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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.12.1866
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1866-12-17
- Erscheinungsdatum
- 17.12.1866
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
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Nichtamtlicher Theil. 2713 Geschäftes im Auge hatte. Der Kreis der Mitarbeiter wurde fortwährend ausgedehnt, das Format mehrmals vergrößert, und > die Kölnische Zeitung erschien zuerst unter allen deutschen Blat tern (1838) mit einem Feuilleton, in welches sich das „Bei blatt" verwandelt hatte. Aber je mebr die Kölnische Zeitung an Bedeutung zunahm, desto argwöhnischer wurde sie von der Cen- sur überwacht, besonders seitdem Ende 184l die Leitartikel auf traten, welche, trotz jener erst im Jahre 1848 verschwundenen albernen Tortur des Geistes, den bis dahin unerhörten Versuch wagten und consequent fortsetzten, das im „Schatten kühler Denkungsart" befangene politische Urtheil des deutschen Volkes zu reifen, und, neben der raschen Mittheilung der Tagesneuig keiten, dem Blatte allmählich den Rang erwarben, den es zur Zeit in der deutschen Presse einnimmt. Seit dem Tage, an welchem der letzte der Eensoren die diktatorische Machtvollkommenheit sei nes „Xon imprimatur" (Darf nicht gedruckt werden) nicht mehr geltend machen durfte, ging die Abonnentenzahl einer fabelhaften Steigung entgegen, sank wieder in der politischen Abspannung seit 1850, namentlich in Folge der 1852 eingeführten Zeitungs steuer, welche nebenbei bemerkt für die Kölnische Zeitung gegen wärtig achtunddreißigtausend Thaler pro Jahr beträgt, hob sich jedoch mit dem neu erwachten politischen Leben der Völker und braucht gegenwärtig zwanzigtauscnd Exemplare. Außerdem er scheint die Kölnische Zeitung seil dem 5. Oktober d. I. auch noch in einer auf der gleich hohen Rangstufe wie die Tagcsausgabe ge haltenen, für das Ausland bestimmten Wochenausgabe. Wenn es Joseph Du-Mont gelungen ist, sein Blatt, das nicht einmal in einer Hauptstadt erscheint, zum verbreitetsten der gesummten deutschen Presse (wenigstens der großen politischen) zu machen, so wirkte dazu freilich die Gunst der Umstände, die Lage Kölns, das Aufblühen der Stadt und der Rheinlande unter preußischem Scepter mit, aber diese Gelegenheit würde wenig ge holfen haben, wenn er sie nicht so umsichtig und rastlos benutzt hätte. Unermüdlich verbesserte er den technischen Betrieb des Blat tes und erbaute 1846 in der Breitenstraße die stattlichen Ge bäude, in welchen jetzt die Zeitung und die Buchdruckerei ihren Sitz haben. Joseph Du-Mont scheute weder Mühe noch Kosten, um die erfreulich fortschreitende Zeitung zu vervollkommnen, und gönnte sich, um die kleinsten Einzelheiten besorgt, bei Tag und Nacht keine Ruhe. In demselben Geiste wird das Unternehmen, wie ich mich reichlich zu überzeugen die Gelegenheit halte, auch nach dem 1861 erfolgten HinscheidenJoseph's mir einer Consequenz fortgefühct, welche den gerechtesten Anspruch auf unser Lob hat und zu der Hoffnung auf immer größere Resultate berechtigt, zumal wenn man bedenkt, welchen enormen Einfluß die Tagespresse sich zu er ringen gewußt hat, und dabei berücksichtigt, daß die Kölnische Zeitung immer nur das eine schöneZiel im Auge hat, durch ruhige, objektive Beurtheilung der Weltereignisse eine versöhnende Macht zwischen den streitenden Parteien zu bilden und durch einen ganz ungeheuren Aufwand materieller Mittel der Mit- und Nachwelt das reichhaltigste Material zu liefern. Man kann von unserm Standpunkte aus und als entschiedener Demokrat nicht immer mit der Kölnischen Zeitung gehen, aber man muß an ihr aner kennen, daß sic in den schwierigsten Perioden unseres politischen Lebens ohne Furcht auf dem Kampfplatz für die gute Sache er schienen ist und zur Förderung unserer Zustände viel beigetra gen hat. Kreuzband-Sendungen betreffend. Bei Gelegenheit der vor kurzem staltgehabten Versendung meines Eicculars an die Gläubiger der Mayrischen Buchhandlung hier ist es mir ausgefallen, daß von vielen Handlungen die dem Eirculare