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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.11.1864
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1864-11-28
- Erscheinungsdatum
- 28.11.1864
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
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147, 28. November. Börsenblatt für den deutschen Buchhandel. 2685 zimmer wirklich Menschen sind. Leipzig, Verlag von Gustav Pönicke. O. I. (1863.) kl. 8. 72 S. Pr. n. 7s/z Ngr. Beweis, daß die Frauen sinnlicher und üppiger sind als die Männer, gründlich und unumstößlich geführt von Alexander Iwitterling. Leipzig,DerlagdesJnseraten-Comptoirs. (Besitzer : Gustav Pbnicke.) O. I. (1864.) kl. 8. 32 S. Pr. n. 5 Ngr. Diese Schriften sind Machwerke der werthlosesten Art, und der „ärgste Murrkopf" wird höchstens nur über die Vielen (in Bezug auf die letzte Schrift wird versichert, daß „jede Börsen austragung massenhafte Bestellungen bringe, so daß die erste Auflage ziemlich vergriffen sei") lachen, welche sich solches Zeug kaufen können. Und was die Gesellschaften betrifft, in denen durch die Schriften Gelegenheit zu den witzigsten Scherzen gege ben werden soll, so muß man in der Thal gestehen, daß in den jenigen Gesellschaften Sitte und Anstand nicht herrschen kann, wo dergleichen unanständige und wirklich sittenpolizeiwidrige Zo ten (man entschuldige diesen Ausdruck!), wie die eines „gewissen Spreephilosophen", welche sich in der oben zuletzt erwähnten Schrift mit gesperrten Lettern abgedruckt findet, Gelegen heit zu den witzigsten Scherzen geben können. Auf diese vier Schriften — denen vielleicht noch eine fünfte ebenbürtige hinzugefügt werden könnte, welche „für den Spott preis von 5 Ngr. so viel Witz, Geist und Belehrung enthält" wie noch keine andere, und die deshalb „allerorts ungeheueres Aufsehen erregt" hat, nämlich: „Der berühmte Mackintosh, ein Schneidergeselle, der sich in Leipzig bis zum Lord cmporschwang, in den feinsten Kreisen der Stadt manches Abenteuer bestand, zuletzt entlarvt und in das Gefängniß geworfen wurde", wovon „binnen vier Wochen 10,000 Exemplare abgesetzt" worden sein sollen — folgt eine literarische Eintagsfliege der allergewöhnlich- sten Art: Des Raubmörders Joseph Schönfelder, welcher den Kausmannslchr- ling Blechschmidt zu Dresden ermordete, Proceß, Verurtheilung und Hinrichtung durch die Guillotine am 28. Juli 1864. Nebst dem Portrait Schdnfelders, sowie Beschreibung der am 19. Juli zu Bautzen erfolgten Hinrichtung des Mörders Lhonig. Leipzig, Druck u. Commissions-Verlag von A. M. Colditz. (Debit von i Gustav Pbnicke.) 1864. 8. 8 S. mit I Taf. Pr. n. 2 Ngr. Ein Stück Jahrmarktsliteratur. — Hieran schließt sich ein ^ zum Thcil aus Lagerresten, vulgo Ladenhütern, zusammcnge- stoppcltes Ruch voll fader und für die Bierbank paffender Witze: ! Eisele's und Beisele's Kreuz- und Querfahrten durch das Königreich Sachsen nebst umliegenden Dörfern. Ein humoristischer Reiseführer ^ für Alle, welche Land und Leute gründlich kennen lernen wollen, nach den Reisenolizen obenbenannter, weltberühmten Reisenden bearbeitet und an das Licht des Tages gezogen von I)r. Holofernes Honigschnabel. Leipzig, Commissionsvcrlag von A. M. Colditz. (Debit von Gustav Pönicke.) O. I. (1864.) gr. 16. 96 u. 114 S. Pr. n. 12YH Ngr. Dieses Buch besteht aus zwei in verschiedenen Ofsicinen gedruckten und mit verschiedener Pagination versehenen Abschnit ten, von denen der zweite „Eisele und Beisele auf dem Leipziger Turnfeste von vr. Theodor Giftschnabel" nichts weiser ist, als der nichtabgesetzte Lagerrest des 1863 erschienenen Büchelchens: Eisele und Beisele auf dem deutschen Turnfeste. Humoristische Fahr ten und Abenteuer. Mit vielen Illustrationen. Leipzig, Verlag von Gustav Pbnicke. O. I. gr. 16. I Bl. 11, 100 S. Pr. n. 5 Ngr. Den Beschluß machen endlich zwei medicinische Schriften, und zwar zunächst eine, die mit ihren vielen Auflagen, gleich dem Werl'schen Eampe-Robinson, leicht z» einer ,,6rux kidlio^rs- phorum" werden könnten, wenn cs anders die Bibliographen für der Mühe werth erachten sollten, sich um solche Producte weiter zu bekümmern, nämlich: vr. Sam. La Mert's Selbst-Bewahrung. Eine Abhandlung über die Krankheiten und Zerrüttungen des Nerven - L Aeugungssystemes durch Onanie, Ausschweifung und Ansteckung. 67. Auflage. Nach dem Englischen durchaus neu bearbeitet und verbessert. Nebst einem Anhänge über die Folgen der Onanie bei dem weiblichen Geschlecht von vr. O. Retau. Mit 27 pathologisch-anatomischen Illustra tionen. Leipzig, Verlag v. G. A. Pbnicke. (Schulbuchhandlung.) O. I. (1864.) gr. 16. XII, 219 S. Pr. 1 Thlr. Diesem Buche sind 6Bll. „Zur Nachricht" und „Fragebogen I. für männliche, II. für weibliche Kranke, welche ärztlichen Rath brieflich erheischen" angShängt, worin sich mitgetheilt findet, daß ein „renommirter inländischcrArzl" (der Name ist nicht genannt; sollte es etwa der vr. O. Retau selbst sein?), „welcher sich aus schließlich dem Studium und der Behandlung aller Geschlechts krankheiten, ganz besonders der Wiederherstellung des verlorenen männlichen Zeugungsvermögens widme, an vr. La Mert's Stelle, nach seinem sehr trefflichen Systeme, aber unter Benutzung der neuesten Forschungen und Erfahrungen, die deutsche Praxis be sorge." Das Consultationshonorar betrage 3Thlr„ die wie auch die späteren Eurkosten „unter der Adresse des Herrn Gustav Pö- nicke (Besitzer der Schulbuchhandlung) in Leipzig einzusenden seien, weil der Arzt — ausschließlich der Krankenbehandlung ge widmet — die Berechnung mit den Patienten nicht selbst besor gen könne, und deshalb alles Geschäftliche in Herrn Pönicke's Hände gelegt habe." Zur weiteren Empfehlung des Buches und „lediglich im Interesse der Sache und zu Gunsten zahlloser Un glücklicher, deren Rettung dasselbe bezwecke", ist ein besonderes „Berichtigung und Verwahrung" betiteltes Blatt ausgegeben worden, an dessen Fuße zwei die Wichtigkeit des Buches beschei nigende „Zeugnisse sachverständiger, geachteter und mit diesem Krankengebiete besonders vertrauter Männer" angedruckt sind. Eines dieser beiden Zeugnisse ist von „vr. Vater in Dresden" ausgestellt. Einenvoetormeäioinao — denn man sollte doch meinen, daß das Aeugniß über eine ärztliche Schrift kurzweg mit Vr. nur von einem vr. meäioinse unterschrieben werden dürfte — des Na mens Vater kennt man aber in Dresden nicht: das Dresdner Adreßbuch von 1855 und 1856 nennt zwar einen Unterarzt im 13. Jnfanteciebataillon O. Vater, der später 1860 und 1861 als Grenzaufseher, 1862 als Zeichenlehrer und 1863 als Victor pliiloso- pliiso aufgeführt ist, aber, wie gesagt, ein Vr. ineäicinue des Namens Vater ist dem Adreßbuchs unbekannt. Oder wäre der Zeugniß- ausstcller vr. Vater mit dem vr. pllil. O. Vater, früherem Zeichen lehrer, Grenzaufseher und Unterarzt, identisch? Dann wäre es wirklich ein sehr seltsames Zusammentreffen, daß der vr. pliil. O. Vater, dessen Name, von rückwärts nach vorwärts gelesen, Retav heißt, mir dem Herausgeber des von ihm empfohlenen Buches vr. O. Retau, dessen Name, ebenfalls von rückwärts nach vor wärts gelesen, sich wieder in Unter verwandelt, einen und densel ben Anfangsbuchstaben des Vornamens gemeinschaftlich hat. In der That ein sehr seltsames Zusammentreffen: vr. O. Retau (Unter) und vr. O. Vater (Retav)! welches selbst „den ärgsten Murrkopf zum Lachen nöthigen, und in Gesellschaften Gelegcn- , heit zu den witzigsten Scherzen geben" könnte. — Die andere medicinische Schrift, bei welcher abermals ein „höchst renommir ter", jedoch ebenfalls nicht genannter Arzt eine Rolle spielt, ist: Wegweiser zur Hilfe für alle Kranke durch den Gebrauch der schwe dischen Lebenseffenz des vr. A. O. Werner, welche, durch drei- hundertjährige Erfahrung bestätigt, alle inneren Krankheiten heilt und schon vielfach zu mehr als hundertjähriger Lebensdauer ge holfen hat. Vierte, vermehrte Auflage. Leipzig, Gustav Pönicke. O. I. (1864.) 16. 46 S. Pr. 6 Ngr. Das Eonsultalionshonorar für „den mit dem Werner'schen Verfahren und den Eigenschaften der Essenz genau vertrauten" und, wie gesagt, „höchst renommirtcn Arzt", bei dem man sich durch Vermittelung des Verlegers näheren Rath erholen kann, beträgt 2 Thlr., die aber, wie oben, nicht an den Arzt selbst, son dern an den Verleger Buchhändler Gustav Pönicke (Schulbuch handlung) in Leipzig franco einzusenden sind. Ebenso empfangt man einzig und allein durch den Verleger die Essenz, die Origi- nalflasche ä 1 Thlr.
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