Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 29.08.1866

wie verlangt, noch ganz gut wegkommen, d. h. die kleinereHälste zu tragen haben. Zur weiteren Illustration des Verlangens der coalirten Pe tersburger Handlungen muß noch erwähnt werden, daß eine da von denSchreiber dieses und viele Andere gar nicht bezahlt hat. Ein paar andere absolut und im Vergleich zu früheren Jahren sehr ungenügend undmit gcoßemUebertrag, während sick dieDis- pvnenden einer respectablen Höhe erfreuen. Nur eine hat verhältnißmäßig gut bezahlt, mir fehlen aber heute noch (20. Au gust) Remittenden und Disponenten, ja jedeAngabe darüber, ich kann also das Conto nicht ganz genau bcurtheilen. Remittenden fehlen noch von mehreren, Disponendenlisten kommen seit Jah ren von fast allen russischen Handlungen Wochen und Mo nate nach der Ostermesse; gehört das mit zur Valuta? Es macht einen eigenthümlichen Eindruck, wenn man so eine Oster- meß-Disponendenliste imJuli oder August empfangt und in der selben eineRcihe von Artikeln findet, von denen schon Exemplare in neueRechnung bezogen worden sind, neeistAnfan'g desJahres. Und das Alles neben Schließung der Rechnung vor Ende des Jahres trotz Eisenbahn, wodurch russische Handlungen jetzt bester gestellt sind, als ungarische oder auch ostpreußische vor der Zeit, denen doch nie eine solche Ausnahmestellung eingeräumt wurde. Eine außerhalb der Coalition stehende, von diesen ziemlich deutlich als Schleuderin bezeichnete Handlung glaubt uns noch stärker rühren zu müssen, indem sie den Unterschied zwischen Sil ber und Banknoten auf 55, sage fünf und fünfzig Procenl angibt. Wahrlich, das nenne ich aufUnkenntniß mit demCours- zettel speculiren, mit einer Keckheit, die einer besseren Sache würdig wäre. Mit solchen Uebertreibungen wird weiter nichts erreicht, als das Gegenlheil von dem, was man will: kein Mi r- leid. Kommt dazu, daß Alle miteinander wohlweislich unterlas sen zu sagen, wie hoch sie den preußischenThaler verkauft haben; freilich würde das ihr Jammern am kräftigsten illustriren. Die Drohung des sogenannten SchleudercrS, sich da, wo ihm keine Bonification gewährt wird, auf Absatz des Allernothwendig- stcn zu beschränken, wird eintretendenFalls am besten mitConto- schließung beantwortet.. H. Zu Nutz und Frommen des gesummten Buchhandels wollen wir nicht Unterlasten, einen Schmutz ganz neuer Art hier mit aufzudecken. Eine Sortimentsbuchhandlung Magdeburgs erhält am 23. August ein Schreiben folgenden Inhalts: Ew. Wohigeboren! Da ich morgen hier abreise, das Buch in einer hiesigen Buchhand lung nicht vorgesunden habe und vom l. Oct. ab in Ihrer nächsten Nähe dauernd wohne, so wende ich mich heute schon an Ihre mir em pfohlene Handlung mit der ergebensten Bitte, mir gef. zu besorgen: 1 Exemplar der Schrift von Prof. vr. tk. W. Neumann: Ge schichte der messianischen Weissagung im Alten Testament. 2 Thle. Den Betrag dafür werde ich Ihnen bei persönlicher Abholung so fort entrichten und wahrscheinlich bei der Gelegenheit auch Veranlas sung haben zu einer grbßern Bestellung. Das Porto für diesen Brief, da ich augenblicklich keine Freimarke habe, bin ich erbötig, Ihnen zu vergüten rc. Erfurt, 22. August 1866. Aug. Weichsel, Land, tkeol. Das Schreiben war nach Form und Inhalt nicht geeignet Bedenken zu erregen, und das bestellte Buch soll soeben von Leip zig verschrieben werden. Da fällt einem der Geschäftsangchöri- gen eine eigenthümliche Aehnlichkeit der Handschrift in jenem Briefe mit der des Hrn. E. Rued iger in Bleichcrode auf (nach Schulz' Adreßbuch