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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 22.08.1921
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1921-08-22
- Erscheinungsdatum
- 22.08.1921
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1921
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A° 195, 22. August 1921. Redaktioneller Teil. schuhlauf und -fahrt, Mummenschanz, Gartenarbeit, Baden, Feld- bcstellen, Jagd usw., alle diese Vorgänge sind in echte deutsche Landschaftsbilder gesetzt, darunter Februar und Dezember mit An sichten von Basel, sodaß man Wohl nicht fehlgeht, wenn man auch die anderen Blätter der Folge als der Baseler Umgebung ent nommen ansieht. Das Dczemberblatt trägt die Bezeichnung M. Merlan Welt LaÄleas, ebenso das Januarblatt, dem noch bei letzterem 9. d.udi'7 excuält hinzugefügt ist. Die Unterschriften tragen die Monatsnummern, je einen lateinischen Denkspruch, zweizeilig, und einen zweizeiligen deutschen Reim, oben die Stern bilder. Wie die Verse beschaffen sind, mögen zwei Beispiele erweisen. Monat Mai: »Nun hebt der Brachliwu an die große Stilb zu Hitze», Der Hirte sampt der Heerd beginnen nun zu schwitzen < Monat Oktober: »Da kompt der süße inost und füllet den die faß Und macht dem Winzer,uann die Gurgel glatt und »aß<- Auch von diesen Blättern existieren Drucke von der Gegenseite, und zwar numerierte, mit nur lateinischer Unterschrift, einzeilig; ich besitze derartige Gegendrücke von Februar, August, Oktober. Von der ganzen Folg« gibt es einen späteren, schwächeren Ab druck, daran kenntlich, daß auf dem Januarblatt eine Nr. 2 ge druckt ist, sonst sind die Kupfer unverändert. Ferner eine Folge von sechs Landschaften mit Jagden auf Eber, Hasen, Hirsche, Bären, mit Wald und Gebtrgshintergvünden; auf den letzten Blättern tafelt die Jagdgesellschaft. Zwei der Kupfer sind mit Merians Namen bezeichnet, das letzte mit Aubrys Adresse; von diesem Blatte ist mir »och ein späterer Abdruck, mit Nr. 4 numeriert, bekannt. Das Format dieser Folge ist von etwas länglicherem Querquart als das sonst übliche; eine besonders fleißige Arbeit. Die Folge der Tageszeiten, vier Blatt in Klein-Ouer- foliosormat, numeriert, mit lateinischer Bezeichnung und vier- zeiligen lateinischen Beischrifle», darunter das Blatt »Aurora- mit einer Ansicht des Heidelberger Schlosses; auf dem Blatte »kü>x<- eine Widmung Matth. Merians vom Jahre 1624. Es sind dies selten vorkommende Kupfer des Künstlers, namentlich in schönen Exemplaren, Eine Folge von vier Blatt Jagden: Hirschjagd, Fisch fang, Vogelfang, numeriert, ebenfalls in Klein-Quersoliosormat, auf jedem Blatte ein vornehmes Paar dein Vorgänge zu schauend. Noch zwei Blatt Waldlandschaften mit Hirsch- und Hasenjagd, Mattblss Merian lecit bezeichnet, in Klein-Querfolio- sormat, dann in fast gleicher Größe zwei Gebirgslandschaften, das mit der Hirschjagd bl. Merlau luvsuit, das andere Blatt ^utli. Mio» luv. M. Merlau lsc. Ludrz- sxe. Ferner im gleichen Format eine Schweizer gebirgige Flußlandschaft, links ein Städtchen, rechts ein Bergschloß, vom Künstler bezeichnet, mit Anbrys Adresse; von diesem Blatte liegt auch ein Gegendruck vor. Auch eine Waldlandschaft mit Eberjagd im Mittelgründe »nd die Bleute führendem Jäger links im Vordergründe, von lK24, mit des Künstlers Namen, schließt sich dieseir Formaten an. Es folgen die Reihen in kleinem Quartformat, zuerst eine Folge von 12 numerierten Kupfern mit Aubrys Adresse, zum Teil örtlich bezeichnet, zwei verschiedene Ansichten »Zur Krafst- (bei Straßburg), Blöpsen, Zu Mentz, Lörch, zur Neustat; die Blätter 11 und 12 tragen die Bezeichnung H. Bol und Paul Brill luv., von Blatt II besitze ich einen Gegendruck. In Quer quart, ein wenig größer wie die vorigen zwei Blätter: Der Tctzel-Garten bey dem Judenbriell und Fischers-Häuslein unterm Lageret, namentlich letzteres Blatt sehr zart und fein gestochen. ES folgen in Einzclblättern die Ansichten von Terr- weiler, Charendon, Dullsperg, Hüllelingen, Schloß Hültelingen; diese beiden Blätter besonders schön; Bei Basel, Waldinneres, sehr stimmungsvoll; Angenslein, Bergk by Stuttgart, andere Dar stellung als in den «ovae regionum, der Neckar bei Cannstatt, bei Hinnigen; letzteres Blatt besonders reizvoll mit der Wider spiegelung im See gegeben, Kloster Neuburg, Fürstenbrunnen, zwei verschiedene Ansichten von Wolfsbrunncn bei Heidelberg; die beiden letzteren Kupfer voll intimen Charms, — ich habe die alte Schreibart Merlans für die Ortsbezeichnung beibehalten. In der Reihenfolge