Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.08.1921
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200, 27, August 1921. istedaktioneller Teil. richtender Hilfspegcl. Im ganzen ist die Ausführung einer Ver- Messung der heimischen Gewässer wesentlich leichter und nimmt weniger Zeit in Anspruch als eine Vermessung im Auslande. Die Marineleitung hatte verschiedene Arbeitskarten von Ver messungen der heimischen Gewässer, unter anderen der Kieler- und Swinemünder Bucht sowie der Jnncnjade ausgestellt. Die Karten gaben ein anschauliches Bild von dem Verfahren, nach dem eine Seevermcssung ausgeführt wird und zeigten, wie sorgfältig ein Gebiet abgclotct werden muß, um dem Seemanne eine zu verlässige Karte in die Hand geben zu können. Der Laie kann sich nur sehr schwer Vorsteven, wieviel Arbeit von Schiff und Peil- dootcn geleistet werden mutz, bis eine solche Karte abgeschlossen werden kann. Wieviele Tiefcnzahlcn sind allein in jeder Karte verzeichnet, und doch wird kaum der fünfte Teil der Lotungen in sie eingetragen. In der dritten Gruppe wurde der Werdegang einer Seekarte in der technischen Ausführung vorge führt. Als Beispiel war die Karte des Marmarameercs gewählt worden. Die Origiualzeichnung ist im Matzstab 1 l 300 000 her- gestellt. Die Karte umfaßt das Marmarameer einschließlich seiner Zugänge- der Dardanellen und des Bosporus; sie enthält außer dem noch 18 Pläne von Durchfahrten, Häfen und Ankerplätzen in größeren Maßstäbcn. Die Darstellung des Landes ist auf das von See aus sichtbare und für die Nabigierung in Betracht kommende Küstengebiet beschränkt worden. Die Häfen und Ortschaften treten gut hervor, das Terrain ist in Tnschmanicr ausgcführt und wirkt recht plastisch. Vom Binnenland sind nur die Kuppen gegeben, die als Peilobjekte dienen können. Die Karte ist in Kupfer ge- stochen worden. Die ausgestellten Korrcktnrabzüge zeigten den Werdegang der Karte im Stich. Ans dem ersten Abzug sind nur die Situation und die Tiefen zu sehen. Dann folgen weitere sechs Abzüge mit Schrift, dem Terrain sowie der Handpunktierung und Maschincntönung der Sände, ferner der Maschincntönung oes Landes und schließlich der Kompaßrosen. Von dem Augen blick an, wo die Zeichnung in Angriff genommen wird, muß die Karte laufend richtig gehalten werden, alle Neuerscheinungen und Bekanntmachungen müssen beim jedesmaligen Korrekturlesen be rücksichtigt werden. Die Karte ist schön und sauber gestochen. Das Terrain ist in der Hauptkarte in Schroffen gestochen, in den Plä- nen der Billigkeit wegen geschummert; es wirkte in beiden Fällen recht plastisch. Die Karte beweist, daß die deutsche Kartographie und der deutsche Kupferstich der Seekarten auf hoher Stufe stehen und, wie der Vergleich mit gleichzeitig ausgestellten fremdlän dischen Seekarten zeigte, von keiner anderen Nation übertroffen werden. Besonderes Interesse erweckten in der vierten Grnvpe: Sonderkarte», zunächst die Karten der minenfreien Wege der Ost- und Nordsee. Die ersten Ausgaben geben noch die ein zelnen Minenfelder und Sperren an und zeigen, wie beide krieg führende Parteien bemüht gewesen sind, durch Auslegen von vie len Tausenden von Minen — in der Deutschen Bucht der Nord see allein 50 000 — dem Gegner die Operationen seiner Kriegs schiffe zu erschweren und seinen Handelsverkehr zu unterbinden. Durch den Friedcnsvcrtrag ist Deutschland gezwungen, die Minen in der Ost- und Nordsee zu räumen, eine zeitraubende und gefähr liche Arbeit. Der Fortgang dieser Arbeit ist aus den verschie denen späteren Ausgaben der Mincnkarten zu ersehen. Bei ihnen sind der klaren Übersichtlichkeit wegen die einzelnen Sperren in Minenfelder zusammengcfatzt worden, zwischen denen die durch schwimmende Seezeichen bczeichnetcn minenfreien Schiffahrts- wegc hindurchführen. Die Mincnräumarbeiteu sind bis heute noch nicht abgeschlossen. Als eine Ergänzung zu der Miuenkartc der Nordsee diente die mitausgestclltc Wrackkartc, die die cingetre- tenen Schisssvcrlustc der Kriegführenden und Neutralen in be redter Weise illustrierte. Auch die für die Hochseefischerei bestimm ten Fischereikarten der Nordsee boten viel Interessantes und gaben ein Bild von den Anforderungen, die der Hochseefischcr an seine Gebrauchskarte stellt. Ausgestellt waren zwei Karten, die eine umfaßte die ganze Nordsee bis zu den Shetlandsinseln, die andere nur den südlichen Teil der Nordsee. Bei diesen Karten wurde besonderer Wert auf die Angabe der Grundbeschaffenheit des Meeresbodens gelegt, denn