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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 20.02.1893
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 20.02.1893
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- Deutsch
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1102 Nichtamtlicher Teil. 42, 2». Februar"1893. man — sehr löblich — bei den Verfassernamen die Vornamen meist ausgeschrieben, und bei den Büchertiteln außer Umfang, Preis ic. die Angabe ^ (Antiqua) und ^ (Fraktur); denn das Loßfortessnslas, früher je nach dem Druck der aufgeführten Bücher in Antiqua oder Fraktur, ist jetzt ganz in Antiqua gedruckt. Von dem alphabetischen Teile fallen 370 Seiten (458 im vorige» Bande) auf die Bücher, was etwa 4300 (vorher ca 5000) Titeln entsprechen dürfte, und 45 Seiten (vorher 64) fallen auf die etwa 950 (vorher 1300) Musikalien. Im Systeme verteilt sich die Produktion etwa wie folgt: LitteratUrgeschichte, Bibliographie, Bibliothekswesen und Buchhandel 33 (23), All gemeines und Vermischtes 92 (200), Philosophie 78 (62), Theo logie und Kirchengeschichte 1200 (829), Mathematik 120 (200). Naturwissenschaften 160 (360), Medizin 130 (160), Philologie 150 (187), Geschichte und Politik 340 (400), Geographie, Reisen und Karten 240 (200), Statistik 90 (47), Rechtswissenschaft 160 (89), Sozialwissenschaft 100 (74), Technologie und Oekonomie 364 (273), Kriegswissenschaft 63 (55), Pädagogik, Schul- und Universitätswesen 650 (213), Aesthetik, schöne und Kunst- litteratur 670 (500). U. Vermischtes. Deutsches Buchgewerbe-Museum. — Aus der Vorbildersamm- lung sind diejenigen Einbände ausgestellt, die für König Heinrich II. von Frankreich, seine Gemahlin Katharina von Medici und seine Geliebte Diana von Poitiers hergestcllt worden sind, und von denen wir hier ungefähr 30 Kartons mit 35 Abbildungen den Besuchern vor Augen führen können. Alle diese Einbände sind durch das königliche Wappen oder durch die in die Ornamentierung hineinverwebten Chiffern kenntlich (8 mit der Krone, 8 verschlungen mit 0, 8 verschlungen mit 8) und gehören mit zu den schönsten Erzeugnissen der Buchbinderkunst Frankreichs im sechzehnten Jahrhundert. Papierfach-Ausstellung. — Wir haben bereits aus die für die Hauptwoche der Leipziger Ostermcsse vom Mitteldeutschen Papierverein ge plante Ausstellung von Erzeugnissen des Papierfachs hingewiescn und sind heute in der Lage das nachstehende Progamm bekannt zu geben: Programm für die vom 11.-13. April 1893 im Kaufmännischen Vereinshause zu Leipzig stattfindende Ostermeb-Fachausstellung des Mitteldeutschen Papier-Vereins. Zweck der Ausstellung. Die Ausstellung bezweckt, den ein- und ver kaufenden Fachgenossen während der Hauptmesse einen Sammelpunkt zu bieten, der vor allem die Vorführung und Besichtigung von Neuheiten erleichtern soll und dem sich anzuschließen auch im Interesse vieler der jenigen Firmen liegen dürfte, die die Messen jetzt regelmäßig mit Muster lagern besuchen. Ausstellungs-Gegenstände. Die Ausstellung umsaßt Erzeugnisse des Papier-, Schreib- und Ledermarenfaches, der Buchgewerbe und verwandten Industriezweige, einschließlich Maschinen mäßigen Umfanges, lieber die Zulassung entscheidet der Ausstellungs-Ausschuß Die Anmeldung ist auf dem hierfür bestimmten Formulare, unter Angabe des