des cingeklebten Sammclbandes, den ich beschreibe, erscheinen ln ganz vortrefflichen Abdrucken vier Blätter Jahreszeiten mit lateinischen Unterschriften und vierzeilig gedruckten lateinischen Bcischriften, auf dem Herbst blatte bezeichnet M. Merlau Weit La-Äisae 1822. Die Radierungen stellen die üblichen Beschäftigungen wie Heuernte, Sommerprome nade vornehmer Paare mit dem Heidelberger Schloß, Herbstung und Schlittenfahrt dar; weiter eine nächtliche Rhcinansicht bei Basel; zwei Ansichten des Heidelberger Schlosses mit dreizeiliger lateinischer Unterschrift, Jacob von Heiden tse.; ob das andere Blatt von demselben Künstler herrührt, ist zweifelhaft; es stellt Schloß und Stadt von der Neckarseite dar. Ein Meyerhoff bei Sängern, Sängern, Dorfansicht, Berg bei Stuttgart, von der früher angeführten Darstellung abweichend. Es folgen drei Blätter: bey Liechstahl, der Neckar, Hiltelingen bey Basel; von dem ersten Blatt eins ohne Nummer, ein zweites Blatt mit Bezeichnung von Nr. 5; Paris, im Vordergrund ein Reise- Wagen und das Seincuser, links der Louvre, rechts »oire-vsme, rechts M. Merlau lee., links ?. L. ex.; Wiesen bei Basel; Rorbach bey Heidelberg; Kleyben bey Basel; Heningen; Lustgarten zu Stuttgart mit Darstellung des schönen Renaissancebaues des Ballhauses rechts, im Hintergründe das Schloß, ein besonders reizvolles und selten vortommendes Blatt; Terrweiler, eine andere als die früher angeführte Ansicht. In Quer-Folioformat zwei Blätter: die Claus und Münchcnstein, namentlich das letzte Blatt landschaftlich sehr anziehend ersaßt, dem sich noch fünf Kupfer ähnlichen Formats anschließen, die zum Teil von Bril und Mirou gezeichnet sind, von Mcrian gestochen und durch Aubrh verlegt wurden. Außerdem befinden sich in dem Bande mit diesen Blättern vereinigt noch 38 unbezeichnete Landschafts- radierungcn Merians, sämtlich in dem üblichen Klcin-Quart- format. Ein Pergamentband des siebzehnten Jahrhunderts in Quer quart umfaßt in ganz hervorragenden Drucken mit vollen Rändern, anscheinend in Probedrucken, namentlich bezeichnet, außer andern folgende, noch nicht angeführte Blätter, sämtlich in gleicher Größe: Lauffen, die Birst, Zwingen, Altdorsf beh Dellsperg, ein Wald an der Birst, Berg bei Stuttgart, abweichend von den schon angeführten Darstellungen, un cojgn cku ckarckin cke Monster cke Sillea^, Chalon, Faubourg de Chalon, eines der frühesten Blätter Merians <1619), Bicrsee bei Basel, Nancy, andere Ansicht mit holzüberdeckter Flußbrücke. Außerdem umschließt der Band noch dreißig unbezeichnete Kupfer, die noch vermehrt wer den durch Gegendrücke und durch Abdrucke in verschiedenen Plattenznständen; auch je zwei Folgen, jede sechs Blätter zählend, unnumeriert; spätere Abdrucke von vorher erwähnten Blättern wären noch zn verzeichnen. — Rach meinem Überschlag kommen von den kleinen Quartlandschaften 86 Blatt zusammen, deren Örtlichkeiten angegeben sind, und 81 nichtbezeichnete, wobei ich die Kupfer größeren Formats von den Folgen: Schwalbach, die Monate, einige Jagdfolgen, die Tageszeiten nicht mitgezählt habe. Sicher werden sich in den Kupfcrstichkabinetten noch weitere hier nicht erwähnte und Wohl auch unbezeichnete Blätter vorfinden, sodaß meine Schätzung dieser Merianschen Produktivi tät auf mehrere Hundert Kupfer nicht allzu weit vom Ziele schießen dürfte. Manche der Merianschen Illustrationen zur Bilderbibcl und Gottfrieds Chronik ähneln in ihren landschaft lichen Hintergründen sehr den hier besprochenen Landschaften, fallen auch im Format kaum aus dem Rahmen heraus, sodaß fast anzunehmen ist, daß Merian Motive aus dieser früheren Zeit für die späteren Veriagswerkc benutzt haben kann. - Tech nisch stehen die Kupfer während dieser Jahre aus fast gleicher Stufe; in zeichnerischer Hinsicht entwickelt sich Merian zn größerer Einfachheit in Verwendung von szenischem Beiwerk, während er manchen akademischen Zug beibehält, wie die Kulisse eines großen Baumes im Vordergründe oder die Einfassung der Landschaft durch seitliche Baumgruppen, deren Laubgebung auch vielfach schablonenhaft geschieht. Burckhardt ist der Meinung, daß die Anbrysche Kupferdruckpresse in Stratzburg viele der Me- rianschen Ansichten handwerksmäßig und ohne Verständnis ge- druckt hat, was ein Vergleich mit den Handzeichnungen belege. Er unterscheidet bei Beurteilung des künstlerischen Wertes der Merianschen Radierungen aus der Periode 1615—1625 mehrere Stilwandinngen des Künstlers, findet, daß Merian in den 128b
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