Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.12.1866
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1866-12-10
- Erscheinungsdatum
- 10.12.1866
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18661210
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-186612101
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-18661210
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1866
- Monat1866-12
- Tag1866-12-10
- Monat1866-12
- Jahr1866
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
2654 Nichtamtlicher Theil. 148, 10. December. Oeffnungen vermittelt wird. In dem ersten Raume sind zwei durch Dampfkraft getriebene große Schnellpressen aufgestellt, in dem zweiten befindet sich nur eine solche. Diese drei Pressen liefern zusammen in der Stunde achtzekntausend Abdrücke. Für das Auge des Laien ist es ein interessantes Schauspiel, diese Maschinen in Thäiigkcit zu sehen. Wie auf ein geheimes Zauber wort fliegen die bedruckten Bogen rechts und links heraus; vier Knaben legen die weißen Bogen geschickt an die Eylinder, welche dieselben sofort der großen Walze zuführen, die zunächst der sich horizontal hin und her bewegenden Druckform befindlich ist, und, mit dem Bogen umkleidet, wahrend ihrer Drehung den Druck desselben bewerkstelligt. Aber kaum hat das Auge Zeit, diesem mit reißender Geschwindigkeit bewerkstelligten Borgange zu fol gen, denn noch haftet der Blick an dem neu zugcführten unbe- drucklcn Bogen, und schon verschwindet derselbe im Nu mit seiner reichen Beute an Neuigkeiten aller Art. Eine weitere Ver vollkommnung der Schnellpresse bildet eine neu erfundene Vor richtung an derselben, vermittelst welcher die Thatigkeil der vier Knaben, die früher an jeder Maschine nöthig waren, um die Bo gen aufzufangen und zurecht zu legen, entbehrlich gemacht worden ist. Diese Vorrichtung besteht aus einem Gitter von feinen Holz- stäben, welches sich auf und nieder bewegt, und zwar genau dem raschen Tempo folgend, in welchem die Bogen aus der Maschine herauskommen, so daß jeder derselben einen Druck erhält, welcher ihm sofort eine Stelle auf dem Häuflein seiner bereits erschiene nen Brüder anweist. Durch diese an und für sich höchst einfache Vorrichtung, die übrigens in den meisten größeren Druckereien ähnlich angctroffen wird, ist wieder ein nicht unbedeutender Auf wand von Menschenkraft durch Maschinenthätigkeil verdrängt worden.*) Man kann stundenlang in sinnender Betrachtung vor diesen mit Riesenkräften arbeitenden Maschine» stehen, und erst beim eigenen Anschauen ihrer Thätigkeit und ihrer Leistungen begreift man die Möglichkeit der schnellen Vermittelung thatsächlichcr Vorgänge aus den weitesten Entfernungen. Es ist hier nicht der Ort und lauft unserem Zwecke entgegen, eine den Mann vom Fach befriedigende, ausführliche Beschreibung der Schnellpresse zu geben; unsere Skizze will nur, wie oben be reits bemerkt, bei den Eindrücken der äußeren Erscheinung ver weilen und eine allgemeine Anschauung derjenigen Vorgänge vermitteln, welche bis zur Fertigstellung der Zeitung norhwen- dig sind. Interessante Rechtsfrage. A. hat seiner Zeit an B. sein Sortimenisgeschäfl verkauft und sich dabei contractlich verbindlich gemacht, fernerhin keine Sortimcnlsgeschafte mehr zu betreiben, noch sich an solchen zu betheiligen. Nun hat aber A. als Verlagsbuchhändler und Druckcreibe- sitzer in einem speciellen Falle, dessen nähere Erörterung nicht hiehcr gehört, einen eignen Verlagsartikel an die Mitglieder eines Vereines auf dem Subscriprionswege direct verkauft und wird demselben deshalb von B. der Vorwurf des Eonlraclsbru- ches gemacht. Es entsteht hiernach die einfache Frage: ,,Jst es Sorti ments betrieb zu nennen, wenn ein Verleger seine eigenen Verlagsartikcl en detail verkauft?" Dabei wird ausdrücklich bemerkt, daß bei