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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.11.1864
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1864-11-07
- Erscheinungsdatum
- 07.11.1864
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
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2476 Börsenblatt für den deutschen Buchhandel. 138, 7. November. «inlenken wird, die ihm Credit und Capital in reicher Fülle ver schaffen werden. Unser Vorschlag, so glauben wir, bezeichnet den kürzesten Weg, der in diese Bahnen führt. Möge man ihn bald beschreiten; mögen wenigstens Einige damit den Anfang machen. Die Ent wickelung kann allmählich erfolgen. Sie involvirt keinen Umsturz, wie ihn der Sortimenterverein ahnt und befürchtet; sie ist nur der Beginn einer Reform, die wahrhaft noth thut und die in's Werk gesetzt werden kann, ohne andere Interessen als solche zu schädigen, die keine Schonung verdienen. DerSor timen tcrverein ist vor Allen berufen, zu die sec Reform mitzuwirken. Er gebe seinen Kampf gegen das ,,moderne Anti quariat", der doch nur ein Kampf mit Windmühlflügeln ist, auf und setze dafür alle seine Kräfte, seinen ganzen Einfluß ein, um mit uns zu erstreben: die Aufhebung des directen Verkehrs durch die Einführung und allseitige Benutzung von wirklichen Commissionsgeschäften. Dies ist und bleibt der einzige Anfang zum Bessern. St. Auch einige Reforinvorschlägc. Wir ersuchen die Redaction, den nachstehenden Artikel aus Nr. 9 der ..Mittheilungen" auch durch das Börsenblatt zu veröffentlichen. Noch einige solche Vorschläge, und solche ausgesührt: ruinirt den ganzen Sortimenterverein. Wie blüht doch heutzutage der Kohl im Buch handel! „An den Vorstand des Vcrcinsgeschäftes der deutschen Sorlimentsbuchhändler. „Indem ich die Miltheilung von der zunächst in Aussicht stehen den Wirksamkeit des Sortimentervereins mit Freuden begrüße, erlaube ich mir zunächst in Bezug auf die projeciirten Manipulalionen vor zuschlagen, Laß durch Einholung resp. Aufforderung an sämmlliche namhafte Verleger (Einsendung von Vcrlagskatalogen mir schriftlichen Notizen) die Be zugsbedingungen ihres couranten Verlags event. ihre Theilnabme fest- gestellt und nicht erst auf das Eingehen unaufgeforderter Offerten gewartet werde. — Außer der Umfrage würde es auch zweckmäßig sein, von Seiten eines jeden Mitglieds ein Verzeichniß der in seinem Wir kungskreis courantesten Artikel einzufordern, auch auf Grund derselben, nachdem sie sämmllich eingclaufen, dann ein Lager von Artikeln den Mitgliedern zur festen Entnahme bieten zu können, welche zunächst auf diesem Wege billiger zu beziehen sind. „Sodann schlage ich eine Ausdehnung der Vereinsthätigkeit dahin vor, daß aä 4. von Seiten des Vereinsgeschäftes ein Lager derjenigen Bücher bis zu einer gewissen Ausdehnung gehalten werde, deren Ver leger bis ästo in Leipzig nicht ausliesern lassen. „Mit wenigen Ausnahmen sind Musikalicn fast sämmtlich von Leip zig umgehend zu erhallen. Warum sollte dies mit Büchern nicht auch der Fall sein können? Selbst der Bezug des Verlages Leipzig nahe gelegener Handlungen, wie z. B. der Hallenser Firmen, dauert erfah rungsmäßig ebenso lange, als z. B. der von Frankfurter Handlun gen. Die Uebclstände dieser Verzögerung kennt jeder Sortimenter aus Erfahrung. „sä 5. ließe sich mit dem Bezüge auswärtiger Journale, a» dem ich für mich bis ästo so gut wie gar nicht betheiligt bin, die Haltung eines Commissionslagcrs mindestens der gangbarsten ausländischen Bücher verbinden, namentlich auch der Novitäten, damit in verkom menden Fällen dergleichen Artikel rasch bezogen werden könnten, unter Umständen auch auf kurze Zeit s cond. Ich habe die Erfahrung ge macht, daß, während von Hrn. Calvarv är Co. wissenschaftliche Bücher, z. B. der französischen Literatur, sehr oft sofort zu erhallen sind, von den ausländisches Sortiment besorgenden Leipziger Firmen die gangbarsten und die namhaftesten neuen französischen Werke gar nicht auf Lager gehalten werden, und der Bezug so lange dauert, daß man lieber darauf verzichten muß. „all 6. würde mittelst der „Mittheilungen" ein