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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 26.11.1883
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1883-11-26
- Erscheinungsdatum
- 26.11.1883
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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5404 Nichtamtlicher Theil. 273, 26. November. Und wer so schnell sich die Hochachtung der öffentlichen Meinung erworben hat, der kann auch frohen Muthes und mit Sicherheit auf solcher Bahn vorwärts schreiten. Der „Verein Dresdener Buch Händler" hat sich auch weitere ernste Ziele gesteckt, Ziele, die seinen Stand und dessen Organisation betreffen, gemein same Interessen des Buchhandels eingehend berühren, — und in diesem Sinne werden wir wahrscheinlich noch weiter von ihm hören. Jubelfeier des 25-jährigcn Bestehens des „Vereins Berliner Buchhändler". Am 25. Oktober d. I. feierte der „Verein Berliner Buchhändler" in den festlich geschmückten Räumen des Eng lischen Hauses sein 25jähriges Stiftungsfest. Wie sich seit einer Reihe von Jahren alle Feste dieses Vereins durch ihre reich haltigen Programme auszeichneten und sich des ungeteilten Beifalls aller Theilnehmer zu erfreuen hatten, so nahm auch dieses Jubelfest wiederum einen würdigen und glänzenden Verlauf. Das Fest begann mit einem Diner, welches durch Fest reden und Toaste und mancherlei humoristische und originelle Aufführungen unterbrochen wurde. Die Produktionen einer Tiroler Sängcrgesellschaft, die Darstellung einer Biblio thek in lebenden Bildern, die Concertbildhauer (nach einer Idee der „Fliegenden Blätter" ausgeführt) trugen ebenso zur Erheiterung der Festtheilnehmer bei, wie die theilweise Vor lesung eines für das Fest angefertigten und vertheilten humo ristisch-satirischen Börsenblattes für den Berliner Buch handel, in Druck und Ausstattung getreu unserem Börsenblatte nachgeahmt. Geradezu imponirend gestalteten sich aber die größeren Aufführungen, welche sich an das Festmahl anreihten. Zunächst ein großes lebendes Bild, die Beziehungen des Buchhandels zur Literatur und Kunst darstellend, von 37 Personen ausgeführt, welche durchweg aus den Kreisen der Vereinsmitglieder ent nommen waren; auch die Frauen und Töchter derselben wirkten in größerer Anzahl mit. Das Bild, nach einer von Herrn Maler G. Heil entworfenen Skizze arrangirt, in seiuerGruppirung an Kaulbach's Zeitalter der Reformation erinnernd, war höchst effectvoll, und einzelne Figuren desselben, wie Luther, Guten berg, A. v. Humboldt, Columbus, Schiller und Goethe hatten durch ihre Portraitähnlichkeit eine besonders durchschlagende Wirkung. Aus dem lebenden Bilde entwickelte sich ein Festzug aller darin Mitwirkenden durch den Saal, und daran schloß sich eine Darstellung von 27 als Buchstaben des Alphabets costümirten Kindern, welche unter Führung des Rattenfänger von Hameln munter in den Saal hineintanztcn und in ver schiedenen Evolutionen durch Zusammenstellung mehrere auf das Fest bezugnehmende Worte bildeten. Als Uebergang zu dem nun folgenden Balle erfolgte für die anwesenden Damen eine Verloosung der von Vereinsmitglicdern für diesen Zweck gespendeten zahlreichen Bücher und Prachtwerke in eleganten Einbänden, die als Bibliothek aufgestellt waren, und zum Theil hohe Werthe repräseutirten. Als Pendant zu dieser Bibliothek war an der entgegengesetzten Seite des Saales gleichzeitig ein Bier-Buffet errichtet, in welchem eine als Schützcnliesl costümirte Dame zum Besten des Unterstützungsvereins „Pschorrbräu" cre- denzte. Gewechselt wurde nicht und mancher der Gäste zahlte willig ein 5- oder 10-Markstück für eine Tulpe Mer. Das in heiterster Stimmung und ungetrübt verlaufene Fest endete erst in früher Morgenstunde und wird sicher" allen Theil- nehmern noch lange in angenehmer Erinnerung