Beantwortung *) In der Staatsdruckerei in Wien sahen wir einmal achtund dreißig Druckmaschinen von einem einzigen Manne gehandhabt. Alle übrigen Manipulationen: Zerschneiden des Papiers ohne Ende, das benutzt wurde, Auffangen der Bogen rc. verrichten die Maschinen selbst. D. Red. d. „Gartenlaube." ! dieser Frage alle Eollegialitäts- und Billigkeitsrücksichtcn außer Betracht bleiben müßten, da A- solche vollständig anerkennt und in ausgedehntestem Maße übt. Es handelt sich lediglich um einen ausnahmsweisen, durch besondere Umstände gebotenen Fall, dessen Rechtszuständigkeit festgestellt werden soll. Die Frage scheint mir nicht ohne allgemeines Interesse und sollte es mich freuen, wenn sie in diesen Blättern von kompeten ter Seite eine Beantwortung fände. ^.. Miscellen. Zum Weihnachtsfeste! — Die meisten Journale er scheinen so, daß sic Freitags den Eommissionären eingeliefert werden und als Folge davon die Ballen resp. Postpackete an diesem Tage von Leipzig abgehen, um so Montags an ihre Adresse zu gelangen. Nun fällt in diesem Jahre auf Montag der heilige Abend und da ist wohl kaum in einem einigermaßen lebhaften Geschäfte Zeit, Journale tc. zu expediren. Wäre es nun nicht zweckmäßiger und für die meisten Handlungen erwünscht, wenn die auf Freilag den 21. December fälligen Journale diesmal schon am Donnerstag ausgegeben würden? — Dann bekommt man die Ballen Sonntags und hätte Muße genug, die Journale rc. zu expediren. Bei speciell sächsischen Feiertagen geschieht dies öfters und ist es wohl nur eine billige Conccssion, wenn von Seiten der Herren Verleger diesem jedenfalls berechtigten Wunsche Rechnung getragen wird. Einer für Viele. Unpraktische Vorschläge. — Man muß sich daran ge wöhnen, im Börscnblatte zuweilen auch unpraktische Vorschläge zu finden. Zu diesen gehört der in Nr. 140, welcher die Verleger nökhigen will, die Rcmittendenfacluren so zeitig zu versenden, daß sie mit Anfang des neuen Jahres in den Händen dcr Sorti menter sind. Von letzteren kann es nur ein verschwindend kleiner Theil sein, der nicht in der ersten Hälfte des Januar noch genug mit den Privatrechnungen zu lhun hat und der die zweite Hälfte nicht gern benutzt, um Rechnungsauszüge zu ordnen und, da die meisten Sortimenter auch etwas Verlag haben, Auszüge zu ma chen und Transporte anzugeben. Was soll überhaupt diese Hetz jagd, welche einige Sortimenter schon im Januar mir den Re- mittenden anstellcn? Sie gereicht weder dem Verleger noch dem Sortimenter zum Nutzen; denn dem ersieren kann auch nicht daran liegen, daß seine Artikel in den für den Buchhandel gün stigen Monaten auf dem Sortimentslagcr fehlen. Man sollte fast glauben, daß nur die AnLst, es möchten einige Bücher aus alter Rechnung noch verkauft werden, die zur Ostermesse zu bezahlen wären, solches Treiben mit den Remitrenden vcranlaßte. Wenn im Lause des Januar und bis Anfang Februar die Remittenden- facturen eingehen, dann kommen sie, nach allen gemachten Er fahrungen, zeitig genug. r. Rüge. — Den Verlegern von Goethe, H. Heine, Jean Paul, Körner, Lessing, Rcdwitz, Rückert, Shakspcare, Zschokke, kurz der gediegensten, gangbarsten Literatur dürfte es nicht un interessant sein, zu erfahren, daß Hr. Hermann Schmidt jun. in Leipzig diese Werke zu denselben Preisen in Nr. 278 der Leipziger Zeitung dem Publicum anbietet, wie dieselben vom Sortimenter den Verlagshandlungen baac abgekauft werden müs sen ! — Hr. F. A. Brockhaus hat sich in ehrenwerlher Weise gegen derartiges öffentliches Ausbicten auch seines ,Konversa tions-Lexikon" erklärt und die Bezugsquelle, von welcher dem Hrn. Schmidt jun. das letztere Werk geliefert wird, sobald sie ihm bckanntwerde, zu verstopfen zugesagt. Thuet, Ihr geehrten Herren Verleger, die es angeht, desgleichen! 6. ll—8-
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder