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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.01.1893
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1893-01-12
- Erscheinungsdatum
- 12.01.1893
- Sprache
- Deutsch
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237 9, 13. Januar 1893. Nichtamtlicher Teil. Anstalt, veröffentlicht in der Papier-Zeitung einen Aufsatz, in welchen! er den Beweis führt, daß guter Nadelholz-Zellstoff ein besserer und zuverlässigerer Faserstoff ist, als man bisher fast allgemein angenommen hatte. Die Behauptung stützt sich auf eine Beobachtung von drei Jahren, bei welcher sich nur bei wenigen Sorten ein kleiner Verlust an Reißlänge oder Dehnung herausstellte. Bei den meisten Sorten ist in dieser Zeit keine wesentliche Aenderung eingetreten. Der Genannte teilte dem gemäß die Bedenken gegen die allgemeine Zulassung der Zell stofsfaser als Hadernersatz nicht und meint, daß sorgfältig her gestellter Zellstoff in ausgedehnterer Weise als bisher zur Er zeugung besserer Papiere Verwendung finden könnte. Es sei bei Stossklaffe II ein höherer Zusatz als 25°/o wohl zulässig. Man werde ohnehin zu immer weiterer Verwendung der Zellstoffe greisen müssen, je schwieriger die Beschaffung fester Lumpen fasern wird Diese werden infolge der Verdrängung des Leinens durch Wolle und Baumwolle immer seltener, und es lohnt sich das Lumpensammeln überhaupt nicht mehr. Dieselbe Zeitung bringt aus der Feder von Albert Hoff man» und Ernst Wentscher eine umfangreiche, sehr gut orien tierende Arbeit über Schreibmaschinen. In derselben wird u. a. zunächst der Umstand beklagt, daß die verschiedenen Schreib- maschinen-Fabriken je einen Vertreter bestellen, der natürlich nur die eine Art führt. Das erschwert das Vergleichen sehr, und macht es gar ganz unmöglich. Es fehlt bei uns an einem Geschäft, wie die Firma: Dbs ll^psvvritor Ueaä (jus-rtorv in New Aork (Broadway 70), welches alle gangbaren Maschinen vor rätig hält und im Betrieb zeigt. Wer eine Schreibmaschine kaufen will, geht hin, prüft die verschiedenen Systeme mit Muße und wählt die Maschine, welche seinen besonderen Zwecken am besten entspricht. Ein solches Geschäft würde zur Verbreitung der Schreibmaschinen wesentlich beitragen. Die Verfasser zählen dann die Vorzüge und Mängel der Schreibmaschine auf. Erstere sind unseren Lesern vermutlich bekannt. Sie bestehen in der Deutlichkeit der Schrift, in der größeren Schnelligkeit, in der Möglichkeit des Einschaltens von Durchschreibepapier, sowie der Uebertragung des Geschriebenen aus die Hektographenplatte, und in leichterer Berechnung für den Druck infolge der Gleichmäßigkeit der Schrift. Die Nachteile bestehen in folgendem: Um das Geschriebene zu sehen, muß man mit Schreiben innehalten und oft einen Maschinenteil zurück klappen; man kann nur auf losen Blättern, nicht in Büchern schreiben; endlich arbeiten die Tasten-Schreibmaschinen sämtlich mit mehr oder weniger starkem Geräusch, wodurch sie die Nerven angreisen. Letzterer Umstand, sowie die mit dem Schreiben verbun denen, mechanischen Hantierungen machen die Schreibmaschine unseres Erachtens für Schriftsteller ungeeignet. Dies ist be sonders zu bedauern; es würde die Redaklions- und Verleger arbeiten in der That wesentlich erleichtern, wenn Schreib- maschinen-Manuskripte häufiger vorkämen Auch spielt in vielen Fällen der Anschaffungspreis eine bedeutende Rolle. Leistungs fähige Schreibmaschinen sind trotz des sehr lebhaften Wettbewerbes aus diesem Gebiete noch immer teuer, und das ist auch bei dem sehr zarten und verwickelten Mechanismus begreiflich. F. Soenneckens Verlag in Bonn bringt drei Neuheiten in den Verkehr, die wir zu erproben Gelegenheit hatten und praktisch sanden. Zunächst einen Briefbeschwerer aus Glas, der an sich nichts Besonderes bietet. Die Neuerung besteht hauptsächlich in einem Kalender aus zwölf Monatsblättern, der unter dem Glase in einer Vertiefung liegt. Dieser Kalender erinnert in der Ausstattung an die sehr geschmackvollen englischen Kalender, welche von der Firma W. H. Kühl in Berlin ver trieben werden, und bezeichnet einen entschiedenen Fortschritt aus diesem Gebiete. — Ferner einen ausziehbaren Handordner für unerledigte