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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 31.10.1864
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1864-10-31
- Erscheinungsdatum
- 31.10.1864
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
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- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18641031
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1864
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Erscheint jeden Montag, Mittwoch und Freitag; während der Buchhändler-Messe zu Ostern, täglich. Börsenblatt für den Beiträge für das Börsenblatt find an die Redaction,— Inse rate an die Expedition desselben zu senden. Deutschen Buchhandel und die mit ihm verwandten Geschäftszweige. Eigenthum des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler. ^ 135. —— Leipzig, Montag den 31. October. —— 1864. Amtlicher Theil. Ein Wort anlden deutschen Verlagsbuchhandel. Die Denkschrift, welche der Vorstand der deutschenHSorti- mentsbuchhändler im November v.J. versandte, hatte den Zweck, die Anschauungen über die Ausgabe und die Ziele des Vereins ! zum Theil zu klaren, zum Theil zu berichtigen und die Berechti gung des Vereins als solchen nachzuweisen. Diese Zeilen bezwecken, anknüpsend an das bereits Gesagte, die Aufmerksamkeit des Verlagsbuchhandels auf jene Fragen zu lenken, deren glückliche Lösung nach Maßgabe der gegebencnMit- tel der Verein als Hauptaufgabe sich gesetzt hal.j Es sind: die Frage der Wiedereinführung des Drit tel-Rabattes als Regel und jene der Einschränkung des modernen Antiquariats. Um sich die Bedeutung der ersteren völlig klar zu machen, ist zweierlei erforderlich. Erstens ist die Befreiung von localen An schauungen nothwendig und zweitens muß man sich den tiefgrei fenden prinzipiellen Unterschied der kaufmännischen Ver triebsweise und jener, welche durch die Natur der Sache für den deutschen Buchhandel besteht, vor Augen halten. Während der Kaufmann im Allgemeinen an ein bestimmtes Bedürsniß sich anlehnt, muß der Buchhändler in den meisten Fällen dieses Bedürsniß erst wecken. Während ferner Arbeit und Verdienst bei dem Kaufmann in der Regel zusammenfallen, kann der Arbeit beim Buchhändler noch so viel sein, ohne daß ein Gewinn damit zusammenhängt. Es liegt nahe, daß dieser Unterschied jeden Vergleich des buchhändlcrischen und des kaufmännischen Gewinnes ausschließt, denn der Gewinn eines Geschäftes drückt sich nicht in der Ziffer des Umsatzes, sondern in jener des reinen Gewinnes aus. Wenn wir nun auch zugeben müssen, daß da und dort der Viertel-Rabatt in keinem unrichtigen Verhältnisse zu dcnSpesen steht, so kann doch daraus nicht gefolgert werden, daß er im Gan zen ausreicht. In größeren Städren, wo die Locale und die Arbeitskräfte theuer sind, und in allen Orten, welche sich in größerer Entfernung von den Centralpunkten des Buchhandels befinden, reicht der Viertel-Rabatt entschieden nicht aus. Zum Glücke ist es noch nicht dahin gekommen, daß dieser Rabatt der Durchschnitts-Rabatt ist; je mehr wir aber erwarten müssen, daß dieser Fall eintritt, desto größer ist die Gefahr. In dem Bestreben, den Rabatt in Rechnung zu Gunsten des Baarbezuges immer mehr zu schmälern, welches Streben in den letzten Jahren in einer Weise hervortrat, die nicht allein den denkenden Sortimenter, sondern auch den Verleger mit der ern stesten Besorgniß erfüllen mußte, tritt die Gefahr immer näher! Einunddreißigster Jahrgang. und findet in dem Umstande eine nicht unerhebliche Verstärkung, daß auch der solide Sortimenter durch dieEoncurrenz gezwungen ist, die sich immer mehr steigernden Forderungen des Publicums nach Credit und Rabatt zu erfüllen, welche die gebotenen Baar- vortheile illusorisch machen. Wem kommen also dieselben vor züglich zu Gute? dem modernen Antiquariat! Der moderne Antiquar, welcher, allen Ballast von sich wer fend, sich nur mit gangbaren Artikeln befaßt, die fast immer durch den Fleiß und dieArbeit der S or timenter zu solchen gew orden, ist freilich in derLage, gegen baar beziehen zu können, denn er macht selbst nur Baargeschäfte und gebraucht den Ladenpreis (um von anderen Kunstgriffen zu schweigen), der dem Sortimenter dann ihm gegenüber ein Hemmschuh ist, als Aushängeschild; der moderne Antiquar ist auch in der Lage, mit einem verhältnißmäßig geringen Nutzen seine Artikel zu verkau fen, denn ec hat nicht allein den Vortheil der Ersparung vieler ' Spesen, welche der Sortimentsbuchhandel tragen muß, sondern auch den wichtigen eines mehrmaligen Umsatzes seines Capikals. Die Frage, die sich aufwicfc, ist aber, ob die Vortheile, die der Verleger durch den Zufluß des baaren Geldes für den Augen blick erreicht, die Nachtheile übecwiegen, welche durch die Zerstö rung der Ladenpreise dem Ganzen erwachsen, ob der raschereVer- kauf zu schlechteren Preisen gegenüber dem langsameren zu besseren Preisen ein wirklicher Vortheil genannt werden kann, vor allem aber, ob es im Interesse des Veclagsbuchhandels liegen kann, den Sortimentsbuchhandel bis zu dem Grade zu schwächen, daß er nicht mehr der eigentliche Vermittler des ersteren ist. Der Ladenpreis ist sowohl für den Verlags-, als auch für den Sortimentsbuchhandel und das Publicum von großer Wich tigkeit; er sichert, indem ec nicht allein dieSorlimentec, sondern auch die Verleger an festePreise bindet, das Publicum vocUeber- vortheilungen. Wenn man uns einwendcn wollte, daß aus der Beseitigung der Ladenpreise nicht auch jene der festen Nettopreise gefolgert werden könne, so würde es doch sehr schwer halten, diese Behaup tung zu beweisen. Angenommen, das Prinzip der Nettopreise wäre im Buchhandel als das geltende anerkannt, so würden allein den Verlegern die Hände gebunden sein; ein Verhältnis;, das sich in der Wirklichkeit, wenn überhaupt, doch nur für eine sehr kurze Zeit durchführen ließe. Nein, der Ladenpreis ist einer der Grundsteine des deutschen Buchhandels, durch wachsende Zer störung des ersteren wird aber dieser in seinen Grundfesten er schüttert; — dem eigentlichen Sorlimentsbetciebe werden als dann immer engere Grenzen gezogen. Sortimcntsbctrieb und modernes Antiquariat sind Begriffe, die sich gegenseitig ausschließen. Neben einander können sie für 335
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