bleiben. Es war das Jubelfest eines Vereins, der zwar zunächst als Haupt zweck eine gesellige Annäherung der Berliner College» anstrebt, der aber in den 25 Jahren seines Bestehens auf die ganzen buchhändlerischen Verhältnisse Berlins einen sehr erheblichen und wohlthätigcn Einfluß ausgeübt hat. Mit Recht hob der Vorsitzende des Vereins in seiner Festrede hervor, daß durch die bisherige Wirksamkeit des Vereins, durch seine Tendenz, alle politischen und socialen Fragen von sich fern zu halten, manche Gegensätze, die sich auch innerhalb unseres Berufes leider oft mit auseinander gehenden Interessen der einzelnen College» bildeten, gemildert oder beseitigt worden seien. Hoffen wir, daß der Verein in ähnlicher Weise fortgedeihe, und daß einst mals das 50jährige Jubiläum sich gleich harmonisch gestalten möge, wie das jetzt gefeierte schöne Fest. Personalnachrichtcn. Auszeichnung. Man schreibt uns aus Dresden: Unser allgemein geschätzter Mitbürger, Herr Verlagsbuchhändler Heinrich Klemm, der in jüngster Zeit bei Gelegenheit der Aus stellung seiner kirchenhisto rischen und religiösen Büch er - schätze so viel wohlverdiente Anerkennung erntete, hatte sich längst einer Reihe ehrenvoller Kundgebungen von Seiten des Auslandes zu erfreuen, die unter Anderen in einem, eigens für ihn gestifteten Diplome der k. Akademie „der Stern von Italien" gipfeln. Diese vor mehreren Jahren unter dem hohen Protectorate des Königs und der Königin von Italien gegründete Akademie, zu deren hohen Protektoren auch der Kaiser von Oesterreich und der König der Belgier gehören, ernannte Herrn Heinrich Klemm zum Ehrenmit- gliede ersten Grades, — „weil er ein wackerer Beförderer jedes für den Fortschritt der Menschheit nützlichen Werkes und ein Mann von seltenem Herzen", — sowie zum correspondirenden Mitglieds. Infolge dessen machte Herr Heinrich Klemm der Bibliothek der Akademie eine Anzahl werthvollcr Doubletten seines „Bibliographischen Museums" zum Geschenk, woraufhin er ein drittes, ebenso reich als geschmackvoll ausgestattetes Diplom erhielt, das in der Uebersetzung folgenden Wortlaut hat: „Die hiesige, unter dem hohen Protectorate Ihrer Majestäten Humbert's I. und Margherita's von Savoyen, des Kaisers Franz Joseph von Oesterreich und des Königs Leopold II. der Belgier, der lebenslänglichen Ehrenpräsidentschaft Sr. Excellenz des Com- mandeurs Professor Domcnico Berti, Ministers der Landwirth- schaft, der Industrie und des Handels, und der lebenslänglichen Ehren-Vicepräsidentschaft des ehrenwerthen Commandeurs Pro fessor Gaetano Cantoni, Deputirten des National-Parlamentes, stehende Institution verleiht dies Verdienst-Diplom ersten Grades ihrem Ehrenmitgliede Herrn Heinrich Klemm, dem ersten Biblio philen Europas, domicilirend in Dresden, weil er der hiesigen Akademie fünfzig wichtige Werke in deutscher und lateinischer Sprache, darunter mehrere aus den ersten Zeiten der Buchdrucker kunst, zum Geschenk gemacht hat." „Die Akademie stellt dieses Diplom bei Gelegenheit der Feier ihres zweiten Stiftungstages aus, im Vertrauen, daß die Bemühungen des verdienten Mannes für unser gemeinnütziges Werk, wie für die Menschheit nicht erschlaffen werden. Der Prä sident: Raffaele Cav. Tarantelli." Unter den zahlreichen anderen in- und ausländischen Ehren diplomen, die Herr Heinrich Klemm besitzt, heben wir als ganz besondere Auszeichnung noch das ihm vom Directorium des Ger manischen Nationalmusenms in Nürnberg zugegangcne hervor, durch welches er zum Ehrenmitgliede des Pflegercollegiums dieser nationalen Anstalt ernannt wurde. Auch wurde ihm die seltene Ehre zutheil, seine Büste in Lebensgröße neben der Büste von Hans Sachs im Jncunabeln- Saale des Germanischen Museums in Nürnberg aufgestellt zu sehen.
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