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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.08.1921
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1921-08-27
- Erscheinungsdatum
- 27.08.1921
- Sprache
- Deutsch
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^ 200, 27. August 1821. Redaltioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dlschn. Buchhandel. ihrer Meinungsbildung vorgcgriffen und wünschen auch ihrem Organs aller Zweige des Buchhandels, und er übersieht, daß bei Meinungsausdrnck selbst die geeignete Form zu geben. Für die-! aller Anerkennung der ausgezeichneten Redaktion den wertvoll ses Bedürfnis der Tagesschriftsieller, das allmählich sogar Presse- sten Lesestoff doch immer der einzigartige Anzeigenteil des Bör- fremde Behörden zu begreifen beginnen, fehlt es merkwürdiger-, scnblattes bildet und erst dieser, ergänzt durch den redaktionellen weise im Buchhandel an Verständnis. Doppelt verletzend für die ^ Teil, ein vollständiges Spiegelbild des buchhändlerischen und li- Presse, gerade weil der Buchhandel Nachbargebict ist. terarischen Lebens gibt. Man gewähre der Öffentlichkeit und be- Den Tageszeitungen wird auch ihre meist ablehnende Haltung' sonders der Presse die Möglichkeit, ständig in diesen Spiegel zu gegen die Valutaordnung auf Schuldkonto gebucht. Schon daß blicken, und man wird eine wesentlich Ursache der Entfremdung sie sich überhaupt unaufgefordert mit der Auslandordnnng deSjbon Buchhandel und Presse als der Vertreterin der öffentlichen Meinung beseitigt haben. deutschen Buchhandels beschäftigen, wird ihnen übelgenommen. In Wirklichkeit würde die Presse pflichtvergessen handeln, wenn! sie stillschweigend und teilnahmlos an diesen Dingen vorllber- ginge. Das gilt besonders von derjenigen Presse, die irgend welche Auslandbeztehungen hat. Ohne für oder Wider die Va lutaordnung Stellung zu nehmen, möchte ich hier nur einen Ge sichtspunkt hervorkehlen, auf den ich schon in der letzten Haupt versammlung der Deutschen Gesellschaft für Auslandbuchhandel in Abwehr von Presseangriffen der Valutaordnungspartei hinge- wiesen habe: Im Ausland sind Befürworter der Valutaordnnng die Sortimenter, — für den Buchhandel vielleicht mit Recht von ausschlagebender Bedeutung, aber ihrer Kopfzahl nach nur wenige Hundert. Gegner aber sind alle privaten Abnehmer des deutschen Buches, und das sind in erster Linie die Auslandleser der deutschen Tageszeitungen. Diese fühlen sich in ihrem Deutsch tum verletzt oder, wenn es sich um ausländische Staatsangehö rige handelt, für ihre Gesinnung übel gelohnt. Dementsprechend beeinflussen die Auslandkorrespondenten ihr heimisches Blatt, wie auf gleicher Grundlage auch die Gesandten und Konsuln das Auswärtige Amt unterrichten. Die Zeitungsverlage selbst, die in der Zeit des ersten Valutaelends gleichfalls Auslandzuschläge auf Bezugspreis und Anzeigen erhoben, sind aus politischen und kulturellen Erwägungen längst davon abgekommen. Ob das maßgebend für den Buchhandel ist, kann dahingestellt bleiben, aber der Presse schlankweg die Kenntnis der Dinge und das Recht ihrer Erörterung abzusprcchcn, das verrät eine gewisse Weltfremdheit der anderen Seite. Daß die Presse im allgemeinen ziemlich einseitig zugunsten der Kulturabgabe unterrichtet ist, mag zuzugeden sein, aber wie unglückselig ist gerade der Kampf gegen die Kulturabgabe von seiten des Buchhandels geführt! Stoch in der letzten Hauptver sammlung des Deutschen Berlcgervereins habe ich darauf auf merksam gemacht, daß nach meiner Kenntnis der Dinge im Reichswirtschaftsrat wenig Neigung für die in Wahrheit kultur feindlichen Pläne vorhanden wäre, aber es käme darauf an, be sonders den Arbeitervertretern mit aufklörendcm Material an die Hand zu gehen, um ihren ablehnenden Standpunkt zu festigen, wenn es auch Überwindung koste, sich vor dieser Körperschaft vernehmen zu lassen, in der die Schriftstellerwelt so reichlich und die Vcrlegerschaft — dank ihrer Uneinigkeit — gar nicht vertreten sind. Leider hat die Verhandlung vor dem Reichswirtschastsrat einen üblen Ausgang gehabt. Aber wenn es auch nicht die Schuld der Verlagsvertrctcr war, daß sie sich nicht zu Gehör bringen konnten, so bleibt doppelt zu bedauern, daß der Haupt teil von dem, was vorher gegen die Kulturabgabe von seiten des Buchhandels vorgebracht wurde, vor leeren Tribünen verhan delt und nur im eigenen Kreise der bereits überzeugten borge tragen