Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 31.07.1893
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- 1893-07-31
- Erscheinungsdatum
- 31.07.1893
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- Deutsch
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8vdudvr1Ii L 6o. io I-elprlx ksrner: Lisedokk, kr., kavtosis öbsr IVerver's llaiäsorösleiu für ilänosrebor mit obÜAater klöts. kartitur o. Odorstimwvv. 8" 3 50 Hsrtmanu, I-, Op. 6. Leeds läsäer kllr eins Lioxstimms o. Olavisr. 2 ^ 25 8ollios, v., vutscd Orackis 8ovA. 8!eä«rILo4isebss VVisAenlieä kor sine Lioxstimms unä Olavisr. 1 Lrebs, 0 , Op. 198. Vater oossr kür dode stimme uvä Olavisr. 50 <). 1-awborx, 0., 6omor>sti»eks Vorträge am Olavisr: 8skt 5. Oer tVaväersr ooä äis kolirsi. 1 50 I-auAdavs, I-ouiss, Op. 23. ^m Osresio. Larcarolls kör Olavisr. 1H. — Op. 30. Drei läeäer kör eios LivAstiwms ooä Olavisr. 1 ^ 50 H. — Op. 31. Drei 1-isäsr kör eios Lioxstlmws ooä Olavisr. 1 ^ 50 ! ä. 8ekudsr1Ii L Oo. in Lsiprix ferner: I-auAkLns, Ooaise, Op. 32. I-ämUsr kör kiaookorte. 1 50 blosscka, 0., aodt läsäer kör eine Lioxstimws ooä Olavisr. Hskt 1. Sekt 2. L 1 ^ 75 ^ Kocks, 24 Oaprieso oäsr Ltucksn kör Violios. lVeus ^usAabe voo 8. Visoitsmps. 1 Lpaoisodes ^Idow. 2sdo spavisods dtatisvaltäors, Lolsro ooä kk^mneo k. kkts. 1 Ltraoad^, ä., Io äsr ^kosvAruktl Ballacks kör Lläovsredor ooä grosses Orebsster. Olavisr-^usrvA u. Odorstiwmso. 8". 2 50 H. — IVis siost im ülai. Ickeä kür sios Lioxstimwe ooä Olavisr. 1 ^l. l Ltrauss, ckod., Leeds delisbtssts IValrsr k. ?kts. Ar. 8". 80 H. Nichtamtlicher Teil. Weiteres zom Kapitel . Christliche Buchhandlungen -. Im Sprechsaal des Börsenblattes Nr. 163 befand sich eine Schilderung buchhändlerischer Gründungen in der Residenz des gesegneten Anhaltlandes, Dessau, seitens in Amt und Würden befindlicher Geistlichen. Den Verfasser betreffenden Artikels haben trotz Anonymität doch verschiedene kollegiale Zuschriften gefunden, die einem ernsten Vorgehen in dieser Frage freudig zustimmen. Durch eine dieser Zuschriften ist ihm bekannt ge worden, daß Dessau nicht allein den Vorzug genießt, Buchhändler- Pastoren zu beherbergen, sondern daß auch in Königsberg i. Pr. der designierte Geistliche Pastor Konschel nach berühmten Mustern Inhaber einer Buchhandlung ist. Es mag somit weiteren Kollegenkreisen interessant sein zu hören, daß der Dessaner Sortimentsbuchhandel, im Akt der Selbst hilfe handelnd, cinzugreisen versucht. In erster Linie ist die Angelegenheit der Herzoglich Anhaltischen Handelskammer unter breitet worden. Auf diesem Wege ist zu hoffen, daß unter sach licher Prüfung aller einschlägigen Fragen bei der Regierung ein Schutz der bnchhändlerischen Handelsgeschäfte Anhalts bestens erwogen werden wird. Jedenfalls soll an dieser Stelle ein eventueller Erfolg seiner Zeit bekannt gegeben werden. Ferner hat sich in Dessau die Presse in dankenswerter Weise in den Dienst der Erwägung dieser Frage gestellt, und dadurch ist das Gute erzielt worden, daß das Publikum aufge klärt und interessiert worden ist. Erfreulich ist es, daß das Publikum zum größten Teil den Buchhändlern seine Zustimmung zu teil werden läßt. Eine treffende Beleuchtung in dieser Sache giebt ein Zei tungsartikel im Anhaltischen Tageblatt vom 20. Juli d. I., der in den Kreisen der Buchhändler sicherlich die Anregung geben wird, daß der Buchhändler sich nicht scheuen soll, mit seiner Person die Sache des Berufes zu verfechten; denn so wie in Dessau wird in manch' anderer Stadt in gleicher Weise vorge gangen werden können. Der Artikel lautet: -Offene Antwort an Sc. Hochehrwürden Herrn Diakonus Werner. -In letzter Zeit haben Berufene, resp. Unberufene in der hiesigen Presse die buchhändlerischen Zustände Dessaus unter ihre kritische Sonde genommen und besonders die Gründung einer christlichen Buchhandlung hier in ihre Beurteilung genommen. Herr Diakonus Werner hat durch die -Landeszeitung- in einem längeren Artikel auch seinerseits die evangelische Buchhandlung der Beurteilung des Publikums öffentlich anheim gegeben und es auch nicht vermeiden können, dabei die hiesigen bestehenden Buchhandlungen in den Kreis seiner Betrachtungen zu ziehen. -Es erscheint natürlich, das, seitens der hiesigen Buchhändler die Erklärung des Herrn Diakonus Werner eine Beantwortung findet. Wenn der Unterzeichnete nun als hiesiger Buchhändler eine Entgegnung unter nimmt, so ist er dazu berechtigt, weil er erstens nicht zu den drei hie sigen Buchhändlern gehört, mit denen Herr Diakonus Werner seiner Zeit über die Art und Weise seines Geschäfts Rücksprache genommen hat. Der Unterzeichnete ist ferner seit achtzehn Jahren im Buchhandel, hat in zehn verschiedentlichen Städten den Buchhandel ausgeübt