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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.08.1921
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1921-08-24
- Erscheinungsdatum
- 24.08.1921
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- Deutsch
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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Redaktioneller Teil. 197, 24. August 1921. vr. Wolfgang Meyer vorm. A. F r e e s' s ch e Un i v e rsi 1 ä 1 s b u ch h an d l un g in Gießen, s. A. Frees'sche Universi tätsbuchhandlung. C. F. Rees'sche Buchhandlung Chr. Rees in Heidenheim. Herrn Hans Hofmaun ist Handelsvollmacht im Sinne des 8 55 HGB. erteilt worden. <16. Juli 1921.) Hermann Schnitze in Leipzig, s. K. F. Koehlcr. E. F. Steinacker in Leipzig, s. K. F. Koehler. G g. Uehlin in Schopfheim. Herr vr. Arnold Brüdcrli» ist als Teilhaber in die Firma eingetreten. lJuli 1921.» Leipzig, den 18. August 1921. Geschäftsstelle des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler zu Leipzig. I. A.: Paul Runge, Sekretär. Zur Ladenpreiskrise. Von FriedrichWagnerin Berlin. Niemand im Buchhandel, sei er Verleger oder Sortimenter, wird erbaut sein über die augenblicklichen Verhältnisse, wie der Kampf um die Abschaffung des Sortimenterzuschlags sie geschaf fen hat. Einen gewissen Trost bot sich dem besorgten Beobachter trotzdem in der Hoffnung, daß die entstandenen Meinungsverschie denheiten im internen Austausch innerhalb der buchhändlsri- schen Organe doch irgendwie eine Klärung finden, ehe dem Buch handel allzuviel Schaden, moralischer und materieller Art, er wachsen ist. ,-rKÄWW Nun hat aber der Gang der Dinge, die man entfesselte und dann nicht meistern konnte, eine Entwicklung genommen, die diese tröstlichen Aussichten vernichtet: die Ausführungen des Vor stehers der Vereinigung schönwissenschaftlicher Verleger in Nr. 181 S. 7737 des Börsenblatts wurden vom »Berliner Tageblatt« als Hilferuf an das Publikum aufgefaßt, und es bringt sie im Aus zug vor die Öffentlichkeit, indem es seinerseits das Publikum auf fordert dafür zu sorgen, »daß wenigstens die Bücher derjenigen Verleger, die dem Sortiment die verlangten Rabatte bewilligen, zu Originalladenpreiscn verkauft werden -. Das »Berliner Tage blatt« ist Eigentum des Verlags Rudolf Masse und dieser ist Mitglied jener Verlegergruppc, die ihre Verlagswcrkc ohne Sor timenterzuschlag verkauft wissen will. Diese Veröffentlichung ist sicherlich nicht von dem Vorsitzenden der schönwifsenschaftlicheu Vereinigung beabsichtigt, denn der Inhalt seiner eben erwähnten Erklärung sollte doch nur Buchhändlern Aufklärung über den gegenseitigen Standpunkt — Gilde und schönwissenschaftliche Vereinigung — bringen. Aber mit diesem Schritt des »Berliner Tageblatt« (andere Zeitungen werden ihn nach machen und haben ihn bereits nachgemacht) sind große Teile des bücherkaufcnden Publikums auf die Ladenpreiskrise im Buchhandel aufmerksam geworden. Damit ist der Wirrwarr, des sen Entstehung schon weiter zurückliegt, auch einem weiteren Publikum bekannt geworden. Wer dessen Psychologie kennt, die heutige mißtrauische Psyche des Konsumenten, wird nicht der Meinung sein, daß dies belebend auf den Absatz der Bücher einwirkt. Sicherlich ging man nicht fehl, wenn man die Differenzen zwischen der Buchhändlergilde und der Vereinigung schönwissen schaftlicher Verleger seit der einseitigen Annullierung der getrof fenen Vereinbarungen durch die elftere in ihren Wirkungen nach außen hin nicht allzu tragisch nahm: die vielen Unterschrifts- Widerrufe seitens zahlreicher Einzelfirmen und Sortimcnterver- cine bewiesen dem aufmerksamen Beobachter, daß gegenüber dem Publikum die Notstandsordnung vom 13. Februar noch immer in Anwendung kommt, daß also im Sortiment in seiner überwiegen den Mehrzahl mit den festgesetzten