wurde, so z. B. die ausgezeichneten Artikel von Voigt länder im Börsenblatt. Nun sind vielleicht diese Artikel und an dere in Sonderdrucken versandt, aber wer da glaubt, daß damit dieselbe Wirkung erzielt wird, wie sie die Veröffentlichung im Rahmen eines Fachblattes hat, wer da verkennt, daß er ans den ständigen Leser eines Blattes ganz anders einzuwirken vermag, als wenn er genau dieselben Ausführungen einem unvorbereite ten, unwilligen, mit ganz anderen Dingen beschäftigten Leser im Sonderdruck zustellt, der hat das Zeitungswesen noch nicht be griffen. Er verkennt auch den Wert eines Fachblattes, wie ihn das Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel haben könnte, wenn es der Öffentlichkeit zngängig wäre. Nun gibt es ja noch andere Fachblätter des Buchhandels, das »Buchhändlergildeblatt- und i Die Kartenausstellung in der Deutschen Bücherei anläßlich des 20. Deutschen Geographentages. IV. sl—III siche die Nr». 180, 188 u. 194.) Die Seekarten der deutschen Marineleitung. Seeschiffahrt und Marinewesen haben von jeher auf den Be wohner des Binnenlandes eine große Anziehungskraft ausgeübt. Daher war auch das Interesse für die Ausstellungsabteilung des ehemaligen Reichsmarineamtes, der jetzigen Marine leitung im Reichswchrministerium, besonders lebhaft, zumal sie außerordentlich reichhaltig ausgestattet war und viele neue, durch die Bedürfnisse des Weltkrieges hervorgerufene Kartenalten zeigte. Die Entwicklung des deutschen Seekartenwerkes hat durch L. Schmidt, G. Zacharias und W. Wille in den schon mehrfach genannten »Beiträgen zur deutschen Kartogra phie- S. 73—97 eine ausführliche Darstellung von seiten dieser an der Herstellung beteiligten Fachleute gefunden und auch sonst sind gelegentlich orientierende Aufsätze über die Seekarten erschienen*). Daher können sich die folgenden Zeilen auf eine Beschreibung des Ansstellnngsmaterials beschränken, um dessen Zusammenstellung und Aufbau sich die Herren Korvettenkapitän Spieß als De zernent des kartographischen Dezernats der Nautischen Abtei lung in der Marineleitung und Kartograph Werner die größ ten Verdienste erworben hatten. Beiden Herren bin ich auch für die Überlassung von Unterlagen zu diesem Bericht und für manche interessante Erklärung an den ausgestellten Karten zu großem Danke verpflichtet. In der ersten Gruppe wurde die historische Ent wicklung der deutschen Seekarten an ein paar aus gewählten Beispielen vor Augen geführt. Sie begann mit der 1808 herausgegebenen Landkarte der Nordseeküste von Spie keroog bis Cuxhaven, die bei der Erwerbung des südlichen Jade- gebietes durch Preußen zur Anlage von Wilhelmshaven mit be nutzt worden ist. Sic ist eine reine Landkarte in zwei Blättern im ungefähren Maßstab I : 88 000 mit der Jade, dem Jadebusen und der Weser, von Vegesack bis zur Mündung, läßt aber sehr gut die damalige Gestaltung und Lage der zum größten Teil noch heute vorhandenen Sändc und Platen erkennen. Bei Betrachtung der Karte fällt sofort aus, daß die Inseln Spiekeroog und Wangeroog damals eine ganz andere Gestalt hatten als heute. Wangeroog bestand aus einer größeren und drei kleineren Inseln. Das alte Kirchdorf lag dicht südwestlich von dem früheren alten Kirchturm, während das heutige Kirchdorf etwa 2500 >» östlich von ihm liegt. Als ältestes deutsches nautisch-kartographisches Hilfsmittel ist wohl der Plan »von dem Hafen zu Swincmünde- anzuschen, der schon vor 1840 in Gebrauch war. Er war dazu bestimmt, dem See fahrer die Ansteuerung von Swincmünde zu erleichtern. Auf der vorderen Seite enthält er ein Situationskärtchen mit der Hafen einfahrt ohne Ticfenangaben, außerdem eine Anzahl von Küsten- vertonnngen und Ansichten von Baken, auf der Hinteren Seite eine »Beschreibung des Hafens von Swinemünde und der Wasser fahrt von Swinemünde bis Stettin in vier Sprachen. Hcrge- stellt worden war dieser Plan im Berliner Königlichen lithogra phischen Institut. *l Vgl. die Marine-Rundschau, Aunalcu der Hydrographie und maritimen Meteorologie usw. sowie die Denkschrift: 50 Jahre vom Hydrographischen Bureau zum Nautischen Departement 1801—1911. neuerdings die »Deutsche Verlegerzeitung--, die jeder erhalten kann, der sie zu lesen begehrt. Aber wer diesen Einwand macht, unterschätzt die Bedeutung des Börsenblattes, als des führenden!1911 Hcrausgcgeben vom Reichs-Marineami. Berlin, E. S. Mittler L Sohn 1283
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