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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.11.1866
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1866-11-05
- Erscheinungsdatum
- 05.11.1866
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- Deutsch
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133,5. November. Nichtamtlicher Theil. 2297 Wwc> Bergcr-Lcvrault 8 Soh« in Straßburg. I'sv, I,. IconvArspkie 6es sspöces nouvelles elseriles ou 6nu- msrses llsns le Asiiers sslicum etc. 10. ülämoire. Ar. 4. 1865. 6 ob. * 42/z lilsmoires 6s Is socistä 6ss Sciences naturelles äs 8trssbourA. I'ome VI. I. l-ivr. Ar. 4. 6ek. * 4 ^ Lacroir, Berbocckhovcn S> Co. in Brüssel. OorllLS, O., I'scriture raconte son bistoirs. 8. 6ek. * 3 — sij'stais roi. 8. tlek. * 3 I-Lurent, 1°., Ütuäes snr I'kistoirs 6e I'bumanits. I-s pbilosopbie äu XVIIl. sibcle st Is clrristisnisme. Ar. 8. * 6ek. * 2(H Ltrauss, I,., Iss Zvllsrs ou les valeurs amäricaines. 8. 6ek. * ^ Nichtamtlicher Theil Plagiat oder strafbarer Nachdruck? Das von Hrn. H. A. Payne hier herausgegebene und ver legte „Familien-Journal", welches bekanntlich in diesem Jahre Jedermann gratis gegeben wird, welcher auf eine von dem Ver leger im Jahre 1867 zu edirende Ausgabe von Schiller'« Werken s, 3 Thlr. pränumerirt, bereitete dem Schreiber dieser Zeilen vor nicht langer Zeit eine Ueberraschung eigener Art. Ich stand gerade in Unterhandlung mit Fraulein He n ric t te Davi d i s wegen Ucbernahme des Verlagsrechts des von ihr verfaßten Wer kes: ,,Die Hausfrau. 3. Aufl. 1865.", welches ich bisher für Rechnung der Verfasserin debitict hatte, als von verschiedenen Seiten Anfragen an mich gerichtet wurden, ob Fräulein Davidis mit dem Payne'schcn Familien-Journal ein Abkommen getroffen habe, wonach diesem der Abdruck, resp. Nachdruck ganzer Capicel, ja wie es scheine des ganzen Buches, mit wenigen Auslastungen gestattet worden sei. Ich war anfangs geneigt, die Sache für einen schlechten Witz zu halten und legte wenig Werth darauf, bis ich einen Brief der genannten Dame erhielt, worin sie sich entrüstet über die freche Freibeuterei des Payne'schcn Blattes aussprach. Das vcranlaßte mich, mir das 6orxus äolioti einmal näher anzusehen, und gleich der erste Blick in die Nummern des zweiten Quartals brachte mir die Ueberzeugung bei, daß hier einer der unverschämtesten Plagiatoren, die je in das literarische Handwerk gepfuscht, sein Wesen getrieben habe. Unter der Rubrik „Prak tische Winke für Hausfrauen und diejenigen, welche cs werden wollen" liefen durch nicht weniger als elf Num mern, mit jedesmaliger Ueberschlagung einer Nummer, spalcen- langc Artikel, deren einzelne Ucberschrifkcn mit der behaglichsten Dummdreistigkeit auf die Capitel des Davidis'schen Werkes hin- wiesen, an denen nur die Reihenfolge geändert schien. Um den Lesern d.Bl. einen Begriff davon zu gccken, in wel cher Weise der fruchtbare Mitarbeiter des Payne'schcn Journals das Davidis'sche Buch benützt, resp. verarbeitet, verbessert und vermindert hat, sei es gestattet, hier aä libitum diesen oder jenen Passus herauszugreifen. Zuerst kommt eine Einleitung, worin die Ideen, welche die Ver fasserin der „Hausfrau" in ihrer Einleitung und dem „Wort an junge Frauen" entwickelt hat, in ziemlich freier Uebecsetzung und stark gekürzt vorgelragen werden. Dann folgt,,Von der Behand lung der Dienstboten". Wir stellen Urschrift und Plagiat neben einander : Davidis, Hausfrau. I. Aufl. 1861.