und ist somit vom buchhändlerischen Standpunkt aus kompetent, Herrn Diakonus Werner eine Antwort zu geben. Endlich kann den Unterzeichneten, weil er von väterlicher sowohl, wie mütterlicher Seite altangeschenen evange lischen Pastorenfamilien entstammt, nicht der Vorwurf treffen, als ent behre er durch seine Erziehung der Pietät gegen Geistliche und deren edle religiöse Bestrebungen. -Wenn Herr Diakonus Werner die Errichtung einer evangelischen Buchhandlung hier damit begründet, als folge er darin nur gleichen Unternehmungen anderer Städte, so möchte ich dem entgegnen, daß die evangelischen Buchhandlungen Deutschlands alle im Besitz oder unter Leitung eines Buchhändlers stehen, meistens den Vertrieb der Litteratur an Geistliche und Vereine rc. Pflegen und sich besonders durch tüchtige Verlagsunternehmungen in den Dienst der Kirche stellen. Hier will jedoch die evangelische Buchhandlung sich durch ein offenes Ladengeschäft an die Bewohner Dessaus und des Landes wenden, durch Hausier handel wirken, so billig wie möglich verkaufen und bis zu einem gewissen Grade auch auf Gewinn rechnen, also den hiesigen Buchhandlungen direkte und also auch gefährliche Konkurrenz machen. -Die Bedürfnisfrage hierzu kann dabei von den hiesigen Buch händlern ohne weiteres nicht zugegeben werden, denn die christliche Litteratur wird von uns Fachleuten hier in jeder Beziehung aus das lebhafteste Vertrieben und gepflegt, und das Lager an theologischer Litteratur, Erbauungsbüchern, religiösen Geschenkwerken und Jugend schriften -c. von einer oder zwei hiesigen Buchhandlungen dürste den Bestand der Niederlage christlicher Schriften sicherlich bedeutend auf wiegen. Unterzeichneter ist der unmaßgeblichen Meinung, daß durch den kaufmännischen Ausbau der Niederlage zu einer evangelischen Buch handlung auch nicht der an sich löbliche Zweck erreicht wird, den Herr Diakonus Werner erstrebt. Derselbe will durch den Verkauf christlicher Litteratur die der Kirche fernstehenden Kreise gewinnen. Litteraturkaufende gehören aber zumeist zu den gebildeten Kreisen, diese lassen sich jedoch sicherlich nicht durch eine Buchhandlung eines Geistlichen gewinnen. Aus die große Masse des Volkes aber einzuwirken durch Verteilung christlicher Zeitschriften, Flugblätter, Predigten, Volksschriften würde eine der edelsten Aufgaben sein, die Herr Diakonus Werner unter Mithilfe eines Vereins christlicher Männer weiter erstreben sollte; darin würden sicherlich sich viele finden zur Beihilfe, und ein derartiges Vorgehen würde weite Kreise sympathisch berührt haben. Hausierhandel aber und ein offenes Laden geschäft zu betreiben oder unter der Firma eines Geistlichen betreiben zu lassen, werden viele niit der Würde, dem Amte und Stande eines Geist lichen nicht in Einklang bringen können, auch wenn sie von der edelsten Absicht des geschäftlichen Unternehmens überzeugt sind. Den kauf männischen Betrieb, das Auftreten als Kaufmann sollte Herr Diakonus Werner als verordneter Diener der Kirche doch einem Buchhändler über lassen, wenn auch dadurch nach seiner Meinung uns noch erheblichere Konkurrenz erwachsen würde. Bei der Konkurrenz eines Fachmannes steht uns nur die Person und Tüchtigkeit des Kollegen gegenüber; versteht es ein Kollege, ein Geschäft hier zum Aufblühen zu bringen, so wird er gleichzeitig hier die Hochachtung seiner Kollegen sich gewinnen. Prosperiert aber eine Buchhandlung, so ist auch ein Feld für dieselbe da, und dies würde doch gelegentlich durch einen Kollegen besetzt werden. Ist kein Feld vorhanden, so wirtschaftet sich der Kollege bald ab, und wir sind von unwirtschaftlicher Konkurrenz befreit. -Ein Geistlicher hat stets uns Buchhändlern gegenüber die Macht seines geistlichen Ansehens; das ist gefährlich für uns; gegen solche Kon kurrenz anzukämpfen, verbietet uns die Ehrfurcht vor dem geistlichen Beruf. Nun spricht Herr Diakonus Werner aber selbst aus, daß wir sein Unternehmen mit großer Freude sicherlich nicht begrüßen können; er giebt also zu, daß er uns schädigt und daß er sich dessen bewußt ist. Wir Buchhändler haben ein derartiges geschäftliches Entgegentreten nicht verdient. Bcrlagswerke, wie Dunckcr, -Zur Union in Anhalt», Lorenz- Siedersleben, -Zur Katechismusfrage«, Predigten und andere Broschüren haben wir stets ohne Zögern der Wissenschaft wegen zum Verlag ge bracht, nicht um Gewinn zu erzielen, sondern im Bewußtsein, daß wir auch höheren Interessen zu dienen verpflichtet sind. Auch in jeder anderen Beziehung sind die hiesigen Sortimentsbuchhändlcr stets aus dem Plan gewesen. Ein Vcrlagswerk wie Knoke, -Geschichte Anhalts-, wird im Interesse der Geschichte des Landes herausgegeben mit erheblichen Opfern
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