Zuschlägen verkauft wird. (Die Warenhäuser allerdings haben fast durchweg die getroffene Vereinbarung befolgt und liefern nunmehr ohne jede Zuschläge.) Die Verleger, die es anders wünschten und die nach den erhöhten Rabattsätzen lieferten, hatten weder bestimmte Kontroll- noch Druckmittel. Deshalb liegt der Gedanke sehr nahe, daß der Hilferuf des »Berliner Tageblatt« dieser Verlegergruppe sehr ge legen kommt, um sich die Mithilfe des Publikums zu sichern: Nun 12K2 , beginnt zweifellos die Opposition gegen den Sortimenterzuschlag auch beim Publikum, das an ihn so gewöhnt war wie wir auch an die Teuerungszuschläge, die uns als Konsumenten berechnet wurden. Damit ist der Buchhandel in eine Krise geraten, die doppelt bedenklich erscheinen muß in einer Periode niedrigen Geschäfts ganges: statt daß wir — auch psychologisch — alles tun, um einem weiteren Publikum das Buch zum Freund werden zu lassen, neh men wir ihm selbst die letzte billige Freude — denn das Buch war trotz Sortimenterzuschlag noch die billigste und zugleich blei bendste Freude für das Publikum! Wollen wir zu einer Klärung dieser Krisis noch in der zwölf ten Stunde kommen, trotz der tiefgehenden Meinungsverschieden heiten der einzelnen Verleger- und Sortimentergruppen (die hof fentlich noch nicht so weit Verfahren sind, daß persönliche Empfin dungen Hindernisse unsachlicher Art bilden), so muh unbedingt festgestellt werden, — ganz gleich wer die Schuld daran hat —, daß der Versuch; urAushebung des Sortimente r- z Uschlags durch vcrtraglicheBe stimm ungen von Gruppe zu Gruppe als gescheitert zu betrachten ist. Die Not der Stunde heischt gebieterisch eine Einigung aller buchhändlerischen Faktoren. Eigensinniges Festhalten an Wor ten und Vereinbarungen, denen die lebendige Kraft mangelt, kann man sich erlauben, wenn von der Konsequenz dieses starren Sy stems niemand anders als das ausübende Subjekt selbst berührt wird. Wo aber das Wohl einer Gemeinschaft auf dem Spiele steht, müssen vernünftigere Faktoren Mitwirken. Es sollen hier nicht die Gründe, die für und gegen den Sortimenterzuschlag sprechen, nochmals erörtert werden, es ist schon ausgiebig ge schehen. Aber die Zerstörung der Einheitsfront des Sortiments gegenüber dem Publikum und damit die Diskreditierung des Buches zur gemeinen Handelsware, aus welches nunmehr, wie auf diese, das »freie Spiel der Kräfte«, das »preisreguliercnde Moment von Angebot und Nachfrage«, das »verbilligende Faktum der Konkurrenz« Anwendung finden sollen, muß unter allen Umständen, soll der Grundbau der buchhändlcri- schen Verkehrs« und Verkaufsordnung nicht erschüttert werden, vermieden werden. Denn die Folge würde sein, daß die Bllcher- produktion und ihr Absatz vielleicht nicht in ihrer Quantität, be stimmt aber in ihrer Qualität sinken würde. Das Sortiment würde sicherlich, um der Gefahr gegenseitiger Preisunterbietung zu entgehen, den Weg aus dem Wirrwarr zu einem Kompromiß finden, nachdem die Führung seitens der Gilde einen schweren Schlag erlitten. Stehen ihm doch die in langen Jahren erprobten Kreis- und Ortsvereine zur Seite. Aber die Spaltung innerhalb der Verlegerschast! Die Gruppe gegen den Sortimenterzuschlag behauptet, den Betrieb auf die neuen Bedingungen eingestellt zu haben, ein Zurück sei deshalb nicht mehr möglich. Warum nicht? Wie oft hat sich doch in den letzten Jahren z. B. das Sortiment auf die eben festgesetzten Preise eingestellt gehabt! In der nächsten Woche mußte es sich schon wieder umstellen, auf wieder andere Preise. Dieser Einwand kann weder ein triftiger Grund sein, um die Dinge nunmehr lau- fen zu lassen, noch ein Grund zum starren Festhalten an dem als falsch erkannten Weg. Die Gruppe für Beibehaltung des Sorti- menterzuschlags wiederum glaubt ebenfalls auf ihrem Standpunkt
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