diese ist einmal maßgebend für die Ergiebigkeit der Fangplätze, und ferner ist ihre Kenntnis nötig, um Beschädigungen und Verluste der Netze zu vermeiden. Eigenartig ist, daß, obwohl die Tiefen in Metern angegeben sind, die Karten auch Fadengrenzen angeben. Das ist darauf zurück, zuführen, daß die Fischer noch nach Faden rechnen und ihre Fanggeräte entsprechend cinstellen wollen. Es liegt also eine Kon- zession den Fischern gegenüber vor, das zeigt auch die am Karten- rande gegebene Tabelle zur Umwandlung von Meter in Faden. Weiter geben die Karten die territorialen Hoheitsgrenzen an, die für die Fischer von besonderer Wichtigkeit sind, weil Fahrzeuge, die innerhalb fremden Gebiets fischend angetrofsen werden, ein gebracht werden und schwere Strafen zu gewärtigen haben. Ferner waren noch ausgestellt: Quadrat-, Richtungs- und stereographische Karten, Azimutmeßkarten sowie Wasserstandser- rechnungskarten für U-Boote. Die Quadratkarten fanden haupt sächlich bei militärischen Operationen Verwendung. Sie dienten dazu, durch Signalisieren der Quadratbezeichnung den Ort eines Schiffes mit wenigen, für den Gegner nicht lesbaren Signal zeichen anzugeben. Zweck der Richtungskarten in gnomonischem Entwurf war, den Schiffsort nach Funkpeilungen, ohne Rechnung, in die Karte eintragen zu können. Sie dienten in erster Linie un seren über England und im Mittelmeer operierenden Luftschiffen nnd ebenso den U-Booten zur Ortsbestimmung. In den stereo- graphischen Karten wird der Schiffsort nach astronomischen Beob achtungen nur mit Hilfe des Lineals ermittelt. Diese Karten bil de» eine Ergänzung zu den Tafeln »Höhe und Azimute der Ge stirne«. Zur Zeichnung der gnomonischen und stereographischcn Netze iu großem Maßstab wurden Formeln zur Berechnung der rechtwinkligen Koordinaten ausgestellt, da die Lehrbücher in die ser Hinsicht versagen. Zum Zeichnen von Kreisen mit großen Ra dien wurde ein besonderes Präzisionsinstrument konstruiert. Die fünfte Gruppe schließlich, die der Gebrauchskar- ten, zeigte eine große Anzahl Seekarten fast aller Meere, die dem Gebietscharakter und den jeweiligen Zwecken entsprechend in den verschiedensten Maßstäben bearbeitet waren. Hier waren Scgclkarten zu sehen, die nur für die Befahrung der hohen See dienen, Küstenkartcn, die beim Ansteuern der Küste gebraucht werden, und schließlich Sonderkarten von Buchten, Flußmündun gen, Reeden und Häfen, die beim Ankern und Einlaufen nötig sind. Die meisten dieser Karten sind in Krchfer gestochen, einzelne sind auf lithographischem Wege hergcstellt worden. Bei den See karten wird allgemein der Kupferstich, obwohl er das teuerste Ver fahren ist, vorgezogen, weil die Seekarten dauernd und oft sehr umfangreichen Berichtigungen unterworfen sind und nur die Kripferplatte unbeschränkt berichtigt werden kann. Verschiedene Karten, auf Kunstdruckpapier gedruckt, vervollständigten das Bild. Die ausgestellten Karten waren nur eine geringe Auswahl des deutschen Seekartcnwerkes, das zurzeit etwa 700 Karten umfaßt. Eine Erdkarte als Übersichtstafel stellte den Stand des heutigen Seekartcnwerkes in anschaulicher Weise dar. Auf zwei Reihen von Tischen waren als Ergänzungen zu den Karten Seehandbücher, Leuchtfeuerverzeichnisse und son stige nautische Veröffentlichungen ausgestellt. Die modernen Seehandbüch er haben einen doppelten Zweck: einerseits dienen sie als Erklärung der dazu gehörige» Seekarten, anderer seits vertreten sie gewissermaßen die Stelle von Reisehandbüchern und enthalten daher alles, was für den Schifsssührer und den Aufenthalt der Schiffe an der Küste und in den Häfen von Wichtig keit und geeignet ist, den Verkehr der Schiffe mit dem Lande zu erleichtern. Schließlich enthalten besondere Bücher auch alles das, was für die Reisen der Schisse über See notwendig ist, also alle hydrographischen Angaben, die vielfach durch periodisch erschei- neude Strom- und Wetterkarten ergänzt werden. Mit dem Beginn der Vermessungen seitens der Kgl. Preuß. Marine (1867) wurde mit der Bearbeitung von »Segelanweisun- gen-« für die deutschen Küsten sofort begonnen, die sich späterhin schnell entwickelten. Neben diesen Seehandbüchern für die heimischen Gewässer erschienen von der Deutschen Seewärts in Hamburg bereits im Jahre 1885 das »Segelhandbuch für den Atlantischen-, 1892 das »für den Indischen-- und 1897 das »für den Stillen Ozean«. Im Gegensatz zu den vorigen Büchern sind diese rein wissenschaftliche I28S
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