Austausch liegen gebliebener unverkäuflicher Artikel, die für Andere baar Geld sind, aus dem Wege des Commissionsdcbits durch das Vereinsgeschäft ver mittelt werden können. Die Art der Ausführung brauche ich wohl nicht auseinander zu setzen. „Die Versendung von Katalogen der durch das Vereinsgeschäft zu beziehenden Bücher, namentlich der Nova, müßte im Hinblick auf das bevorstehende Weihnachtsgeschäft bald erfolgen, monatlich durch Supplemente ergänzt werden, und alle Vierteljahre dürfte je nach Um ständen die Versendung neuer Verzeichnisse zweckmäßig sein. „Die Aufnahme dieser erwähnten drei Punkte in das Vereinspro gramm nebst der vorgeschlagenen Ausführung von Nr. 2 erscheint mir wenigstens ganz unerläßlich für eine nach allen Seiten hin ersprieß liche Wirksamkeit des Vereins, und ich beantrage den Abdruck gegen wärtiger Zeilen in den „Mittheilungen", um eine Discussion und event. Ausführung meiner Vorschläge anzuregen, welche gewiß der größte Lheil der Mitglieder als ein Bedürfniß erkennen wird. „Königsberg, October 1864. C. Th. Nürmberger ' MiöceUen. Leipzig, 7. Nov. Auf Freitag den 18. d. Mts. fällt hier die Feier eines Bußtages, daher in der nächsten Woche wegen der dadurch veränderten Hauptexpedition der hiesigen Herren Commissionärc die Verschreibungen um einen oder einige Tage früher als gewöhnlich hier cinzuireffen haben. In Bezug auf die neue Zeitschrift „Daheim" hat der königl. preußische Kriegsminister von Roon unrerm8. Oct. folgende Verfügung erlassen: „Nachdem das Journal: ,,Die Gartenlaube" und demnächst auch die Blätter, welche denJnhalt derselben unter anderen Namen verbreiteten, in den preußischen Staaten verboten worden, hat man in conservaliven Kreisen die Nothweudigkeit erkannt, eine Schrift zu gründen, welche dem weitverbreiteten Bedürfniß einer gesunden Familienlectüre zu genügen und die durch das Verbot der „Gartenlaube" entstandene Lücke auszufüllen geeignet ist. Es ist deshalb von wohldenkenden Männern Geld zusammcngebracht und mit Hilfe desselben vom 1. Oct. d. I. ab die Herausgabe einer Wochenschrift unter dem Titel „Daheim" ins Leben gerufen worden. Das Journal wird von dem vr. Koenig redigirt und erscheint in dem Leipziger Ver lage von Velhagcn L Klasing zu einem so mäßigen Preise, daß es nur bei einer großen Anzahl von Abonnenten wird bestehen kön nen. Der Zweck des Unternehmens' ist die Herstellung einer im conservativen und religiösen Geiste, aber ohne eine aus gesprochene politische Parteifärbung abgefaßten, mit Illustratio nen aus der Gegenwart und historischen Vergangenheit geschmück ten Unterhaltungsschrift, die sich voraussichtlich auch zur Lectüre in militärischen Kreisen, selbst in denen der Unterofsiciere und Soldaten, sehr wohl eignen dürfte. An dem Gedeihen dieses löblichen Unternehmens nehme ich ein sehr begreiflichesJntereste, weil darin ein wirksames Mittel zu finden ist, um der Ver breitung der fortschrittlichen Literatur, die in ihren Produclen bekanntlich überall regierungsfeindliche Tendenzen verfolgt, entgegenzuwirken. In Rücksicht darauf trage ich kein Bedenken, das königliche Generalcommando auf das Er scheinen der Wochenschrift „Daheim" vertraulich ergebenst auf merksam zu machen mit dem Anhcimstellen, gefälligst von der Probenummer, welche dem königlichen Generalcommando und vcrmuthlich auch den Truppen von Seiten der Verlagshandlung in kurzem zugehen wird, Kenntniß zu nehmen und auf die Ver breitung des Journals in den betreffenden Dienstkreisen in ge eigneter Weise hinzuwirken." Erklärung. — Bezüglich einer Notiz in Nr. 133 d. Bl. fühle ich mich verpflichtet zu erklären, daß der in dem Circulare des Sorlimentervereins vorkommende Ausdruck „Freibeu ter" gegen meinen Willen und ausdrücklichen Pro test ausgenommen worden ist. Ich mißbillige entschieden die Wahl dieser Bezeichnung und finde sie ungerechtfertigt, auch gebe ich mich der sicheren Hoffnung hin, daß meine Herren Collegen im Vorstande sich nach reiflicherUeberlegung dieser mei ner Ansicht anschließen werden. Wien, 31. October 1864. Rudolf Lechner.
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