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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.03.1893
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1893-03-09
- Erscheinungsdatum
- 09.03.1893
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
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56, 9. Mürz I8V3. Nichtamtlicher Teil. 1489 zu finden, und ich kann Ihnen sagen, daß wir seit Jahren be müht sind, unter den umfassendsten Rechnungen, die für alle diese Tausende von Zeitungen im einzelnen ausgeführt worden sind, zu forschen, daß wir nach der einen Seite nicht zu große Er höhungen, nach der andere» Seite nicht zu große Verbilligungen bekommen. »Es erscheinen jetzt allein in deutscher Sprache 7416 Zei tungen mit den allerverschiedensten Preisen, mit der verschiedensten Beschaffenheit an Papier, wöchentlich oder täglich oder dreimal täglich u. s. w. Es werden im Reich befördert 717 Millionen Zeitungsexemplare jährlich, in Bayern und Württemberg außerdem 12>/2 Millionen, das macht zusammen 729'/z Millionen Zeitungs exemplare jährlich. Es werden gelesen in Deutschland diese 7416 deutschen Zeitungen gegenüber an englischen Zeitungen 1033, an französischen Zeitungen 813. Das Zeitnngsamt, über dessen Bedeutung wir vielleicht ja heute noch aus Anlaß des großen Bauprojekts uns näher zu unterhalten Gelegenheit haben werden, eines der bedeutendsten Aemter wohl überhaupt im Deutschen Reich, hat zu fuhren mit ausländischen Postanstalten bis »ach Australien hin 3592 Abrechnungen; es versendet täglich direkt Zeitungspakete an 7300 Postämter des In- und weitesten Auslandes. »Wenn man nun diese von mir angegebene Zahl von 717 Millionen Zeitungsexemplaren, die innerhalb des deutschen Post gebiets — also ausschließlich Bayerns und Württembergs — ver sendet werde», in Verhältnisrechnung bringt mit der im Etat befindlichen Summe an Zeitungseinnahmen von 4 385 000 so ergiebt sich im Durchschnitt eine Einnahme der Postverwal tung von H, also etwa 1/2 H pro Exemplar im Durchschnitt genommen. Da sind nun natürlich große Abweichungen nach oben und nach unten, also, wie der Herr Vorredner schon her vorgehoben hat: es giebt Zeitungen, die nur H pro Exemplar Transport, und Expeditionsgebühr zahlen. Ja, ich kann noch weiter gehen und sagen auf Grund der genauen Rechnungen, die angestellt sind, daß es Zeitungen giebt, die nur i/,o H bezahle». Natürlich zahlen andere Zeitungen viel mehr als den vom Vor redner citierten Satz von 14 H, er steigt bis 25 und 30 H. Das sind die Zeitschriften, die nützlichen, die einen wissenschaft lichen Charakter haben, die gut redigiert werden und von gelehrten und wissenschaftlich gebildeten Männern, von Technikern und sonstigen hervorragenden Geistern hergestellt werden, die hohe Honorare zahlen, die nicht mit der Schere redigiert werden können, weil jeder wissenschaftliche Mann, der die Litteratur seines Faches kennt, es sofort bemerken würde, bei denen ferner kostspielige Illustrationen, Holzschnitte ». s. w. notwendig sind, für deren Herstellung der Preis sehr teuer ist, während sie auf der andern Seite nur einmal wöchentlich oder alle 14 Tage oder jeden Monat nur einmal erscheinen und dadurch der Post sehr wenig Mühe verursachen. Diejenigen Zeitungen, die die meiste Mühe machen und am wenigsten zu zahlen habe», sind die, die der geehrte Herr Vorredner bezeichnet hat; das ist eine Thatsache, die nicht ans der Welt zu schaffen ist. »Nun frage ich Sie — jetzt kommt der schwierige Punkt —: wo ist die Abhilfe zu finden? Man muß da logisch unterscheiden in der Art der Leistungen, die von der Post für die Zeitungen geliefert werden. Ich betone, daß es sich um die Vergütung der Leistungen handelt; alle anderen Gesichtspunkte: welcher Partei die Zeitungen angehören, ob sie diese oder jene Tendenz, eine subversive, ausbauende oder gleichgiltige verfolgen, spielen keine Rolle. Wir fassen nur das mechanische Element der Leistungen, um mich eines bekannten physikalischen Ausdrucks zu bedienen, ins Auge. »Nun besteht diese Leistung, rationell zerlegt, aus zwei Teilen: einmal aus den allgemeinen Koste» — es sind die jenigen, die mit der Vermittelung des Abonnements, mit Ein ziehung der Gelder, dem