Briese, deren obere, mit Löschpapier bedeckte Fläche zugleich als Schreibunterlage dient Die Briese liegen in dem Sechzigster Jahrgang. Ordner nach dem Alphabet geordnet, und zwar besteht für jeden Buchstaben ein besonderes Fach. — Endlich einen Briesmarken- Anseuchter, der aus einem mit einem saugfähigen Gewebe überzogenen Würfel besteht. Der Würfel steht in einem Glas behälter. Ist die eine Seite des Würfels verschmiert, so kehrt man diesen um, wodurch die verschmierte Fläche ins Wasser kommt und der Gummi sich wieder auflöst. Praktisch recht brauchbar dürfte die der bekannten Tinten fabrik von E. A. Beyer in Chemnitz unter Nr. 62 488 patentierte abwaschbare und unzerbrechliche Tintenschreibtafel sein. Auf diese Tafel wird in derselben Weise wie auf Papier geschrieben. Das Geschriebene kann aber jederzeit, auch nach längerem Trocknen, mit einem Schwamm weggewaschen werden. Das Schreibgerät besteht aus zwei zusammengeklebten Papptafeln, von denen jede mit Papier überzogen ist. Das Papier ist liniiert und durchscheinend gemacht. Die Papierzeitung redet dem Fortsall des Broschierens der Bücher das Wort, weil dieses, zumal bei der meist schlechten Arbeit, die Rücken der Bogen beschädigt. Selbstverständlich verlangt sie nicht die Rückkehr zur schlechten alten Zeit, wo die Bücher roh versandt wurden; das wäre mit dem Aushören jeden Absatzes gleichbedeutend. An Stelle des jetzigen Heftens, Leimens und Einhängens der Bogen in den Um schlag schlägt die Papierzeitung ein einfaches Falzen vor. Dünnere Werke sollen dann in einem starken, bedruckten Briefumschlag oder Beutel versandt werden, schwerere Bücher dagegen in Pappkästen, ähnlich den Briespapierbehältern. Auf die Vorderseite der Pappkartons wird dann der Titel auf gedruckt. Noch bequemer wären die Bücherfutterale mit Rücken klappen oder Pappdeckel und Futterale, wie sie z. B. von der Langenscheidtschen Verlagshandlung zum Aufbewahren der Unter richtsbriefe abgegeben werden. Solche Kästen seien allerdings etwas teurer als das jetzige Broschieren; dies komme aber wenigstens bei besseren Werken kaum in Betracht. Es würde sich empfehlen, zunächst mit der wissenschaftlichen Litteratnr zu beginnen. Zum Teil gegenstandslos ist übrigens der Vorschlag insofern, als das leichte Einbinden der Bücher nach englischer Art sich einer steigenden Verbreitung erfreut. Es dürfte allmählich die Zeit kommen, wo nur diejenigen Werke, deren Einbinden sich überhaupt nicht verlohnt, in broschierter Form versandt werden. Was aber die Lieferungswerke anbelangt, so ist der Uebelstand nicht so groß, weil die Bogen meist nur ganz leicht in den Umschlag eingeklebt und nicht etwa geheftet oder gar mit Draht klammern zusammengehalten werden. G. van Muyden. Vermischtes. Die gesetzliche Regelung des Verlagsrechts in Deutsch land. — Wie die »Kölnische Bolkszeitung- mitteilt, hat in der Kom mission für das Bürgerliche Gesetzbuch der Vorsitzende mitgeteilt, daß die Materie des Verlagsrechts, und zivar sowohl die Bestimmungen über den Buch- und Kunst-Verlag wie über das Verhältnis der Redakteure und Mitarbeiter periodischer Druckschriften zu den Verlegern, in einem Spezialgesetz geordnet werden sollen, das bereits in der Ausarbeitung begriffen sei. Strasgesetznovelle. 8 184. (Verbreitung unzüchtiger Schriften.» — Die neueste Nummer der »Grenzboten« »Nr. 2 vom 5. Januar» bringt in einem ausführlichen Artikel über »die sogenannte Iwx Heinze- folgende Betrachtungen: «... In zweiter Linie wird eine Erweiterung des Kreises der Ver brechen zu 8 184 vorgeschlagen. Nach dem gegenwärtigen Wortlaut dieses Paragraphen ist die thatsächliche Verbreitung unzüchtiger Schriften Vor aussetzung der Strafbarkeit, es kann erst eingeschritten werden, wenn eine Verbreitung bereits geschehen ist. Man wird der Begründung der Vor lage darin zustimmen müssen, daß dieser Zeitpunkt des strafrechtlichen Einschreitens zu spät sei, und daß Maßregeln nötig seien, um den Ein tritt der Gefährdung der Sittlichkeit zu verhüten. Daher will die Vor lage auch den mit Strafe treffen, der unzüchtige Schriften u. s. w. fetl- hält, zur Verbreitung hersteljt oder zum Zweck der Verbreitung im 32
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