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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.02.1893
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1893-02-09
- Erscheinungsdatum
- 09.02.1893
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
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Als Ort für die nächste Generalversammlung wurde Stettin in Aussicht genommen; die Versammlung soll Anfang September 1893 stattfinden. Nachdem somit der letzte Punkt der Tagesordnung erledigt war, dankte der Vorsitzende für das bei den Verhandlungen ge zeigte Interesse, namentlich aber den Herren Kollegen von Zahn und vr. Weidling für ihre aufmerksame Beteiligung. An die Verhandlungen schloß sich ein gemeinsames Mittagsmahl in den unteren Räumen des Hotels »Leipziger Hof«. Den Toast aus den Kaiser brachte Herr Kollege Pusch-Potsdam aus, Herr Kollege Biller-Prenzlau toastete auf den Fürsten Bismarck, worauf dann noch zahlreiche andere Toaste und launige Reden folgten, die dazu beitrugen, daß sich eine gehobene Stimmung ciiistellte Der Abend wurde von den Kollegen in gemütlichem Beisammensein in dem so viel bietenden Berlin verlebt. Leider viel zu früh schlug die Abschiedsstunde. Vermischtes. Buchhändlerverband Hannover - Braunschweig. — Der diesjährige ordentliche Verbandstag des Buchhändlerverbandes Hannover- Braunschweig wird am Sonntag, den 12. März in Hildesheim zusammen treten. «Vgl. die Bekanntmachung im amtlichen Teile der Nr. 31 d. Bl.) Einführung und Vertrieb amerikanischer Nachdrucke deutscher Verlagswerke in England. Prozeß Scholl. Ent gegnung. — Von Herrn Charles Scholl in Liverpool empfingen wir als Entgegnung ans den unter vorstehender Ueberschrist in Nr. 15 d. Bl. (vom 19. Januar d. I.) veröffentlichten Artikel folgende Einsendung: Der von Herrn Rechtsanwalt Oe. Paul Schmidt in Leipzig im Börsenblatt vom 19. Januar 1893 erstattete Bericht in obiger Ange legenheit kam mir leider verspätet zu Händen, und kann ich daher erst heute darauf antworten. Ich will mich nicht auf die schwierige und verwickelte Bahn der legalen Auslegungen des Herrn vr. Schmidt begeben, aber ich halte es für recht und billig, daß Sie mir eine» Platz in Ihrem geschätzten Blatte gönnen, um auch meiner Stellung zu der Sache Gehör zu schenken. Vor etwa zehn Jahren wurden mir von einer der geachtetsten deutschen Firmen in New-Uork Offerten von der fraglichen Rachdrucks ausgabe gemacht. Ich erkundigte mich bei einem hiesigen Advokaten und erfuhr, daß dem Verkauf dieser Ausgabe in England vom gesetz lichen Standpunkte aus nichts im Wege stehe. Anderseits konnte von irgend welcher Schädigung der deutschen Autoren und Verleger meiner Ausfassung nach gar keine Rede sein, sonst würde ich auch um keinen Preis den Verkauf damals in die Hand genommen haben, selbst wenn ich den Schutz des Gesetzes aus meiner Seite gehabt hätte. Die billige amerikanische Ausgabe in ihrer Form als Zeitschrift in Quartformat auf schlechtem Papier gedruckt, war doch gewiß der Original ausgabe nicht im Wege! Niemand hätte die amerikanische Ausgabe als Ltauctarä fVorb für seine Bibliothek oder als Geschenk angeschasft. Wer sie kaufte, würde eben gar nichts gekauft haben, wenn nur die Original ausgabe erhältlich gewesen wäre. Die nach englischen Begriffen horrenden Preise der