ganzen Abrechnungswese», dem Expe ditionswesen verknüpft sind — das ist eine allgemeine Sechzigster Jahrgang. Leistung —, und zweitens aus der täglichen Transportleistung, und das ist die Einzelleistung Das sind die beiden haupt sächlich in Betracht kommenden Gesichtspunkte, und wenn man die in einen entsprechenden Tarif bringen kann, würde man das Richtige gefunden haben Sie wirken auf einander wie zwei Kräfte, die unter einem Winkel aufeinander stoße», und es kommt daraus an, wie es in der Mathematik heißt, die Resul tante, die Diagonale der Kräfte zu gewinne». Das wird große Schwierigkeiten verursachen, und wir würden uns vielleicht auf ein Prinzip einigen können, daß man den einen Teil dieser Lei stungen, nämlich de» allgemeinen, durch einen Prozentsatz von dem Preise des Abonnements vergüten ließe, natürlich einen geringere» als der jetzige von 25"/g; und für den zweiten Teil der Leistung, nämlich die Transportleistung, die tagtäglich wieder kehrt, sogar einige Male täglich bei manchen Zeitungen, dagegen bei den wissenschaftlichen vielleicht nur alle vierzehn Tage — wenn man also da pro Exemplar für die Beförderung einen Einheitssatz einführen würde. Das wären die beiden Elemente, die einem solchen Tarif zu Grunde zu legen wären. Schwierig wird es ja sein, die richtigen Sätze zu finden. »Wir haben nun seit Jahren unter Zugrundelegung der verschiedensten Zahlen, — man muß doch auch da schließlich probieren, man kommt mit dem logischen Moment allein nicht weiter — Berechnungen angestellt und wir sind allmählich immer näher gekommen, gewisse Sätze, die ziemlich die Mitte halten zwischen dem Bestehenden, innezuhalten, die nicht zu große Ver schiebungen herbeisühren würden und die auch gleichzeitig eine angemessene Erhöhung der Einnahmen der Post, die jetzt ja, wie ich glaube nachgewiesen zu haben und wie auch der Herr Vor redner schon erwähnt hat, hinter den Leistungen entschieden Zurück bleiben, zur Folge haben würden, lieber diese Vorschläge müssen wir uns erst mit Bayern und Württemberg wegen der Reservat- rechte einigen, denn es ist nicht gut möglich, daß in den ver schiedenen deutschen Ländern verschiedene Posttarife für die ein zelnen Zeitungen bestehen; und die Vorbereitungen, soweit sie auf schriftlichem Wege haben gemacht werden können, sind bis dahin gediehen, daß noch in diesem Frühjahre, wahrscheinlich gegen Ende dieses Monats, eine Konferenz von Vertretern der Reichspost-Verwaltung und der Königlich bayerischen und König lich württembergischen Postverwaltung stattfinden wird, in welcher wir diese bereits formulierten bisherigen Vorschläge der Reichs post-Verwaltung gründlich durchberaten, indem wir die Einwen dungen hören werden, die vom Standpunkte dieser Staaten zu machen sind. Eine gewisse Rücksicht auf den österreichischen Zeitungsverkehr kommt auch in Betracht, weil eine große Zahl von Zeitungen in deutscher Sprache in Oesterreich erscheint, und mit Rücksicht auf das Vertragsverhältnis aus dem Gebiete des Post- und Telegraphenwesens, das füglich nicht umgangen werden kann. »Also sobald diese Konferenz zu einem Ziele geführt haben sollte und sich die verschiedenen Meinungen, die auf diesem Ge biete wahrscheinlich vorhanden sein werden, sich auf eine mittlere Linie werden geregelt haben, wird der Gesetzentwurf zunächst au den Buudesrat gehen, was, wie ich hoffe — etwas Be stimmtes kann ich darüber nicht sagen — im Laufe des Sommers wird geschehen können, und wenn dann der Bundesrat einig sein wird, dann wird vielleicht bis zur nächsten Session dem hohen Hause ein entsprechender Gesetzvorschlag gemacht werden; denn bloß im gesetzlichen Wege kann die Sache geregelt werden. So ist die Lage dieser Angelegenheit. Sie werden sich überzeugen, meine Herren, daß wir dieselbe mit Aufmerksamkeit verfolgt haben, daß wir sie niemals aus dem Auge verloren haben und daß auch wir der Meinung sind, entsprechend dem Herrn Vor redner, eine Acnderung eintrcten lassen zu müssen, und zwar in der Richtung, wie ich sie soeben auscinaudergesetzt habe. Aber ich möchte zum Schluß noch das bemerken, daß die Zeitungen doch nicht bloß aus materiellem Stoff bestehen, aus Papier und 200
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