beanspruchten Raumes, der Ausstellungs-Gegenstände und deren Wert, bis spätestens zum 1b. März an Herrn Bruno Nestmann i. Fa. Carl Nestmann in Leipzig zu bewirken An Platzmicte werden 5 für jeden Quadratmeter berechnet. Bis zum 15. März nicht eingezahlte Beträge werden durch Postaustrag erhoben Die Raumzuweisung erfolgt durch den Ausstellungs-Ausschuß, der sich bei Platzmangel das Recht einer Beschränkung des angemeldeten Raumes vorbehält, sonstige Wünsche aber gern berücksichtigt. Die Einlieferung und Ausstellung der Ausstellungs-Gegenstände hat am 10. April durch die Aussteller oder deren Leipziger Vertreter von früh 8 Uhr an zu erfolgen. Aus Verlangen übernimmt der Ausstellungs- Ausschuß die vorherige Annahme chis 8. April) und die Ausstellung von Schaustücken auswärtiger Aussteller unter Kostenberechnung; derartige Sendungen sind an Herrn Spediteur Johann Carl Seebe in Leipzig zu richten. Ueber den bis zum 10. April abends 6 Uhr nicht besetzten Raum ivird anderweit verfügt. Die Entfernung sämtlicher Ausstellungs-Gegenstände hat unbedingt am 14 April bis 6 Uhr abends zu erfolgen. Für Beaufsichtigung der Schaustücke und deren Versicherung gegen Feuersgefahr wird Sorge getragen. Einzel-Verkauf an das Publikum ist ausgeschloffen. Der Ausstellungs-Ausschuß Bruno Nestmann Vorsitzender. Wir fügen hinzu, daß auch die Herstellung eines Kataloges in Aus sicht genommen und dem Graphischen Institut von Gebrüder Arnold in Leipzig-Plagwitz übertragen ist, an welches bezügliche Anfragen und Mitteilungen zu richten sind. Französische Rechtschreibung. — Bekanntlich beschäftigt sich die französische Akademie gegenwärtig mit einer Reform der französische» Rechtschreibung. Hierüber empfing die Allgemeine Zeitung folgende Mit teilung: Der berühmte Pädagoge Greard, der Referent der akademischen Kommission für das Wörterbuch, hat der ^eacksmis Iravsaiss eine Denkschrift unterbreitet, die eine interessante, eingehende Darlegung der Resormgedanken enthält, welche der Akademie von der Kommission em pfohlen werden. Die Denkschrift greift die Frage der Orlhographie-Resorm von der historischen Seite an und legt die Gründe dar, warum bis in das siebzehnteJahrhundert hinein die französische Orthographie so schwankend und so irrationell war. Bis heraus zu den Schriften Voltaires (welcher pbilosvpbis schrieb und tiiosoLs, mstapkors und mstators, tveLtrs und täutrs, cbatsau und sbatuu. vous uvss und vous pouvsr rc.), wird die stetige Inkonsequenz in der Orthographie nachgewiesen, dann Littrss Verdienste um die Vereinfachung und Konsolidierung der letzteren besonders gelobt. Auf dem Pfade Littrös glaubt die Kommission sort- zuschreiten, indem sie die im folgenden verzeichnet«» Neuerungen em pfiehlt. Nachdem nun einmal die orthographischen Aenderungen geboten sind, sagte Littrö, komme es darauf an, dieselben mit Konsequenz und richtigem Urteil in Anwendung zu bringen. Nicht nur, daß die Ortho graphie überhaupt vereinfacht wird, die Vereinfachungen müssen auch mit einander sowohl, wie mit der traditionellen Orthographie möglichst in Einklang gebracht werden. In diesem Sinne schlägt nun die Kommission folgendes vor: 1. Große Anfangsbuchstaben schreibt man nur noch am Anfang der Sätze. Man soll in Zukunst nicht mehr schreiben: »86roäots sst >s per« cka l'kistoirs st kruoyois Isr lg ksrs äss Isttres.