*) Se. 171. Die Behandlung der Dienstbo ten ist einer der wichtigsten Zweige des Hauswesens Der Grund liegt oftmals in einer mangelhaften, entweder rück sichtslosen oder zu nachsichtigen oder in einer ungleichmäßigen Be handlung. Vor allem lehrt die Erfahrung, daß es nbthig ist, beim Miethen *1 In den folgenden Auflagen zu haben scheint, sind hier und da Familien-Journal 1866. I. Sem. Se. 151. Zu den schwierigsten und wich tigsten Zweigen des Hauswesens ge hört unstreitig die Behandlung der Dienstboten, welche weder rück sichtslos noch zu nachsichtig und namentlich nicht ungleichmäßig sein darf. — — — — — — — Bei dem Miethen eines Dienst boten hat man zuerst darauf zu die der Plagiarius nicht besessen einige Veränderungen eingetretcn. der Dien ooten drei Sachen zu be rücksich gen. Erstens ist dabei auf rechnia,e Ellern derselben zu sehen, die ihre Kinder zur Sittlichkeit, zur Treue, zur Wahrheit anhalten, an Reinlichkeit gewöhnen .... Zwei tens nehme man kein Mädchen ohne gute Zeugnisse, wobei es jedoch rath- sam ist, sich bei ihrer früheren Herr schaft näher zu erkundigen. Die Zeugnisse sind oftmals oberflächlich ausgestellt, Drittens kommt es, falls die zu Miethende schon gedient haben sollte,.... sehr auf den ersten Dienst an, in dem gerade von diesem die spätere Tüchtigkeit oder Unbrauchbarkeit größtentheils abhängt u. s. w. sehen, daß derselbe rechtliche Eltern hat, welche ihn von Jugend au an Wahrheit, Treue, Sittlichkeit und Reinlichkeit gewohnt haben. — Man lasse sich jedesmal, wenn der Dienstbote schon früher gedient hat, seine Zeugnisse vorlegen; man wird aber gut thun, noch außerdem sich bei den Herrschaften zu erkundigen, da es mit den Attesten oft nicht sehr genau genommen wird. Hat der Dienstbote schon gedient, so thut man wohl, wenn man die erste Herrschaft auch berücksichtigt, denn cs komm: sehr viel darauf an, wie der erste Unterricht gewesen ist, den ein Dicnstbote erhalten hat u.s. w. Als zweite Probe geben wir einen Passus aus dcmAbschnitt „Vom Reinigen und Putzen der Zimmer und Möbel" (Se. 216), welcher sich unter derselben Aufschrift bei Davidis' Hausfrau auf Se. 95 findet. Davidis, Hausfrau. 1.Reinigen derOfenröhre. Von Zeit zu Zeit muß die Röhre mit einer sogenannten Schwenkruthe, woran ein Wischer befestigt ist, einige Male von oben nach unten durchgestoßen werden, . . . wobei eine zweite Person einen Eimer dicht unter die Röhre hält und dann die Kapsel abnimmt, da mit der leichte Ruß sich nicht dem Zimmer mitthcüt. ... In der Zwi schenzeit können die Röhren auf folgende Weise von Ruß befreit werden: Es wird mit einem glat ten hölzernen Stock die Röhre von oben bis unten hin von vier Sei ten mäßig angeklopft u. s. w. . . . Familien-Journal. 1. Die Oefen. Die Ofenröhre muß von Zeit zu Zeit gereinigt wer den, entweder dadurch, daß man mit einem Wischer in dieselbe hin einfährt, oder, wenn dies noch nicht nöthig ist, daß man mit einem glat ten hölzernen Stock behutsam an die Röhre klopft. Bei beiden Ope rationen ist cs aber, wenn es ir gend zu machen ist, sehr gut, wenn eine zweite Person einen Eimer dicht unter die Röhre hält und die Kapsel derselben abnimmt, damit der freie (soll heißen „feine") Staub nicht im Zimmer umhcrfliegt u. s. w. Diese beiden Proben mögen zur Charakteristik derOperation genügen, welcher mein Verlagsartikcl unterworfen wurde, um dem Familien-Journal jenen billigen Lesestoff zu liefern, dessen es bedarf, damit die Beglückung des deutschen Volkes mit einer Schillerausgabe für Hrn. Payne nicht gar zu kostspielig werde. Jndeß sind die angeführten keineswegs die schlimmsten Stellen. Bei den zahlreichen, zum Theil sehr werthvollen, weil von dcrVersas- serin selbst geprüften, Recepten hat sich der Plagiarius seine Ar beit noch viel bequemer gemacht; so ist namentlich die „Behand lung kranker Hausthiere" fast wortgetreu aus der Urschrift in das Plagiat übecgegangcn. Im Ganzen mag ungefähr der vierte Theil des Buches zur Füllung der Spalten des Familien-Jour- nals gedient haben. Man sollte nun meinen, die englische Kunstanstalt, die noch vor nicht langer Zeit der Cotta'schen Buchhandlung gegen über mit dem Prinzip der „Uneigennützigkeit" vor aller Welk paradirte und sich den Anstrich gab, als wolle sie dem deut schen Volke mit einem Ein-Thaler-Schiller gsuaoi einNeujahrs- geschcnk machen, würde sich beeilt haben, dasverübteUnrecht wie der gut zu machen, nachdem von meiner undderVerfasserinSeite eine Reclamalion erfolgt war. Aber quock non! — Die Vcrsas-
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