jetzt inDarmstadl); er nimmt daher Veranlas sung, in der nächsten befreundeten Sorlimentsbuchhandlung seine Beobachtung mitzutheilen. Und siehe da! — ein völlig gleich lautender Brief von derselben Hand, auf dieselbe Papiersorte ganz gleichartig geschrieben, ist hier angelangt, und die Ver schiedenheit besteht nur darin, daß der Oareä. tieool. hier nicht Weichsel, sondern Hentze heißt und daß „Günther's Meister briefe" anstatt Neumann verlangt werden. Diese auffällige Uebereinstimmung führt dann weiter zu der Entdeckung, daß noch zwei weitere hiesige Handlungen mit Zuschriften des unter ver- schiedenen Namen briefstellernden Herrn beglückt worden sind, so daß also jetzt vier gleichlautende Briefe vorliegen, in welchen in Summa bestellt werden: 2 Er- Neumann, messian. Weissa gung und 2 Er. Günther's Meisterbriefe, beide Werke be kanntlich beiRuediger in Bleicherode erschienen! Die geehrten Leser des Börsenblattes werden dem Bericht erstatter erlasten, seine Schlußfolgerungen aus den mitgetheilten Thatsachen hier mitzutheilen, sich selbst aber hüten, durch ähnliche Manipulationen zu Nachtheil zu kommen. Miscellen. Als ein Mangel im Buchhandel, wo sich die Saldi so sehr zersplittern, daß es oft nicht lohnt, Klage- und Portokosten aus zugeben, will es dem Schreiber dieser Zeilen noch erscheinen, daß sich noch nicht ein rechtskundiger College oder sonst ein Rechts freund zu Annahme von Klagen oder Eintreibung von Ausständen in aller Herren Ländern offerirt hat. Es gehen im Buchhandel durch diesen Mangel noch vielePosten und Pöstchen verloren, und gern würde für deren Eintreibung die Hälfte oder mehr abgegeben, wenn nur wenigstens noch etwas gerettet würde; auch würde dadurch derBuchhandel mehr von unsaubern Vögeln gereinigt werden. Eine Erörterung über diesen Gegen stand möchte Mittel und Wege finden lasten, wie dem Mangel .abgeholfen werden könnte. L. Neuigkeiten der ausländischen Literatur. Niederländische Literatur. (Auszug aus dex,,IXederl3nd.8ibIioArapbie" von M.Nij ho ff im Haag.) kVrvLie, vr kV, de inkalatie van AeneeslrracbtiAe vloeistoiken en Kars aanvvendiA bi) rielcten der adsmkalinASlverlctniAen. Pen dienst« van AeneesIcundiAe» bewerbt. Idit bet kooAd. vertaald dovr vr. ?. d. Verkamen. 1. 6edeeite. Ar. 8. LerAen-op- 2oom, 8teenme!)er. ?ro compleet 1 k. 80 c. ULliLLeer, V., Victor klmanuel. vistorisck - romantiscbe scbets. binar bet KooAd. 2 Hin. 12. Llorinckem, van der IVIast. 3 1. 75 c. kissLi., vr. O., natuurwetenscbappelijbe tberapkie en de Aenees- middelen van Nademacber, met opAave van de bereidinA der artsenijen die in de pkarmacopoeen niet vooricomen. biaar bet booAd. kost 8. Veeuwarden, 8vvarts. I f. lVIiine-v^c«, VovtSL, liistoriscke noveilen, Ar. 8. (IVIot Aelitb. titel- viAnet.) 6orinckem, van der Nast. 2 f. 70 c. Nkwci.irrL, d., bet rvvarte doeb van Lerlijn. klon sociale rvman. biaar bet KooAd. I. Deel. Ar. 8. (IVIet Aelitb. plast.) Amster dam, 6ebr. öinAer. 4 k. 20 c. 8lLULie, kV, Oateckismus der ranAbunst. IVIet velo in den teilst Aedrubte notenvoorbeelden. Idit bet KooAd. door 6. Vl. van 6older. ?ost 8. Amsterdam, ürinbman. 1 f. 8ioNLieLee, vr. 6. X. 6. K., en 4. 6. 4«VLl.v, KooAd uitscb- nederlandscb en nederlandsck-dvoAdnitsck wvvrdendoeb. 1. .46. No^. 8. Velden, biootkove» van 6oor. 40 f. 6omple«t in 2 deelon ä 16—20 all. 17l.iei0i, Vr., Vickaam en riel. Krondtrelrlcen eener ps^ckoloAis van den mensck. IVIet eene aanbevelinA van vr. VV. d. donclebioet. Vit bet KooAd. I. 4ll. Ar. 8. öerAen-op-2oom, 8teenmeijer. 45 c. vompleet in >8 all.