angefügteAnnahme-Erklärung zwar unterschrieben, aber nicht, wie ich gebeten, unter Kreuzband, sondern als Brief mir zurückgcsandt wurde. Die bezüglichen Verordnungen des deutsch - »österreichischen Postreglements scheinen demnach nicht allen Herren Collegen bekannt zu sein, und erlaubeich mir, im allgemeinen Interesse auf dieselben aufmerksam zu machen: sie bestimmen ausdrücklich, daß als Kreuzband-Sendungen zu behan deln sind alle Offerten, Bekanntmachungen u. s. w., welche außer der Unterschrift und dem Datum keine schriftlichen Mit theilungen enthalten*), ferner, daß Kreuzband-Sendungen frankirt sein müssen und unfrankirte oder ungenügend srankicte die er höhte Briefportotare (gleich unfrankirten Briefen) zahlen. Salzburg, 29. November 1866. Ludwig Taube. Miscellen. Von Büch ling's „Neper torium über die nach den.halb jährlichen Verzeichnissen der I. E. Hinrichs'schen Buchhandlung in Leipzig erschienenen Bücher, Landkarten rc." ist soeben der zweite Band, die Jahre 1862 bis 1865 umfassend, erschienen. Das Repertorium ist zwar bekanntlich auf einen fünfjährigen Zeitraum angelegt, aber gleichwohl hat der Hr. Herausgeber den vorliegenden Band schon mit vier Jahren abgeschlossen, weil cS zweckmäßig zu sein schien, das Repertorium in einen sachlichen Zusammenhang mit dem Hinrichs'schen fünfjährigen Bücherkata log zu bringen, dessen letzter Band ebenfalls mit dem vorigen Jahre endigt. Durch diese neue Einrichtung werden sich diese beiden im allgemeinsten Gebrauch befindlichen Hilfsmittel aller dings auf eineWeise ergänzen, die ebenso sehr zurFörderung des literarischen Verkehres dienen muß, als sie überhaupt der Orga nisation des deutschen Buchhandels zu neuer Ehre gereicht. Der nächstfolgende, dritte Band des Repertoriums soll nun also wieder erst nach fünf Jabren erfolgen. In der Bearbeitung selbst hat Hr. Büchting nach der günstigen Aufnahme, welche dem ersten Bande zutheil geworden ist, keine besondere Aendcrung eintreten lassen; nur hat er sich bemüht, den neuen Band dadurch womög lich noch nützlicher für den praktischen Gebrauch zu machen, daß er einige Haupt- und Unterabtheilungen noch mehr specialisirte, sowie das Sach-Register um 127 Artikel vermehrte, wonach das letztere nun 740 Artikel aufweist. Wir wünschen Hcn. Büchting für den großen Aufwand von Mühe und Arbeit, den sein neues Werk wieder umschließt, die reichlich verdiente dank bare Anerkennung von Seiten des Buchhandels. *) Wir haben die Annahme von Hrn. Taube, daß die Bestim mungen des deutsch-oesterreichischen Postvereins über Kreuzband-Sen. düngen bei der fraglichen Annahme-Erklärung zutreffen, nicht für richtig halten können und infolge dessen uns „im allgemeinen Interesse" an kom petenter Stelle darüber genauer zu unterrichten gesucht. Das Ergebniß davon lautet: „Während in Z. 14. des Reglements für den Postverkehr als Regel aufgestellt wird: »Gegen die sürSendungen unter Band festgesetzte ermäßigte Taxe können befördert werden: alle gedruckte, lithographirte, metallographirte oder sonst auf mechanischem Wege hergestellte, zur Be förderung mit der Briefpost geeignete Gegenstände u. s. w.« knüpft: dasselbe Reglement hieran die beschränkende Bestimmung: »Die Ver sendung der bezeichnet«» Gegenstände unter Band gegen die ermäßigte Taxe ist unzulässig, wenn dieselben nach ihrer Fertigung durch Druck u- s. w. außer der Adresse irgend welche Zusätze oder Aenderungen anr Inhalte erhalten haben. Es macht darin keinen Unterschied, ob die Zusätze oder Aenderungen geschrieben, oder auf andere. Weise bewirkt sind u. s. w.« woran sich, hier einschlagend, die fernere Bestimmung schließt: »Den Preiscouranten, Circularen und Empfehlungsschreiben kann noch eine innere, mit der äußern übereinstimmende Adresse, sowie Ort, Datum und Namensunlerschrift hinzugefügt werden.« Die frag liche Annahme-Erklärung ist aber weder Preiscourant, noch Cir cular oder Empfehlungsschreiben, vielmehr eine briefliche Mitthei lung und daher deren Versendung unter Band gegen die er mäßigte Taxe unzulässig." Die Red.
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