deutschen Romane in den Originalausgaben gegenüber den billigen englischen Romanen machten und machen heute noch den Verkauf in England, bei mir wenigstens, fast unmöglich. Der inzwischen in Kraft getretene Berner Vertrag und das englische Urheberrecht voni Jahre 1886 waren mir bis vergangenen Dezember unbekannt, und ich fuhr deshalb mit dem Verkauf der fraglichen Aus gabe fort, da mir von keiner Seite je ein Wink zukam, daß ich von diesem Zeitpunkte an gegen das englische Gesetz verstieß. Es mag dies manchem Leser unwahrscheinlich klingen, der die iso lierte Stellung meiner ausländischen Handlung, die mit dem englischen Buchhandel absolut keine Fühlung unterhält, nicht kennt. Danach wird auch die Darstellung des Herrn Or. Schmidt, daß ich mir den Handel mit verbotener Ware habe,recht profitabel machen wollen, schon an und für sich hinfällig. Ich habe demselben s. Zt. in London eine Klarlegung darüber gegeben, und befremdet mich deshalb seine dies bezügliche Aeußerung umsomehr. Was nun den großen Nutzen von mehr als 33'/,°/, selbst anbetrifft, den ^ sich Herr vr. Schmidt dadurch herausrechnet, daß ich die Ausgabe zu 10 cts. mit 8 <l. verkaufte, so übersieht er doch ganz, daß die Fracht von New-Dork zu zahlen war, die gerade bei einer billigen Ausgabe doppelt schwer ins Gewicht fällt, und daß ein großer Rabatt bis zu 25°/, vom Ladenpreis jetzt in England der allgemein übliche ist. Es war und ist stets mein Prinzip, mein Geschäft in rechtmäßigen und ehrbaren Bahnen zu leiten, und ich wiederhole nochmals, daß, wenn ich auch nur das geringste Unrecht in dem Verkauf der fraglichen Aus gabe erblickt hätte, ich denselben zu jeder Zeit eingestellt haben würde. Ich war auch deswegen gleich bereit, als ich Herrn vr. Schmidt in London sah, dies zu thun, und die ganzen in meinem Besitz befindlichen Vorräte der durch den Berner Vertrag illegal gewordenen Ausgabe au die Beteiligten herauszugeben. Uebrigens hätte die ganze Angelegenheit auf viel einfacherem Wege ihre Lösung finden können, wenn die Verfolgung nicht in einer der artigen Weise ohne irgend welche vorherige Untersuchung der wirklichen Sachlage ins Werk gesetzt worden wäre, die nur beiden Parteien un nötige Unkosten zugezogen hat. Liverpool, den 31. Januar 1893. Charles Scholl. Amerikanische Nachdrucke. — lieber das Thema der amerika nischen Nachdrucke empfingen wir folgende weitere Mitteilung: Im Anschluß an die Ausführungen des Herrn Otto Mühlbrecht In Nr. 24 des Börsenblattes über die amerikanischen Nachdrucke möchte ich auf eine andere Nachdrucks-Serie aufmerksam machen, die dem deutschen Verleger ungleich mehr schadet, als die von Georges Munroe in New- Dork herausgegebene »Deutsche Librar»-, die von der Firma Scholl in Liverpool vertrieben wurde. Diese »Deutsche Library- erscheint bekannt lich in unschönen Quartheften mit drei eng und klein gedruckten Spalten; zu Geschenkzwecken zum Beispiel können diese Ausgaben natürlich nicht verwendet werden. Da ist nun schon seit einigen Jahren die Firma Morwitz L Co. in Philadelphia mit einer -Sammlung von Nachdrucks-Ausgaben be liebter deutscher Schriftsteller- auf dem Markt erschienen, die in ganz hübsch ausgestatteten klein 8"-B8ndchen, sauber gebunden, zu einem Ordinärpreis von 50 Cents ausgegeben wird. Bis jetzt sind, in der Sammlung etwa 30 