ff. mit 50°ch. Bezugsbedingungen für Oesterreich-Ungarn viäe oesterr.-ung. Wahlzettel und Buchh.-Cor- respondenz. Gleichzeitig mache Sie ausmerksam, daß ich große Placate in Colorit habe Herstellen lassen, auf welchen Eszter Szolymossy aus ihrem letzten Gange angebracht ist. — Die Placate werden einen günstigen Erfolg durch Ausstellen im Schaufenster und Aufhängen im Geschäftslocale nicht verfehlen. Ich bitte daher, gef. umgehend zu ver langen; oesterr. Handlungen wollen sich an Gebr. Rubinstein in Wien wenden. Hochachtungsvoll Leipzig, Juli 1883. Hugo kröhl. j Oiieden's R^isedibliotkeli. s34271.j Soeben srsobisu in meinem Vortags unck wurde naeb äsn rablrsiob eingegangsnen Restsllungeu versandt: Heber äen Li'MLtzi-, 86mm6riii8 unä Oottdarä naeb Ober-IlLlivn mit desonäerer öerüeksiebtigurlA von NilueLM, Innsbruck, Lo2sn,Ui6n, VvnvälA, Vvronn unä Unllnnä. kruktisobes Reisebnrläbueb mit vielen Karten unä klLnen. Dritte ^.utlago. kreis 2 oräinllr. Oie 6ritte Lnüags des beliebten Rsiss- tnbrers bat cknrob dis Luinnbme der Oott- bardbabn sine vsssntliebs llereiebsrung srtabrsn. Oie drei wiobtigsn llebergangs- punkte von Osutsebiand naeb Ober-Italien sind in so klarer unä übsrsiebtliebsr tVeiss bebanckelt, (lass lecker, von welebem Runkts man äis Reise auob beginnen mag, mit Osiebtig- keit äis geeignete Route auktlncksn unä üanaeb äsn Reiseplan einriebtsn kann. Uoebaebtsnä Berlin, 25. luli 1883. Liberi Ooldsebmidt. s34272.s Soeben erschien in meinem Verlage: Beiträge zur Methodik des Unterrichts, herausgegeben von vr. Alfred Jaeobi, großherzogl. s. BezirkSschuUnspeltor. Heft II. Praktische Anweisung zur Erteilung des elementaren Gesang-Unterrichts in der Volksschule, bearbeitet von Hermann Peter, Lehrer an der Bürgerschule zu Jena. Stoff und Plan für die Mittelstufe. 3—5. Schuljahr. Preis 1 50 X ord., 1 ^ 10 X netto und auf 10 Expl. 1 Freiexemplar. Das 1. Heft dieser Gesangschule ist von der gesammten pädagogischen Presse äu ßerst günstig beurtheilt worden; ebenso be weisen viele Zuschriften von Autoritäten die Vorzüglichkeit dieser Methode und bedarf so durch mich keiner besonderen Empfehlung. Ich bitte, gef. zu verlangen, da unver langt nichts versende. Apolda, 24. Juli 1883. Fr. Lauth'S Verlag und Lehrmittelanstalt.
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