« 2. Dnrch- gehends sollen die Bindestriche forlfallen, die bisher schon in einzelnen zusammengesetzten Worten nicht mehr gesetzt werden; so schreibt man jetzt noch sau äs ross neben ssu-äs-vis. Der Bindestrich soll in Zukunft nur dann bleiben, wenn er das Bindewort ersetzt, wie in: uu äiotioooairs kran^ais-Iatio, un kulant, sourä-must, Parnass Irans»-rosse, dann, wenn er eine feste Verbindung zweier zusammenfallender Begriffe be zeichnen soll, wie: nn aveoqie-ns, na prösiäsut-us, auch bei Verwandt schafts-Bezeichnungen, wie: xstit-tils, ^rauä-oaole. 3. Der Gebrauch des aeosot oireootisis soll aushören und die Verwendung des ^ravs und aign schärfer geregelt werden. Man soll nicht mehr schreiben: avenement und sveuemsvt, latris und ickolätris, il platt und il tait, röli^isui und irrsli^isui, rebslio und isbolliou, tsnaes und tsnaeits, ssrsiv und ssrsaits, s'soamonrsr und s'oiiorßusiliir oder s'enivrsr. Der Gravis soll stehen in sövs, pisZs, colldgs, assidxs, ebenso künftig an Stelle des aiqu in äusse-js, puissö-js, aims-js, la von lä durch den Accent zu unter scheiden, eben ckss von äös, oo von oü, bezeichnet die Denkschrift als überflüssig, weil die Funktion des Wortes im Satze schon die Bedeutung erkennen läßt. 4. Ausländische Wörter sollen möglichst phonetisch geschrieben werden, bilsteck statt beat'steaic, brso statt break, spiins statt spjsso. 5. Das Geschlecht der Worte fremden Ursprungs soll ihrer ursprünglichen Bedeutung entsprechend geregelt werden, man soll nicht mehr sagen on kömispksrs und daneben uns atmospbsrs Die Orthographie eines Wortes soll nicht mit seiner Stellung im Satze wechseln, es wäre demnach unlogisch, zu schreiben: äswi-bsuis und uns bsurs st äswis. Ferner sollen die „ebinoissriss orttioxrapbiquss" von toot und wsme, je nachdem diese Worte als Adjektiv oder als Adverb angesehen werden, aufhören. 6. ^ soll durch i ersetzt werden, wenn es wie i gesprochen wird, und es soll durch ein Trema ersetzt werden, wenn man es wie zwei i ausspricht. Von Doppelvokalen soll jedesmal der unausgesprochene in Wegfall kommen, man soll in Zukunft schreiben seur statt swur, pan statt pavn. 7. Die doppelten und dreifachen Konsonanten soll man nach Möglichkeit vereinfachen; b soll forlfallen und pst durch k ersetzt werden. 8. Auch die Orthographie der Worte soll einheitlich werden, die als Kom posita gewisse Konsonanten ohne Zweck verdoppeln oder vereinfachen, wie sitklsr und psrsitisr, soaüsr und boursouüsr, tonasr und äötousr. 9. sut soll durch aut ersetzt werden in allen Begriffsworten adjektivischen oder substantivischen Charakters. So vermeidet man den Unterschied zwischen pissiäoot und prösiäaut, und damit erreicht man auch einen orthogra phischen Unterschied zwischen nn atüusut und ils atüusut, uu orpöäiout und ils erpsäisut. 10 Das Plural-r soll in s verwandelt werden. — Der Bericht der Kommission enthält außer diesen Reformvorschlägen noch eine Anzahl Wünsche. Er verlangt zur Ergänzung des Wörterbuches eine leichte und faßliche Grammatik, auch eine Gruppierung des Wortschatzes nach seiner Verwandtschaft, eine sorgfältigere Auswahl der Beispiele, endlich konsequenten Ausschluß aller dem Argot zugehörigen Worte und Redensarten.
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