Bände erschienen, die Werke der folgenden Autoren enthalten: L. Anzengruber, B. Auerbach, G. Ebers, G. Freytag, F. W. Hackländer, H. Heiberg, W. Heimburg, P. Heyse, W. v. Hillcrn. H. Hopfen, E. Marlitt, Fritz Reuter, B. v Scheffel, E. Werner und Jul. Wolfs. Aus eigener Erfahrung weiß ich, daß der Absatz dieser Serie in deutsch-amerikanischen Sortimenten ein ganz bedeutender ist; ebenso werden große Partieen namentlich nach Holland exportiert. Den buchhändlerischen Vertrieb davon hat die Firma C. N. Caspar in Mil waukee, Wis., unter welcher Firma die Ausgaben auch in den Neuigkeits- Listen des -vnblisbor's iVeeklx- aufgeführt werden. Dieselbe Firma giebt noch eine andere Sammlung von Ro manen in broschierten Heften zu 15 Cents heraus, die regelmäßig monatlich erscheinen. Bis jetzt liegen ca. 270 Hefte vor. die Romane von E, A. König, N. v. Esckstruth, G. Samarow re. enthalten. Jedes Hest ist einzeln käuflich und meistens auch in sich abgeschlossen. Morwitz L Co., die ihre eigene Druckerei haben, betreiben überhaupt den Nachdruck der deut schen Litteratur als Spezialität. Der Verlagskatalog der Firma zeigt z. B. noch eine Ausgabe von Uhlands Werken in einem Bande, eine Nachdrucksausgabe der bei Braun L Schneider in München erschienenen -Lustigen Naturgeschichte- von v. Miris w. Eine andere Firma in Philadelphia, Ignatz Köhler, beschäftigt sich gleichfalls mit deutschen Nach drucken. Aus dem ziemlich umfangreichen Verlagskatalog dieser Firma, der mir leider nicht vorliegt, ist mir z. B. eine billige Ausgabe in groß 8°-Formnt von Scherrs Germania in Erinnerung, die namentlich von deutsch-amerikanischen Zeitungen vielfach als Prämie an neu eintretende Abonnenten abgegeben wird. Bei dieser Gelegenheit ist es vielleicht am Platze, auch die Firma L. Schick in Chicago zu erwähnen, die s. Zt. mit dem Nachdruck von Nordaus Konventionellen Lügen ein brillantes Geschäft machte und jetzt noch eine -Humoristische Bibliothek- herausgiebt. Dieselbe enthält meistens kleinere Arbeiten deutscher Autoren; doch ist darin auch z. B. Stinde, Buch- holzens in Italien erschienen. Die »Humoristische Bibliothek» erscheint in einzeln verkäuflichen Monatsbändchen zu 25 Cents. Alle diese Nachdrucksunternehmungen sind äußerst profitabel, und zeigt dies am besten, welch' große? Absatzfeld dem deutschen Verleger dadurch verloren geht. Wenn auch die neue amerikanische 6oprrie-kt bill noch sehr wenige und sehr zweifelhafte Mittel bietet, diesem Unwesen zu steuern, so wäre es doch sicherlich nicht nur von Interesse, sondern in manchen Fällen auch von praktischem Nutzen, wenn nach dem Vorschläge des Herrn O. Mühlbrecht ein Central-Bureau geschaffen würde, dessen Aufgabe es sein würde, die Thätigkeit dieser Herren -Verleger» im Auge zu behalten. Münster i/W. Ludwig Kreichauf. Vom Reichstage. — Die Reichstagskommission für die -Isx Heinze- beriet am 4. Februar den zum Strafgesetzbuch neu vorgeschlagenen 8 184, der den Verkauf oder das Ausstellen unzüchtiger Schriften, Ab bildungen und dergl. behandelt. Hierzu lagen verschiedene Abänderungs anträge vor. Zu einer Abstimmung kani es zunächst noch nicht. Aus dem Antiquariat. — Die kostbare Bibliothek des ver storbenen Direktors des Germanischen National-Museums in Nürnberg, 117-
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